Geburtsbericht von Nele:
Am 7.3 hatte ich meinen errechneten Geburtstermin und war an diesem Tag schon ziemlich genervt. Seit Tagen ein Ziepen und immer mal wieder eine kleine Übungswehe oder Rückenschmerzen, aber nichts Ernsthaftes. Ich dachte einfach es geht nieeeee los und ich werde wieder total übertragen, wie bei Sophia- meiner kleinen Großen ;)
Den Vormittag über habe ich noch eine Wickelunterlage für Nele genäht und scherzte noch, dass sie bestimmt nur gewartet hat, dass ich das endlich fertig stelle. Und so war es anscheinend auch ;)
Gegen zwei Uhr habe ich Sophia vom Kindergarten abgeholt und sie zuhause für ein Mittagsschläfchen hingelegt.
Ab vier Uhr bekam ich plötzlich immer mal wieder eine leichte Wehe. So ca. alle 15 Minuten. Da ich eh einen Termin im Geburtshaus mit meiner Hebamme hatte fürs CT war alles tutti. Ich dachte eh, dass diese „Wehen“ die nicht weh taten gleich wieder aufhören.
Im Geburtshaus und auf dem CT sah man immer mal wieder eine leichte Wehe, aber nichts Relevantes. Sie schaute noch den Muttermund an und meinte, der wäre fingerdurchlässig, aber noch nicht sooo weich. Also sagte sie: „kann alles oder nichts bedeuten. Kann heute losgehen oder erst in zwei Wochen“. Also zwei Wochen hätte ich definitiv NICHT mehr durchgehalten…..
Meinte Mutter war mit Sophia bei meiner Oma, ich holte sie dort ab. Meine Oma (schon etwas dement- 88 Jahre) fragte immer wieder, ob ich denn bald noch ein Baby bekommen würde. Ich: „ja ich hoffe HEUTE noch!“ Mittlerweile hatte ich alle 10 Minuten Wehen, noch erträglich.
Gegen sieben sind wir dann nach Hause gefahren. Die Treppen –vierter Stock- haben wohl dazu beigetragen, dass es etwas doller wurde. Unten auf der Straße angekommen, musste ich nun bei den Wehen stehen bleiben und sie leicht veratmen. Ging aber immer noch alles sehr gut. Meine Mutter wollte mich nicht mehr Auto fahren lassen mit den Wehen, aber ICH wollte SIE nicht unser Auto fahren lassen bei ihrem Fahrkönnen :P
So fuhr ich also meine Mutter zu sich nach Hause. Da meine Mutter auf Sophia aufpassen sollte, wenn es wirklich losgeht, sagte ich mal ‚bis später‘. Zuhause angekommen begrüßte ich meinen Mann mit den Worten: „Vielleicht geht es heute los- zumindest habe ich nun ca. alle 7 Minuten Wehen“. Ich war mir aber nach wie vor nicht sicher und hatte Angst, dass sie einfach wieder aufhören. Nun erstmal Abend essen und Kind ins Bett- das war schon etwas lustig mit den regelmäßigen Wehen…oder habt ihr schonmal ein Gute-Nacht-Lied gesungen mit Unterbrechung *puuuuhhhh-----aaaahhhhh* immer schön atmen!
Mittlerweile hatte ich meinen Bruder angerufen, dass er mal kurz auf Sophia aufpassen sollte, damit wir eine Runde spazieren gehen können. Meiner Mutter sagte ich auch Bescheid, dass sie kommen soll und Schlafsachen mitbringen soll. Meiner Hebamme schrieb ich eine Sms mit den Worten *Habe nun alle 5 Minuten Wehen, könnte sein, dass es heute doch noch los geht*
Mein Mann und ich hatten nun also kurz Ruhe. Er brachte schonmal die Geburts-Sachen ins Auto und ich veratmete schön alle Wehen. Mein Bruder war total entsetzt bei dem Anblick: „Jennifer du musst sofort ins Krankenhaus, was ist denn los mit dir?“. Ich habe echt gelacht: „Ähhhh ja ich bekomme gerade ein Kind und das sind Wehen. Aber die sind echt noch ok. Ich kann ja noch laufen und sprechen und lachen….“
Also nun mit meinem Mann eine Runde spazieren. Es war nun halb zehn…ich hatte etwas mehr Ruhe und wir schauten nun genauer auf die Uhr- alle zwei Minuten Wehen. Ich blieb jedes Mal stehen, hielt mich an meinem Mann fest und atmete schön die Wehen weg. Nach einer Runde um den Block rief ich dann doch mal meine Hebamme an: „Also neuer Stand- alle zwei Minuten Wehen. Mir geht es aber noch gut soweit. Wie sollen wir weiter machen? Soll ich noch ne Runde gehen?“ Sie: „ Neeee du fährst jetzt sofort los. Wir treffen uns in zehn Minuten im Geburtshaus“
Gesagt getan. Wir fuhren also sofort los. Auf dem Weg haben wir noch laut Seeed mit *Augenbling* gehört- allerdings waren die Wehen im Auto etwas doof, weil man ja so sch****sitzt.
Im Geburtshaus angekommen, es war nun gegen 22.30 Uhr, wurde erst mal alles schön vorbereitet mit Kerzen und gedimmten Licht. Die erste Stunde verging mit schnell mit immer stärker werdenden Wehen. Ich hockte die ganze Zeit vor dem Bett im Vierfüßlerstand und stützte mich auf dem Bett ab. Dabei wurde mir leider etwas schlecht und ich musste mich zwei Mal leicht übergeben.
