spontane Sturzgeburt zu Hause, oder Noah hatte es eilig!

mein Geburtsbericht klingt wahrscheinlich zu verrückt um wahr zu sein, er ist aber (leider oder Gott sei dank?) tatsächlich wahr...

mein kleiner Sohnemann hat sich echt einen sehr rasanten Start in dieses Leben ausgesucht...

Angefangen hat alles mit einer "harmlosen" Schmierblutung in der 30. Woche... am Vormittag hab ich noch gearbeitet, bin dann zum Frauenarzt um nachschauen zu lassen, was da los ist. Meine Schwangerschaft war bis dahin super, keine Komplikationen oder so...
beim FA dann CTG gemacht, auch alles o.k.. Köpfchen sitzt bißchen tief, deshalb heim ins Bettchen und ruhe...

na ja, so weit kam es dann nicht mehr... auf dem nach Hause Weg hatte ich schon Bauchweh (was ich allerdings nicht wirklich als Wehen identifiziert habe, ich dachte ja es ist alles in Ordnung und ich brauch nur Ruhe)
wir sind dann natürlich noch "nur mal kurz" im Baumarkt vorbei gefahren (Männer im Baumarkt geht garnicht kurz!) und da bin ich schon freiwillig im Auto sitzen geblieben, weil die "Bauchschmerzen" zu stark waren.
Ich dachte immer noch nicht an wirkliche Wehen, höchstens Übungs- oder Senkwehen... is ja noch viel zu früh für echte Wehen, dachte ich...

Endlich zu Hause angekommen hab ich´s dann grad noch ins Bett geschafft... das war dann so um ca. 16.45 Uhr
Da dachte ich dann zum ersten mal "Wenn das Übungswehen sind, dann viel Spaß bei der Geburt!"
Um 17.00 hat mein Liebster dann in der Klinik angerufen, wir sollen schnellstens kommen...
also in den Wehenpausen Kliniktasche gepackt...

ich war mir da schon nicht mehr wirklich sicher, ob ich es noch im Auto bis in´s KH schaffe...

Im Treppenhaus hab ich dann erst mal ordentlich gek...
und von da ab wusste ich dann, es wird schnell gehen, also ein Krankenwagen muss her...

den hat mein Mann dann auch angerufen. Ich bin zwischenzeitlich noch mal auf die Toilette und habe dort bemerkt, dass ich ziemlich stark blute.
Also nochmal losgedüst ne Binde holen (man hat ja sonst nichts zu tun wenn man grad Wehen hat... )
Und wieder ab auf´s Klo... da kam die erste Presswehe und die Fruchtblase hat sich verabschiedet.
Gott sei dank kam dann mein Mann rein... und ich konnte nur noch sagen : "Das Kind kommt jetzt" hab mich vor dem Klo hingesetzt, mein Liebster schnell einpaar Handtücher mit heißem Wasser warm gemacht, noch einmal pressen und unser kleiner Noah lag vor uns...

ganz alleine im Bad, eingewickelt in die Handtücher, und hat Gott sei dank gleich gequäkt, also geatmet!

Da saßen wir dann zu dritt und haben auf den Notarzt gewartet.
Und ehrlich gesagt war dieser Moment garnicht so traumatisch, eher friedlich...

Als dann nach ewig langen fünf Minuten der Notarzt kam ging alles sehr schnell, der Kleine wurde abgenabelt (Nachgeburt kam auch alles gleich mit raus) und in ein wärmeres Zimmer gebracht wo er vom Kindernotarzt versorgt wurde.

Dann wurden wir getrennt von einander in zwei verschiedenen Rettungswägen in´s KH gebracht...

Noah auf die Intensivstation (mit 1.450 gr. und einer SSW von 29 + 3 ist man halt noch bißchen zu jung zum alleine überleben) und ich auf die ganz normale Wöchnerinnenstation.

Mitlerweile ist er auf der Frühchenstation, wiegt stolze 2038 gr. und kann schon ganz alleine trinken... allerdings ist das "Krankenhaus-Ende" noch nicht wirklich in Sicht, obwohl wir schon insgesamt fünf Wochen und einen Tag dort sind...

Man braucht schon viel Geduld und eine gehörige Portion Gottvertrauen um das alles gut zu überstehen, aber für die Umstände der Geburt ist das alles wirklich sehr gut gelaufen!
Der kleine hätte auch tot sein können oder irgendwelche schwerwiegenden Folgen davon haben können... (bis jetzt ist davon nichts zu sehen... )
und deshalb bin ich eigentlich sehr dankbar, so krass das jetzt vielleicht klingen mag, dass es dem kleinen Noah so gut geht, und dass ich in absehbarer Zukunft ein gesundes Kind mit nach Hause nehmen werde.