20.01.2012 den Tag werde ich nie vergessen

Endlich finde ich mal etwas zeit über meine endbundung zu berichten.
Am 14.01.12 in 37+0 wurde ich nach dem Besuch bei meiner FÄ ins Krankenhaus eingewiesen. Ich hatte extrem viel Wasser eingelagert und Eiweiß im Urin dazu noch einen sehr hohen Blutdruck. Alles deutete auf eine Schwangerschaftsvergiftung hin. Ich war froh das endlich was gemacht wurde!!
Am zweiten Tag fingen sie an mit der Einleitung, also wurde eine Tablette vor den MUMU gelegt. Sogenannte Prime wehen hatte ich mehrere Stunden aber es tat sich nichts am MUMU also am Nachmittag noch einmal das ganze von vorne. Auch da Tat sich nichts - das ganze wurde 6 lange Tage so weiter gemacht ohne Erfolg :-(
Ich konnte nicht mehr und wollte nur noch einen Kaiserschnitt !! Am 7 tag hatte ich wie auch die Tage zuvor starke primewehen und ging gemeinsam mit meiner Mutter und Schwester in den kreissaal . Die Hebamme dort sagte mir das ich jetzt endlich da bleiben würde. Sie öffnete meine fruchtblase und ich bekam eine PDA dann einen Wehnentropf auf höchster Stufe. Es muss da etwa 17 Uhr gewesen sein. Mein MUMu war zu diesem Zeitpunkt mit ach und Krach 1 Fingerbreit geöffnet. Schmerzen hatte ich dank der PDA noch keine. Die Hebamme kontrollierte immer wieder ob der MUMu weiter auf war - aber es Tat sich einfach nichts. Um 12h war er dann bei 3 cm und ich bekam noch einmal Nachschub in meinen Zugang. Um 2:00 Uhr war er dann endlich bei 8 cm und ich freute mich das es nun wirklich los ging. Die PDA ließ nach und ich hatte starke wehen die kaum auszuhalten waren. Ich wollte mich nun kein Stück bewegen und nur noch auf der Seite liegen. Der Kopf Rutschte aber nicht weiter nach unten so das ich in die 4 füßlerstand musste. Wie auch immer ich das schaffen sollte ich Tat es mit Gemotze :-)

Als der kleine dann endlich rutschte durfte ich Iwann pressen (ich dachte ich würde sterben) und bittete um einen KS - aber natürlich musste ich da nun durch. Ich glaube ich habe 4x mit letzter kraft gepresst und um 5:31h kam Louis in einem Rutsch zur Welt. Kerngesund mit 51 cm und 3555g .

Aber für mich sollte es das noch nicht gewesen sein !!
1 Std nach der Geburt sagte mir die Ärztin das noch teile der Plazenta in der GM seien und ich viel zu viel Blut verlor. Also ab in den OP zur ausschabung.

Nun konnte ich endlich bei meinem Kind seien leider nur 2 Tage. Ich bekam nach 2 Tagen keine Luft mehr und mir wurde schwindelig ich kam auf die intensivstadion und wurde eine Nacht in künstliche Koma gelegt und beatmet. Niemand wusste was ich hatte die Ärzte tippten auf eine Lungenentzündung. Ein Arzt sagte er wolle einen herzulzraschall machen da in extrem seltenen Fällen es zu einer Herzschwäche nach der Geburt kommen könne, die ausgelöst wird durch das stillhormon Progesteron . So war es auch. Ich kam in ein anderes KH auf die intensivstadion die extra auf das Herz spezialisiert ist. Ich hatte nur noch eine herzleistung von 20% und genauso fühlte ich mich auch. Mein Kind war in der Zwischenzeit entlassen wurden und war bei meiner Mutter.

Es war die schlimmste zeit in meinem leben !!

Ich wollte doch nur bei meinem Sohn sein. Nach 1 Woche wurde ich in die MHH verlegt da die eine Studie über diese Krankheit (PPCM) machen.

Als ich dort entlassen wurde war meine herzleistung bei 25%. Danach musste ich einen Haufen Tabletten nehmen. Heute ist meine herzleistung fast wieder normal aber mir wird stark abgeraten noch ein Kind zu bekommen. Und nach dieser Geburt und dieser Sache möchte ich das auch gar nicht. Ich bin die glücklichste Mana der Welt und bin so froh jeden Tag mit meinem Schatz genießen zu können !!!

