Mein Sohn wird jetzt 6 Monate alt und ich möchte euch gerne teilhaben lassen an der schönen Geburt.
Ich habe mein erstes Kind erwartet und er lag in BEL und das die ganze Schwangerschaft!
Der Termin rückte näher und der Druck wurde größer. Gerne hätte ich mein Kind zu hause geboren aber nun stand plötzlich eine Sectio im Raum. Das wollte ich auf keine Fall!!!
Gott sei dank hatte ich eine Hebamme an meiner Seite, die mich bei meinem Wunsch nach einer normalen Geburt voll unterstütze und eine Frauenärztin die mich machen lies.
Nun musste nur noch ein Krankenhaus her was nicht nur vorgab BEL spontan zu entbinden, sondern dies auch wirklich tut. Das habe ich in Herne Wanne gefunden (ne knappe Stunde mit dem Auto).
Nachdem ich mich die letzten Wochen der Schwangerschaft nur noch mit Menschen umgebenen habe die mich in meine vorhaben unterstützten weil ich sonst wahrscheinlich unter dem Druck der Horrorgeschichten zusammen gebrochen währe, (wenn du sagst du willst ein Kind Spontan in BEL zur Welt bringe wir dir von vielen ja direkt eingeredet du seist eine Rabenmutter, stellst deine Wünsche über die deines Kindes, du spielst mit dem leben deines Kindes) neiget sich meine Schwangerschaft dem Ende zu.
Am morgen des 14 Mai 2013 bekam ich um 1 Uhr in der Nacht eine Blasensprung und dachte in meinem Leichtsinn jetzt dauert es noch mindestes 12 Stunden. Da lag ich falsch!!!
Die ersten drei Wehen wahren noch recht gut zu ertragen und dann ging die Luzi ab.
Ich bin raus aus dem Bett, hab meinen Mann wach gemacht und bin Richtung Bad. Dort saß ich erst auf dem Klo und bin dann in die Wanne die mein Mann hatte voll laufen lassen. Ich bin recht schnell recht laut geworden und die Wehen steigerten sich von mal zu mal.
Mein Mann hat dann gegen kurz nach zwei die Hebamme angerufen, die gerade von einem PINK Konzert kam und als sie mich im Hintergrund hörte auch gleich zu uns gekommen ist.
Gegen halb drei war Mona unsere erste Hebamme dann da untersuchte und sagte der Muttermund sei drei cm wir fahren. Mein Gedanke:" Was jetzt schon wir habe doch noch soooo viel Zeit"
Ich hab meine letzten Sachen zusammen gepackt und gegen kurz vor drei machten wir uns dann mit zwei Autos auf den weg von Velbert nach Herne Wanne. Irgendwann zwischen drin wurden noch die zweite Hebamme Claudia informiert die in Bochum wohnet und direkt ins Krankenhaus fuhr.
Gegen kurz vor vier sind wir dann im Krankenhaus angekommen. Meine Wehen wahren wirklich kräftig und ich wirklich laut.
Im Kreißsaal hab ich mich vom Weg zur Türe bis zum Klo fast komplett ausgezogen weil mir einfach nur heiß war. Das Bad war angenehm kalt und ich wollte nie wider vom Klo runter.
Nach etwa 10 min sollte ich aber doch noch mal raus, weil ja so lästige Sachen wie CTG Ultraschall und Blutabnahme sein mussten.
Claudia hatte mich untersucht gesagt der Muttermund sei schon bei 9 cm. Ich dachte das kann nicht sein, die wollen mich verar...
Die nächste Stunde war etwas turbulent was aber in erster Linie an meinem Tempo lag.
Mich überkam eine Wehe nach der anderen und ich wollte alles, ne Sectio ne PDA nach Hause und sterben Gleichzeitig und im nächsten Moment war ich wider der Überzeugung ich schaffe das ich schaffe das ICH SCHAFFE DAS ich tu das Richtige !!!!
Mit jeder Wehe merkte ich wie mein Sohn weiter in mein Becken rutschte und mit jeder Wehe merkte ich wie das Wunder seinen lauf nahm.
Der Chefarzt sollte so spät wie möglich dazu gerufen werden (mein Wunsch) und ich war auch mit meinen zwei Hebammen und der Assistenzärztin die sich völlig im Hintergrund hielt sehr zufrieden.
Gegen 4:50h hatte mein Sohn sich mit seinem Po bis zum Ausgang durchgearbeitet und ich sollte aktiv anfangen in jeder Wehe mitzuschieben. Parallel dazu würde der Chef informiert der 20 min brauchte und ich wollte ihn nicht wirklich dabei haben, da ich große Angst, ja schon fast Panik vor einer EPI hatte (Persönlicher Knacks).
