Schöne eingeleitete BEL-Geburt in München - Kurzfassung

Mein Sohn, unser zweites Kind, lag auch am Ende der SS  in BEL.

Nach einer langen Odyssee durch München fanden wir endlich die Uniklinik Maistr., die uns nicht gleich einen KS anbot sondern eine äußere Wendung und/oder eine BEL-Geburt.

Der Oberarzt und Leiter des Perinatalzentrums war das, was ich einen sehr guten Geburtshelfer nenne - er nahm unser Wunsch nach einer natürlichen Geburt ernst und unterstützte mich in der Entscheidung, obwohl mein Sohn nicht nur in Steißlage lag sondern auch noch aufgrund von Gestationsdiabetes auf ca 4 kg geschätzt wurde.

Da die Wendung nicht geglückt ist, wurde ich bei 39+1 eingeleitet. Um 12.00 Uhr Wehentropf, da ich bereits einen geburtsreifen Befund hatte, um 17.00 dann abgestellt, da ich gute eigene Wehen produzierte, und um 20.35 kam unser Sohn mit 53cm, 3930g und 39(!)cm Kopfumfang zur Welt - ohne jedwelche manuelle Hilfe, ohne PDA oder Dammschnitt und mit einem Apgar von 9/10/10.

Was soll ich sagen?! Für uns war es das Richtige... Ich wollte meinem kleinen Mann einen Kaiserschnitt ersparen, deswegen haben wir eingeleitet, obwohl ich kein Freund davon bin. Er war eben schon so groß, daß es langsam eng wurde... Aber es war das Beste, was wir unter diesen Umständen erreichen konnten. Und für uns einfach perfekt!

Ich möchte damit jeder Frau Mut machen, sich einen guten Geburtshelfer und Klinik zu suchen, dann ist die BEL-Geburt lediglich eine Variation der Längslage und keine KS-Indikation! Lasst euch nicht einschüchtern, informiert euch gut und entscheidet dann selber, was für euch und vor allem für euer Baby das Richtige ist.

Es geht auch anders!

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Herzlichen Glückwunsch!!!! Und eine schöne Kennenlernzeit :-)

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Ein schöner kurzer Bericht, Herzlichen Glückwunsch.

"dann ist die BEL-Geburt lediglich eine Variation der Längslage"

Genau das ist es, nicht mehr und nicht weniger. Eine völlig normale Geburtslage um die heute viel zu viel Tamtam gemacht wird und so Angst und Schrecken verbreitet.

Leider wird dein positiver Bericht wohl nur bei sehr wenigen ankommen. Die meisten kümmern sich eben nicht selber um Informationen, sondern nehmen die Erstbesten einfach hin als unvermeidlich.

Solche Ärzte wie du sie beschreibst, müsste es einfach mehr geben.

lg

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Ja, du hast recht!

Leider wird es nicht bei vielen ankommen, denn es ist viel einfacher, sich nicht zu viele Gedanken zu machen und einfach mal dem "Halbgott in Weiss" ???? zu glauben, als das www zu durchforsten und sich auch Literatur zum Thema zu beschaffen!

Ich bin nur leider ein sehr kritischer Mensch, ich hinterfrage fast alles und versuche mich durch Literatur weiter zu informieren, mein Mann meinte sogar, ich sei ein sturer Bock! ????

Aber als ich unseren Kleinen auf der Brust hatte, noch so klein und perfekt, voller Käseschmiere und Blut und trotzdem unglaublich wohlriechend, mit offenen, neugierigen Augen, die tief in einem schauen, frisch geboren und trotzdem mit der Weisheit der ganzen Welt darin, da meinte mein Mann nur mit Tränen in den Augen, dass er froh sei, eine so sture Frau zu haben, die das Ding tatsächlich durchgezogen hat und unsrem Kleinen einen guten, natürlichen Start ins Leben beschert hat!

Für mich ist ein Kaiserschnitt nichts als eine lebensrettende OP, es ist sehr gut, dass es so etwas gibt, aber für die Kinder ist es kein guter Start! Natürlich besser als gar keinen Start, aber für die Psyche und fürs Immunsystem nun mal leider letzte Wahl.

