Die Geburt unseres Löwen - nichts für Einleitungs-Angst-Haber ;-) LANG

Hier also der Geburtsbericht unseres kleinen Leopold's.

Am Samstag, dem 30.4. bei ET+9 waren wir im KKH zur Kontrolle. Alles war ok, wie immer. Da ich am Vortag den Wehencocktail als letzten persönlichen Versuch zu mir genommen habe (habne aaaalles versucht) und auch der nichts gebracht hat, haben wir beschlossen am Sonntag, dem 01.05. zur Einleitung einzuchecken.

Gesagt getan. Um 9 Uhr fanden wir uns ein. Nach allem bürokratischen TamTam gab es um 11 Uhr die erste Tablette Cytotec, um 13 Uhr folgte das Kontroll CTG und danach ging es auf das Zimmer der Schwangerenabteilung. Dann folgten alle restlichen 5 Tabletten im Abstand von je 6 Stunden mit Kontrolle vorher und 2h nach Tabletten Einnahme. Es kamen leichte Wehen nach der 3. Tbl. auf, die sich aber schnell wieder verzogen.
Mein Mann und ich sind kilometerweise durch den Park gewandert.

Zwischen der letzten Cytotec Tablette und der Progesteron Gabe müssen 24 h Pause liegen. Was ein Frust! Allerdings wurde mir als weiterer Versuch ein Foleykatheter gelegt. Da sind zwei Ballone dran, die im GMH mit je 80 ml aufgefüllt werden und diesen dehnen. Die Einlage tat überhaupt nicht weh und nach 6 Stunden fiel er plötzlich von alleine raus. Ich war erschrocken wie gross die Ballone waren und das er einfach so rausfallen konnte. Der GMH war also butterweich! Leichte Wehen stellten sich auch hier ein und gingen wieder weg.

Dann kam also die Einlage des Progesteron Tampons bzw. Plättchens. Das sollte 24 h drin bleiben. Auch hier totaler Frust. Leichte Wehen die schnell wieder weggingen.

Ich war mittlerweile 3 Tage im Krankenhaus, es war der 4.5. und ET+13.
Es wurde becshlossen bei ET+14 den Wehentropf mit Oxytocin um 7 Uhr zu beginnen. Leider zog sich alles noch hin, da im Gebärsaal so viel los war. FRUST! Aber dann ging es doch los!

Der Tropf wurde um 13:30 angehängt. Um 14 Uhr versuchte die Hebamme die Blase manuell zu sprengen, was aber nicht funktionierte. Statt dessen fing ich an zu bluten. Ich vermute sie hat mich irgendwie ein wenig verletzt. Befund: GMH 1cm, 2 Finger durchlässig und weich.
Ab 14:30 nahmen die Wehen schlagartig zu. Ab 15 Uhr hatten die Abstände nur noch 2 Minuten. So ging es dann weiter. Ein Wehensturm kam über mich. In den Pausen zwischen 2 und teilweise sogar nur 1 Minute konnte ich mich gar nicht mehr erholen. Ich war am Anschlag. Mein Mann war ganz toll! Leider gehörte ich unter den Wehen zu der Kategorie "fass mich nicht an". Er tat mir so leid! Aber er war ganz tapfer und hat mir so geholfen! In den kurzen Pausen hat er mich immer ganz toll angetrieben und auch unter den Wehen immer Hoffnung gemacht. Gegen 16 Uhr wurde der Tropf nach Reduktion ganz abgestellt.

Nach 4 Stunden gegen 17:30 war der Befund bei GMH verstichen und 5cm. Dann kamen 3 Ärzte reinmaschiert mit Ultraschallgerät. Ich blutete immer noch und sie wollten eine Plazentaablösung ausschliessen. Um 19:30 trotz unverändert starker Wehen (immerhin meine eigenen - stolz!) - gleich. Also habe ich mich für die PDA entschieden. Die Entscheidung war nicht leicht und ich fühlte mich wie eine Versagerin. Aber es ging nicht anders. Die Ärztin war gerade im OP, also musste ich 40 Minuten warten. Die Zeit zog sich! Es wurde immer später und mein Mann und die Hebamme haben versucht mich zu bescheissen was die Zeit angeht - habe ich aber gleich gemerkt :-p!

Nach unendlichen 1 1/2 Stunden kam sie endlich. Oh war das eine Wohltat! Ich kann sagen unter den Wehen ist es total egal ob die PDA Lage weh tut oder nicht. Es ist einem sowas von egal! Und - es tut auch nicht weh.

