Geburt vor 19 Jahren in der DDR

Hallo Mamis und die die es werden wollen

Ich war damals 18 Jahre jung und hatte eine super SS.#schwanger
Bei den normalen Untersuchungen gab es noch kein CTG nur im Kreissaal kurz vor der Entbindung und Herztöne hörte man nur über ein Mikrofon mit Lautsprecher.

Am 8.12 war Termin aber wie es sein sollte rührte sich mein Kind überhaupt nicht(damals wußten wir nicht was es wird,sagte uns niemand obwohl ich 2 mal in der ganzen SS 25 km fahren mußte zum Ultraschall)
Also alle 2 Tage mußte ich nun zur Amniskopie(Fruchtwasseruntersuchung)Beim 3 mal am 14.12 sagte dann die Ärztin zu mir,sie würden das Kind ja holen aber es läge halt noch zu hoch,na Toll dachte ich das kann ja noch dauern da liegste bestimmt über Weihnachten noch hier,aber egal hauptsache das #baby
ist gesund.Nungut ich also nach Hause mit etwas Blutungen von der Untersuchung.Machte mir schon etwas Angst den ich war ja erst 19(gerade geworden)und es war ja mein erstes Kind.
Ich legte mich schlafen und dachte naja heute kannste beruhigt schlafen denn die Ärztin sagte ja es liege noch zu hoch also kann es wohl noch dauern.
Ups was ist das,es ist 4.30Uhr und ich hab Bauchschmerzen,von Wehen keine Ahnung und denke ,ach wird schon wieder weggehen aber nein es wird schlimmer.
Ich versuche meinen Freund zu wecken was ne weile dauert den wach zu kriegen und laufe immer um den Tisch denn so ist es gut zu ertragen.
Durch das hin und her gelaufe komme um 6.00 Uhr meine schwiegermutter nach oben und fragt mit Tränen in den Augen ob es losgeht.
Ich glaube ja sage ich denn ich hab alle 3 Minuten schon Wehen.#schock
Sie sagt dann zu uns sie geht zu den Nachbarn telefonieren(es gab ja nur ca 3 Telefone im Ort).
sie rief den KW und der kam mit Blaulicht um die Ecke gerast wegen der 3 Minuten Wehen.
Wir also die Treppe runter zum KW kurz ein Küßchen und ab gings.Mein Freund durfte ja nicht mit ins KH man sagte ihm nur er kann ab und an mal Anrufen und nachfragen.
Angekommen im KH hat mich dann die Hebi untersucht und gasagt,ach das Baby kommt heute noch und mir erstmal einen Einlauf verpasst und gesagt,wenn ich auf der Toilette vertig bin soll ich in die Badewanne gehen.
Sie ließ mir dann Wasser ein und verschwand dann,somit war ich ganz allein mit meinen Wehen,aua.
Als ich dacht ich bin fertig auf der Toilette bin ich in die Wanne und hab mich so am Wasserhahn gestossen denn ich mußte wieder raus aus der Wanne weil ich noch nicht fertig war auf der toilette.
Danch bin ich wieder in die Wanne und wollte meine Haare waschen da kam die Putzfrau und sagte,sie brauchen doch nicht ihre Haare waschen und trocknete sie mir wieder ab.
Als ich dann mit baden fertig war setzte ich mich auf einen Stuhl und wartete auf die Hebamme die bis dahin noch nicht wieder da war.
Meine Wehen waren fürchterlich das ich immer dachte ich falle in Ohnmacht.
Nach einer Weile kam dann die Hebamme und bracht mich in den KS und Untersuchte mich nochmals und sagte nur das Baby kommt noch bis Mittag.
Dann ging die liebe Hebi noch frühstücken und sagte wenn etwas ist soll ich klingeln und so lag ich da mit meinen Wehen ganz alleine.
Irgenwann kam sie dann wieder so ca 1 Stunde später untersuchte mich und sagte ich solle pressen.
Ich also gepresst und die Hebie rief immer feste feste und nach 3 mal pressen kam mein Baby.#baby
Es war ein Junge 3610 g und 56 cm.#schrei
ich bekam einen Eisbeutel und einen Sandsack auf den Bauch und blieb so 2 Stunden noch im KS.
Mein kleiner Junge lag im Wärmebetchen aber ich konnte ihn nicht sehen da etwas davor stand und er Schrie die ganzen 2 Stunden die wir noch im KS waren.
Dann wurden wir 2 auf die Entbindungsstation gefahren und mein Baby wurde mir gleich entnommen und ich sah ihn nur alle 4 Stunden zum Stillen für 20 Minuten.
Am anderen Tag morgens kam eine Schwester zum Bettenmachen,nahm meine Decke hoch und sagte,Sie bluten ja wie ein Schwein gehen sie mal zur Toilette.#heul
Man waren die freundlich.:-%
Zur Besuchszeit wurden die Babys nur kurz durch eine Scheibe gezeigt und das wars.
Nach 7 Tagen haben wir dann die klinik verlassen.
So war es bei mir vor 19 Jahren.



engel 06
#kuss

1

Hallo engel 06!

