Dann will ich die ruhige Zeit grade mal nutzen um auch nen Geburtsbericht zu schreiben... ich hoffe ich kann es auch nur annähernd so emotional schildern wie es wirklich war!
Am Freitag den 18.09.09 um 6:30Uhr sollten wir in der Klinik sein um dann unsere kleine Tochter auf der Welt willkommen zu heißen.
Mein Freund hat an dem Tag bei mir geschlafen, morgens musste er aber noch das Auto holen (Familienauto, alle brauchen es..) und wir sind mehr oder minder pünktlich da gewesen.
Angemeldet war ich zum Glück schon ein paar Tage vorher so das wir nur noch schnell "einchecken" mussten.
Erstmal wurde uns das Zimmer gezeigt, wo wir alle Sachen abstellen konnten, dann ging es zum Kreissaal wo meine Beleghebamme schon auf uns wartete.
Ich war so gespannt und mein Freund wurde immer "ruhiger" weil er sooo nervös war. Das CTG wurde angeschmissen und ein Fensterputzer kam auch noch rein um uns den "Durchblick" zu verschönern, denn er Tag versprach schon an diesem Morgen ein sonniger zu werden!
Ich habe mich umgezogen (Schickes Op-Hemdchen und Trombosestrümpfe) und die Hebamme versuchte mir den Zugang am Handrücken zu legen.. außer mächtige Schmerzen hat das leider nichts gebracht...der musste von einer der Stationsärztinnen dann doch an der Armbeuge gelegt werden. Ich hasse(!!!!) Spritzen aber sie war sehr nett und wir haben gespaßt das es ja schlimmeres gebe- sie meinte Spinnen, die mir wiederum nichts ausmachen )...
Dann gings los...
In den Op laufen durfte ich nicht sondern wurde im Bett geschoben.
Für mich war es das erste Mal und die Aufregung wuchs!!
Mein Freund musste dann vor der Schleuse warten.. Mit der Anweisung doch noch nen süßen Kaffee zu trinken und dann bitte in die Op-Klamotten zu steigen…
Alleine hätte er es nicht geschafft, einer der Ärzte hat ihm geholfen.
In der Zeit habe ich dann die Spinalanästhesie bekommen. Das war erstmal ganz schön doof.. ich habe geschlottert wie Espenlaub weil ich so aufgeregt und es im Op so kalt war! Der Arzt war total nett und sehr lustig. Die Betäubung war echt blöd und tat auch weh, aber erträglich. Die eigentliche Spinal habe ich gar nicht mehr gespürt! Der Arzt hat dann immer getestet wie weit meine Empfindungen im eigentlich betäubten Teil noch gehen indem er mich mit so Spray angespreyt hat… relativ schnell war alles taub. Ich fand es erstaunlich das man nichtwirklich Betäubt ist- also gefühllos, sondern es eher wie beim Zahnarzt ist, wo zwar der Schmerz ausgeschaltet, das Empfindungsvermögen zu einem bestimmten Teil noch da ist…mir tat nichts weh aber ich aber noch alles gemerkt. Katheter wurde dann gelegt, mein Freund kam endlich rein und nahm neben mir Platz… dann wurde mir erstmal schlecht… kommt wohl vor vom Mittel das man gespritzt bekam und wurde per Tropf wieder „gut gemacht“…
Ich hab richtig gemerkt was sie gemacht haben, wann geschnitten etc. und mein Freund fand es schockierend.. aber es tat ja nicht weh oder so, sondern war nur komisch…
Dann ganz viel geruckel, starkes Drücken das ich dann aber doch etwas schmerzhaft empfand und Zack, der erste Schrei!!! Es ist soooooo unfassbar toll! Sofort schossen uns die Tränen in die Augen! Mein Freund durfte dann sofort mit der Hebamme mit, einmal drüber gucken.. und schon war meine kleine, mit Käseschmiere überzogene und brüllende Tochter bei mir am Gesicht.
Ich hab geweint vor Glück!