Die Wehen wurden nun stärker und ich wollte mich etwas ins Bett legen. Da lag ich nun in Seitenlagen, eingekuschelt unter der Decke und atmete so vor mich hin. Mein Mann ist fast neben mir eingeschlafen. Es war ja so ruhig, warm und das Licht fast aus…..Na super und ich liege da mit Schmerzen ;)
Plötzlich kam die erste Presswehe und ich drückte ---ahhhhh----das tat weeeeeh! Meine Hebamme schaute noch schnell nach dem Muttermund und lies mich dann noch ein paar Presswehen im Liegen machen. „So jetzt geh nochmal schnell aufs Klo“ sagte plötzlich meine Hebamme „vielleicht ist deine Blase voll und Nele kann nicht so schnell raus“. Puuuh ich hatte zwar das Gefühl ich kann nicht mehr gehen, aber kurz eine Wehe abgewartet und los geht’s. Danach habe ich mir wieder vor das Bett gehockt und mit den Armen abgestützt. Mir war mittlerweile so warm, dass ich komplett nackt war. Bestimmt ein toller Anblick---haha---
Die Presswehen waren stark- der Druck meeega- ich war auch verwundert, dass die Fruchtblase nicht platzte- bei Sophia platzte die ja bei der ersten Presswehe. Ich fragte mich wie lange es wohl noch dauern würde und rief bei einigen Wehen zwischen dem *aaaahhhh das tut weeeeh* auch mal *Nele komm endlich raaaauuuuus!!!!*
Die Hebamme lies mich nun mal unten fühlen, aber ich wollte nur noch das sie raus kommt und dachte einen kurzen Moment *wenn die Fruchtblase immer noch nicht geplatzt ist, dann dauert das ja noch ewig. Das schaffe ich nicht, das tut sooo weh!“
Zwei Presswehen später war sie da! Die Fruchtblase platzte erst bei der letzten Presswehe. Deswegen war der Druck, den ich verspürte wohl auch sehr viel stärker.
Nele hatte eine Hand an ihrer Wange während sie kam und die Nabelschnur war einmal um den Hals, aber alles gut. Nun lag sie unter mir- meine Nele.
Ich hörte meinen Mann schluchzen und ich schaute hinunter- da lag sie- zwischen meinen Beinen. Ich war sooo gerührt: „Nele da bist du ja endlich. Hallo mein Schatz“
Ich bat die Hebamme mir schnell aufs Bett zu helfen, da ich nicht das Gefühl hatte genug Kraft zu haben, um mir Nele zu schnappen und mich alleine hin zu legen.
Die Hebammen gingen raus und wir drei waren erst einmal alleine. Kuscheln und einfach nur betrachten- endlich ist sie da. *Nele meine Nele*
Als sie wieder kamen, wurde ich untersucht. Alles gut, nichts gerissen. Meine Plazenta kam dann auch recht fix und auch da wieder alles gut. Na ja dann mal weiter im Protokoll ;) Nele bekam auch Topwerte bei der U1 und ich konnte sie das erste Mal an die Brust legen.
Das ist wirklich ein unglaublich schönes Gefühl!
Nele wurde am 08.03.2013 (Weltfrauentag!!!) um 0.42 Uhr mit 3620g und 51cm geboren.
Kurze Zeit später durften wir schon wieder nach Hause fahren und die erste Nacht in unserem Bett schlafen.
Morgens gingen mein Mann und ich zu Sophia ins Zimmer. „Sophia heute Nacht ist deine Schwester Nele zu uns gekommen“. Sophia rannte direkt los. Ohhhh da war sie ja, heiß ersehnt. Sophia hockte sich neben sie, streichelte ihr Gesicht und sagte einfach: „Hallo Lene“, dann zu uns „Sie sagt gar nicht Hallo…..ach später bestimmt….“
Seit diesem Tag sind wir zu viert- glücklich und zufrieden. So einfach!!!
Geburt im Geburtshaus Düsseldorf
Ach, ist das ein schöner Bericht!
Ich gratuliere euch ganz herzlich zu der Geburt eurer Nele...wie schön! Ich wünsche euch ein tolles Leben zu viert!
LG
Was für ein super schöner Geburtsbericht...
und deine kleine ist sooo eine süße Maus
ein schönes Osterfest
LG
Kirsche
Herzlichen Glückwunsch zu eurem kleinen großen Glück und eine tolle Kennenlernzeit!
Passiert mir ja selten, aber ich hatte echt feuchte Augen - gerade bei der Begrüßung durch die Große
Ähnlich war es bei uns damals auch, als wir mit unserer -bald mittleren!- aus dem Geburtshaus nach hause kamen
So ein schöner Beticht!
Bin ET - 3 und musste gerade ein Tränchen wegwischen... Will auch
Herzlichen Glückwunsch!
Ein toller Bericht und zwei süße Mäuse. Ich lese immer wieder sehr gerne Berichte von Hausgeburten und Geburten im Geburtshaus. Mein Wunsch ist es, dass mein zweites Kind irgendwann auch in solch einem gemütlichen Ambiente zur Welt kommt.
Alles Gute, evrika
Herzliche Glückwunsch zu deiner Prinzessin.
Ein wunderschöner Geburtsbericht! Sitze hier und mir kullern die Tränen....
Ich habe zwar noch etwas Zeit, aber wenn alles gut geht gehe ich auch uns Geburtshaus, stelle mir die Geburt dort genau so vor, wie von dir beschrieben, in ruhiger, angenehmer Atmosphäre. Nur mein Mann, meine Hebi und ich und dann mit unserem Schatz.
Wünsche euch weiterhin alles Gute.
GLG Ela mit Eliah inside 28. SSW
Ein schöner Bericht..
und einen super Tag hat sie sich ausgesucht, das ist auch mein Geburtstag.
Ausserdem bin ich auch in Düsseldorf aufgewachsen, in diesem Sinne alles Liebe euch und der kleinen Nele