Johanna Elisa´s Wassergeburt zu Hause

So nun schaffe ich es doch mal meinen Geburtsbericht zu Papier zu bringen

In der Nacht hatte ich so wie jede Nacht das Bedürfnis meine Blase zu entleeren. Hab mich danach wieder ins Bett gelegt und war fast wieder eingeschlafen als ein wenig Wasser (schleimiges Gefühl) in meinen Slip austrat. Da war es 2:23 Uhr. Schlaftrunken musste ich erst mal überlegen ob ich mich evtl eingepieselt habe als mir einfiel dass ich ja eben erst auf Toilette war. FRUCHTBLASE ging mir dann nur noch durch den Kopf, also bin ich aufgesprungen und siehe da es tropfte auf den Boden... FLOH (mein Mann) FRUCHTBLASE meinte ich. Mein Mann ebenfalls schlaftrunken: "Was?" Ich wieder FRUCHTBLASE... bin dann ins Bett gerannt und hab mich da mein Kind ja noch nicht fest im Becken war auf den Boden gelegt. Mein erster Gedanke als ich da so lag war (Oh nein hoffentlich dauert es nicht wieder 12 Stunden bis die Wehen einsetzen, wie bei der Großen) Im Bett konnte ich nicht bleiben da beide Mädels ausgerechnet in der Nacht zu uns gewandert waren und eine Schutzfolie war auch nicht auf der Matratze. Hab dann meinen Mann um das Telefon gebeten um meine Hebamme (Astrid Schmier) anzurufen. Hab sie auf Festnetz, Handy und Funk angerufen und bin dann nach 10 min nervös geworden und hab es noch ein Mal probiert. Juhuu beim zweiten Mal hat sie das Telefon gehört und meinte sie macht sich gleich auf de Weg... ich lag immer noch auf dem Boden (auf nem Badteppich) und bin so richtig schön ausgelaufen... um 3 Uhr fingen dann die ersten Wehen an, der Bauch wurde immer wieder mal hart... ok schon mal ein gutes Zeichen vielleicht geht es ja los. In der Zwischenzeit waren beide Kinder wach und ich bat meinen Mann meine Tante und meinen Onkel anzurufen da die mit ihrem Wohnmobil 20 km weiter auf dem Hohenpeißenberg übernachten wollten und die unsere Kinder ja mit zu sich nehmen könnten damit wir unsere Ruhe haben. Gesagt getan. In der Zwischenzeit kam die Astrid, es war ca 3:20 Uhr, die Wehen waren inzwischen schon etwas stärker geworden aber noch nicht wirklich schmerzhaft. Etwa zur selben Zeit kamen meine Tante und mein Onkel mit ihrem Wohnmobil an und ich habe den Kindern das Schlafen im Wohnmobil schmackhaft gemacht, mensch haben die sich gefreut... so die waren aufgeräumt... in der Zwischenzeit hatte mein Mann im Nebenzimmer unsere alte Matratze auf der unsere Mittlere geboren ist bezogen und wir konnten umsiedeln. Die Wehen kamen dann langsam richtig ins Rollen so dass ich anfangen musste zu veratmen. Astrid schaute mal nach dem MuMu und meinte er wäre sehr weich, Portio 2 cm, fingerdurchlässig... naja weltbewegend nicht gerade dachte ich mir... die Wehen kamen immer schneller hintereinander und bald darauf hatte ich gar keine Pausen mehr dazwischen. Sie überrollten mich förmlich, vier, fünf hintereinander und dann eine die so heftig war dass ich nur noch schreien konnte. So ging das über eine Stunde, ich hatte auch immer wieder das Gefühl schieben zu müssen, das Köpfchen arbeitete sich sehr langsam ins Becken rein. Nach 1 Stunden meinte die Astrid ob wir nicht in die Badewanne gehen wollen. Mein Mann hat dann die Badewanne sauber gemacht und das Wasser eingelassen, die Geburtskerze brannte auch als ich ca ne halbe Stunde später zwischen zwei Wehen rüber ging. Es war richtig entspannend. Lange genießen konnte ich das Ganze aber nicht denn die Wehen kamen wieder mit der gleichen Intensität wie vorher zurück und ich musste mich den Schmerzen ergeben. Der MuMu war nach ner halben Stunde bei 3 cm, ich konnte nur noch heulen (da war es 5:45 Uhr). "Ich kann nicht mehr, ich schaffe es nicht mehr" kam aus mir heraus. Ich dachte nur wenn das so langsam vorangeht und sooo weh tut dann steh ich das nicht noch ein paar Stunden durch. Astrid gab mir Globuli und erinnerte mich immer wieder an die Atmung und an die tiefen Töne und plötzlich ging es, ich konnte mich auf das Tönen konzentrieren und so vergingen ca 5 Wehen die ich tatsächlich veratmen konnte. Ich hatte immer wieder das Gefühl schieben zu müssen. Plötzlich meinte ich " ich habe einen Druck nach hinten"... Astrid zog sich schnell die Handschuhe an und blieb während der Wehe in mir um zu sehen ob sich das Köpfchen während der Wehe nach unten bewegt. 7 cm meinte sie beim rausziehen eher schon 8 cm. Jawohl dachte ich mir, endlich geht was voran... Zwei Wehen später merkte ich das der Kopf raus wollte. "Der Kopf kommt" meinte ich und so war es auch, mit einer Presswehe war das Köpfchen geboren, eine weitere wurde verschwendet weil sich meine Kleine so schnell nicht einstellen konnte und mit der nächsten war sie da. Unglaublich... 6:16 war es soweit und Johanna Elisa erblickte das Licht unseres Badezimmers Ein sehr bewegendes und genau so schmerzvolles Erlebnis
Und hier ist sie
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