Die Traumgeburt von unserer Èlia: spontan aus BEL

Ich hoffe, dieser Bericht macht allen Mut, deren Babys in BEL liegen und die eine spontane Geburt möchten, bei mir war es die perfekte Geburt, trotz BEL.

Erst einmal kurz zur Vorgeschichte: in der 34. Woche wurde uns gesagt, dass unsere kleine Maus Èlia wohl in Beckenendlage lag, also mit dem Kopf nach oben und Po nach unten… :-[ Sie könne sich aber noch drehen. Tja, aber in der 38. Woche lag Madame noch genauso, trotz aller möglichen Tricks. Da ich bloss keinen Kaiserschnitt wollte, haben wir uns also entschieden, die äussere Wendung machen zu lassen und bekamen einen Termin am 15.06.2010 in der Früh. Ich sollte also nüchtern im Kreissaal erscheinen. An dem Tag jedoch waren so viele Geburten auf einmal in Gang, dass meine Wendung auf Donnerstag, den 17.06. um 9.00 Uhr verlegt wurde. Ich hab schon mit dem Arzt gescherzt, ob wir’s denn noch bis dahin schaffen würden, weil ich schon seit 2 Tagen den Schleimpfropf verlieren würde und Rückenschmerzen hätte (diese waren bei meiner ersten Geburt die allerersten Anzeichen, 4 Tage später war dann Jan da).


Nun gut, um 04.50 morgens am 17.06. wurde es auf einmal nass im Bett: ich hatte einen Blasensprung. Mein erster Gedanke war: „Nein, ich bin müde, ich hab jetzt keinen Bock auf Kinder kriegen!“ , denn schon allein die Erinnerung an Jans Geburt mit all den Schmerzen machte mir etwas Angst #zitter . Ich weckte schnell meinen Mann und wir machten uns fertig um ins KH zu fahren, Wehen hatte ich nämlich auch schon sofort alle 3,5 Minuten. Die waren auch schon recht schmerzhaft, so wie die Senkwehen, die ich schon seit der 35. Woche hatte, nur kürzer (diese Senkwehen dauerten immer fast 4 Minuten, das war der Hammer...). Kurz darauf kam dann auch schon mein Schwager und Schwägerin um auf Jan aufzupassen (der nur ganz kurz wach geworden war und wieder selig pennte) und dann in die Kita zu bringen. Los ging’s also ins KH. Die 40 Minuten Fahrt nach Terrassa waren nicht allzu angenehm, aber es ging noch gut mit Veratmen.


Im KH kamen wir etwa um 6.20 an und ich wurde gleich mal ans CTG gehängt und untersucht. Regelmässige Wehen und Mumu schon auf 4 cm und die FÄ meinte, sie könne einen Fuss spüren, sie würde dann also mal den OP fertig machen für den Kaiserschnitt. Da läuteten bei mir die Alarmglocken, denn ich hatte mit dem Arzt von der Wendung, Dr. Sanz, ausgemacht, dass ich eine spontane Geburt versuchen dürfte. Nach einer kleinen Diskussion (O-Ton FÄ „ich bin aber heute die diensthabende FÄ, nicht der Dr. Sanz“ ... #kratz) holte sie aber ihren Chef. Der schaute nochmal, konnte zum Glück beide Füsschen fassen und meinte dann, wenn die Masse auf dem US passen, könnten wir’s probieren. Der US zeigte, dass Èlia wohl eher klein wäre und ich bekam das OK. Da fiel mir erst mal ein Stein vom Herzen. Nach dem US waren wir dann auch schon auf 7 cm (die Wehen waren immernoch genauso stark und alle 3 Minuten), es ging also superflott voran, da staunten selbst die Ärzte. Ich wurde gefragt ob ich die PDA wollte und da sie mir wegen der BEL ans Herz gelegt wurde, hab ich eingewilligt. Es kamen zwei supernette Narkoseärzte in den Kreissaal und setzten die PDA. Hat wirklich gar nicht weh getan und ist einfach die beste Erfindung die es gibt, das hätte ich nie gedacht. Ich spürte weiterhin alle Wehen und meine Beine, aber es tat nicht weh. Einfach super! Ich bekam zur Sicherheit noch einen leichten Wehentropf und dann wurde gewartet. Ich schlief fast ein, so relaxt war ich. Dem Baby ging es auch die ganze Zeit supergut.

