Der schnelle Start von Felix, der alle überraschte

Felix schneller Start in unsere Familie am 13.09.2013

Es ist ein Freitag! Freitag der 13.! Es wird unser Glückstag werden!

Das wissen wir nur noch nicht, als wir uns morgens auf den Weg nach Coesfeld ins Krankenhaus machen. Ich bin ganz schön nervös, Frank sicher auch, aber der zeigt es erstmal nicht so dolle! Wie ich ihn dafür liebe!

Wir checken also ein und klären die Formalitäten. Ich bekomme nach einer Nacht zu zweit, ein Einzelzimmer.

Also geht’s erstmal nach oben. Dort werde ich nochmal untersucht und die Aufklärung erfolgt auch. Ich stelle klar, dass ich einer Einleitung nur zustimme, wenn wir nach einem Versuch, der ja 3 Tage dauert, einen Kaiserschnitt in Erwägung ziehen. Ich habe mich innerlich schon darauf eingestellt, dass das mit der Einleitung nicht klappt, weil mein Befund nicht darauf hindeutet.

11:00h geht’s dann in den Kreißsaal ans CTG schreiben. Keine Wehen! Acuh nachdem ich die Tablette bekommen habe ändert sich nichts.

Ich darf mein Zimmer beziehen und lerne meine nette Nachbarin und ihre Tochter kennen. Süß! Vielleicht halte ich meinen kleinen Mann ja doch bald im Arm?!

Frank und ich haben Hunger. Also „schleichen“ wir uns vom Gelände. Direkt vor dem Krankenhaus ist ein nettes Café in dem erstaunlich viele Krankenhausbewohner und auch Mitarbeiter sitzen. Es scheint fast so, als ob die eine Seite die andere Seite gewissenhaft übersieht! Die Pizza ist lecker und ich lese nebenbei ein bisschen in meinem Buch.

Nach dem Essen geht’s wieder in den Kreißsaal (14:00h). Wieder CTG und Tablette. Ui, ich hab eine Wehe gesehen! Frank und die Hebamme auch. Das war´s dann aber auch schon. Mehr kommt da einfach nicht.

Da ich warten muss, bis ich die nächste Tablette nehmen darf und eh nichts passiert, fährt Frank erstmal in`s Büro. Gegen 17:00h will er wieder da sein.

Ich setze mich in den Aufenthaltsraum. Meine Mitbewohnerin hat Besuch von ihrer Familie und ich mag nicht stören, bzw. in Ruhe lesen. Beim lesen merk ich zwischendurch mal ein Zwicken im Bauch, aber ich denke nicht, dass das Wehen sind.

18:30h ist wieder Kreißsaal und Tablette angesagt. 19:05h merke ich Wehen! Juhu! Endlich! Aua! Die kommen alle 5 Minuten, bah ist das fies! Dummerweise sieht man auf dem CTG nicht wirklich was. Ab und zu mal einen Ausschlag, aber nicht alle 5 Minuten. Aber ich merke sie deutlich. In dem Moment denke ich (nicht das erste Mal): vielleicht wäre ein Vorbereitungskurs doch nicht schlecht gewesen. Zu spät!
Die Hebamme untersucht mich (20:00h)und stellt fest, dass das leider keine Wehen sind, die die Geburt anschieben, sondern nur Einleitungswehen. Oh man, bin ich frustriert. Ich denke, dass ich garnicht wissen will, wie sich echte Wehen dann anfühlen! Ich bekomme einen Paracetamoltropf und werd auf mein Zimmer geschickt. Frank sagt sie, dass er ruhig nach Hause fahren kann, da sich da heute nicht´s mehr tut bzw. er sicher pünktlich da sein wird, sollte es doch losgehen. (Das sagt sie nicht nochmal )

Den Flur schaffe ich kaum. Wer hat denn diese Bilder aufgehängt, ich brauch jede Wand die ich bekommen kann um mich abzustützen. Die Schmerzen werden immer stärker und ich mag nicht mehr (ich habe noch nicht erwähnt, dass ich ne Memme bin, wenn mir was weh tut, oder?)

In mein Zimmer will ich nicht, denn ich will meine Mitbewohnerin nicht vom schlafen abhalten.

Ui, muss ich schnaufen! Frank ist mir wirklich eine große Hilfe! Er ist so lieb, hält Händchen, macht sich Sorgen! Irgendwann ruft er nach einer Schwester, die grad über den Flur läuft... Die fragt mich dann allen ernstes, ob die Schmerzen denn schlimmer sind, als vorhin im Kreißsaal=> ehrlich, ich hab keine Ahnung, denn mir tut einfach alles weh! Und zwar so richtig! Als sie im Kreißsaal mein erneutes eintreffen ankündigt, macht irgendwas „platsch“. Das war nicht die Fruchtblase, also schätze ich im Nachhinein, dass es der Schleimpropf war. Juhuu, ich muss nicht zurück laufen, sondern werde geschoben. Das tut auch weh, aber das schaff ich!

Frank ist immer an meiner Seite! Er beruhigt mich und ist der Part von uns, der den Leuten zuhört. Ich kann das nicht mehr, weil ich atmen muss.

Die Hebamme untersucht mich erneut, macht ein erstauntes Gesicht und meint trocken, dass wir dann mal in den Kreißsaal wechseln. Sie will wissen, ob ich eine PDA möchte und beantwortet dann schon selber, dass ich das sicher will. Ich soll über den Flur kommen, wenn ich´s schaffe. Ui, nochmal laufen?! Na gut, irgendwie schaff ich auch die gefühlten 1.000m über den Flur (es sind 3!).

Frank bekommt die Aufklärung für die PDA und ich muss auch noch um das Kreißbett rum... Mensch, ich mag nimmer laufen! Ich schaffe auch das! Als die Hebamme die CTG-Gurte anlegen will, kann ich nurnoch sagen, dass es drückt. Rauf auf´s Bett ist die Ansage! Die PDA brauch ich wohl nicht mehr. Frank ist ein bisschen verdattert, irgendwas hat er gefragt und bekommt gesagt, dass das Kind JETZT kommt.

Ich habe mich nicht mehr auf die Leute um mich rum konzentriert, denn es tat einfach alles weh! „Wach“ wurde ich erst, als man mir sagte, dass ich jetzt mitarbeiten muss, sonst kommt die Saugglocke zum Einsatz! (Frank hat mir hinterher erzählt, dass die alle nervös wurden, weil die Herztöne vom Kleinen schlecht wurden!). Ich bekomme mit, dass sich die Ärztin unterstützend auf meinen Bauch lehnt...

Der Druck ist weg!!! Felix ist da!!!

20 Minuten waren wir im Kreißsaal und haben ALLE überrascht!!! Felix ist mein 1. Kind!

Felix Johannes, 13.09.2013, 2.110g, 46cm, 34cm Kopfumfang