ihr lieben,
errechneter ET war ja der 22te august. zwei wochen vorher hatte sie sich ja schon bemerkbar gemacht, mit wellen im abstand von 4 minuten, jeweils exakt 40 sekunden lang. von da an dachten wir, es würde nicht mehr lange dauern, bis sie da ist. und ich schränkte mich ein. kein sport mehr (kein bock, dass ich da gerade beim stehenden bogen nen blasensprung habe), nicht mehr weg am abend (müde, müde, müde) etc pp.
am 21ten dann am morgen bin ich aufgewacht und war TOTAL frustriert. aber so richtig, mein armer mann. ich erklärte ihm, ich hätte die nase voll, das kind würde sicherlich übertragen werden, und ich hätte vor, am abend auf das pohlmann-konzert in MÜNSTER zu gehen. (300km von uns)
er hat nicht schlecht gestaunt und natürlich NICHT sein ok gegeben, ich hab mich mit ihm angelegt, so richtig auf hormongeschwängerte bitch gemacht, und bin zuhause geblieben und am abend bockig ins bett.
um kurz vor drei:
werde ich wach und WUSSTE: allet klar, jetzt gehts los.
habe mich noch kurz gefragt, wie ich soviele dinge als vermeintliche zeichen deuten konnte, denn DA wusste ich einfach, ok, das ist es jetzt. ich habe angefangen, im 2 minuten takt mit HB zu veratmen, ging super, habe die babysitterin angerufen (sie hat einen halbstündigen weg zu uns) und habe daniel um viertel nach drei geweckt.
dann bin ich schnell in die wanne, ich musste mich schließlich noch rasieren, mit (verzeihung) "busch" wollte ich nicht gebären. :o)))
um vier:
waren wir dann im krankenhaus.
der kreißsaal war schon schön hergerichtet, salzkristalllampen, duftlämpchen (ich hatte ja die beleghebammen des UKEs und somit war es schon ein bisschen heimelig, niemand kam rein, niemand ging raus, eine schöne ruhe einfach)... und die erste stunde hab ich damit verbracht, schön zu atmen.
um fünf:
hat die hebamme dann mal nachgesehen, mumu auf 2cm. ich hätte schwören können, der ist komplett !
also schön weiteratmen, und es ging wirklich super gut mit HB. ich war ruhig, hab mich an daniel geklammert, hab immer schön die position verändert. schon allein das hatte ich während henrys geburt nicht, da lag ich platt wie ein käfer auf dem rücken.
angst hatte ich zu keiner zeit, und das war das schönste und aufbauendste überhaupt.
um sechs:
war der muttermund auf 5cm. die wanne war eingelassen, ich hab auch immer mal wieder geliebäugelt damit, aber irgendwie WOLLTE ich nicht mehr, obwohl ich vorher gedacht habe und jetzt auch immer wieder denke, es wäre doch schön, in der wanne zu enbinden/entbunden zu haben. aber während der geburt war halt einfach alles anders.
um sieben:
stellte die hebamme dann fest, dass Malee sich nicht ins becken dreht. diese drehung wiederum ist aber wichtig, weil sie sich sonst zur geburt nicht richtig einstellen können. das nennt man im fachjargon "hoher geradstand", der kopf passt in dieser situation einfach nicht durchs becken, und eigentlich fast immer ist die konsequenz ein kaiserschnitt. henry lag auch so, und wie ihr wisst, er kam ja per kaiserschnitt zur welt.
als sie das sagte, verließ mich ein bisschen der mut. es war bisher alles so gut verlaufen, so harmonisch, ich freute mich einfach auf das glitschige etwas auf meiner brust... und dann jetzt so? wieder so?
daniel beruhigte mich, und die ärztin, die reinkam und ein kontrollultraschall machte, überlegte direkt, ob ein OP frei sei. die hebamme guckte recht verdutzt und sagte: äh, nein. das becken ist groß genug, der kopf klein genug, das machen wir so.
die ärztin fühlte sich unwohl, vllt war ihre autorität in diesem moment angekratzt, und ebenso angekratzt verließ sie den kreißsaal und ward nicht mehr gesehen. was mir ganz recht war. nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen ärzte, aber hier und jetzt wollte ich keine sehen oder hören.
um acht:
wollte ich wie gehabt atmen, aber mein körper übernahm alles in eigenregie. ich atmete wie üblich ein, langsam, und als ich langsam ausatmen wollte, kamen nur noch stoßatmer, die ich nicht mehr beeinflussen konnte. die hebamme sah nach und sagte: huch, mumu auf 8cm, aber noch nicht pressen, weil der muttermund eben noch nicht komplett geöffnet ist.
da ich das atmen aber irgendwie wirklich nicht mehr beeinflussen konnte und es in diesem moment extrem unangenehm war, das nicht zu können... hab ich nach einer PDA gefragt.
die PDA lag 20 minuten später und wirkte noch nicht einmal, da hatte ich bereits sehr intensive presswehen, die immer stärker (stärker: zu keiner zeit schmerzhaft, einfach sehr intensiv) wurden.
der anästhesist gab mir einen kleinen bolus, den ich nicht spürte, und sagte mir, ich könne sie selbst betätigen, wenn ich wollte. wollte ich gar nicht mehr. die hebamme überprüfte den mumu, der war vollständig geöffnet, und sagte nach weiteren 10 minuten: ok, jetzt stell dich mal hin und press im stehen.
da war es dann 8:30.
drei mal drei wellen stand ich da, hing daniel am hals und kuschelte sogar noch, als ich nach der letzten welle merkte: alles klar, da ist jetzt was passiert. extremer druck untenrum, und ich musste mich wieder hinlegen.
