1000 Schutzengel(Fruchtwasserembolie)

Heute möchte ich von der Geburt meiner Tochter berichten und zeigen das trotz starker Komplikationen doch alles gut wird.
Der eigentliche Entbindungstermin für unsere Prinzessin war der 5.8.2009,aber Prinzessin dachte nicht daran zu schlüpfen.Die Tage nach dem 5.8 war ich nochmal beim Herrn Dr. Springer bestellt(das ist der Chefarzt der Gyn im Sankt Elisabeth KH wo ich entbinden wollte).Bei der Untersuchung war soweit alles in Ordnung.Ich bekam einen
Termin zur Einleitung am 15.8.2009.Die darauf folgenden Tage passierte natürlich nichts(trotz vieler Treppen,Spaziergängen und Wehencoktail).Am 15.8 fuhr ich dann mit meinem Freund 6.30 ins KH zur Einleitung.Wir klingelten im Kreissaal und eine Hebamme nahm uns in Empfang.Ich bekam mein Zimmer und 2 Tabletten damit die Einleitung los gehen konnte.Die Hebamme sagte zu meinem Freund das er ruhig wieder nach Hause fahren könnte,sie würden Ihn dann anrufen wenn es los ginge.Also fuhr er wieder nach Hause und legte sich nochmal aufs Ohr,denn wir konnten die Nacht kaum schlafen vor Aufregung.Ich hingegen verbrachte die Zeit mit lesen,schlafen,Musik hören,nebenbei SMS schreiben und natürlich spazieren und Treppen steigen.Die Stunden vergingen und nichts tat sich.nachmittags bekam ich die nächsten 2 Tabletten.Meine Schwiegermutti kam mich besuchen und wir gingen spazieren(ich glaub es waren 3-4h zusammen),wir liesen uns immer wieder bei der Hebamme blicken aber die sagte gehen sie nochmal und ich bekam noch 1 Tablette.Gegen 20.30 ging meine Schwiegermutti und mein Freund kam.Wir gingen den Flur auf und ab und langsam ging es mit den Wehen los.Es war Schichtwechsel und Marie kam.Sie war total nett und fragte mich gleich ob ich in die Wanne möchte.Ich sagte ja sehr gern.Marie ließ mir Badewasser ein,machte Duftkerzen an und legte eine CD von Kathy Melua ein.Ich konnte sehr gut entspannen und empfand die Wehen gar nicht mehr so schlimm.Von der Wanne ging es dann rüber auf das Bett und mein Freund immer an meiner seite.Marie schaute nach dem Muttermund der
war inzwischen schon 7cm.Es dauert nicht mehr lang sagte Marie.Die Wehen wurden immer intensiver und ich kreiste mein Becken.Ich musste wieder zurück aufs Bett denn die Wehen waren jetzt kaum noch aus zuhalten.Ich lag auf dem Bett und quälte mich hin und her und dann bekam ich einen Krampfanfall.Mein Freund sprang auf und holte die Hebamme.Marie kam sofort und stellte fest das das CTG nicht gut war.Ich wurde sofort in einen Operationssaal gefahren.Was dann passierte weiß ich leider nicht mehr,aber mein Freund erzählte mir dann alles.Es wurde sofort ein Notkaiserschnitt gemacht,da es der Prinzessin nicht mehr gut ging.Heidi kam um 4.05 zur Welt doch es ging Ihr sehr schlecht.Heidi wurde intubiert und hatte dann einen Inkubatur.Es kam dann auch echt schnell der Kinderarzt der Uni und nahm die kleine mit,da die Möglichkeiten im Elisabeth nicht gegeben waren.Er sagte zu meinem Freund das er in 3h rüber gefahren kommen kann.ich war in der Zwischenzeit schon unten in der ITS.Die Ärztin Frau Dr Weber(sie war es die den Kaiserschnitt gemacht hatte)sagte zu meinem Freund das er in wenigen Minuten zu mir rein könnte.Aber daraus wurde nichts.Frau Weber kam und sagte zu meinem Freund er könne jetzt nicht rein,wir kämpfen grad um das Leben Ihrer Freundin.Meine Gebärmutter hörte nicht mehr auf zu bluten,die Ärzte versuchten alles die Blutung zu stoppen aber es hörte nicht auf.Sie entnahmen mir die Gebärmutter.Wenn Sie das nicht gemacht hätten wär ich verblutet.Ich hatte so viel Blut verloren das ich 16 Blutkonserven und 12 mal Plasma bekam.Sie versetzten mich ins Koma um das sich mein Körper langsam wieder erholt.Nach dem 2 Tag wachte ich auf und ich wusste gar nicht was mit mir passiert war.Mittwoch kam ich dann auf die normale Stadion.Am 21.8 sah ich dann meine Tochter zum ersten mal.Ich war so beeindruckt und stolz das sie genauso gekämpft hat wie Ihre Mutti.Sie lag auch im Koma um das sich der kleine körper wieder erholte.Jetzt hatte sie aber nur noch die Sonde(wobei sie aber auch schon fertignahrung aus der Flasche bekam)und zur beobachtung war sie am Monitor angeschlossen wo herz,puls beobachtet wurde.Heidi ging es von Tag zu Tag besser und die Ärzte waren sehr zufrieden mit Ihr.Da es mir auch sehr gut ging und die Blutwerte auch in Ordnung waren,konnte ich am 24.8 die Klinik verlassen und am 31.8 durften wir dann auch unsere kleine Heidi mit nach Hause nehmen.Wir haben uns sehr gut zu Hause eingelebt und der kleinen Motte und mir geht es gut.

Eine Fruchtwasserembolie ist sehr selten und ich möchte durch diesen Beitrag keinem Angst machen,im Gegenteil ich möchte den Frauen Mut machen und zeigen das doch alles gut werden kann und die Hoffnung nie aufgeben darf.

Heidi Hofmann
16.08.2009
3885g
51cm
32cm KU


LG Prinzessin6684 und Heidi(47 Tage alt)