LUISE Matilda...ziemlich lang, aber dennoch unvergesslich!

Soo...jetzt habe ich etwas Zeit und auch Lust zu schreiben

Letzte Woche Montag hatte ich ja meinen Termin beim FA zur Kontrolle, da ich ja schon über ET war, zwei Tage. Mein Gyn führte die Eipollösung durch und drückte mir die Daumen, dass es jetzt schneller losgehen würde. Er sagte, dass es ein gutes Zeichen wäre, wenn in der nächsten Stunde eine leichte Wehentätigkeit beginnen würde, was aber nicht heißt, dass es dann gleich so stark werden müsse um ins KH zu fahren.
Nagut...ich nach Hause und tatsächlich nach ca. 45min spürte ich leichte Wehen in etwa regelmäßigen Abständen (5-12 Min).
Diese Wehen gingen über den ganzen Abend, mal stärker und dann mal wieder weniger. Gegen 22 Uhr riefen wir im KH an um uns zu erkundigen, ob wir kommen sollten, da ich die meisten Wehen veratmen musste und der Abstand mittlerweile bei 6 Minuten lag - wir dürfen kommen, aber sie können uns nihcts versprechen.
Da die Wehen nicht stärker wurden, sind wir dann Zuhause geblieben und schlafen gegangen.

Um 1:17 Uhr wurde ich wieder von Wehen geweckt, die ziemlich stark waren. Ich hatte keinerlei Wehen im UL, sondern ausschließlich im Steiß - was wirklich unangenehm und schmerzhaft war. Die Wehen kamen im 3-5 Minuten Abstand...so veratmete ich sie ca. eine Stunde alleine, wobei ich bei einer Wehe kaum Stehen konnte und mich abstützen musste.

Um 2:15 Uhr sind wir ins KH gefahren. Erstmal wurde ein CTG geschrieben, wo leider kaum Wehen zu sehen waren, obwohl ich welche hatte. Der MuMu war bei 1cm und der Gebärmutterhals immernoch vorhanden, aber nicht vollständig.
Mir wurde überlassen, ob ich bleiben möchte oder wieder nach Hause will - ich wollte wieder nach Hause.

Um 4 Uhr waren wir wieder Zuhause. Ich konnte nicht mehr schlafen, weil ich solche Schmerzen hatte und wie Falschgeld durch die Wohnung lief und nicht wusste wohin ich mit mir und den Schmerzen sollte. Nach und nach verlor ich den Schleimpropf Es ging voran...

Um 6 Uhr hielt ich es nicht mehr aus und wir sind wieder ins KH gefahren CTG das Gleiche, genauso wie MuMu und GmH Diesmal wurde ich aber stationär aufgenommen und wir sollten abwarten...na prima.

So lag ich dann mit Wehen im KH Zimmer und wartete. Im Laufe des Vormittages wurden die Wehen schwächer und ich konnte so gegen 13 Uhr endlich eine Stunde schlafen, bis es wieder langsam anfing, aber es war kein Vergleich zu der Nacht davor.
Das war das Schlimmste...im KH liegen, mit dem Gedanken, dass es nicht vorangeht und wir wahrscheinlich noch zwei drei Tage dort liegen werden OHNE .
Über den ganzen Tag verlor ich unendlich viel Schleim...hätte nie gedacht, dass der Propf soo viel ist

Gegen 21 Uhr wurden die Wehen ENDLICH wieder stärker und kamen im 6 Minuten Abstand - ich also wieder zum CTG - kaum Wehen, sie denken nicht, dass es losgeht und wenn es so weiter geht, können wir morgen auch wieder nach Hause - ich drehte bald durch

Ich bekam ein Schmerzmittel und fing an den KH Flur auf und ab zu gehen...die Schmerzen wurden immer stärker anstatt weniger, die Wehen heftiger, so dass ich irgendwann alle 2-3 Min mich an der Wand festhielt und die Wehen versuchte zu veratmen. Es wurde so schlimm, dass ich nur noch weinen konnte...eine Hebamme, die mich immer versuchte aufzumuntern, dass es vllt. ein gutes Zeichen ist, schickte mich dann nochmal zum CTG.

ENDLICH waren Wehen auf dem CTG zu sehen, der GmH war verstrichen, der MuMu aber immernoch bei 1cm. Ich soll wieder auf mein Zimmer gehen, heiß duschen und probieren etwas zu schlafen - HAHA, wie witzig

Ich bin also wieder aufs Zimmer gegangen, war duschen und lag dann im Bett. Aber tatsächlich konnte ich einschlafen...aber gerade in dem Moment, machte es "PLOPP" und die Fruchtblase platzte - es war 2 Uhr - HURRA

Ich bin also wieder in den Bereich des Kreisssaals und wurde wieder ans CTG angeschlossen Wehen waren immernoch zu sehen, der Rest wie vorher. Diesmal wurden die Wehen immer schlimmer, dass ich es nicht aushielt auf der Liege liegen zu bleiben und so rief ich andauernd die Schwestern. Ich konnte nicht mehr...ich hatte ja schon über 24 Stunden nicht geschlafen, so dass ich dann nur noch stöhnend da lag.