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Oh wie krass. Das hört sich nicht gut an.

Ich wünche dir, dass es dir bald wieder richtig gut geht.

GLG dani mit Juliana und Isabell (die auch am 20.01. Geboren wurde - nur 2 Jahre eher ;-) ) und dem Frosch im Bauch 37+3

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Trotzdem...herzlichen Glückwunsch!!!

Das ist ja mal ein Hororbericht...habe ich vorher noch nie von gehört.

Alles Gute für dich und deine kleine Familie.

LG

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Ob du es glaubst oder nicht, genau so einen Bericht habe ich 2008 / 2007 hier bei Urbia schon mal gelesen. Die Mama damals hatte genau das gleiche Problem, wie du jetzt auch. Ich finde es wichtig solche Dinge weiterzuverbreiten (natürlich mit der Betonung auf die äußerste Seltenheit)! Sobald ich mich erinnern kann, war dies auch irgendwie im Zusammenhang mit der Plazenta, wo man sich nicht sicher war, ob alles da war. Ich hoffe die Studie verläuft gut und wird aussagekräftig.

Dir Wünsche ich ganz viel Freude mit deinem Sonnenschein. Du hast ihn dir hart erkämpfen müssen.

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Es ist wirklich eine sehr seltene krankheit die nur nach der Entbindung auftreten kann. Deshalb wissen zu wenige Ärzte darüber Bescheid (leider). Ich hatte wirklich großes Glück das der Arzt sich sofort mit der MHH in Verbindung gesetzt hat. Hier eine kleiner Ausschnitt über die PPCM :

Das Aufwachsen von Halbwaisen- und Waisenkindern ohne Mutter stellt überall auf der Welt, aber insbesondere in Südafrika, ein großes Problem dar. Eine der Hauptursachen für mütterliche Sterblichkeit in Südafrika und auch in Haiti ist die sogenannte peri- oder postpartale Kardiomyopathie (PPCM). In Europa und Deutschland tritt sie seltener auf, wird aber auch zunehmend diagnostiziert. Die PPCM ist eine seltene, lebensgefährliche Herzerkrankung mit plötzlich einsetzender Herzschwäche – meistens während der zweiten Schwangerschaft – die bei vorher gesunden Frauen rund um die Geburt meist völlig überraschend auftritt. Die Symptome sind vielfach nicht eindeutig, werden leicht und oft verkannt sowie üblichen Schwangerschaftsbeschwerden zugeordnet. Die PPCM unterscheidet sich von anderen Herzschwäche-Formen, indem sie sehr schnell voran schreitet, so dass sich bei einer gesunden jungen Frau binnen weniger Tage nach der Geburt eine schwere Herzschwäche entwickeln kann. Bei bis zu 25% der Patientinnen kommt es zum Pumpversagen des Herzens. Weitere Patientinnen leiden an den Folgen der Herzschwäche mit dauerhaften Einschränkungen, dies sind bis zu 40%. Nicht selten kann die Herzschwäche die Notwendigkeit einer Herztransplantation bedeuten. Die Häufigkeit der PPCM wird in den USA und in Europa mit circa 1:4.000, in Südafrika mit 1:1.000, auf Haiti mit 1:300 Geburten angegeben. Dies bedeutet, dass jedes 1.000. Kind in Südafrika zumindest Halbwaise wird. Da die Krankheitsverläufe in allen Fällen sehr ähnlich sind, geht man davon aus, dass es sich tatsächlich überall um die gleiche Krankheit handelt. Es wird ein erhöhtes Risiko bei Schwarzafrikanerinnen beobachtet. Zusammen mit dem hohen Auftreten unter der schwarzen Bevölkerung Haitis und Afrikas vermutet man zumindest in diesen Regionen genetische Faktoren, die das Risiko für eine PPCM erhöhen. Die Prognose dieser jungen Frauen ist erschreckend schlecht. In Südafrika und in Haiti sterben 15% dieser jungen Mütter kurz nach der Geburt, bei nur 23 % der Patientinnen normalisiert sich die Pumpleistung des Herzens nach 6 Monaten. Bei 30 bis 40 % der Patientinnen ist trotz optimaler Herzinsuffizienztherapie keine klinische Verbesserung der Pumpfunktion im Verlauf zu beobachten und in 9 % bis 23 % tritt letztlich ein schweres Herzversagen mit Todesfolge auf.