Und habe sie geküsst und mit ihr geredet, augenblicklich war sie still…
Dann wurde mir wieder ganz übel und mein Kreislauf sackte etwas ab… die Kleine wurde dann von der Hebamme und ihrem Papa in den Kreissaal gebracht, gemessen, gesäubert und gewogen (50cm,3130g Ku:34cm) (Apgartes t9/10/10), ich wurde gut versorgt und musste ca. 30min in den Aufwachraum. Schlimm ohne Kind! Aber in den 30min konnte ich mich etwas „regenerieren“, als ich endlich aufs Zimmer durfte konnte ich sogar meine Beine schon wieder etwas bewegen!
Danach folgte erstmal schmusen mit meinerTochter, kennenlernen, lieb haben. Am Abend konnte ich schon wieder sitzen und bis auf den ersten Tag habe ich keine Schmerzmittel gebraucht! Der Nächste Morgen wurde zum Aufstehen genutzt- was auch nicht schlimm war! Es war wie wenn man starken Muskelkater hat! Am zweiten Tag wurden dann der Tropf entfernt und der Katheter gezogen (auch nicht schmerzhaft aber etwas unangenehm). Der Wundwasserschlauch blieb nen Tag länger und das Ziehen tat echt auch noch mal weh! Er ist ja komplett einmal durch die Wunde gezogen und beim Ziehen „reißt alles noch mal etwas auf“. Danach hab ich mir dann auch noch mal schmerztropfen geben lassen! Aber dann wars ok so weit! Am 3. Tag blieb die Maus auch nachts bei mir und ich habe alles selbst gemacht, essen geholt, Windeln gewächselt, gebadet, Arzttermine wahrgenommen… Am 5. Tag habe ich uns entlassen lasen
Nun sind wir Zuhause, Miray ist 8 Tage alt und etwas unleidlich..die Tage sind gut, die Nächte sehr anstrengend, sie hat harten Stuhlgang und quält sich etwas.. ich trage sie im Tragetuch, da hält sie sich besser und weint kaum.. Alle 3 Stunden ca., will sie die Flasche und natürlich liegt sie am liebsten bei mir oder ihrem Papa auf der Brust und schläft!
Gleich kommt die Hebamme und zieht mir die Klammern(15 Stück)….
Auf jeden Fall kann ich für mich sagen, ich würde es jeder Zeit wieder genauso machen, wenn ch andere Frauen, die normal entbundenhaben, da gesehen habe, dagegen war ich super mobil…!!
Für mich ein klarer Fall von "schlecht geredet" was man hier leider oft ließt!!
LG
TraumKaiserschnitt, sollte Mut machen!!
Danke! Mir steht auch einer bevor.....Du hast das sehr realistisch und ohne schönrederei geschrieben.....da weiß man gelich, was einen wohl erwarten wird....
Liebe Grüße und alles gute euch 3!!!
Nicht "schlecht Gerede" das ist schlecht und schmerzhafter als ne normal Geburt.
Ich hab beides durch und weiß wovon ich Rede .
Aber en Glückwunsch zur Tochter
Schöner Bericht. Es freut mich, dass du deinen KS so schön erlebt hast.
Aber ich habe auch beides durch. Und eine normale Geburt ist definitiv millionen mal weniger schmerzhaft!
KS- nein danke. Könnte ich die Zeit zurück drehen, hätte ich auf jeden fall Versucht, mein 2. Kind in BEL normal zu kriegen.
Die erste war ein super Traum von 3,5std. Wassergeburt und danach völlig SCHMErZFReI. Zwar etwas kaputt, aber schmerzfrei.
lg julia
hallo,
herzlichen glückwunsch zu deiner tochter mit dem schönen namen
es freut mich, dass es für dich die geburt ein so positives erlebnis war. mein (not-)kaiserschnitt lief völlig anders ab und ich denke auch, dass es vielen anderen mamis, die hier von ihrem KS berichten, nicht so gut ging wie dir - dass der KS schlecht geredet wird, davon kann doch keine rede sein!! er wird nur ständig als total "harmlos" dargestellt (was er bei dir anscheinend und gottseidank war!) und wenn es dann bei einem selber so schlimm wird, denkt man, man ist selber schuld. genau wie bei einer spontangeburt eben - bei den einen läuft die super, für andere war es der absolute albtraum.
