Wunderschöne Geburt bei ET+17....natürlich ohne Einleitung!

Geburtsbericht von Philip Ioannis. Geboren am 09.01.2014 um 11:42 Uhr

Ich muss mir immer vor Augen halten, dass die Zeit vor der Geburt diesmal wirklich die schwierigste überhaupt war. Philip war, da wir das Zeugungsdatum wissen (1.April) für Heiligabend ausgerechnet.
Das Schicksal nahm schon seinen Lauf als mir meine Hebamme Sandra direkt zu Beginn mitteilte, dass sie zu der Zeit im Urlaub sei….natürlich muss man das dann so hinnehmen aber hat dann Hoffnung, dass der Spatz bis zum 19.12….danach war Sandra dann weg…schon landen würde. Ich lernte meine Ersatzhebamme kennen und konnte mich damit arrangieren auch ohne Sandra zu gebären…was blieb mir auch anderes über.
Die Zeit verstrich wie im Fluge…die vierte Schwangerschaft verging noch doppelt so schnell wie die dritte und ehe wir uns versahen, stand Weihnachten vor der Tür….Selbstverständlich OHNE Philip!
Ab da fing dann die schöne Zeit der Übertragung an von der ich niemals gedacht hätte, dass sie mich so viele Nerven kosten würde?
Ich für meinen Teil hatte nie Bedenken, dass Philip nicht von alleine zur Welt kommen mochte…..im Gegenteil. Der kleine Mann hat sich erst in der 35SSW endgültig gedreht und hat auch erst ab da angefangen richtig rasant zuzunehmen….für mich stand fest, er braucht einfach länger und Schluss! Aber das den Mitmenschen zu erklären die dich jeden Tag durchlöchern und nach dem „ Wann einleiten“ und „Risiken“ befragen gestaltet sich echt härter als ich gedacht hätte ! Laut US wog Philip schon 4600 Gramm (dieser Bemessung vertraue ich eh nie) aber die Plazenta und auch der Doppler waren top! Man muss also wirklich sooo dermaßen dahinter stehen, dass es dem Kind gut geht so wie es ist und alles um sich herum ausschalten!
So vergingen also zwei Wochen, mir ging es körperlich wirklich schon sehr schlecht…das kannte ich so von den anderen Schwangerschaften nicht. Zu Beginn waren es Krampfadern aber zum schluss das ganze Wasser….meine Beine und Füße sahen aus wie die eines Elefanten und schmerzten unheimlich….Und die 30kg die ich zugenommen habe drückten sehr auf die Knochen, vor allem auf die Wirbelsäule….Abends ohne den Jianni aufzustehen war undenkbar! Egal….es war ja ein Ende absehbar!
Am Tag ET+16 War ich dann mal wieder im Geburtshaus zum CTG, am Tag davor hatte Sandra die Eipollösung gemacht und eigentlich hatte diese auch schon was ausgelöst…Schleimpropf ging den ganzen Tag über ab und es kamen auch hier und da schmerzhafte Wehen…die ich die ganze Endschwangerschaft so vermisst hatte! Trotzdem…ich war total negativ eingestellt…hatte nur noch vor Augen, dass mir die Zeit davon läuft…?

Während des Ctg`s wurde ich dann darüber aufgeklärt, dass die Hebammen mich nur noch zwei Tage bereit waren zu begleiten…denn ab da könnten sie für das Übertragen keine Verantwortung übernehmen. Ich fuhr also total niedergeschlagen nach Hause…erzählte dem Jianni was war und ließ mich erst mal hängen….Zum aufbauen schrieb ich dann meine Sandra an die mir total überzeugt sagte, dass ich noch heute Nacht gebären würde…ich sollte ein Glas Wein trinken, ein Bad nehmen und dann würde es schon klappen. Gesagt getan;-)

Nach dem Bad war es dann kurz vor Mitternacht und ich war so erschöpft und müde, dass mir der Sinn gar nicht mehr nach Geburt stand…Ich schob en Gedanken bei Seite und wollte nur noch den Tag ausklingen lassen.
Etwa um zehn vor zwölf dann kam die erste Wehe….ich sagte noch nichts sondern wartete ab und als drei hintereinander alle 12 Minuten kamen war ich mir sicher JETZT geht es los. Die Freude und Erleichterung waren so groß! Philip würde tatsächlich am 9. Januar kommen……die 9 ist unsere Glückszahl, dass wissen wir nun!
Die Freude schwand jedoch immer mehr als die Wehen nach 2,5 Stunden immer noch so unregelmäßig waren, dass mich das echt anfing zu verunsichern. Da ich nicht mehr stehen konnte (das Wasser im Bein ließ es so spät nicht mehr zu) Habe ich mich hingelegt und da ging es dann für mich bergab? Ich konnte kaum sprechen und fing am ganzen Körper zu zittern an…..Die Wehen waren zwar da aber kaum spürbar und das Zittern wurde immer schlimmer? Das war dann der Moment wo jianni und ich beschlossen es sei besser ins Krankenhaus zu fahren…klar zog es mich mal wieder runter, da ich mich so sehr auf die Hausgeburt verharrt habe aber wir hielten es beide für besser….
Kaum war meine Mutter da um auf die Kinder aufzupassen fuhren wir los und waren gegen kurz vor drei im KH. Bei der Untersuchung wurde meine Sorge bestätigt…Muttermund 4cm also 1cm in drei Std…na toll? Es wurde eine PDA gelegt und ich sollte schlafen….leicht gesagt…typisch ich begann ich nun mich wiedermal mit meinen Gedanken runter zu ziehen….Aber zumindest Jianni schlief tief und fest?))) Gegen sechs Uhr rief ich dann Sarah an, sie hatte heute Rufbereitschaft und ich wollte sie zumindest darüber informieren, wo ich bin und was Sache ist….sie sprach die erlösenden Worte….“Karina, möchtest du, dass ich komme?“ JAAAAAAAAAAAAAAA!!!!! Und wie ich das wollte!!!
Zusätzlich zum Segen, dass Sarah kam hatte ich das Glück, dass Jelka (eine uralte Freundin die seit kurzem im KH Ärztin ist) Dienst hatte…Ihr Dienst endete zwar um acht Uhr aber sie beschloss doch tatsächlich dort zu bleiben und unsere Geburt zu begleiten. Von da an war ALLES nur noch positiv und schön! Es gab keine Krankenhausatmosphäre, es kamen keine Ärzte Schwestern oder andere Hebammen rein…nur wir vier! Jelka war auch nicht als Ärztin sondern hauptsächlich als Freundin und Unterstützung für mich da so, dass Sarah als Hebamme freie Hand hatte und sich auch gut ein,- und wohlfühlen konnte.