Das Buch, welches mir entgültig die Augen geöffnet hat, ist "Gebären ohne Aberglaube" von Alfred Rockenschaub.

Er war über 20 Jahre lang Direktor der Semmelweis-Geburtsklinik in Wien (ca 2200 Geburten im Jahr), hat erstmal alle eingefahrenen Ärzte rausgeschmissen uns sich ein neues Team gebildet aus jungen Ärzten und vor allem alte, erfahrene Hebammen - was soll ich sagen - er hatte eine Kaiserschnittrate von unter 2% bei halb(!) so vielen Sterbefällen wie in den anderen Kliniken zur damaligen Zeit (1965-1985).

Das Buch ist leider ziemlich unbekannt, es gehört eher in die Schublade der Hebammenausbildung, obwohl ich leider auch viele Hebammen getroffen habe, die es nicht kennen. Das Buch ist eher medizinisch-theoretisch, manchmal etwas pamphletisch, aber das Beste weit und breit, was ich zum Thema Geburt gelesen habe!

Nun ja, ich könnte vieles hier noch anmerken, das Thema hat mich sehr beschäftigt, aber inzwischen weiss ich auch, dass man Menschen leider nicht zum eigenen Glück zwingen kann, jeder ist für sein eigenes Leben (und das seiner Kinder) zuständig!

Liebe Grüße,
Hanna
(mit Prinzessin - fast 4 und kleiner Prinz - inzwischen 15(!) Wochen alt, der seelig im TT schläft)

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jaja der Rockenschaub...steht hier oberstes Regal vom Bücherschrank :) wäre sicherlich nicht der einzigste Fall wo ein Buch jemanden zum nachdenken anregt. Es gibt so viel schöne und gute Literatur für Schwangerschaft, Geburt, Kindererziehung, nur leider halt oft nicht bein den Mainstreambüchern dabei. Eigentlich müssten in den entsprechenden Abteilungen der großen Bücherverkaufsketten auch mal was von Odent, Leboyer und Gaskin zu finden sein. Mal ein bisschen was Alternatives zu den ganzen Mamibüchern und 1000 Fragen zu ihrer Schwangerschaft.

lg

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Herzlich Glückwunsch #klee

Schön, daß alles so gut geklappt hat. Was man jedoch auch nicht vergessen darfst, Du warst mit der Maistr. in einer sehr guten, kompetenten Klinik, die für alle Notfälle mit super Kinderärzten, Intensivstation, etc. ausgerüstet ist.

Nicht jede Klinik ist so gut ausgestattet. Ich denke, viele bieten deshalb auch keine Geburt aus Beckenendlage an, Außerdem muß es sich auch der Geburtshelfer zutrauen. Jeder Arzt und jede Hebamme hat das Recht, bestimmte Arten von Geburten/Eingriffen/OPs auch abzulehnen, wenn es ihnen zu risikoreich erscheint.

Und ich teile nicht die Meinung, daß eine Geburt aus BEL eine normale Geburt ist. Sie ist immer mit einem gewissen Zusatzrisiko verbunden. Jeder muß für sich selbst entscheiden, ob er dieses eingeht oder nicht.

Bei Dir hat es super geklappt, ich kenne aber auch Fälle, bei denen es in einer Notsectio geendet ist. Klar kann man sagen, keiner weiß, ob bei einer normalen Lage es nicht auch dazu gekommen wäre.

Wie gesagt, entscheiden muß das jeder für sich selbst. Ich persönlich finde, es muß nicht alles gemacht werden, was machbar ist, ich würde mich dagegen entscheiden.

Wünsche Dir alles gute und eine schöne Kennenlernzeit.

#winke

LG Vanillekipferl

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Hallo Vanillekipferl!

