Montag, 21.11.2011 :
Um 08:30 Uhr hatte ich den Termin zur Einleitung, kaum aufgewacht (war schon seit dem Abend vom 20.11 im KH) ging es direkt ans CTG. Weit und breit keine Wehen zu sehen. Um 9:00 Uhr wurde mir dann ½ Tablette verabreicht. Die Einleitung hatte begonnen.
Um 11:00 Uhr untersuchte die Frauenärztin den Muttermund, dieser war wie immer weich, aber geschlossen. Anschliessend wurde ein US gemacht. Wie der andere Arzt ein paar Wochen vorher schon sagte, ist das Kind recht gross und schwer! Geschätzt wurde er bei dieser Untersuchung schon auf 3800 g. Um 13:00 Uhr musste ich dann wieder zum CTG und bekam ¼ Tablette. Aber gewirkt hat es bisher noch nicht.
Um 17:00 Uhr ging es erneut zum CTG und bekam diesmal wieder ½ Tablette. Während des CTG bekam ich die ersten Wehen, aber nur leichte, die das Gerät auch nicht aufzeichnete. Auf dem Zimmer, so ca. 20 Min später, bekam ich die Wehen in regelmäßigen Abständen von 3 Minuten.
Um 20:30 Uhr wurde dann wieder nach den MuMu geschaut, dieser war nach wie vor verschlossen. Hab dann auch nach einem Schmerzmittel verlangt, weil die Wehen schon langsam etwas schmerzhafter wurden. Ich bekam zwei Buscopan-Zäpfchen, die aber nicht wirkten. Ich sollte um 22:00 Uhr wieder zum Kontroll-CTG, bis dahin hatte ich immer noch recht starke Schmerzen, bekam deshalb im Kreisssaal eine Schmerzinfusion und ein homöopathisches Mittel, die mir aber auch keine Linderung verschafften. Um 23:15 Uhr hatte ich eine Zeichnungsblutung und etwas Schleimabgang. Die Nacht über hatte ich im selben Abstand, also alle 2-3 Min Wehen und an Schlaf war nicht zu denken.
Dienstag, 22.11.2011 :
Um 06:45 Uhr hab ich den Schleimpfropf verloren, zumindest ein Teil und war schon mal glücklich, dass sich wenigstens etwas tut.
Um 08:30 Uhr war ich wieder zur CTG-Kontrolle und der Doc. sollte mich noch untersuchen nach der Visite hat mich dann aber netterweise vergessen.
Um 11:00 Uhr wurde die Untersuchung dann von der Hebamme gemacht, MuMu war aber gerade mal ½ cm geöffnet und der Rest vom Schleimpfropf ging auch verloren.
Um 12:30 Uhr bekam ich dann wieder ½ Tablette.
Um 20:00 Uhr das gleiche Spiel: CTG-Kontrolle, MuMu immer noch bei ½ cm. Es wurde mir eine Infusion mit Buscopan mit Tramal gegen Schmerzen angehangen, die wieder mal keine Wirkung zeigten, deshalb bekam ich später noch mal Atosil-Tropfen und Diazepam und endlich hatte ich etwas weniger Schmerzen und konnte mal 2-3 Std schlafen. Nicht viel aber immerhin besser als nichts.
Mittwoch, 23.11.2011:
Nach dem Aufwachen hatte ich dann wieder schmerzen. Das ganze ging dann den ganzen Mittwoch so weiter. Immer mal wieder zum CTG, MuMU kontrolle (auch keine Fortschritte) .. wieder ½ Tablette usw. Am Abend hab ich dann wieder Schmerzmittel bekommen so dass ich wieder ein paar Stunden schlafen konnte.
Donnerstag, 24.11.2011 :
Als ich wach wurde hatte ich weniger Wehen, aber dafür waren sie diesmal stärker und ich hatte die Hoffnung, dass sich endlich etwas tut.
Um 8:00 Uhr zeigte sich dann aber immer noch nichts auf dem CTG, ich bekam auch erst mal keine Tablette mehr, da die Hebamme meinte, dass es langsam auch zuviel wird.
