Kurz und heftig - 5000g Glück!

Hallo,
nun will ich mich auch mal hier einreihen und über die Geburt unseres zweiten Sohnen berichten.

Am Sonntag, 02.11.08 abends um neun lag ich noch völlig entspannt auf der Couch. Ich war eine Woche überfällig. Nachmittags hatte ich von meiner Hebi einen Wehencocktail bekommen und war abends schon am schimpfen, dass er ja gar nichts bewirken würde...
Um 21 Uhr kam meine Schwiegermutter noch kurz vorbei um zu sagen, dass sie die kommende Nacht spontan Dienst hätte und darum nicht unseren Großen aufpassen könnte, falls es losgehen würde. Und ich sagte noch ganz locker: "Geh Du mal ruhig zur Arbeit! Es tut sich NICHTS!"
Eine halbe Stunde später platzte die Fruchtblase. Wehen hatte ich aber noch keine.
Dann rief ich beim KH an, ob wir schon kommen sollten, da ich noch keine Wehen hätte. Ja, hieß es, machen Sie sich mal auf den Weg. Meine Mutter wurde angerufen um den Großen aufzupassen, und wir fuhren um 22 Uhr Richtung KH.
Während der zwanzigminütigen Fahrt bekam ich dann langsam ein Ziehen im Bauch, und als ich um 22.30 Uhr am CTG im Kreißsaal angeschlossen war, hatte ich alle zwei Minuten starke Wehen. Der Muttermund war schon drei cm eröffnet.
Die nächsten zwei Stunden bin ich immer rund um das Kreißbett gelaufen, und immer, wenn ich am Kopfende war, konnte ich mich dort aufstützen und wieder eine Wehe veratmen.
Irgendwann wechselte ich dann auf den Pezzi-Ball und hielt mich während der Wehen an einem Seil fest.
Die Wehen kamen schnell und waren sehr schmerzhaft. Eine PDA wollte ich nicht und die Hebamme meinte auch, dass es nicht nötig sein würde, weil es nicht lange dauern würde. Aber die kurzen Pausen zwischen den Wehen waren auch erholsam! Wir lachten und scherzten mit der Hebamme.und bestellten Kaffee für meinen Mann. Ich bekam noch eine Spritze mit einem Schmerzmittel, die aber nur bewirkte, dass ich mich wie beschwipst fühlte...
Um 1.30 Uhr sollte ich mich in einer Wehenpause nochmal auf das Kreißbett legen, damit die Hebi nach dem Muttermund schauen konnte. 10 cm! Und noch während ich dort lag, bekam ich die erste Presswehe. Ich wusste gar nicht, wie mir geschah, das kam so plötzlich. Es war aber eine Erleichterung, mitpressen zu dürfen.
Die Presswehen waren wieder sehr schmerzhaft, aber insgesamt waren es nur 4, dann war unser kleiner (großer!) Lennart da! 60 cm, 5000 Gramm. Da staunte selbst der Gynäkologe, der im allerletzten Moment dazugekommen war und noch einen kleinen Dammschnitt gemacht hatte. (hab ich aber nicht gemerkt)

Ich wurde noch versorgt und genäht, und dann ließ man uns mit einer Flasche Sekt für 2 Stunden im Kreissaal allein.
Es ist einfach eine unbeschreibliche Erfahrung, ein Kind auf die Welt zu bringen. Es sind zwar auch Schmerzen, die man auszuhalten hat, aber das ist es in jedem Fall wert!!!

Allen, die die Geburt noch vor sich haben, viel Glück, Mut und Selbstvertrauen!

Birgit mit Luis (2 1/2) und Lennart (5 Mon.)