Natürlich war es in der Maistr. mit einem Perinatalzentrum Level I das Sicherste (aus technisch-medizinischer Sicht) überhaupt. Und der Leiter des Perinatalzentrums, mein Geburtshelfer, war natürlich auch der Erfahrenste in BEL-Geburten in dieser Klinik. Jedoch kann ich leider deine Meinung nicht teilen, dass diese Klinik deswegen die BEL-Geburt anbietet, weil sie ein sehr gutes Background hat (Neugeborenen-Intensiv usw). Die Neuperlacher Klinik bietet die BEL-Geburt auch, wirbt auch aktiv damit, obwohl sie aber eine kleine Klinik ohne Neo-Intensiv ist. Das Maßgebliche ist nicht die Technik, sondern die Erfahrung.

Ich hätte mich nie getraut, eine BEL-Geburt zu versuchen, wenn ich nicht vollkommenes Vertrauen in den Geburtshelfer gehabt hätte, daß er im Falle des Falles die richtigen Entscheidungen trifft und die richtigen Handgriffe KENNT, jedoch vor allem weiss, wann er sich NICHT einmischen soll. Denn bei einer Steißgeburt ist es maßgeblich, bestimmte Handgriffe NICHT auszuüben. Die meisten Ärzte lernen diese Handgriffe leider nur noch am Phantom, d.h. ohne Wehen, diese eingelernten Handgriffe sind gerade dene, die man nicht ohne Not anwenden sollte bei einer BEL-Geburt. Denn die Natur hat alles schon richtig eingerichtet - durch die Haltung der Arme tut das Baby seine Nabelschnur davon bewahren, eingeklemmt zu werden usw. Das heißt, die Erfahrung des Geburtshelfers ist das A und O dabei.

Natürlich hast du Recht, dass sich ein Arzt oder Hebamme weigern darf, eine BEL-Geburt zu assistieren. Allerdings liegt es nur daran, dass die meisten nicht genügend Erfahrung damit haben. Es ist nicht mehr einfach, Erfahrung zu sammeln, da die meisten Kliniken einfach nur noch den Kaiserschnitt anbieten. Und das nicht weil die Steißgeburt besonders risikoreich wäre sondern weil, wie gesagt, die Erfahrung leider nur in der Praxis gesammelt werden kann, und es immer schwerer geworden ist, als Arzt oder Hebamme eine BEL-Geburt zu assistieren.

Leider ist die Müttersterblichkeit bei einem Kaiserschnitt deutlich höher als bei einer BEL-Geburt, es wird nur leider nicht darauf hingewiesen, Statistiken zeigen dies aber ganz deutlich, genauso wie die Tatsache, das eine BEL- Geburt nicht risikoreicher ist als ein Kaiserschnitt, außerdem sind die Risiken einer Steißgeburt nicht mehrere, sondern andere als bei einer Schädelgeburt. Es gibt also keine "Zusatzrisiken" im Vergleich zu einer Schädellage.

Und doch, die BEL-Geburt ist eine normale Geburt, sogar die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe nennt es eine "Normvariation der Längslage".

Natürlich muss jeder für sich (und für sein Baby) entscheiden, ob er sich traut, aus BEL spontan zu gebären.

Mir war es nur sehr wichtig, darauf hinzuweisen, dass das Wichtigste dabei der richtige Geburtshelfer ist (und nicht unbedingt die Klinik), der die nötige Erfahrung hat, und das man sich nicht zu einem Kaiserschnitt überreden lassen soll, ohne sich vorher eingehend informiert zu haben.

Denn ich habe nicht "alles gemacht, was machbar ist", sondern nach reiflicher Überlegung und viel Literatur zum Thema für mich und mein Kind das FÜR UNS Richtige entschieden. Ich wollte ihm einfach den besten Start ins Leben ermöglichen, denn auch wenn leider heutzutage der Kaiserschnitt als "sanfter Start" ins Leben angepriesen wird, das ist es leider nicht, vor allem nicht fürs Kind. Es gibt genügend Studien und Statistiken, die dies zeigen, vor allem was das Immunsystem angeht (Asthma, Autoimmun-Erkrankungen bis hin zu kindliche Krebsfolgen wie Leukämie usw) als auch die Psyche (Anpassungsschwierigkeiten, Stressregulierung, auch lebeslange, usw.)

