Tolle Schwangerschaft, schwere Geburt *lang*

Ich hatte eine wunderschöne Schwangerschaft. Keine Probleme und mir ging es immer gut. Meine Kollegin meinte, da kommt bestimmt noch etwas.
Und die sollte Recht behalten.
In der 37. SSW sagte mir meine Frauenärztin, dass Lina leider in Steißlage liegt, also mit dem Kopf nach oben. Wir sollten das die folgende Woche noch mal überprüfen. Erst einmal war ich geschockt, aber mich dann nach ein paar Tagen damit abgefunden. In der 38. Woche lag sie aber immer noch so. Also bekam ich eine Überweisung ins KKH für einen Kaiserschnitt.
1 Tag vor der OP (Mitte 39. Woche) war ich noch mal zu Kontrolle dort. Habe da 3 h am CTG, im Gespräch und beim Anästhesisten verbracht, bis noch einmal ein Ultraschall gemacht wurde. Und: tataa, Lina lag richtig! Natürlich war das auch erst einmal wieder ein Schock, hatte ich mich doch schon so auf den Kaiserschnitt eingestellt. Dann ging alles gut, nur Lina ist nicht ins Becken gerutscht. Das bedeutet, man muß nachdem die Fruchtblase geplatzt ist, liegend ins KKH.
Nun kommt der lustige Teil der Geburt. Wir wohnen in einer 2-Etagen-Wohnung mit Wendeltreppe nach oben, wo unter anderem auch das Schlafzimmer ist. Hab vorher schon immer Witze gemacht, dass ich ja von da oben nicht wegkomme. Aber ich dachte, ich habe erst Wehen und dann platzt die Fruchtblase. Falsch gedacht. Ich lag natürlich nachts im Bett.
Hab meinen Freund munter gemacht, wir haben uns im KKH noch mal versichert, dass wir einen Rettungswagen rufen sollen und haben auf den dann gewartet. Ging schnell. Nur meinten sie, dass sie die Feuerwehr rufen müssen. Ich war geschockt! Und nicht viel später standen in unserem Schlafzimmer 6 Feuerwehrmänner in voller Ausrüstung und 2 Rettungssanitäter. Ich bin dann per Drehleiter auf einer Liege nach draußen zu Krankenwagen gekommen. Ich hatte zwar schon Wehen aller 3 min, aber mir ging es dabei gut und ich fand alles auch noch recht amüsant. Im KKH angekommen, hatte die uns ja schon erwartet, nur viel eher. Die Hebamme macht schon Witze, ob wir erst die Feuerwehr rufen mussten. Die hat nicht schlecht geschaut, als wir das bejahten.
Und nun zu dem weniger schönen Teil. Nach 12 h habe ich meine PDA bekommen, da ich dann solche Schmerzen hatte. Aufstehen konnte ich immer noch nicht, da Lina immer noch nicht fest im Becken saß. Etwas später hatte ich dann Fieber und Lina erhöhte Herztöne.
Trotz Antibiotika für mich, wurde es nicht besser. Ich hatte dann 38,5 °C Fieber und Linas Herztöne wurden auch immer schlechter. Die eine Ärztin meinte nur, dass in der nächsten halben Stunde was passieren muß, sonst… Tja, das lies sie offen, aber denken konnte ich es mir. Kaiserschnitt -und das wollte ich auf keinen Fall! Nach 19 h, Geburtsstillstand, grünem Fruchtwasser, kam die Oberärztin und hat Lina dann per Zange geholt! Und ein Sterngucker war sie auch noch. Leider hatte ich nicht viel von meiner Tochter. Sie hatte 39,3 °C Fieber und musste sofort auf die Intensivstation, die zum Glück im gleichen KKH ist.
Wir durften sie gegen Mitternacht auch besuchen, wo ich nur geheult habe. Die ganzen Schläuche, Magensonde. Zum Glück hatte sie aber keine Infektion so wie ich. Ich hatte sie „nur“ erwärmt. Und so konnten wir sie nach 4 Tagen gesund und munter mit nach Hause nehmen!
Noch ein Hinweis: Ich hatte eine wunderschöne, unkomplizierte Schwangerschaft! Trotzdem kann so was passieren. Und ich kann jedem bei der KKH-Wahl nur raten, sich ein KKH zu suchen, was über eine Kinderintensivstation verfügt. Ich hätte nie gedacht, dass so was passiert und wünsche es auch keinem! Ich war nur froh über diese Entscheidung mit dem KKH! Alles Gute für Euch!