Hallöchen,
vorab muss ich sagen, das ich seit der 21. SSW ein Berufsverbot bekam, weil ich vorzeitige Wehen hatte!!! Ich nahm ab da fleissig Magnesium. Alles war wieder gut und ich setzte das Magnesium auch rechtzeitig wieder ab.
Mein theoretischer ET war der 24.12.2011. Ich habe die ganze SS über immerwieder gehofft das es nicht dieser Tag werden würde!!!! Der Termin rückte langsam näher und es waren keine Wehen in Sicht. Mal hier und da ein zwicken und zwacken, mal ne Senkwehe und dann wars wieder vorbei.
4 Wochen vorm errechneten Termin habe ich mich im KKH vorgestellt. Es wurde CTG geschrieben und dann wurde noch ein Ultraschall gemacht. Dabei hat mich dann der diensthabende Arzt verrückt gemacht. Die Versorgung wäre eventuell gefährdet und es müsste regelmäßig überwacht werden. Warum...? Weil ich, wie in meiner ersten SS, von Anfang an erhöhten Blutdruck habe. Das hiess jede Woche zur Kontrolle ins KKH. Jedes Mal 50km Fahrt und jedes Mal wurde mir gesagt, das eventl. beim nächsten Mal eingeleitet wird. Das war vielleicht eine nervenaufreibende Sache!!!!
Es wurde dann doch nicht vor dem Termin eingeleitet. Am 24. habe ich mich dann extrem geschont, das es ja nicht losgeht! Wollte ja auch gern mit meinem "großen" Weihnachten zusammenverbringen.
Dann verging Tag für Tag und Sylvester rückte näher....! Wir versuchten alles die Geburt anzustupsen. Wehenöl, Geburtsförd. Tee, , lange Spaziergänge... nichts half!
Am 31.12. bin ich nochmal früh zu meiner Hebi gegangen und dort wurde ein CTG geschrieben. Dort traf ich dann auch eine andere Schwangere, die auch schon weit über dem Termin war und hofft endlich erlöst zu werden. Ich sollte sie später wiedertreffen!!
Wir feierten Sylvester, Neujahr war ich dann im KKH zum CTG schreiben und da dachte ich dann echt, das sie mich diesmal behalten würden und einleiten würden. Aber nix da ich durfte wieder nach Hause. Hatte extra meine Tasche schon mit.
Am 02.01. bin ich dann wieder zu meiner Hebi zum CTG gegangen. Die fiel aus allen Wolken, als sie mich sah. Sie hoffte für mich, das es endlich losging. Denkste......
Am 03.01. war es aber dann soweit. Ich durfte im KKH bleiben, da ich da ja dann 10 Tage über meinen errechneten Termin war. Unseren großen Sohn hatten wir bei den Schwiegereltern untergebracht.
Es ging also los mit dem super leckeren Wehencocktail (wo ist der Kotzurbini????). Ich sass auf meinem Zimmer und würgte mir das Ding rein. Danach bin ich mit meinem Mann durchs ganze Krankenhaus gelaufen um endlich was in Gang zu bringen. Ich bekam zwar ein paar Wehen, aber nichts ernstes. Abends 21.30Uhr habe ich mich dann mal unter die warme Dusche gestellt und schwuppdiwupp..... alles war weg. Keine Wehe mehr. Ich habe daraufhin meinen Mann nach Hause geschickt.
Ich lag allein auf dem Zimmer und hatte dadurch auch eine sehr ruhige Nacht.
Weiter ging es dann früh 8.00Uhr! Es wurde ein CTG geschrieben und anschl. eine Tablette vor dem Muttermund gelegt. Dieses ganze Prozedere kannte ich ja schon von meiner ersten SS! Ich musste dann ca. 3 Stunden liegen, das nichts verrutscht und alles gut wirken kann.
Während ich auf meinem Bett liegend im I-net gestöbert und gewartet habe, ging die Tür auf und die Hebi brachte eine Schwangere rein, welche auch eingeleitet werden sollte. Es war dieselbe, welche ich schon bei meiner Hebi getroffen habe. Juhu!!!