Deswegen unser Geburtsbericht, auch wenn sehr kurz. Es war einfach nur ein Mutmach-Posting, sich nicht mit einem Kaiserschnitt abzufinden wenn man es nicht möchte, sondern sich die richtigen Leute auszusuchen, die einem helfen, den EIGENEN Weg zu gehen.

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Mich mußt Du nicht von einer Geburt in BEL überzeugen ;-) Ich hab Dich und Deine Entscheidung doch gar nicht angegriffen. Jeder muß seine eigenen Entscheidungen treffen. Ich habe nur MEINE Meinung zu dem Thema kundgetan, darum geht es doch in einem Internetforum.

Es ist doch super, daß Du den für Euch richtigen Weg gefunden hast. Für mich wäre es nix, genauso, wie eine äußere Wendung. Ich denke mir dann immer, die Kinder haben wahrscheinlich einen Grund, warum sie anders rum liegen.

Und ob eine BEL Geburt weniger, genauso viele oder mehr Risiken hat, kann ich Dir nicht sagen. Ich bin ja keine Statistikerin.

Ich bin überhaupt kein KS Freund, aber man darf auch hier, wie bei allen anderen Sachen nichts verallgemeinern. Die von dir genannten Sachen können, müssen aber nicht auftreten.

Jetzt von den extremen Sachen, wie Autoimmunerkrankungen und Krebs mal abgesehen, kenne ich persönlich mindestens genauso viele spontan geborene Kinder, wie KS Kinder, die damit zu kämpfen haben.

Die extremsten 2 Beispiele sind sogar 2 Hausgeburtskinder mit supertollen harmonischen Geburten, langszeitgestillt und das eine davon ungeimpft. Beide sind ständig krank, absolute Schreibbabys gewesen und hoch allergisch gegen alles, was die Natur so hergibt!

Meine Tochter ist (leider, ich hätte es gerne auch anders gehabt) ein KS Kind. Es gab keinerlei Anpassungsschwierigkeiten, ich habe noch nie ein Baby erlebt, was so ausgeglichen und fröhlich war, wie meine Tochter, sie hat so gut, wie nie geweint und ihr Immunsystem ist bis jetzt (dreimal-auf-Holz-klopf, daß es so bleibt) wirklich gut: In fast drei Jahren gab es ein paar mal etwas Fieber, 1 Schnupfen und 1 mal leichten Durchfall. Ich hoffe natürlich, daß das für sie so bleibt.

Das ist jetzt natürlich nicht repräsentativ, ich bin ganz Deiner Meinung, daß ein KS zu vermeiden ist und nur im Notfall gemacht werden sollte. Es gibt mittlerweile viel zu viele KS. Und ich finde es auch toll, daß es solche Berichte, wie von Dir gibt. Das macht vielen Frauen Mut, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.

Was mich jedoch hier oft stört (ich mein jetzt nicht Dich), daß es hier immer einige gibt, die alles schön reden, so nach dem Motto, wenn man der Frau nur genug Entscheidungsfreiheit gibt und in den ach so natürlichen Geburtsverlauf nicht so viel reinpfuschen würde, dann gäbe es viel weniger Komplikationen bei Geburten, etc. Das stimmt in ganz vielen Fällen, aber trotzdem ist mir das zu verallgemeinernd. So eine Einstellungen finde ich genauso einseitig, wie wenn bei jedem "Pups" gleich von Risiko-SS und Geburt gesprochen und nach einem KS geschrieen wird.