als dann die hebamme sagte: ok, daniel, willst du mal das köpfchen sehen? ... war ich ganz aufgeregt. die mause hatte sich tatsächlich ganz gerade, ohne sich zu drehen, durchs becken geschoben und die geburt stand unmittelbar bevor.
ich fühlte mal und hab tatsächlich schon so einen kleinen, weichen bubbel fühlen können.
danach hab ich noch einmal 3x3 wellen gebraucht, und dann war sie schon da. der kopfdurchtritt hat mir wirklich kurz angst gemacht, einfach, weil ich es noch nicht kannte, nicht wusste, oh gott, wie weit wird das noch gedehnt, natürlich hat es auch gebrannt... aber die hebamme hat das sofort erkannt und mich zum langsamen atmen angehalten, und in diesem moment war ich dann wieder total ruhig und so mit meinem fühlen bei Malee, dass ich ihr zuflüsterte, sie müsse sich nicht sorgen, gleich hätte sie es geschafft, alles sei gut.
der kopf wurde dann geboren, MIT INTAKTER fruchtblase. die hebammen nennen das glückshaube. ich hatte nicht gewollt, dass sie die FB öffnet, war einfach so ein gefühl. daniel sagte, es hätte ausgesehen, als würde sie in einem latexhandschuh geboren, durch den man die schwarzen haare schimmern sah.
als der kopf dann da war, öffnete die hebamme die FB seitlich, und obwohl der kleine körper noch drinnen war, fing sie direkt an zu nörgeln, das konnte sogar ich hören. (LISI, da musste ich in diesem moment echt an dich denken!!)
und mit der nächsten welle war sie ganz da.
wir sind noch immer ganz hin und weg. das war eine absolute traumgeburt. kein drama, keine tragödie, nix. einfach nur schön.
daniel und mich hat das alles noch viel mehr aneinander geschweißt, wir denken jeden tag mehrmals an diese momente, ich wünschte, das würde immer so bleiben.
ENDE. bzw alles auf ANFANG. ;o)
Wunderschöne Hypnobirthgeburt von Malee
erstmal: HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH
wirklich sehr schöner geburtsbericht!!!!! ich freu mich für euch, dass ihr das so erleben konntet! ich hoffe, bei uns dauert es jetzt dann auch nicht mehr lange und wir können unseren sonnenschein im arm halten!
ich wünsche euch eine ganz tolle kennenlernzeit!!
alles alles gute!
sonnenkind mit bauchkäfer, der sich immer noch sehr wohl fühlt im bauch und KEINERLEI anstalten macht, da mal raus zu wollen!! (et+2)
Hey!
Liest sich alles sehr schön, herzlichen Glückwunsch!
Ich hab nur mal eine Frage, weil ich mich momentan auch mit dem Thema beschäftige:
bei einer PDA und wenn man presst, kann man dann noch von Hypnobirthing sprechen? In meinem Buch darüber steht, dass man keine Schmerzmittel nehmen und erst recht nicht pressen soll...
Deine Mischmasch-Variante gefällt mir allerdings sehr gut.
Eine schöne Kennenlernzeit wünsch ich Euch!
Paula
hallo paula,
also ich habe einen hb-kurs gemacht, in dem so einiges auch noch anders erläutert und beleuchtet wurde, als in dem buch. so zum beispiel auch die atmung. das argument, dass eine einzige atmung niemals auf alle frauen passen kann, weil eben menschen unterschiedlich sind, kann ich zb nur bestätigen. bei der langsamen atmung hatte ich immer das gefühl, zu ersticken.
was das pressen angeht:
das habe ich nicht absichtlich gemacht. ich dachte, als es losging, auch: oh neee, NICHT PRESSEN, rausatmen!! aber es war reflektorisches pressen und mein körper machte das von ganz allein. meine hebamme, die den hb-kurs gemacht hat, meinte, es gäbe kein muss und kein soll während einer geburt, sondern fand es am wichtigsten, dass man während der geburt auf seinen körper hört und ihn machen lässt. und das habe ich ja gemacht.
zur PDA: davon ab, dass sie bei 8cm gelegt wurde und noch nicht einmal wirkte, als die presswehen losgingen (von 8cm auf komplett dauerte es nur 20min), hat sie rein gar nix bewirkt. ich hab sie auch nicht ein mal gedrückt. aber auch da hatte meine hebamme eine ganz eindeutige meinung: wenn ihr meint, sie zu brauchen, dann braucht ihr sie, HB hin oder her.
bis dahin hatte ich ja ganz easy geatmet und mich entspannt mit HB.
ich hoffe, du findest deinen weg, der dir und deinem baby eine tolle geburt beschert.
lg, anna
Super, ich danke Dir vielmals für Deine Antwort! Ich bin gespannt, was auf mich zukommt. Werde dann sicher auch einen Geburtsbericht schreiben.
Alles Gute Euch!
Ein wunderschöner Bericht! Ich bin schon ganz gespannt auf unsere HB-Geburt!
Ich wünsch Euch auch eine tolle Kennenlernzeit
Wenn ich das richtig gelesen habe ist Eure Maus am 21. 08. auf die Welt gekommen? Das ist ein tolles Geburtsdatum (habe da auch Geburtstag )
Lg und danke für den tollen Bericht!
Kathi
Ein wunder ...wunder...wunderschöner Bericht....hoffe dass es auch bei mir so in ruhe und schnelligkeit klappen wird.
Alles liebe und glück für euch drei