Also, hier nun mein Geburtsbericht:
Mitten in der Nacht zum 29.3.12 hatte ich so starke Oberbauchschmerzen bekommen, dass ich dachte, ich muss mich übergeben. Ich hab einfach keine Position mehr gefunden, in der ich gut Luft bekommen konnte. Alles war einfach krampfig.
Mein Mann rief dann gleich im Kreißsaal an und die Hebamme zitierte uns gleich ins KKH.
20 Minutenn später lief auch gleich das CTG. Zum Glück ging es dem Baby gut. Mein Bluthochdruck war enorm. Und auch meine Blutwerte, die innerhalb weniger Minuten ausgewertet wurden, waren richtig mies. Meine Leberwerte ums Dreifache erhöht - deshalb auch dieser Oberbauchschmerz.
Sofort wurde ein Not-Kaiserschnitt angeordnet. Nur noch kurz unterschreiben und Aufklärung von Anästhesistin während mein Mann schon die OP-Kleidung anzog. Ich stand total unter Adrenalin und war so was von aufgeregt. Klar ich wusste ja, dass wegen der BEL am 2.4. eh ein KS gemacht werden sollte, aber dann doch so schnell - das war etwas viel für mich.
Schon bekam ich den Katheter gesetzt. Die Hebamme meinte noch, ich solle mich entspannen, das tue nicht weh. Klar, ich bin so was von entspannt - also ehrlich, den Satz hätte sie sich schenken können!
Egal, dann wurde ich gleich in den OP Bereich geführt und dann bekam ich auch schon die Spinalanästhesie. War nur ein kurzer Pikser. Dann schlief mein Po ein und die Beine. Schnell noch hingelegt und dann gings auch schon los.
Mir wurde etwas übel, bekam aber gleich etwas dagegen gespritzt. Das Tuch zwischen meinen Brüsten und meinem Bauch wurde gespannt und mein Mann durfte endlich mit rein.
Ich spürte nur noch ein Rucken und Ziehen, aber keine Schmerzen. Dann nur nach 3 Minuten war es dann soweit: Der erste Schrei! Unser Tim war geboren. Uns liefen beiden die Tränen über die Wangen. Mein Mann bekam ich gleich auf den Arm und ging mit der Hebamme zur U1 (2970g schwer, 50cm groß und 35,5cm KU).
10 von 10 APGAR-Punkten . Wirklich- dem Kleinen ging es sooo gut und er hatte ein zufriedenes Lächeln im Gesicht. Dann bekam ich ihn in ein Handtuch gewickelt auf die Brust und er war ganz still und schaute mich an. Ich hab überhaupt nichts mehr von den Ärzten wahrgenommen. Nur noch er und ich!
So unglaublich - einfach ein Wunder! Mein Mann schaute mich an und sagte: Jetzt bist du eine Mami! Wir küssten uns und konnten unser Glück einfach nicht fassen.
Nach nur weiteren 20 Minuten war ich auch schon zugenäht. Wahnsinn wie schnell das alles geht...
Im Aufwachraum hatten wir stundenlang nur Zeit für uns Drei und genossen jeden Augenblick.
Später am Nachmittag wurde ich gleich zum Aufstehen gezwungen, weil dann die Schmerzen erträglicher sind, als wenn man zu lange liegt. Das ist vielleicht ein fieser Schmerz sag ich dir, aber danach fühlt man sich schon besser. Ich lief zwar noch wie eine alte gebückte Frau, aber mit jedem Tag ging es aufwärts.
Am Montag Abend durften wir endlich nach Hause. Mein Bluthochdruck wird nun von einem Internisten überwacht und ich muss noch einige Medikamente nehmen, damit die Entzündungswerte der Leber zurück gehen.
Aber jedenfalls geht es uns gut und auch das Stillen klappt wunderbar. Klar, einen Schlaf-Wach-Rhythmus haben wir noch nicht wirklich gefunden, aber das bekommen wir auch noch irgendwann hin.
Jetzt genießen wir erstmal unsere Baby-Flitterwochen mit jedem Moment.
unser Tim ist da (Kaiserschniit)
- lichen Glückwunsch zu eurem kleinen Tim!
Die Geschichte hört sich sehr nach HELLP-Syndrom an und erinnert mich stark an die Geburt meines Großen 2002 ... allerdings waren wir damals erst bei 32+6 SSW.
Euch alles Gute und eine wunderschöne Kennenlernzeit! Genießt die Zeit die Kleinen werden soooo schnell groß!
LG Jenni
mit Jonas (9) & Fabian (fast 20 Monate)
Hey,
ja das erinnert mich auch ganz stark an meinen Geburtsbericht! Mein Sohn kam in der 37+3 per Notsectio zur Welt... Die Geschichte ist genau wie deine...
Erst die Überraschung Hellp-Syndrom, dann sofort in den Kreißsaal, Katheter gelegt, Spinale gesetzt....und dann sieht man diese kleinen Babyäuglein!
Ich staune nur, wie du davon berichtest! Also auch mit den Medikamenten und so (musste ich ja auch nehmen)
Ich hatte noch wochen danach, daran zu knabbern! Es war eben auch sehr knapp bei mir und meinem Sohn, und ich danke Gott heute noch auf Knien, dass uns nichts schlimmeres passiert ist!
Du schreibst, als hättest du es sehr schnell verarbeitet! LG
@ pollito
Ich hatte auch lange dran zu knabbern ...
Jonas kam direkt nach dem KS auf die Neugeborenen-Intensiv und ich hab auch die erste Nacht auf der Intensivstation verbracht, so dass ich mein Baby erst am zweiten Tag sehen konnte ...
Er hat dann noch genau 4 Wochen da gelegen (Geburtsgewicht 1935 g, 43 cm "groß"), aber so nach und nach hat er dann alles aufgeholt und heute merkt man ihm den schweren Start nicht mehr an.