PS: Mit Neuperlach hast Du Recht, es kommt natürlich hauptsächlich auf die Erfahrung des Geburtshelfers an. Ich wollte mit meiner Beschreibung der Maisstr. auch eigentlich nur verdeutlichen, was für eine super Klinik mit kompetenten Leute das ist ;-)

In diesem Sinne alles Gute

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Hallo hanna1977,

ich kann Deine Erfahrungen nur bestätigen, mir wurde von der Oberärztin noch im Vorgespräch eine Riesenangst gemacht, von wegen bei BEL empfehlen sie IMMER eine PDA und geschnitten wird auch fast immer etc. ...
Ich war dann, als die Wehen zuhause anfingen unbewusst schon dermaßen angespannt und habe mich erst getraut, "loszulassen", als wir im Kreisssaal an eine wirklich erfahrene und Vertrauen erweckende Hebamme geraten sind. Trotz allem habe ich bis kurz vor knapp nach einer PDA gefragt (obwohl ich vorher 2 vollkommen unkomplizierte Geburten ohne PDA und großartige Verletzungen hatte). Zum Glück wars dann letztendlich schon zu spät für die Betäubung.
Ich hatte auch angemerkt, dass ich noch keinen Schnitt hatte und diesen auch nicht unbedingt anstreben würde, und siehe da, die BEL war die schönste und entspannendste Geburt von allen dreien :-)

LG Cutee

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Hallo Cutee,

freut mich, daß es bei dir auch so entspannt abgelaufen ist.

Meine erste Geburt war viel "instinktiver", es war wie ein Programm aus dem Unterbewußtsein, welches die Kontrolle übernimmt und die Geburt vorwärts treibt.

Diesmal hatte ich auch viele, vieleicht zu viele Informationen im Hinterkopf, um "loszulassen", bzw. es war diesmal eher ein bewußtes Loslassen, ich hatte zu jedem Zeitpunkt die Infos, was jetzt passieren soll oder muss. So nach dem Motto "Aha, ich habe Brechreiz, also sind wir wohl bei ca 6 cm!" oder "Ich mag nicht mehr, ich will nicht mehr, war 'ne blöde Idee usw. - ok, Übergangswehen, es werden max. 4-5 diesmal, halte durch ...".

Aber es war zu jedem Zeitpunkt entspannt, die Atmosphäre war perfekt, konzentriert zwar aber sehr ruhig, super erfahrene Hebamme, super super erfahrener und zurückhaltender Arzt und eine informierte, motivierte und konzentrierte Gebärende :-) Und ein lieber Mann im Hintergrund, der mich moralisch unterstützt hat. Und schon hats reibungslos funktioniert!

Der Rockenschaub hat wohl auch in diesem Zusammenhang Recht - eine erfolgreiche Geburt ist eine Frage der Didaktik, man muss Frauen informieren und lehren, was wann passiert, was sie zu tun hat und wieso nichts schiefgeht, wenn sie das so und so macht. Und schon hat man keine panische, unerklärliche Angst vor der Geburt mehr.

Ich glaube, deswegen laufen heutzutage so viele Geburten schief und enden in Not-Sectios, Saugglocken, gestresste Kinder und/oder geschnittene Mütter - die Frauen haben Angst und blockieren, die Geburt kommt zum Stillstand, sie werden nicht darauf vorbereitet, ihre "Kernkompetenz" auszuüben! Ich glaube, fast jede Frau würde es problemlos können, wenn sie entsprechend motiviert und informiert wäre. Leider reicht der Instinkt nicht mehr aus, wir sind alle so verstandgeleitet und verköpft ... Und unsere Geburtshelfer machen es uns nicht immer einfach, viele übernehmen die Zügel und sprechen uns Frauen die Entscheidung und Führung über ihr eigene Geburt ab.

Nun ja, genug philosophiert :-)

Es freut mich, daß du auch so eine positive Erfahrung machen konntest und die ach so böse gefährliche BEL-Geburt etwas von ihrem Schrecken verloren hat.

Lieben Gruß

Hanna

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Ich habe in Herne bei Hernn Dr. Neuerburg sponatn aus BEL entbunden und es war total unproblematisch. 14 Tage über Et, mein Sohn hatte 4230 Gramm. Und ohne Perinatalzentrum.

Enn die Klinik sich gut auskennt, dann ist es eine völlig normale Geburt. Leider lassen sich ja alle aufschneiden, sodaß kaum noch Erfahrungen zu dem Thema in der Praxis gemacht werden können....