Gegen 2:30 Uhr rief ich meinen Freund an, der um 3 Uhr im Kh ankam. Da lag ich schon im KReisssaal auf meinem Bett und veratmete eine Wehe nach der Anderen, was auch leider nicht mehr ganz im Stillen gelang Die Wehen wurden immer heftiger und ich drehte mich von einer Seite auf die Andere, wusste nicht mehr wohin mit mir, aber mein Freund stand mir tapfer zur Seite.
Für die Männer ist das glaub ich echt nciht leicht.

Irgendwann war es 4:30 Uhr und der MuMu war immernoch bei 3 cm, es ging kaum voran. Die Schmerzen wurden schlimmer, ich verkrampfte mich immer mehr und bettelte irgendwann nach einer PDA - die ich auch bekam. Bis dahin mussten aber noch zwei Infusionen in meinen Arm laufen, genauso musste der Anästhesist Zeit haben, also gegen 5:30 Uhr bekam ich die PDA.
Es war ein Traum, ich merkte nichts mehr und konnte mich endlich mal wieder entspannen.

So verging die Zeit...zwischenzeitlich habe mich noch zweimal übergeben müssen und ich zitterte am ganzen Körper. Das war ganz unangenehm, weil nichts half - auch keine Decken oder Handtücher.

Naja...die Wirkung der PDA ließ irgendwann nach und ich bekam wieder Wehen. Es wurde noch etwas nachgespritzt, so dass ich aber den Druck nach unten spüren konnte. Mein MuMu öffnete sich langsam.
Gegen 8:30 Uhr war er bei 8-9cm...aber eben noch nicht ausreichend

Der Druck nach unten wurde immer stärker, so dass ich das Bedürfnis hatte mit zu drücken. Das sollte ich vermeiden, da der MuMu noch nicht weit genug geöffnet war, genauso war die Kleine noch gar nicht tief genug gerutscht. Das Veratmen/Hecheln ging am Anfang noch ganz gut, aber der Druck wurde immer und immer stärker

Kurz nach 9 Uhr war der MuMu dann geöffnet, die Kleine lag aber noch viel zu hoch. Ich sollte immernoch die Presswehen verhecheln, was nicht mehr funktionierte. Ich MUSSTE pressen! Also durfte ich immer kurz pressen und dann wieder veratmen...dazu bitte nicht verkrampfen und den Druck nur leicht zulassen..ja ja...

Ich presste, presste und presste...und nachdem ich die Kleine dann erstmal "runter" gepresst hatte, durfte ich so auch noch aus mir rauspressen

Zwischenzeitlich fing ich an nach einem Kaiserschnitt zu betteln, weil ich es nicht mehr aushielt und ich das Gefühl hatte, dass ich es nicht schaffte. Ich war schon ewig wach, ewig hatte ich Wehen und in jeder Pause bin ich eingeschlafen.
Mein Freund hielt immer meine Hand, gab mir Wasser zu trinken und sprach mir zu.

So...dann durfte ich endlich pressen, die Ärztin kam und dann gings los. Es wurde gepresst was das Zeug hält und um 1o:2o Uhr kam meine kleine Tochter "LUISE Matilda" zur Welt

LUISE Matilda
3130g, 50cm, KU 34,5 cm

Man entwickelt wirklich Kräfte, die man niemals für möglich gehalten hat und man schafft es, auch wenn man schon nicht mehr an sich glaubt.

Es war unglaublich! Plötzlich war sie da und lag auf meiner Brust. So klein, so rosig, so wunderschön.
Ich war so fertig, dass ich immer wieder einschlief und das ganze "Wiegen, Messen etc" verschlief

Ich wurde noch kurz genäht, da ich einen kleinen vaginalen Riss hatte, aber nur ca. 2cm - den ich heut schon nicht mehr merke.

Die erste Stunde verbrachten wir dann zu Dritt Ohne meinen Freund hätte ich das alles nicht geschafft, allein seine Anwesenheit hat gereicht.
Luise wurde angelegt und trank sofort aus meiner Brust - das Stillen klappte von Anfang an Ich war so stolz

Das war die Geburt meiner ersten Tochter. Es tat weh, war anstrengend, es ist ein absoluter Ausnahmezustand, aber dennoch einfach Wahnsinn.

Die Schmerzen sind schon wieder vergessen bzw. könnte ich sie heute (5 Tage nach derGeburt) nicht mehr beschreiben. Ich musste beim Schreiben jetzt sogar überlegen, wie es alles war und ob ich noch etwas vergessen habe

Es ist einfach bedingungslose Liebe...ich könnte sie den ganzen Tag anschauen, man ist einfach vollkommen glücklich


Julia mit Luise - heute schon 5 Tage alt