Der Tag verging und nichts tat sich. Ich lief umher und keine Wehe war in Sicht. Mein Mann überredete mich zu einen Spaziergang ausserhalb des Klinikgeländes. Da musste ich einen ganz schön steilen Berg bewältigen! (das Krankenhaus liegt auf einen Berg)
Auch das hat nichts geholfen. Ich schickte meinen Mann dann so gegen 17.00Uhr nach Hause. Ich war frustriert, da die Einleitung bei meinen Großen Sohn viel schneller voranging. Die diensthabende Hebamme sprach mir immer Mut zu und meinte es wäre ja noch nicht Abend und ich solle erstmal abwarten....!
Dann bekam ich mein Abendbrot und habe dies mit Appetit gegessen. Ich würde dies noch stark bereuen!!!
Nach dem Abendbrot sass ich noch vorm I-net und stöberte wieder mal bei Urbia durch.
Da kamen dann immermal Wehen. Ich meinte nur zu Alex (meine Bettnachbarin), das ich die Wehen ignoriere, da sich heute ja eh nichts mehr tut und die Wehen eh nicht echt sind. Irgendwann mal konnte ich sie nicht mehr ignorieren und lief im Zimmer auf und ab. Ich nahm die Wehen immer noch nicht ernst.
So gegen 19.30Uhr bin ich dann auf den Klinikflur gegangen. So konnte ich die Wehen besser "weglaufen". Es wurde dann aber so heftig, das ich zum Kreissaal ging und die Hebi, die gerade auf der Wöchnerinnenstadion war, rief.
Die hing mich ans CTG und sprach das aus, was ich befürchtete. Die Wehen waren zu kurz auf einander und jede Wehe an sich vieeeeel zu kurz. Es könnte sein, das sie nichts bewirken! Ich war fertig.
Nachdem sie ne Weile CTG geschrieben hatte, untersuchte sie mich und siehe da, der MM war schon 5cm eröffnet. Also bewirkten die Wehen doch etwas. Ab da kamen sie auch regelmäßiger (was manchmal der Kopf doch so steueren kann).
Ich bin dann nochmal kurz auf mein Zimmer, habe meinen Mann angerufen, die Fototasche geholt und meiner Bettnachbarin eine gute Nacht gewünscht. Die schaute nicht schlecht, das ich noch so vergnügt war. Naja wenigstens zwischen den Wehen war ich das. Ich freute mich halt, das es losging. Das war so gegen 20.30Uhr.
Ich ging nun zurück in den Kreissaal mit Fototasche unterm Arm.
Die Hebamme fragte mich, was ich vorhätte und welchen Kreissaal ich gern hätte. Es war nämlich an dem Abend nichts los und ich war die einzigste, somit hatte ich freie Wahl.
Ich sagte ihr, das ich normal im Bett entbinden wollte und vorab nochmal in die Wanne zur Entspannung. Ich bekam nen Einlauf und danach gings in die Wanne. Es war etwas abgedunkeltes Licht, im Wasser war ein Aromaöl und die Stimmung war superentspannend. Mein Mann kam dann auch irgendwann mal im KS an und setzte sich zu mir an die Wanne. Ich veratmete da schon fleißig jede Wehe.
Mein Schatz wollte mich etwas ablenken und hatte die aktuelle Zeitung mit, wo die Neujahrbabys abgebildet waren. Ich schaute kurz drauf und habe dadurch die nächste Wehe verhauen(verkrampft). Naja auf jeden Fall wollte ich dann irgendwann mal wieder aus der Wanne.