Die Hebamme hatte mir ein Tag zuvor erklärt, dass die Tabletten nach 6 Stunden nicht mehr wirken, entweder lassen die Wehen nach oder der Körper produziert eigene. So war es die ganze Zeit auch. Aber sie waren leider nicht produktiv.
Sie meinte, aufgrund dessen, dass es für den Körper langsam zuviel wird, sollte ich mir überlegen, ob ich ein Tag mit der Tabletteneinnahme pausiere und am nächsten Tag dann an den Wehentropf gehe und eine PDA bekomme, sofern sich nicht von selbst etwas tut, oder ob wird damit sofort beginnen sollen. Einerseits wollte ich meinem Körper die Chance geben, die Geburt von allein in Gang zu bringen, andererseits, konnte ich auch so langsam nicht mehr.
Also wartete ich die Visite ab und die Gynäkologin meinte, dass wir besser ein Tag pausieren sollten, ich sei sehr geschafft. Ich war wirklich total fertig und musste erstmal heulen. Noch ein weiterer Tag mit Schmerzen, die im Vergleich zu den späteren Wehen harmlos waren, wie ich dann schon ein paar Stunden später feststellen musste, denn 5 Minuten später kam die Ärztin schon wieder, weil sie gesehen hatte, dass meine Blutwerte nicht mehr in Ordnung waren. Sie wollten nochmal nach dem MuMu schauen und mein Becken und das Köpfchen des Babys ausmessen. Also ging ich in den Untersuchungsraum, in dem ein weiterer Arzt auf mich wartete, der dann auch die Messungen und die Untersuchung durchführte. MuMu war seiner Meinung nach bei 4 cm und das Köpfchen müsste auch durch das Becken passen. Also alles gut ... es ging endlich in den Kreißsaal.
Dort dann die Enttäuschung, MuMu war gerade Mal bei 2 cm, die Hebamme wunderte sich über den Befund des Arztes. Dann bekam ich endlich die PDA und an den Wehentropf die Geburt konnte also "richtig" beginnen. Doch leider wurde ich wieder schnell enttäuscht, die PDA saß nicht und ich hatte rund 60 Min starke Schmerzen. Also kam der Anästhesist nochmal und lag die PDA erneut. Endlich war ich schmerzfrei, aber auch das sollte wieder nicht von langer Dauer sein. Um 15:00 Uhr schaute die Hebamme nochmal nach dem Muttermund, er war endlich bei 4 cm, kein riesen Fortschritt, wenn man bedenkt, wie lange ich schon Wehen hatte, aber es liess hoffen. Bei der Untersuchung platzte dann auch die Fruchtblase. Ich hatte schon grünes Fruchtwasser. Seit dem hatte ich wieder starke Schmerzen, viel stärker als je zu vor und ich wusste nach ein paar Minuten schon nicht mehr wie ich damit umgehen sollte. Um 15:25 Uhr habe ich einfach nur noch nach einem Kaiserschnitt verlangt. Ich konnte die Wehen nicht veratmen, hab schon fast hyperventiliert und da es auch einfach nicht weiter ging, und ich somit nicht wusste wie lange sich das noch hinzieht, wollte und konnte ich auch einfach nicht mehr. Hätte vorher nie gedacht, dass ich freiwillig einen Kaiserschnitt machen lasse. Aber das war für mich die einzige Chance das Ganze zu überstehen (frage mich, wie andere das ohne PDA schaffen!!!)
Also wurde alles nötige veranlasst, der Narkosearzt hat mich aufgeklärt, der Blasenkatheter wurde gelegt und dann ging es auch schon los in den OP. Kurz davor bekam ich von meiner Hebamme noch eine Spritze gegen die Wehen und dann musste ich auf eine große Liege klettern, die mich dann auf die OP-Liege gehievt hat (eine tolle Erfindung). Dort wurde mir dann über die PDA die Narkose gegeben, die aber nie ankam, weil die PDA rausgerutscht war, das erklärte die plötzlich auftretenden Schmerzen im Kreißsaal.
