Die schwere Geburt von Niclas mit Saugglocke - achtung lang

Hallo,
erst heute fühle ich mich in der Lage, über die Geburt meines Kindes zu sprechen.
Genau zum errechneten Termin 30.09.2008 bemerkte ich um 4.44Uhr (ich schaute auf meinen Radiowecker) dass ich Fruchtwasser verlor. Daraufhin weckte ich meinen Mann und wir standen sofort auf. Ich ging dann erst mal aufs Klo und anschließend duschen. Dann fuhren wir los ins KH und ich machte noch meine Witze - bis mittag ist er da!
Im KH angekommen ging es sofort in den Kreißsaal und ich wurde erst mal ans CTG angeschlossen (Wehen alle 3min). Die Hebi meinte am Telefon, Sie hätte eine Patientin mit leichten bis mittleren Wehen. Ich sagte zu meinem Mann, ob die weiß wie weh das tut?!
Kurz nach 7.00 Uhr wurde ein letzter US gemacht und der Arzt schaute nach: 2-3cm Mumu geöffnet.
Von 8.00-8.45Uhr sind wir auf dem Flur im KH spazieren gewesen. Eine Schwester fragte mich, ob mit mir alles i.o. sei. Ich meinte nur ja, ich bekomme ein Kind.
Anschließend ging es wieder in den Kreißsaal und die Hebi meinte ich solle mich aufs Bett legen. Dort verbrachte ich eine Stunde nach der anderen. Ich habe nur beiläufig mitbekommen, dass mein Mann ab und zu mal rausgegangen ist, um was zu essen oder zu trinken.
Es war gegen Mittag und ich wurde noch mal untersucht: Mumu 7cm. Die Schmerzen waren höllisch und ich dachte nur das kann alles nicht wahr sein!
Gegen 14.00Uhr war Schichtwechsel. Eine erneute Untersuchung: Mumu vollständig auf. Aber trotz jeder Menge Wehen (die kamen schon seit Stunden im Minutentakt) wollte der Kleine nicht runter rutschen. Also sollte ich jetzt immer 3 Wehen auf der linken und 3 Wehen auf der rechten Seite "wegatmen", wenn man das überhaupt noch kann. Ich glaube ich habe sie eher weggeschrien. Mein Wunsch nach einem Schmerzmittel wurde gigantisch groß, und ich bekam ein Zäpfchen - wie blöd ist das denn, wenn ich eh schon lange Pressdrang habe. So wie es rein kam, kam es auch wieder raus. Da ich vorher keinen Einlauf bekommen habe, wurde dass durch den Pressdrang dann auch gleich noch erledigt. Die Hebi meinte, es sei ein gutes Zeichen, das Kind macht sich platz. Doch es tat sich nichts.
Jetzt kam die Chefärztin und schaute noch mal nach. Sie versuchte mit ihrer Hand den Kleinen wohl in die richtige Position zu drehen. Ich schrie sie nur noch an, denn es tat furchtbar weh. Dann sollte ich unbedingt auf Toilette gehen, obwohl ich gar nicht musste. Also raus aus dem Bett und in Begleitung meines Mannes und meiner Hebi aufs Klo. Dort hatte ich dann 3 Wehen hintereinander ohne Pause. Aber dieser Gang brachte was, und der Kleine kam endlich tiefer. Die Chefärztin und die Hebi entschlossen sich dann mich zu kathedern (Urin),um Platz fürs Kind zu machen.
Um 15.15Uhr fragte ich dann die Hebi wie lange es noch dauern wird. Sie meinte so ca. 1 Stunde. Ich sagte ok, das halte ich noch aus. Dann wurde ich noch mal kathedert.
Gegen 16.30Uhr war wieder mal Versammlung vor meinem Bett vom gesamten Ärzteteam( dies war immer mal der Fall). Was ich nicht wusste, die Herztöne wurden schlecht. Plötzlich hatte ich keine Wehen mehr. Ich war froh und wollte eigentlich nur noch einschlafen. Doch dieser Geburtsstillstand ist in keinster Weise günstig fürs Kind. Dann kamen wieder mal Wehen. Die Chefärztin entschloss sich jetzt nicht mehr länger zu warten und holte die Saugglocke. Mir war es ehrlich gesagt egal was sie mit mir machen, hauptsache es ist vorbei.
Um 16.50Uhr war es dann soweit und mein kleiner Sonnenschein Niclas erblickte das Licht der Welt! Er hatte ein Gewicht von 3140g, 51 cm Länge und 34cm Kopfumfang. Mir wurde der Kleine auf den Bauch gelegt, und ich konnte es gar nicht fassen, dass es geschafft war. Aber richtig freuen konnte ich mich in dem Moment noch nicht. 12 Stunden Wehen hatten Spuren hinterlassen. Und diese leider nicht nur körperlich sondern bis heute auch noch seelisch. Dazu kam, dass ich 1 Woche später noch eine Gebärmutterentzündung bekam und noch mal 9 Tage ins KH musste. Dort wurde ich 3x täglich in die Oberschenkel gespritzt und bekam 2x täglich einen Antibiotikatropf. Mein Entzündungswert lag damals bei 34, normal ist 0-0,5.
Es war für uns alle eine schwierige Zeit. Dankbar bin ich meinem Mann, der immer für mich da war und das bis heute noch ist!
Es tat mir richtig gut, mir mal alles von der Seele zu schreiben. Sollte es jemanden mit ähnlichen Erfahrungen geben (insbesondere Gebärmutterentzündung), würde ich mich über antworten freuen.