Ja das waren damals wirklich noch harte Zeiten.
Meine Mutter erzählte mir auch, dass sie damals, als sie mich bekam, die ganze Zeit mit den Wehen allein in einem Zimmer gelassen wurde und die Hebamme nur mal sporadisch kam um nach dem rechten zu sehen. Und dass sie mich auch nach der Entbindung nur selten gesehen hat. Konnte mir das gar nicht vorstellen.

Gruß, Tina

2

hm ist ja voll dumm aber dann stimtm das wohl auch dass die mänenr nicht mti reindurften?
uind wenn dann rausgeschickt qwurden wenn es komolikationen oder eine schwerer geburt wurde?
kann mir das echt nicht vorstellen weil ichs so krass fidne sind doch menschen keine tiere die man da einfach liegen lässt.

gruß

4

Hi engel!

Danke für deinen Geburtsbericht. Finde es auch sehr interessant mal zu lesen wie es den Muttis vor ein paar kurzen jahrzehnten noch bei der Geburt ging.

Krass, find ich vorallem das, wie hier oft erzählt wurde die Kinder von den Müttern getrennt wurden, richtig fies!
Und das in Deutschland! #schock

Ich selber bin 25, bald 26. Meine Mom hat mir auch von meiner Geburt erzählt, bin die erste.
Sie haben mich direkt danach weggetragen. Als Sie mich auch nicht rausrücken wollten, da ich ja ins Kinderzimmer gehörte, hat Sie solang Theater gemacht, das KH zusammengeschrien etc., bis Sie mich Ihr brachten. Da musste sie mich erstmal auspacken, ob auch alles an mir dran ist. (zehn Finger, zehn Zehen etc.)

War dann rund-um-die-uhr bei Ihr im Zimmer untergebracht. Also so wie man es Heute als Normal empfindet.

Ich muss dazu noch Sagen das ich in Korea geboren wurde, als "westliche" bekam Sie ein Einzelzimmer.

Dachte immer diese "Baby von Mutter fernhalten" wär was fernöstliches. Doch auch wohl hierzulande gang und gebe, einfach grausam!

Liebe Grüße

stef 39.SSW

5

Hallo!

Mich gruseln die Berichte von Müttern und Schwiegermüttern aus diesen Zeiten (also zu unseren Geburten) auch immer total. Stelle mir auch schrecklich vor, was damals üblich war: bis zu 3 Frauen gleichzeitig im Kreißsaal am Gebären #schock... Bei einer Geburt meiner Schwiegermutter waren mal schon alle 3 Betten belegt und in der Tür stand eine Frau mit zusammengekniffenen Beinen und rief: "Wenn ich nicht bald ein Bett bekomme, fällt das Kind hier auf den Boden!" Das ist der Vorteil bei eher geburtenarmen Zeiten - man hat einen Kreißsaal für sich alleine #:-p.

Und irgendwann saß ich mal in dem Ort, in dem meine Schwiegerfamilie wohnt, vor der Kirche (war aus dem Gottesdienst raus, weil Caroline weinte) und stillte mein damals 2 Monate altes Baby. Da setzte sich eine Frau im Alter meiner Eltern aus der Gemeinde zu mir auf die Bank und meinte seufzend: "Ihr jungen Mütter heute habt es gut, ihr könnt stillen wann ihr wollt. Wir durften ja damals nur alle 4 Stunden, und dann immer das Geheule, wenn das Baby schon vorher Hunger hatte..." In der DDR musste scheinbar alles planbar sein, schön nach Schema F. Ob die BRD das auch so gehandhabt hat, weiß ich nicht, mein Umfeld sind fast alle Ex-DDR-Bürger... Vielleicht kann ja jemand informieren, der West-Erfahrung aus dieser Zeit hat? Ich bin ein 1979er Jahrgang.

