Weil mir Schreiben hilft, unser schreckliches Erlebnis zu verarbeiten, und weil ich während der Schwangerschaft viele Geburtsberichte gelesen habe, kommt hier der Bericht von Lennart's Geburt.
Letzten Freitag (21.04.) hat sich unser kleiner Mann nur ganz wenig bewegt. Wir dachten, er wächst gerade ganz doll, und mein Mann konnte auch immer den Herzschlag hören. Als er aber am Samstag noch immer so ruhig war, sind wir besorgt ins Krankenhaus gefahren. Das war genau 4 Wochen vor ET. Nach nur 2 Minuten am CTG stand fest, dass unser Engel sofort geholt werden müsste. Es blieb keine Zeit für Erklärungen, ich wurde sofort für einen Kaiserschnitt vorbereitet. Es ging alles so schnell. Ich bekam eine PDA, ein Team von Ärzten, Krankenschwestern, Hebammen usw. wuselte um uns herum. Mein Mann konnte zum Glück die ganze Zeit bei mir sein. Die Angst um mich und unser Baby hat ihn aufgefressen. Um 11:51 war unser kleiner Mann geboren, 40 Minuten nach unser Aufnahme im Krankenhaus. Das bekamen wir gar nicht richtig mit, er wurde sofort ins Nebenzimmer gebracht, wo sich 2 Kinderärzte lange um ihn bemühten. Aber allem Anschein nach war er schwer krank. Sein Herzchen schlug zwar nach 7 Minuten wieder, aber er konnte nicht allein atmen. Wahrscheinlich hatte er einen Herzfehler, eine zu grosse Leber und einen zu hohen Hirninnendruck. Genaue Ergebnisse erfahren wir erst in 2-3 Wochen. Diese Unsicherheit, bevor wir erfuhren was geschehen war, war einfach nur schrecklich. Aber als klar war, dass er es nicht schaffen würde, hat das ganze OP-Team mit uns geweint. Unser Engelchen wurde mir auf die Brust gelegt, wo sein Herzchen dann aufgehört hat zu schlagen. Er sah so friedlich aus, als würde er schlafen. Das tröstet uns - wenigstens musste er nicht leiden.
Später im Zimmer haben eine Hebamme und mein Mann den Kleinen gewaschen, gemessen und angezogen. Dann konnten wir in aller Ruhe Abschied nehmen, wofür wir uns bis zum nächsten Abend Zeit gelassen haben.
Hier noch seine Masse:
3490 Gramm
51 cm
36.5 cm Kopfumfang
Ich hatte eine wunderschöne, völlig problemlose Schwangerschaft, die ich sehr genossen habe. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass wir in Schweden wohnen und es hier nur einen Ultraschall gibt, etwa in der 19. Woche. In einem späteren Ultraschall hätte man wahrscheinlich erkennen können, dass etwas nicht stimmte.
Die Ärzte konnten uns schon sagen, dass wir nichts für ihn hätten tun können. Wären wir einen Tag zuvor ins Krankenhaus gekommen, hätte er unter Umständen einige Stunden gelebt. Und wäre er noch eher geholt worden, wäre er wohl ein schwerstbehindertes Kind gewesen, wenn er überhaupt gelebt hätte. Er hatte keine Chance. Aber es spricht nichts dagegen, dass er nicht eines Tages gesunde Geschwister haben kann. Dieser Gedanke gibt uns Kraft in diesen dunklen Stunden.
Ich wünsche euch allen eine schöne Geburt und vor allem gesunde Kinder. Es ist unglaublich, wieviel Liebe man für so einen kleinen Menschen empfinden kann.
Netti
Stille Geburt
Liebe Netti,
es gibt sicher keine Worte die dich und einen Mann trösten können! Ich möchte euch mein Beileid ausprechen und Kraft für die Zukunft wünschen! Mit Tränen habe ich den Geburtsbericht gelesen und es tut mir sehr leid für euch!
Alles alles Liebe für euch
Christina
Hallo Netti!