es ist schön, dass es auch gute ks-fälle gibt, falls ich wieder einen KS bekomme, würde ich mir wünschen, dass es diesmal so abläuft wie bei dir.
viele grüße,
anjulia (20. ssw)
sehr schöner bericht - echt realistisch. bei mir war es ganz ähnlich. und in knapp 4 wochen kommt söhnchen nr.2 wieder mit KS zur welt. freu mich schon drauf!
letztendlich empfindet doch jede frau anders, was "angenehmer" ist und was schmerzhafter. mein FA sagt, es ist nur die art und weise wie man auf den berg hinauf kommt (zu fuß oder mit der seilbahn). die aussicht ist dann für alle die selbe
alles gute!
LG
denia 35 SSW
Alles Gute für eure Maus
Trotzdem solltest du NICHT vergessen, dass du eine BauchOPERATION hattest, die dir in Jahren (spätfolgen sind kaum abzusehen), noch Probleme (wie z.B. Verwachsungen, Endo usw.) bereiten kann/wird.
Lg
Huhu ich habe gelesen dir haben sie den blasen kateter nach der spinale gelegt stimmt doch oder?
so hast du nix gemerkt oder?
Hi, nein ich habe davon nichts gemerkt!
Auch das ziehen am zweiten Tag tat nicht weh sondern war "ungewohnt" und etwas unangenehm, mehr aber auf keinen Fall.
Ich habe alles als nicht schmerzhaft empfunden, sonst hätte ich ja Schmerzmittel gebraucht und garantiert auch genommen...
Ich kann aber auch jeder Frau empfehlen sich schlau zu machen welche Schmerzmittel normalerweise nach ner Bauch-Op genommen werden und darauf zu bestehen falls man mit "Ibuprofen" oder ähnlichem ankommt.
"Also es gibt prinzipiell verschiedene Arten von Schmerzmitteln:
1) nichtsteroidale Antirheumatika:
(sprich sowas mit den Wirkstoffen wie PAracetamol, Ibuprofen, Aspirin, Diclofenac)
die gibt man normalerweise bei LEICHTEN Schmerzen wie Kopfweh und bei Fieber und Entzündungen.
MEINER MEINUNG nach nach einer OP wie dem KS total ungeeignet. Werden leider immer noch standardmässig gegeben und die Frauen müssen sich quälen.
2.) schwache Opioide
(wie Tramal, Tilidin, Valoron)
Meiner Meinung nach 1. Wahl nach einer OP wie einem KS.
JEDE Bauch-OP kriegt sowas, also Blinddarm etc. Warum also nicht auch nach KS ???
Wei ldas Zeug zu einem GERINGEN Teil in die Milch übergeht (wie übrigens auch die ganzen anderen Mittel)
Trotzdem kein Grund zum Abstillen! (Auch weit verbreitetes Fehlurteil)
Die Medis machen halt ein bisschen benommen und müde, aber was ist besser: Etwas müde oder Höllenschmerzen ???
3)starke Opioide
Kriegt man nach einem KS manchmal wenn die Schmerzen sehr stark sind in den ersten Stunden über die Vene.
Dann muss man aber an den Monitor zur Kreislaufüberwachung.
Dann gibt es noch Novalgin. Auch ein gutes Schmerzmittel, aber macht gerne Kreislaufprobleme.
Das Tramal lehnen sie meistens ab, weil es ANGEBLICH abhängig machen kann. Das stimmt auch, aber bestimmt nicht, wenn man es nur eine Woche oder kürzer nimmt.
Fazit: Sei gut informiert, frage nach dem RICHTIGEN Schmerzmittel, dann ist alles halb so schlimm."
Ich habe am ersten Tag Tramal bekommen, bin nicht süchtig geworden aber verhältnismäßig müde.. das sollte aber ok sein.
@julia
3,5 stunden geburt klingt super, deswegen war es wohl auch angenehmer als ein KS. andere liegen deutlich länger mit schlimmen schmerzen..für die ist dann der KS schöner gewesen.
alles reine empfindungssache :)