LG
Steffi

6

Hallo,
meine Schwägerin hat vor 24 Jahren in der DDR entbunden und hat mir auch mal die ganze Geschichte erzählt. Lief wohl so ähnlich wie bei dir. Sie hat auch gemeint sie wurden als Dreiergruppe, also drei Frauen in den Wehen, auf den Gang geschickt um gemeinsam auf und ab zu laufen. #gruebel Das mit dem alle vier Stunden Füttern hat sie auch gesagt, sich wohl aber zu Hause nicht dran gehalten und nach Bedarf gestillt.
LG Katja

7

Hallo Engel,

schön, auch mal einen Geburtsbericht aus früheren Zeiten zu lesen.
Bei mir war es trotzdem etwas anderes.
Mein Großer wurde am 3.3.88 geboren, da war ich auch gerade mal 18 Jahre jung. Hatte aber eine sehr gute und engmaschige Schwangerenberatung und den damaligen Ultraschall 3x insgesamt.
Geburttstermin war eigentlich der 28.02.88, bin dann aber am 2. März ins KH zur Beobachtung. Schwupps ging es am Abend gegen 17.30 los. Ab in den KS zur Vorbereitung, Einlauf, Baden usw. Dann ran ans CTG. Leider durfte ich aus Risikogründen überhaupt nicht mehr aufstehen. So lag ich nun und wurde aber ganz lieb betreut. Stimmt, es lagen damals noch 2 andere Frauen mit im KS, die nach mir rein sind und vor mir raus, die Glücklichen. Da die Wehentätigkeit am Vormittag des 3. Märzes nachgelassen hatte, wurde mir der Wehentropf gelegt. Boah, das war krass und zwischendurch dachte ich echt, ich sterbe. So lag ich nun, bis der Arzt wieder zur Untersuchung kam. Tja, der Mumu hatte sich nur 4cm geöffnet und nix ging mehr. Nach mehr als 25 Stunden fast unterträglicher Schmerzen wurde festgestellt, dass ich Mutermunddystokie habe, was bedeutet, dass der Mumu verhärtet und nicht dehnbar ist. Nun ging auf einmal alles schnell, da sich die Herztöne meines Jungen rigoros verschlechtert hatten, außerdem war mein Becken viel zu eng. Es wurde ein Notkaiserschnitt, der echt nicht schön war. um 19.50 Uhr war dann der kleine David geboren, 52cm 3620g schwer.Am Anfang lag man 2 Tage erstmal auf einer Wachstation, wegen der Infektionsgefahr ect. und die Kleinen wurden halt alle 4 Stunden hoch gebracht. Auf der normalen Wöchnerinnenstation kam man dann in das sogenannte Sectiozimmer, wo nur KS-Mamas lagen. War halt damals so, wegen der Wundversorgung usw. Aber wir hatten schon Rooming-in, sprich die Kinder wurden uns tagsüber gebracht von 9.30 bis ca. 19.00Uhr. In der Nacht wurden sie ins Kinderzimmer gebracht, was ich damals persönlich ok fand, da der KS wirklich sehr schlimm war. Ich bekam damals noch viel Infusionen und Blut. Meine Wundheilung ging auch sehr schleppend, hatte sehr viele Entzündungen. Nach 16 Tagen wurde ich dann entlassen. Ich muss sagen, dass ich mit meiner Geburtsklinik sehr zufrieden war, auch als ich dann am 23.02.1990 dort meine Tochter per geplanten KS bekam.
Auch ich hatte nochmals das Glück am 09.06.2003 Gott sei Dank eine gesunde Tochter zu bekommen (andere Geburtenklinik), nachdem wir 2001 unsere 1. gemeinsame Tochter in der 21. SSW verloren hatten. Unser Sonnenschein Anabel wurde zwar 5 Wochen zu früh per Notkaiserschnitt geholt, wegen Uterusruptur und Placnetaablösung, aber die Betreuung, insbesondere auf der Intensivstation und später auf der Geburtenstation war sehr liebevoll und richtig toll.Gerade weil ich in den ersten 4 Tagen mein Kind nicht hatte, da es verlegt werden musste in eine Kinderklinik mit Intensivstation.

Tja so hat halt jeder seine Erfahrungen damals und heute gemacht

#freu.

Ich wünsche Dir und Deinen Kindern weiterhin alles Gute.

lg animagus!