Ich habe schon Deinen anderen Beitrag gelesen und sitze jetzt zum zweiten Mal heulend vorm PC. Mir fallen leider keine tröstenden Worte ein (ich glaube, die gibt es auch garnicht). Ich wünsche Euch viel Kraft, um dieses Erlebnis zu verarbeiten.
Eine 
für Euer 
chen Lennart
LD Jessica mit Hannah Joleen (14.10.05)
Liebe Netti,
es macht mich immer traurig so etwas zu lesen...
Ich drücke Dich in Gedanken und zünde eine für euer Sternenkind an!
Viel Kraft und Alles Liebe und Gute für Euch!
Lenni wird immer bei euch sein!
Stille Grüße, Silke
Liebe Netti!
Es tut mir so unendlich leid für Euch. Ich bewundere alleerdings Deine/Eure Kraft und hoffe, daß diese Euch über diese schwere Zeit hinweg trägt!
Es ist schön, daß Ihr die Möglichkeit hattet, Euch intensiv von dem Kleinen zu verabschieden - habe zum Glück bisher diese Erfahrung nicht machen müssen, weiß aber wie wichtig das ist.
Wir wohnen übrigens auch in Schweden. Weil ich über die Versorgung (im Vergleich zu Deutschland) während der Schwangerschaft doch recht entsetzt war/bin, habe ich mir zu Beginn dieser Schwangerschaft eine Privatpraxis gesucht. Dort werde ich durch eine Hebamme und eine Frauenärztin so betreut, wie ich es mir vorstelle. Das kostet zwar insgesamt 5.000 Kronen, aber das ist es mir wert. Suche Dir für die nächste Schwangerschaft auch eine solche Praxis, dort wird auch öfter Ultraschall gemacht.
Ich weiß, im Moment ist mein Hinweis sicher nicht so passend, aber ich habe das Gefühl, daß Ihr trotz allem auch nach Vorne schaut und deshalb wollte ich Dir meine Erfahrungen bezüglich der Vorsorge mitteilen.
Du kannst mich gerne auch über meine Visitenkarte kontakten, wenn Dir danach ist. Wir wohnen zwar nicht in Eurer Nähe, aber die Erfahrungen mit dem schwedischen Gesundheitssystem sind ja Standortunabhängig.
für Euren Lennart und ganz viel Kraft für Euch
Silke
Liebe Silke,
Die vergleichsweise geringe Betreuung während der Schwangerschaft hatte ich gar nicht als schlimm empfunden. Allerdings haben wir bis zum Sommer letzten Jahres in Finnland gewohnt, wo die Betreuung ganz ähnlich ist. Ich war schon in der 7. SSW, als wir nach Schweden gezogen sind. Mein Mann und ich haben uns bei unserer Hebamme sehr sicher aufgehoben gefühlt. Und zum Glück wissen wir, dass wir nichts für unseren Engel hätten tun können.
Im Krankenhaus wurde uns aber versichert, dass eine nächste Schwangerschaft automatisch sehr viel gründlicher überwacht werden wird, einfach auch um uns zu beruhigen. Ich hoffe, dass ich bis dahin wieder Vertrauen gefasst habe. Während meiner gesamten Schwangerschaft hatte ich ein tiefes Vertrauen in meinen Körper, dass er diese Sache schon richtig machen wird. Ein paar Tage vor der Geburt wurde ich allerdings nervös und bekam Angst, dass jetzt noch etwas Schlimmes passieren könnte.
Ich danke dir für deine lieben Zeilen. Alles alles Gute für dich. Es ist so bewegend, wieviel Mitgefühl wir von allen Seiten bekommen.
Liebe Grüsse, Netti
Liebe Netti!
Ich finde Ihr seid unglaublich stark! Und ich bin mir sicher, das beim nächsten Mal alles gut wird. Ihr habt es mehr als verdient, bald ein gesundes Baby zu haben. Es ist erstaunlich, wie gut Ihr mit dieser fürchterlichen Situation umgeht. Ihr werdet bestimmt ganz tolle Eltern.