Nachdem die Wirkung der PDA abgeklungen war und mein sturer Kopf endlich auf gebären eingestellt war ging es ans gebären;-) Die Wehen waren nie richtig stark und auch wirklich unregelmäßig….kaum kurz hingelegt klangen sie ab…..also lief ich wie ein Eisbär auf und ab…Die Stimmung war so schön, wir erzählten und lachten…alte Geschichten wurden ausgegraben…ach, einfach schön! Ich habe während der Wehen nach dem Kopf fühlen können und auch die Fruchtblase beim aufbauen gespürt…einfach toll! Es wurde immer später, der Muttermund war auf und wir warteten eigentlich sehnsüchtig darauf, dass die Fruchtblase platzen würde….Sarah schlug vor, dass wir den Wehentropf probieren sollten da es ja nicht vorwärts ging aber das war mir ja dann so gar nicht recht;) Wehentropf gleich Einleitung und DAS bereitete mir direkt wieder Panik…..also beschloss ich dem Sturkopf in meinem Bauch zu helfen und nach zwei oder drei Wehen, als wieder eine stärkere kam, drückte ich zum schluss so gegen, dass es peng machte! Toll! Geschafft! Die Blicke von Sarah und Jelka werde ich nie vergessen;--)))
So, was nun? Fragte ich in den verdutzten Raum…..jetzt müssten wir dann mal pressen;) Nach einem Versuch im stehen und einem auf dem Gebärhocker merkte ich wieder die Schwäche meiner Beine und so beschloss ich es im liegen zu probieren….Die Presswehen waren natürlich auch nicht gerade stark und kamen auch nicht so schnell hintereinander wie erwartet also musste ich schon fest mitschieben…aber egal, das letzte Stück….das schafft man dann! Ich glaube es waren insgesamt 5 Presswehen und während der letzten habe ich Philip dann geboren! Wegen der langen Zeit zwischen den Wehen beschloss ich den Körper gleich mit dem Kopf mit rauszuschieben aber das ging zum Glück auch alles gut. Meinem Wunsch ihn mir selber zu holen konnte ich auch zum ersten Mal nachgehen und es war alles perfekt! Ich persönlich hatte Philip auf 4300 Gramm geschätzt und lag nur 20 Gramm daneben und was die Übertragung anging…er war soooo voller Käseschmiere, dass er noch locker eine Woche im Hotel Mama hätte bleiben können…also war mein Gefühl IMMER richtig! 11:42 Uhr und unser Schatz war eeeeendlich da! 17 Tage warten und 12 Stunden Geburt , dass auch dieses Kind am 9.kam grenzt an ein Wunder?
Im Nachhinein und auch beim schreiben des Berichtes wird mir wieder klar, dass trotz schon erlebter und wunderschöner Hausgeburt diese Geburt was besonderes war…ich habe noch nie alles so gut wahrnehmen und aufnehmen können…diese Geburt hat mich auch komplett für das negative Erlebnis der letzten Geburt entschädigt und ich kann wirklich für mich positiv abschließen! Wir waren natürlich drei Stunden später zu Hause und wurden von der Bande freudestrahlend begrüßt…Jetzt sind wir endlich komplett.

Philip Ioannis, geboren am 09.01.2014 bei ET+17 #herzlich 4270Gramm, 54cm und 38,5cm Kopfumfang

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Toller bericht...
Sind die anderen kinder auch alle an einem 9. Geboren? Lg

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Vielen Dank. Der älteste ist am 9.3 sowie auch sein Papa, unser kleine am 9.2 an unserem Hochzeitstag. Der kleine am 26.9 und ich am 29.5.79.... Also die neun ist wirklich unsrere Zahl:)

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Super...alles gute euch...lg

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Super schöner Bericht.
Der zeigt einem wieder, wie wichtig es ist auf sein Bauchgefühl zu hören und der Natur einfach ihren Lauf zu lassen!

Alles Gute zur Geburt deines Sohnes! Genieße die Babyzeit. :-)

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Danke dir, ja genau so ist es und es ist so schade wie man heute in die irre getrieben wird nur damit alles nach Schema F ablaüft. Auch dir alles gute!