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So, und jetzt nochmal vernünftig, sorry #hicks

Das war sehr aus dem Affekt... Ich finde es ganz furchtbar, wenn sich per se gegen eine BEL-Entbindung ausgesprochen wird.
Ich unterschreibe voll und ganz, daß man einen erfahrenen Geburtshelfer braucht, der im Vorhinein die messbaren Voraussetzungen beurteilen kann und während der Geburt unterstützen kann und die richtigen Entscheidungen trifft.

Ich hatte ganz viel Glück, dasß Gynäkologin, Hebamme und die entsprechende Klinik mir die Option der spontanen Entbindung aufgezeigt und möglich gemacht haben. Auch mich haben viele Ängste begleitet, aber es war wirklich eine gute Geburt. Tendenziell glaube ich nicht, daß bei erfahrenen Geburtshelfern bei einer spontanen BEL-Geburt mehr Not-KS die Folge sind als bei SL-Geburten. Jede Geburt birgt ihre Risiken.

Schade wäre, wenn aufgrund der Panikmache das Wissen um die spontane BEL-Geburt verloren geht.

Schade auch, daß manche Kliniken dies anbieten, aber kein Kind in denletzten Jahren dort spontan entbunden wurde, weil standardmäßig bei vollständigem Muttermund doch ein KS gemacht wird. Gibt es hier im Umkreis leider auch.

Ich bin dankbar für meine BEL-Entbindung und wünsche jedem die Wahlfreiheit und dies unter gutem Informationsstand und nicht der Panikmache, die in Deutschland bzgl jedmöglichen Schwangerschaftsthemas grassiert....

Love

Wen es interessiert.... http://www.urbia.de/forum/43-geburtsberichte/4036061-meine-spontane-geburt-aus-beckenendlage-sehr-lang/25296343

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Hallo, Toller Bericht! Herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen BEL Geburt :-)

Ich stehe derzeit vor selbigen Problem und habe in 2 Wochen einen Termin zur geburtsplanung in einer Klinik die mit BEL umgehen kann.

Es ist auch mein zweites Kind und scheint schwerer zu werden als 3,5kg

War das Gewicht ein Problem unter Geburt?

LG

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Hallo Tintenherz!

Nein, das Gewicht hat in meinem Fall gar keine Bedeutung gehabt, Speck kann man bekantlich gut "zusammenquetschen"! :-)

Es war eher so, daß es gut für die Entwicklung des Babys war, denn bei BEL kommt ja der Körper zuerst (in meinem Fall eine einfache Steißlage - also mit hochgeklappten Beinen) und somit alles gut gedehnt wurde für den Durchtritt des Kopfes! In meinem Fall stolze 39 cm, was sich aber nicht schmerzhafter angefühlt hat als bei meiner Tochter 2009 (Schädellage mit 36 cm).

Was ich dir aber auf jeden Fall ans Herz legen würde, ist noch vor dem Geburtsplanungsgespräch bei Möglichkeit das Buch vom Alfred Rockenschaub "Gebären ohne Aberglaube" zu lesen. Ist zum Teil etwas medizinisch aber sehr sehr gut, um den Ablauf und die "Geometrie" der BEL-Geburt zu verstehen. Denn man muss, finde ich, bei einer BEL mehr denn je gut informiert und motiviert sein, damit man stets weiß, was passiert und wie man am besten darauf reagiert.

Ich wünsche dir, daß du einen guten Geburtshelfer findest in dieser Klinik, die dich auf deinem Weg (und dem deines Babys) begleiten und unterstützen kann. Mein Geburtshelfer sah dem Gewicht sehr gelassen entgegen, ich glaube, er hätte auch bei gut über 4 kg keine Sorgen gehabt. Man muss immer das Baby in Korrelation zur Mutter sehen, ich bin nicht klein und nicht sehr schmal gebaut, habe ein breites, "gebärfreudiges" Becken und durch eine ziemliche Symphysenlockerung hatte mein Körper zusätzlich alles aufgemacht, was ging. Der Physiotherapeut meinte, dafür das die Natur keinen Kaiserschnitt kennt, bereitet sie den Körper auf eine BEL-Geburt vor! :-) Er hatte wohl recht!