Ich drück Euch die Daumen, das es bald wieder klappt!
Liebe Grüße Silke
Liebe Netti,
heute ist meine Tochter Joy(Bedeutung Freude) 9 Wochen alt.Sie wurde am 23.02.2006 mit Kaiserschnitt geholt.Hatte schon die ganze Schwangerschaft hindurch Schwierigkeiten.Blutungen,Krankenhaus,etc.Bei meinem 1.Kind ist es ähnlich abgelaufen,nur konnte ich Ilja selber auf die Welt bringen.Joy wurde mir genommen.Durch den Kaiserschnitt.So sehe ich das.Ich fande es sehr schade das ich nicht auch Joy ins leben bringen konnte.Das 2.Mal wurde sie mir genommen am 13.03.2006.Sie ist nachts irgendwann neben mir gestorben.Heute ist ein mal wieder ein total schlimmer Tag für mich.Seit heut früh schon muß ich ständig weinen.Mein kleiner Mann Ilja 1Jahr,3Monate hilft mir genau in diesen Momenten sehr.Ich muß dann immer mit ihm knuddeln,das gefällt ihm manchmal nicht so sehr.Ich hab aber das Bedürfniss.Heute kam auch der Brief von der Staatsanwaltschaft.Die Obduktion ist abgeschlossen und es ist der plötzliche Kindstod.Ich hab mir soviele Gedanken gemacht schuld zu sein.Mir hilft es übrigens auch zu reden.Ich wünsche euch das ihr das was ihr fühlt auch ausleben könnt.Weine wenn Du mußt,schreie wenn Du mußt.Es befreit wenn auch nur für kurze Zeit.Ich drück euch auch die Daumen für weitere Kinder.So wie uns auch.Liebe Grüße,Ullmi
Liebe Ullmi,
Es tut mir wahnsinnig leid, was euch passiert ist. Ein gesundes Kind durch den plötzlichen Kindstod zu verlieren, muss einfach nur furchtbar sein. Ihr habt mein tiefstes Mitgefühl. Am 13. März hat mein Mann Geburstag, ich kriege eine Gänsehaut, wenn ich daran denke.
In unserem Fenster brennen jetzt jede Nacht 2 Kerzen, eine für unseren kleinen Engel, und eine für all die anderen Sternenkinder dieser Welt.
Ich wünsche euch auch viel Kraft und Zuversicht. Und ich drücke euch die Daumen für weitere Kinder. Uns war schon am Samstag klar, dass Lennart Geschwisterchen bekommen soll. Mein Mann hat beim Anblick von unserem Kleinen schlagartig die Angst vorm Vatersein verloren. Und ich möchte auch bald wieder die Ehre haben, so ein kleines Wesen in mir wachsen zu spüren.
Liebe Grüsse, Netti
Liebe Netti,
es gibt jetzt keine Worte die deinen Schmerz lindern können. Trauer um deinen Sohn das ist wichtig.
Lennart wird auf Euch aufpassen, ich bin mir ganz sicher das er in diesem Moment zu Euch schaut und stolz ist auf euch, seine Mama und sein Papa und er wird auch traurig sein nicht bei euch sein zu dürfen. Eines Tages werdet ihr Euch wiedersehen.
LG KiKi
Hallo Netti
Es ist unfaßbar sowas lesen zu müssen. Es tut mir für euch sehr sehr leid und wünsche euch von ganzem Herzen viel Kraft für die Zukunft.
Eine für Lennart
Grüße Kerstin mit Lukas Elias fest an der Hand
Liebe Netti,
meine Gedanken sind in diesen schweren Stunden der Trauer bei euch, ich drücke Dir und Deiner Familie mein tiefstes Beileid aus und wünsche euch sehr viel Kraft für die Zukunft. Eine für dein so sehr geliebtes Baby.
Alles Liebe und sei ganz fest
deifie
Ich wünsche euch ganz viel Kraft!
Eine für den kleinen Lennart.