Ich lief dann im Kreissaal noch etwas auf und ab, dabei hat mein Mann wieder mich etwas ablenken wollen. Er fragte mich, ob ich die schönen Bilder da schon gesehen hätte. Ähm ja klar, das wollte ich jetzt unbedingt. Ich hatte ja überhaupt keine Schmerzen. Ich hab ihn unmissverständlich klar gemacht, das dies jetzt der falsche Zeitpunkt wäre! Achja ab da hatte ich dann auch ständig ne Schale in der Hand, weil es mir die ganze Zeit so war, als wenn mein Abendbrot wieder rauswollte. Was habe ich an diesem Abend es bereut etwas gegessen zu haben.
Ich habe dann noch einige Wehen im stehen veratmet. Dabei hat die Hebi oder mein Mann mir immer meinen unteren Rücken massiert. Das war guuuuuuut.
Die Hebi meinte dann, das meine Fruchtblase sehr prall wäre, diese jetzt bald platzen könnte und ob ich mich doch vielleicht besser hinlegen möchte. In dem Moment schaute ich an mir herunter und dachte nur: "Oh nein nicht das meine neuen Schuhe nass werden, ich leg mich besser hin" Typisch Frau!!!
Es war jetzt einiges nach 22.00Uhr. Genau kann ich es nicht mehr sagen. Es kam mir dann mal ein Fluch über die Lippen ("Scheisse tut das weh..."), ansonsten beherrschte ich mich. Ich merkte das ich dann langsam einen Pressdrang bekam und getraute mich noch nicht zu pressen. Die Hebi hat mir aber gut zugesprochen und meinte ich solle mich ganz auf mein Gefühl verlassen. Wenn ich bereit bin, dann soll ich pressen.
Ich traute mich dann endlich und es bedurfte nur 2 Wehen und der Kopf war da. Da die Fruchtblase bis zu diesem Zeitpunkt nicht geplatzt war, öffnete sie nun diese. Bei der nächsten Wehe wurde dann unser kleiner Hannes geboren. Das war dann 22.29. Wir waren überglücklich
Ich habe ihn dann gleich auf meine Brust gelegt bekommen und konnte mich nicht sattsehen, an diesen kleinen Zwerg. Ich hatte hier bei urbia schon oft von Kindern gehört, die mit intakter Fruchtblase (Glückshaube) geboren wurden, aber das mir das passiert, habe ich mir nie vorstellen können.
Ich durfte mit meinem Schatz kuscheln und wir haben auch gleich mal versucht, ihn anzulegen. Dann kam noch die Hebi mit einen kleinen Tablett, darauf war eine kleine Kerze und 2 Gläser Sekt. Es war einfach wunderschön.
Nach einer Weile hat dann mein Mann unseren kleinen Hannes gebadet und angezogen. Danach hat uns die Hebi noch fotografiert. Es war eine super entspannte Atmosphäre. Auch die Hebi meinte, das es eine wunderschöne Geburt war.
Ich habe dann anschl. noch geduscht und mir frische Sachen angezogen und bin dann mit dem Baby im Kinderbettchen auf mein Zimmer gegangen.
Am nächsten Tag hat mein Mann dann unseren "Grossen" mitgebracht. Also Florian den kleinen Hannes gesehen hat, hat dieser sich riesig gefreut. Seither sind sie ein Herz und eine Seele. Es ist immer wieder schön die zwei zusammen zu sehen.
Für mich war es eine wunderschöne Geburt, wo ich machen konnte was ich wollte. Die Hebi hat mich begleitet und mich aber dazu angehalten, mich auf mein Gefühl zu verlasssen. Ich bin vorallem dankbar, 2 gesunde Kinder bekommen zu haben.
Hier noch die Daten:
Hannes
04.01.2012 um 22.29Uhr
2.960gr.
49cm
35cm Kopfumfang
LG Katrin
Die wunderschöne Geburt unseres kleinen Hannes mit Glückshaube! - Vorsicht lang!
1
So schön geschrieben! Alles Gute für Euch!!
2
Wirklich ein schöner Bericht! Alles Gute für dich und deine Familie
3
Alles gute und viel Spaß mit dem kleinen Sonnenschein.
Unser Hannes ist ein Solcher.
LG
Sandra + Hannes 11 mon.