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hallo!

meine mutti war 18 als sie mich bekommen hat. das ist jetut 27 jahre her und sie hat auch solche geschichten erzählt.
sie durften ja früher bei der entbindung keinen dabei haben.
sie lag ganze 12h in den wehen und die hebammen haben nebenan geschlafen und sich absolut nicht gerührt #augen
dann lagen die frauen im kreissaal nur getrennt durch stoffwände alle in einem zimmer.
das war richtige massenabfertigung.
dann lagen alle babys in einem riesen babybett zusammen.
gestillt wurde nach plan alle 4h und die väter durften ihre babys nur durch die glasscheibe sehen #augen
von schmerzmitteln mal ganz abgesehen die gabs nicht.
forsch waren die hebammen und wehe man hat geschrien.
ich habe 1999 auch in dem kreissaal entbunden und eine alte DDR hebamme gehabt, die sagte zu mir das sie froh ist das gleich ihre ablösung kommt, dann hat sie nicht die drecksarbeit am hals #schock
oh man ich war geschockt, nur gut das die frau heute nicht mehr im kreissaal tätig ist.

naja nur gut das sich diese abläufe geändert haben.

lg jacqi mit tine 6 und #baby hendrik 8 monate (entbunden mit hilfe einer tollen hebamme und dem papi)

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Hallo,

ich hab ja meinen Geburtsbericht von vor 17 Jahren hier auch schon niedergeschrieben. Vieles was du schreibst, kommt mir sehr bekannt vor. Bekommen die Frauen eigentlich heute auch noch den Sandsack auf den Bauch??...*gg

Ich bin damals extra in ein weiter entferntes Krankenhaus zum Entbinden gegangen, weil ich wußte, dass dort das sogenannte "Rooming in" bereits praktiziert worden ist. Also durfte ich mein Baby den ganzen Tag mit bei mir haben. So konnte auch der Besuch und der Papa das Baby schon im Krankenhaus in die Arme nehmen.
Aber überwiegend war das auch vor 17 Jahren noch nicht üblich. Ebenso, dass die Männer nicht anwesend waren bei der Geburt.
Auch diese ganze Nachsorge war völlig anders. Wie schon gesagt, ich hatte keinen Schwangerenkurs besucht...war also völlig ahnungslos bei der Entbindung...und auch danach...wir wurden im Krankenhaus eingeführt, wie man windelt, badet, den Nabel pflegt.
Aber ab dem Tag wo man dann zu Hause war, waren wir komplett auf uns alleine gestellt. Wenn ich so sehe, wie unsicher heute viele Mamas sind...da muss ich sagen, wir waren mutiger...selbstsicherer. Mußten wir ja auch sein, zu uns kam nicht regelmäßig ne Hebamme und hat uns geholfen und Tipps gegeben.

Ich find es sehr schön, wie sich das heute alles entwickelt hat. Ich hab eher gemischte Gefühle, wenn ich an die Geburt meines Sohnes denke...meine Schwester hat vor 15 Jahren ihren ersten Sohn und vor 2 Jahren ihre Tochter bekommen...beide Entbindungen unterschieden sich wie Tag und Nacht voneinander.
Heutzutage ist offensichtlich alles viel liebevoller, viel menschlicher...regelrecht gemütlich.
Damals war es alles eher kalt...steril, eben medizinisch.

Wenn ich bedenke, ich hab an einem Dienstag um halb 10 Uhr morgens entbunden. Das war die Zeit für die Chefarztvisite im Krankenhaus...ich hatte eben frisch entbunden...lag noch "aufgeblättert" da und wurde eben genäht...da geht die Tür auf, und der Chefarzt kommt mit einem Stab Assistenzärzten und Schwester...ca. 15 Leutchen in den Kreissaal. Nun gut, ich wußte zwar, dass das alles medizinisches Personal ist, die sowas sicher schon gesehen haben, aber ich hab mich sehr unwohl gefühlt. Ich hab mich sehr geschämt...unter mir die blutigen Laken...tiefe Einblicke für alle...#hicks...Sie waren zwar alle nett und haben mich beglückwünscht...aber trotzdem, ich fand das nicht sehr sensibel. Ich war sehr peinlich berührt.

Ich hoffe mal, dass es sowas heute auch nicht mehr gibt.

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hi engel,

toll mir ging es genauso 1988 in der DDR. ich dachte immer ich überrtreibe aber wenn es bei dir auch so war wird es wohl stimmen. ich dachte immer es kam mir so schlimm vor weil ich so schmerzen hatte.

habe 2000 ein baby im "westen" bekommen und das war ganz anders viel freundlicher und familiärer.

meine hebi "drüben" war auch laufend weg. ich musste laufend lachen als ich deinen bericht las. genauso war es bei mir.

LG kessi