Also drehte ich mich in den Vierfüßler und gab mein bestehst mit dem willen das Kind in 19 Min. ans Tageslicht zu befördern, da ich mir dann auch keine sorgen um ne EPI machen musste. Ich spürte wie mein Sohn geboren wurde erst die Beine dann die Arme und zu letzt der Kopf. Ich hatte in dieser Phase der Geburt so viel Power und Zuversicht und wusste, dass ich es schaffe es war ein unbeschreibliches Gefühl!!!
Während dieser ganzen Zeit des Pressens fasste niemand mich oder mein Kind an.
Ich habe mein Kind geboren und wurde nicht entbunden.
Zu den 19 Min! Ich hab es in 15 Min. geschafft und der Chef kam als mein Sohn genau 5 min alt war. Simon meinem Sohn ging es wunderbar er war sofort hell wach hat mich mit grossen Augen angeschaut und geschrien. Er wog 3510g ist 54cm lang gewesen und hatte einen stolzen Kopfumfang von 36,5 cm.
Die Plazenta kam recht schnell nach und ich hatte keine Dammverletzung nur einen blauen Fleck von der Viggo am Handgelenk.
Ich habe keine Medikamente bekommen keine Schmerzmittel und kein Wehentropf.
Ich hab´s alleine geschafft!!!
Nach der Geburt ging es mir so gut ich hätte Bäume ausreisen können. Ich hab meinen kleinen Simon gestillt, hab selber gefrühstückt, mich angezogen und habe um 10 Uhr das Krankenhaus mit Mann und Maus verlassen verlassen.
Die Geburt meines Kindes hat mich verändert ich weis jetzt zu was ein Mensch in der Lage ist. Auch heute noch habe ich das Gefühl alles zu schaffen was ich will.
Die Geburt hat mich stark gemacht.
Ich bin selber Hebamme und habe schon vielen hundert Baby auf die Welt geholfen und ich wollte selber auch dieses Erlebnis der Geburt haben. Ich habe gemerkt wie schwer es ist die richtigen Personen und den richtigen Geburtsort zu finden aber es gibt sie, man muss nur suchen !!!
Dieser Bericht soll allen Frauen in der gleichen Situation Mut machen. Traut euch, dass zu tun was euer Herz euch sagt vertraut auf euren Körper und euer Bauchgefühl.
Liebe Grüsse
Ps.: Als wir zu hause los gefahren sind war der Muttermund schon bei 6 cm und meine arme Hebamme Mona hatte die ganze Zeit Angst, dass das Kind an einer Busshaltestelle zur Welt Kommt.
Beckenendlage Spontan und Wunderschön
Toller Bericht! Ganz herzliche Glückwünsche zu eurem kleinen Simon!
Herzlichen Glückwunsch! Zu Simon und zu deiner Courage ihn in BEL spontan zu entbinden. Gerade wenn man vom Fach ist, kennt man eben auch die pathologischen Fälle.
Toller Bericht! Danke!
Herzlichen Glückwunsch. Respekt! Ich hätte meinen zweiten auch in BEL entbunden aber er wollte nicht. )
Ich denke auch, dass die Natur ihren Weg kennt. Wir haben verlernt auf unser Bauchgefühl zu hören. Liebe Grüsse.
Was ist EPI ?
Das ist ein Dammschnitt
Wunderschön!!! Auch ich bin über 1,5 Stunden ins "richtige" Krankenhaus gefahren um meine Tochter (BEL) spontan entbinden zu dürfen und das Gefühl (von dem du ja auch schreibst) es allein geschafft zu haben, ist wahnsinnig schön und wird mich mein Leben lang begleiten
Toller Bericht! Man kann richtig spüren, wie wohlüberlegt und angstfrei du in die Geburt gegangen bist.
Und das Gefühl, sich nach einer durchlebten Geburt erst recht stark zu fühlen, kenne ich auch so gut und bin froh um meine fünf wunder-vollen Erlebnisse!
Euch alles Liebe!
Ein wirklich sehr schöner Bericht - nochmals herzlichen Glückwunsch.
So hatte ich mir die Geburt meiner Tochter auch vorgestellt, leider wurden wir auf dem letzten Ende doch ausgebremst, weil sie die Nabelschnur um ihren Hals gelegt hatte...
Liebe Grüße
Klinkislena
Suuuuper Bericht! Einfach toll!! :))
Herzlichen Glückwunsch!!
Das ist wirklich ein kraftvoller und wunderschöner Bericht... der in jedem GVK ausgehändigt werden sollte!!!
Toll... danke fürs Teilen.