Marlons schwere Geburt ( nicht für ängstliche! )

Die schwere Geburt von Marlon

Der errechnete ET war der 04.07.2011 und den wollte mein Sohn dann auch einhalten.
Keiner dachte das wir es so lange schaffen, da der kurze schon ewig mit dem Kopf aufs Becken gedrückt hat und ich sehr früh starke Übungswehen hatte.
Nun denn, am 03.07.2011 hatte ich morgens angefangen zu „zeichnen“, immer mal wieder leicht schmerzhafte Wehen, die aber weder stärker, noch regelmäßig kamen.
Ok abends um 22 Uhr dann aufmal doch alle 10 min Wehen ( und ja man merkt wirklich wann es richtige Wehen sind )
Um 1 uhr nachts bin ich dann aufgestanden, konnt einfach nicht mehr ruhig im Bett liegen bleiben, bin dann in die Wanne und siehe da, bald darauf alle 5 min Wehen.
Morgens um halb fünf meinen Mann geweckt: „ steh mal langsam auf, wir wollten bald ins Krhs fahren“.

Um 6 Uhr in der Klinik angekommen, ran ans CTG, uiiiiii da tut sich was, Muttermund 2 cm auf, sollte noch etwas rumlaufen.
Gesagt getan, war aber schon nicht mehr angenehm, Stunde später wieder ans CTG und danach dann in die Badewanne….Wehen noch stärker.
Irgendwann dann in Kreißsaal, von nun weiß ich keine Zeitangaben mehr.
Mein Mann war bei mir, ebenso meine Mutter, Schmerzen wurden immer stärker und ich habe mich dann zu einer PDA entschieden. Die tat dann leider auch noch weh, der Arzt musste zweimal stechen weils nicht richtig saß, aber irgendwie war mir da schon vieles egal.
Da sich dann nicht mehr viel tat, Wehen zwar alle 3- 4min kamen, wurde mir der Oxytocin Tropf angeschlossen…himmel dann gings aber los.
Innerhalb von zwanzig Minuten war Muttermund von 4 auf 8 cm geöffnet. Konnte Schmerzen da kaum noch ertragen und bekam nochmal was nachgespritzt. Es drückte unheimlich auf den Darm, dazu wurde mir noch kurz ein Katheter gelegt damit die Blase leer wurde und das Kind tiefer rutschen konnte, leider wollte der Muckel da nicht so mitspielen.
Ärztin stellte fest das er sich nicht richtig in Position gedreht hatte, und mit seinem Kopf auf dem Becken fest hing.
Nun musste ich mich alle paar Minuten von einer auf die anderen Seite drehen, damit er sich reindrehte…tat er aber leider nicht.
Hatte dann unheimlich Drang zu pressen weil er so auf den Darm drückte, dazu dann immer wieder Oxytocin hochgestellt, Schmerzen ohne Ende, und veratmen ging da auch nicht mehr.
Ärztin musste dann die Fruchtblase aufstechen, meine Beine wurden hochgestellt und ich durfte versuchen zu pressen, während zwei Hebammen mir auf den bauch drückten.
Leider tat sich auch da nichts. Meine Werte und die des Kindes wurden dann wohl sehr schlecht, ich habe außer Schmerzen nichts mehr mitbekommen.
Not Op wurde schon vorbereitet, aber die Ärztin wollte noch einen Versuch mit der Saugglocke starten, also zwei Ärztinnen, zwei Hebamme und eine Schülerin waren wirklich bemüht.
Hebis drückten auf meinen Bauch, ich mit letzter Kraft gepresst , Ärztin Saugglocke benutzt und irgendwann lag der Kleine Mann dann endlich in meinen Armen und von da an war mir alles egal….
Ich konnte nicht mehr, mein Blutdruck lag dann nur noch bei 70 / 40, hatte ziemlichen Blutverlust, wurde am Damm geschnitten bin aber auf der anderen Seite trotzdem gerissen, zudem ein Scheidenriss, also erstmal ne stunde genäht.
Mein Mann ist aus dem Kreißsaal gegangen, als die Glocke eingesetzt wurde, er konnte es nicht mehr ertragen zu sehen was für Schmerzen ich hatte, meine Ma wich mir nicht von der Seite.

Später konnte ich meinen Sohn dann endlich in den Arm nehmen und begreifen das er wirklich da ist und vor allem gesund.

Marlon : 3780g, 53,5 cm, KU 36 Geburtszeit: 18.13 Uhr