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Hallo.
Erstmal noch herzlichen glückwunsch nachtträglich zur Geburt.
Kann deine Geburt etwas nach vollziehen.
Mein kleiner kam am 29.8.2008, ich hatte einen vorzeitigen Blasensprung am 28.8.2008 in der Nacht und im laufe des nächsten tages also der 29.8. breitete sich bei mir auch eine Infektion in der Gebärmutter aus durch das lange warten.Mein Sohn kam 17.22 uhr auf die welt glücklicher weise doch noch spontan.Ich hatte hohes Fieber mehrere Tage, hing auch nur am Tropf und mein Kreislauf war etwas daneben.Mein kleiner lag die 1.Nacht auf der ITS und kam am nächsten tag zu mir.Er hatte Anpassungsstörung und auch ne Infektion mit bekomm.Wir wurden beiden 5 Tage mit Antibiotika behandelt,dann durften wir heim. Verstehe also was du meinst.Für mich ist es auch nicht einfach.

lg Hasefuss:-)

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Die Geburt meines ersten Kindes ist ähnlich abgelaufen.
Ich war nachts um halb 4 im krankenhaus und abends um 18 uhr ist er erst geboren.
Den ganzen Tag lag ich dort mit wehen,die nichts bewirkten.Erst die pda um ca. 16 uhr hat die Öffnung des Muttermundes bewirkt und letztenlich kam er mit Saugglocke und 2 oder drei Leuten drückend auf meinem Bauch zur Welt,das war furchtbar.
Ich konnte mich auch erst gar nicht richtig freuen,so fertig war ich.Erst am nächsten tag konnte ich mich dann richtig drauf einlassen.
Ich kann nur sagen,das die zweite Geburt hingegen ein Spaziergang und wunderschön war,es wiederholt sich nicht unbedingt wieder.
Jetzt hab ich noch ca. 5-6 wochen bis zur nächsten geburt und wünsche mir natürlich,das es wieder so problemlos läuft.
lg Julia

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Hallo,

ich kann nur sagen, es braucht Zeit!!! Die Geburt meiner Tochter hat 28 Stunden gedauert. Nach 20 Stunden Wehen hatte ich endlich einen Blasensprung und nach 24 Stunden eine PDA, da der Mumu nicht aufging. Mit der PDA konnte er manuell von 2 auf 5 cm geweitet werden, so dass die Geburt endlich voranging. Dann bin ich noch dreimal gerissen (2 Scheidenrisse und ein kompletter Dammriss) :-[
Ich habe mich unheimlich über meine Tochter gefreut und hatte sie ja auch im Kreißsall während des Nähens - was auch über 1 Stunde gedauert hat - bei mir. Aber ein paar Tage später ging nichts mehr und ich wollte sie nicht mehr haben. Ich hatte ihr gegenüber ein schlechtes Gewissen, weil ich sie doch lieb haben wollte und irgendwie nicht konnte. Nach ca. 4 Monaten, als ich psychatrische Hilfe in Anspruch nehmen wollte, wurde es endlich besser. Am meisten hat mir geholfen immer wieder darüber zu reden. Mit meinem Mann und meiner Familie und meinen Freunden. Da ich auch eine schwere Schwangerschaft mit KH- Aufenthalten hatte kam nach der langen Geburt wahrscheinlich einiges zusammen. Aber wenn man viel Verständnis bekommt, fühlt man doch, dass man das Kind eigentlich will, der Körper aber erstmal sich selbst heilen möchte, bevor er bereit ist, das Kind anzunehmen.
Mittlerweile ist Emma 11 Monate und ich genieße es immer mehr mit ihr. Ich habe immer mal wieder schlechte Tage, aber auch die werden weniger. Und wir wollen ein zweites Kind - ich hoffe, dass da dann die SS und Geburt besser läuft...
Ich wünsche dir alles Gute weiter und sprich mit ganz vielen darüber. (Wenn du es kannst.)

Liebe Grüße,
Katrin

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Hallo Katrin,

ganz lieben Dank für deine Antwort. Es ist doch sehr erstaunlich wie viele Muttis ähnliche Erfahrungen gesammelt haben. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis verliefen die meisten Entbindung doch relativ "unkompliziert" ab und die Kinder kamen meist nach 4-5 Stunden. Und ist es nicht seltsam, dass trotz einer schweren Geburt man noch ein weiteres Kind möchte? Wir wollen nämlich auch noch eins. Ich sag mir immer schlimmer kanns nicht werden, und das erste ist auch auf die Welt gekommen. Also dann wünsche ich dir alles Gute für die Zukunft, für deine kleine Emma und eine tolle zweite SS und Geburt!

Sei ganz lieb gegrüßt,
Mandy & Niclas

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Huhu,

ich hatte auch eine super schlimme Geburt mit Saugglocke. Letztlich hab ich 2 Hebammen und 3 Ärztinnen beschäftigt. Meine Tochter musste anschließend 10 Tage auf der Intensivstation verbringen und ich 7 Tage im Krankenhaus. Meine Geburt war zwar kurz, aber niemals im Leben hätte ich das Kind da allein raus bekommen. Ich habe aber trotzdem keine Angst vor einer weiteren Geburt. Es ist alles gut verheilt und ich bin dankbar, dass meinem Kind sofort und schnell geholfen wurde. Eine Entzündung hatte ich zwar nicht, aber dafür wurde ich von vorn bis hinten eine Stunde lang zusammengeflickt... Ich kann ungefähr nachvollziehen wir es dir ging. Aber Hauptsache, unsere Kleinen sind gesund!