Ich hoffe, ich konnte dir deine Frage zufriedenstellend beantworten, du kann mit gern Fragen stellen, wenn dir erwas unklar ist, ich antworte gern!

Liebe Grüße,

Hanna

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Hallo Hanna (deine Eltern haben Geschmack :-) )

Danke für die Antwort! Meine Hebamme hat das Buch bereits für mich zur Seite gelegt, das lese ich mir am Wochenende mal durch.

Eine Klinik die mit BEL Geburten vertraut ist, ist in ca 25min Autominuten von uns zu erreichen. Das ist ein humaner Anfahrtsweg wie ich finde und ich würde dort auch entbinden, sollte das Baby richtig herum liegen.

Meine Hebamme sieht das ganze sehr locker, da ich mein erstes Kind (Kopf zuerst) nach ca 4std Wehen und 2min Presswehen geboren habe. Sie war knappe 3,5kg schwer. Das jetzige Baby hat nun schon 2kg bei 31+2. daher suche ich nach Erfahrungen mit einem "höheren" Gewicht.

Dass du das mit der Symphysenlockerung (???) ansprichst ist interessant. Die hab ich nämlich auch, seit der 21.ssw

Tatsächlich so als ob sich der Körper auf eben jenes einstellen würde... Habe das so noch gar nicht gesehen...
Klein bin ich, aber breit gebaut. Als ich 19 war und mal beim Arzt gefragt hab ob ich eigentlich Kinder bekommen kann, sagte er dass ich ein gebärfreudiges Becken habe. Da meine Tochter nach 2min Presswehen kam, Zweifel ich das auch nicht an :-p
Noch habe ich aber ziemlich Angst, man liest soviele Horrorgeschichten dazu im Internet. Ich hoffe dass das Krankenhaus beim Gespräch diese ängste zerschlagen kann.

Ein KS Ist zwar kein Weltuntergang, aber beim ersten war alles so easy, es wäre so schade wenn es Diesmal nicht klappt.

Natürlich kann sie sich noch drehen, aber sie war noch nie unten, bin mir auch nicht sicher ob sie rum kommt. Sie lag schon als mal in QL, ist dann aber wieder hoch gerutscht. Laut US und Doppler liegt die NS frei, keine Indikation warum sie sitzt. Alles bestens...

Lg

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Vielen Dank, für den tollen Bericht und noch nachträglich herzlichen Glückwunsch!

Meine Maus sitzt momentan (32.Woche) auch noch in BEL und ich möchte, falls dies so bleibt, auch spontan entbinden.

Es ist mein 4. Kind, davor 2 zügige Hausgeburten, Symphysenlockerung hatte ich beim letzten schon und diesmal auch, mein 3. Kind kam auch mit 4300g, allerdings problemlos aus SL, so daß mich ein über 4kg-Baby nicht schrecken würde.

Ich selbst war auch ein BEL-Kind und meine Mutter hat mich vor 40 Jahren auch spontan entbunden. Ich hatte zwar auch seit Beginn eine Hüftdysplasie, dachte aber immer, das käme von der Geburt, aber wenn ich lese, das haben auch Kaiserschnittbabies, dann ist das wohl eine bereits vorher angelegte Besonderheit!

Neurologische Schäden hatte ich sonst keine, hatte eine ganz normale Entwicklung genommen, war immer eine eher sehr gute Schülerin- also würde mich mal als "normal" bezeichnen und damit die BEL auch als Variante einer Längslage ansehen.

Leider kann ich meine Mutter nicht mehr zur Geburt befragen, da sie nicht mehr lebt.

Aber dein Bericht hat mir Mut gemacht und ich habe sowohl eine Hebamme, die mich darin untersctützt, als auch in der Nähe eine Klinik, die BEL-Geburten durchführt.

Nun warte ich also ganz gespannt ab, ob sich noch was tut!