Dann kam endlich Ruhe ab etwa 20:30. Ich konnte mich endlich erholen. Die Wehen wurden auf dem CTG allerdings schlechter und der Wehentropf wieder angestellt und nach und nach höher dosiert. Aber ich hab's ja nicht gemerkt, also war es mir egal! Dann nach 3 Stunden der Befund: mit gutem Willen 6 cm und Köpfchen nicht weiter runtergerutscht. #zitter
Nach der Visite um 23:15 gab der Arzt der Hebamme 1 Stunde Zeit um einen cm rauszuschlagen, sonst Kaiserschnitt. Die Arme hat alles gegeben. Kügelchen, Akupunktur, hat mich unter Hilfe von meinem Mann trotz PDA in den Vierfüssler gehievt und das Becken kreisen lassen (wie haben die das geschafft?) usw.
Um 0:15 war der Befund dann fast unverändert. Keine 7 cm und Köpfchen immer noch nicht runtergerutscht. Also - KAISERSCHNITT!

Da ich schon eine PDA hatte, war alles total entspannt. Wir wurden lurz aufgeklärt, ich musste noch die Vorbereitugen über mich ergehen lassen und dann ging es um 1 Uhr in den OP. Dort wuselte ein ganzes Team, aber alle waren sehr nett. Mein Mann kam dann umgezogen rein und - macht als erstes ein Foto von mir angeschnallt auf dem OP Tisch. Der Kracher :-)

Nachdem geprüft wurde, dass die aufgespritzte PDA auch wirkte fingen sie an. Es ruckelte und zuckelte. Dann hörte ich den Arzt sagen "Ich brauche hier Hilfe, ich bekomme ihn alleine nicht raus er steckt fest". Dann mehr Geruckel im Bauch und ich spürte, dass mein Baby meinen Bauch jetzt verlassen hat. Ein eigenartiges Gefühl. Dann hat er kurz geschrien und mir liefen die Tränen. Die Hebamme kam und hat ihn uns kurz gezeigt - da hat er schon mit seinen Äuglein aus dem Handtuch hervorgeschaut! Nach ein paar Minuten durfte mein Mann zu ihm und dem Kinderarzt. Nach ein paar Minuten kamm er mit ihm auf dem Arm zurück. Oh war das toll! Mein Baby! Und er hat die ganze Zeit rumgeschaut und war ganz still #verliebt

Mein Mann ging dann raus, damit der Kleine nicht auskühlt und ich wurde weiter zugenäht. Als ich in den Aufwachraum kam, lag der kleine Leopold bei meinem Mann auf dem Bauch und sie haben gekuschelt. Sooo süss! #verliebt

Dann haben wie die Zeit einfach nur noch genossen.

Ich weiss nicht wann ich aus dem OP kam. Gegen 5 Uhr war ich dann auf meinem Zimmer und konnte gar nicht schlafen vor Aufgregung. Immer wenn ich einschlafen wollte bin ich hochgeschreckt, habe an meine Baby gedacht und dann ungläubig ins Bettchen gelinst. War er doch tatsächlich da!

Heute ist er 5 Tage alt und er ist so ein lieber Schatz! Seine Augen sind ganz offen und er schaut viel und macht die herrlichsten Grimassen. Wir sind so stolz und überglücklich!

Ach und während der ganzen Tage und Action und Stress - sein Herzschlag war bei jedem CTG perfekt. Man konnte meinen das ginge ihn alles gar nichts an. Er hat sich so tapfer geschlagen - wir sind und sicher der Name Leopold ist perfekt für unseren starken Kerl #verliebt

Leopold Siegmar

06.05.2011

01:32 Uhr

4060 gr

50,5 cm

KU 36 cm



Glückwunsch an Alle, die bis hier gelesen haben :-)

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Na, das klingt wirklich nach einer langwierigen und sehr sntrengenden Geburt! #schwitz

Aber man wird ja wirklich total belohnt - für alles!!!! #verliebt

WÜnsche euch weiterhin eine tolle Kennlernzeit!

2

Herzlichen Glückwunsch. Na da hattest du aber auch ein schweres Kind. Vielleicht war das der Grund, warum er nicht allein raus kam? Aber das bestätigt mich wieder in dem Vorhaben, dass ich keinesfalls einleiten lasse. Das ist ja nun schon der Gott weiß wievielte Bericht hier über Einleitungen, die ewig dauernd und dann doch in einem Kaiserschnitt enden. Ich entscheide mich, falls meine Kleine nicht von allein kommt dann lieber direkt für einen Kaiserschnitt. Ich bin heute Et-7. Habe also noch Hoffnung, dass sie pünktlich allein raus kommt :-p

3

#herzlichlichen Glückwunsch auch von mir. Hab beim lesen irgendwie an meine Entbindung denken müssen.... irgendwie schade oder.... man gibt alles und trotzdem kommt am Ende alles ganz anders als erhofft.

Hoffe du kannst dich gut erholen.

Alles Gute und LG
Susi

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wunderschön geschrieben! euch alles gute und viele schöne momente des kennenlernens!