Neue Ergebnisse zeigen: Nach der Geburt führt erhöhter oxidativer Stress zu einer Spaltung des Stillhormons Prolaktin, wodurch das Herz und Gefäße geschädigt werden. Diese Ergebnisse wurden bereits in international hochrangigen Wissenschaftszeitschriften publiziert. Eine kürzlich veröffentlichte Pilotstudie zeigte, dass eine Blockade des Stillhormons Prolaktin mit dem Abstillmedikament Bromocriptin den Heilungsprozess bei den jungen Müttern mit PPCM nahezu 100%-ig fördert. Eine rasche und möglichst genaue Diagnose ist von besonderer Bedeutung, da sich hieraus die erforderliche Therapie ableitet und damit das Überleben der jungen Mütter bestimmt wird. Eine spezielle Diagnostik gibt es bislang jedoch nicht.

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Hallo Kete,

Ich habe meine Tochter im Nov. 2010 mit einem Kaiserschnitt auf die Welt bekommen.
Ich erzähle kurz meine Geschichte.

Als ich im 3. Monat schwanger war habe ich gemerkt das etwas nicht stimmt, so bin ich zu meinem Hausarzt gegangen und er hat bei mir ein EKG gemacht. Als er den Befund gesehen hatte meinte er das, daß nicht mein Befund sein konnte weil hier ein Linksschenkelblock zu sehen sei. Naja sagte er wir müssten warten bis das Kind zur Welt kommt, dann könnte man dies behandeln. Ich dachte OK

Ab dem 7. Monat ging es mir immer schlechter, Abgeschlagenheit, Husten, Luftnot man schob dies alles auf die Schwangerschaft
Nachts konnte ich nicht schlafen weil ich dachte ich würde ersticken.

Am Ende der Schwangerschaft musste ich für meine Frauenärztin meinen Blutdruck dokumentieren weil sie den Verdacht hatte auf eine Schwangerschaftsvergiftung, Blutdruck war OK, aber Puls lag bei 120/min. Sie sagte mir das liegt an der Schwangerschaft. Ich dachte OK

Tag der Geburt. Alles ganz normal, hatte auch eine PDA. Später hatte man sich für einen Kaiserschnitt entschieden da meine Motte irgendwo feststeckte.
Ich musste eine Vollnarkose haben weil die andere nicht wirkte.

Als ich im Aufwachraum aufwachte habe ich sofort gemerkt das etwas nicht stimmt, ich hatte Wasser in der Lunge, wurde sofort auf die Intensivstation gebracht.

Hier habe ich nach 6 Std. meine Tochter das erstemal gesehen, aber nur kurz.

In der Nacht ging es mir so schlecht das ich im Koma gelegt (fast 2 Tage) worden bin und beatmet wurde.

Ich wurde erst wieder wach in Düsseldorf Uni Klinik, ich wußte gar nicht wo ich war. Man hatte mir nur erzählt das ich mit dem Hubschrauber verlegt worden bin, weil ich so hoch Fieber hatte (40Grad) hier hatte ich eine EF von 40%, weil es mir später wieder besser ging hatte man sich dafür entschieden das ich wieder zurück zu meiner Tochter verlegt werden sollte.

Als ich wieder auf die Intensivstation, wo ich Entbunden habe, lag, hat sich meine Herzfunktion nochmal halbiert EF20%, in dieser Nacht wurde ich wieder verlegt mit einem Intensivkrankenwagen nach Krefeld, ab da an ging es mir Besser, die haben dort sofort reagiert.

Ich hatte nicht das Glück das sich die Herzleistung wieder sofort gebessert hatte. Nahm auch sehr viele Tabletten. Habe im Mai 2011 einen Herzschrittmacher bekommen.

Seit ich diesen habe geht es mir sehr gut, meine Leistung ist wieder fast normal, Medikamente wurden stark reduziert und die Ärzte sprechen schon wieder davon das man den Schrittmacher entfernen will.

Also ich fühle mit für mich war das auch der schlimmste Tag meines Lebens und möchte soetwas nicht nochmal erleben.

Meine Kardiologin spricht davon das ich wieder soweit wäre ein Kind zubekommen. Aber ich möchte keins mehr, bin froh das alles so gut gelaufen wie es ist

Also wäre schön von dir zu hören, zum Austauschen