Dr. Sanz war inzwischen auch schon gekommen und schimpfte mich erst einmal, weil wir doch eigentlich die Wendung machen sollten, nicht gebären, haha #rofl. Ich sollte dann den Hebammen Bescheid sagen, wenn ich Druck nach unten spüren würde. Das würde aber wegen der BEL wohl noch einige Zeit dauern. Pustekuchen! Schon eine knappe Stunde später wurde der Druck nach unten zu leichtem Schmerz und ich hatte einen starken Pressdrang und das trotz PDA. Ich rief also die Hebi, die dann auch gleich die 3 Ärzte rief. Es wurde alles vorbereitet und Dr. Sanz fragte mich, ob denn angehende Ärzte (es war ein Universitätskrankenhaus) zusehen dürften, es gäbe ja nicht so viele spontane BEL-Geburten. Für mich war das ok und schliesslich standen etwa 15 Personen um mich und meinen Mann herum. Die Hebi meinte dann, ich solle auf ihr Kommando pressen und schon durfte ich einmal ganz stark pressen. Ich spürte wie die Füsschen kamen. Dann sollte ich nochmal pressen und es kam der Körper. Bei der nächsten Wehe sollte ich dann ganz ganz doll pressen, spürte einen Schnitt (ja, der tat weh, ich spürte nämlich inzwischen alles da unten) und ein „plopp“ und der Kopf war da. Nach nur 3 Mal pressen, Wahnsinn! Èlia schrie erst einmal, wurde abgenabelt und mir sofort auf den Bauch gelegt. Das war sooo ein tolles Gefühl, mir lief sogar ein Tränchen runter. Genau dieses Gefühl hatte ich bei Jans Geburt vermisst, er wurde mir ja gleich weggenommen und reanimiert weil es ihm recht mies ging. Mein Mann war auch ganz gerührt.


Sie war 2720 gr schwer, 47 cm klein und hatte einen KU von 32,5 cm. APGAR war drei mal 10. #verliebt


Ich wurde dann noch mit 2 Stichen genäht (das war fast schlimmer als alles andere, grrr). Alle gratulierten mir, dass alles so super gelaufen wäre. Ich war ja selbst erstaunt, wie leicht eine Geburt sein kann. Ich würde wirklich rein gar nichts anders machen, es war ein absolut traumhaftes Erlebnis, wofür ich unendlich dankbar bin. Auch die Zeit danach war/ist super, Èlia trank sofort sehr gut und hat in 13 Tagen gleich mal 3120 gr auf die Waage gebracht und 50 cm. Sie ist, ähnlich wie ihr Bruder, ein liebes und ruhiges Baby, das wenig weint (zumindest noch...). Jan liebt sie auch heiss und innig, will sie immerzu streicheln und küssen.

Ich kann jedem eine solche Geburt nur wünschen, obwohl es mir fast schon zu schnell ging, eigentlich wollte ich noch ein letztes Bauchbild machen, aber dazu war keine Zeit mehr. Ich bin soo froh, mich für eine spontane Geburt entschieden zu haben, trotz aller Leute, die mir davon abgeraten oder mich für verrückt gehalten haben. Ich wusste einfach, dass alles gut gehen würde. Und letztendlich war es doch Schicksal, dass die Wendung nicht gemacht werden konnte, denn Èlia hatte die Nabelschnur um die Schultern, zwar nur ganz locker, aber wer weiss was bei der Wendung passiert wäre.
Wir sind einfach nur glücklich!

LG
Stefferl

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Herzlichen Glückwunsch! Finde toll, dass Ihr den Mut hattet es spontan zu versuchen. Man sieht ja, es 'kann' reibungslos klappen.
Übrigens finde ich den Bericht sehr schön geschrieben!

Wünsche Euch alles Gute!

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Herzlichen Glückwunsch zur Maus :-D
Meine Maus liegt auch in BEL und es sieht nicht so aus als wenn sie sich noch dreht,da der Popo schon ziemlich fest im Becken ist.
Ich möchte auch gerne spontan entbinden,wenn das möglich ist,das Erfahre ich am Freitag,da habe ich einen Termin im Krankenhaus.
Sag mal,wenn die Fruchtblase platzt,muss man dann liegend ins Krankenhaus?
Dein bericht hat mir ehct Mut gemacht,danke.
Gruss Sarah
35 ssw

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Wow... ein toller Bericht. Vielen Dank dafür! #verliebt