Jona`s schneller Start oder Rekordgeburt in 20 Min.

Nachdem vor 2,5 Jahren mein Sohn Marlon bereits sehr schnell das Licht der Welt erblickte (1Std.50Min. von der ersten Wehe bis zur Geburt) witzelte ich schon, dass ich es bei "Nr. 2" wahrscheinlich gar nicht erst ins Krankenhaus schaffen würde. Bei meinem Sohn war es auch bloß purer Zufall, dass er im Krankenhaus geboren wurde, da ich dort zum CTG war.

Und so wurde am 28. Mai aus Spaß Ernst.

Als ich morgens aufgestanden bin und meinen Sohn aus dem Bett geholt hatte, merkte ich, dass mir leicht übel war und ich mich etwas schlapp fühlte. Ich habe daraufhin meine Mutter (die glücklicherweise nebenan wohnt) gebeten, meinen Sohn anzuziehen, damit ich schnell unter die Dusche gehen kann. Beim Toilettengang fiel mir vermehrter Schleim auf und ich fragte mich, ob es sich hierbei wohl um den sagenumwobenen Schleimpfropf handeln möge, der kurz vor der Geburt abgeht. Da ich bei der Geburt meines Sohnes weder einen Blasensprung noch andere Geburtsanzeichen hatte, bin ich dahingehend ein wenig unbedarft. Kurz vor dem Einstieg in die Wanne merkte ich dann ein etwas heftigeres Ziehen, dass sich doch von den Wehen, die mich seit der 24. Woche plagten, ein wenig in der Intensität unterschied.

Ich beschloss daraufhin, meine Hebamme um Rat zu fragen. Sie fragte mich dann auch gleich, ob es "losgehen" würde, worauf ich antwortete, dass ich es nicht recht wüsste. Sie war sowieso grad auf halbem Wege, da sie ihren Hund zum Tierarzt (Kastration) bringen wollte und sie sagte mir, dass sie danach sofort bei mir vorbeikommen würde um mal "zu schauen". Ich stieg also in die Wanne, seifte mich ein und....begann zu pressen. Von jetzt auf gleich ereilte mich ohne Vorwarnung die erste Presswehe und ich sank - glitschig wie ich durch das Duschgel war - auf die Knie und hing mit Kopf und Armen über die "Brüstung". Meine Mutter durch mein Stöhnen herbeigeeilt, rief sofort wieder bei meiner Hebamme an, sie sollte sofort und auf direktem Wege vorbeikommen. Anrufen ist gut, meine Mutter war so nervös, dass ich in der Wehenpause auch noch das Telefon bedienen musste. Wenig später - aber zum Glück nicht zu spät - traf sie dann - mit Hund - bei uns ein. War ich erleichtert - und meine Mutter erst, die vor Aufregung fast zu kolabieren drohte. Und so konnte sie meine kleine Tochter Jona Nikola gerade noch auffangen, bevor sie auf den harten Wannenboden aufgeschlagen wäre. So verhalf ich meiner Hebamme zu ihrer ersten Hausgeburt.

Zwischenzeitlich verschlang der Hund, der wegen seiner OP die letzten 12 Std. nichts fressen durfte, das Futter unseres Katers und unsere Putzfrau erschien während der ganzen Geschichte auch noch auf der Bildfläche, wer denkt bei dem Stress auch daran abzusagen...aber das nur nebenbei. Auf jeden Fall war die Bude dann voll und es herrschte allseits gute Stimmung.

Jil mit Jona Nikola (heute 14 Tage alt)