Im OP angekommen, wurde dann überlegt, ob Vollnarkose oder Spinal. Erst tendierten wir zur Vollnarkose, da die PDA ja nicht gut geklappt hat, aber wenig später meinte der Narkosearzt: " Ach Sie sitzen doch gerade genau richtig, wir legen die Spinalanästhesie" Gesagt getan, keine 5 Minuten später gehörten meine Beine und mein Unterleib nicht mehr zu mir. Irgendwann ruckelte es im Bauch und 10 Minuten später um 16:25 Uhr kam unser kleiner Schatz auf die Welt. Ich hörte den ersten Schrei und es war unglaublich! Leider konnte ich den Moment mit Freund nicht teilen, weil er in den Kreisssaal gegangen war, nachdem es hieß, dass eine Vollnarkose gemacht wird (da hätte er ja dann nicht dabei sein dürfen und als wir uns um entschieden hatten, war er leider schon weg. In steriler Kleidung konnte ihn auch niemand suchen gehen. )
Fabrizio wurde mir kurz gezeigt, dann sind sie mit ihm rausgegangen und kurz darauf, hat man ihn mir dann auf die Brust gelegt, während ich noch versorgt wurde. Leider aber auch nicht lange, denn er musste ja warm eingepackt werden. Die Hebamme ging mit ihm in den Kreißsaal wo mein Freund wartete. Man hat ihn gebadet angezogen und die U1 wurde natürlich noch durchgeführt. Ein gesunder Junge! Mein Freund kam dann später mit unserem Schatz zu mir in den Aufwachraum, von dort aus wurden wir dann auf mein Zimmer gefahren. Wir sind soooooo überglücklich! Es war zwar total anstrengend aber all die Strapazen haben sich gelohnt!!
Im Nachhinein sagte der Arzt übrigens, dass der Kleine sicher nicht durch mein Becken gepasst hätte, es wäre also so oder so eine Sectio geworden.
Und wenn ich alle Revue passieren lasse, würde ich beim nächsten Mal gleich ein Kaiserschnitt machen lassen. Ich glaube ich würde die Schmerzen auch dann nicht aushalten. Andersherum könnte ich mir aber vorstellen, dass ich es unter anderen Umständen geschafft hätte. Meine Schmerzgrenze war einfach längst erreicht, nach 47 Stunden Wehen. Ich bin jetzt jedenfalls froh, einen KS bekommen zu haben, zumal ich jetzt weiss, dass der Kleine nicht durch das Becken gepasst hätte. Und was da alles hätte passieren können, will ich mir gar nicht ausmalen.
Fabrizio Luca ist mit 57 cm, 4550g und 38cm KU ja auch ein „ziemliches“ Baby!
Die Geburt von Fabrizio Luca (Nach 47h Wehen ein Kaiserschnitt)
Erstmal Glückwunsch zur Geburt
Wie das ist - solange Wehen zu haben - kenn ich sehr gut - ich hatte auch ungefähr 48h Wehen von Einleitung bis KS Entscheidung - am Ende war ich allerdings auch froh, dass die Chefärztin sich für nen KS entschieden hat, denn mein Kleiner war 3880g schwer, 53cm groß und hatte nen Kopfumfang von 37,5 cm ... er hätte wohl nie durch mein Becken gepasst
LG bieni-maja & Jonas (inzwischen 2 Jahre jung)
Herzlichen Glückwunsch zur Geburt eures kleinen Sonnenscheins.
Ich weiß leider auch nur zu gut wenn die Einleitung sich hinzieht. Meine drei Kinder wurden alle eingeleitet und bei den beiden Jungs jeweils über vier Tage und meine kleine Maus hatte es mal richtig eilig und es hat nur drei Tage gedauert. Ich bin trotz aller Schwierigkeiten ein Glück immer um einen Kaiserschnitt herumgekommen.
Meine Süßen hatten allerdings auch nicht ganz so stattliche Maße wie dein Fabrizio.
LG Franca
Alles Gute zum Baby*_*