Ich möchte nun nach 4 Monaten auch mal loswerden, wie sich meine Kleine aus ihrem Versteck rausgewurstelt hat. Wir konnten es auf Grund der Gesamtdauer ausgiebig "genießen" ....
Meine Vorstellung der Geburt: eine entspannte Wassergeburt mit natürlichen Wehen ....
Der 16.1.2014 war der errechnete Geburtstermin. Seit Weihnachten war ich nun immer gespannter auf die Kleine und ersehnte den Januar herbei. Ich hoffte sehr, das die Geburt natürlich los geht und freute mich wie ein "Schnitzel" auf die ersten Wehen.
Das Glück sollte mir auch gewährt werden - in der Nacht vom 14.1. zum 15.1. bekam ich die ersten Wehen. Aufgeregt lief ich in meiner Wohnung auf und ab, versuchte, dann wieder zu schlafen. Das gelang mir leider nicht wirklich. Ich ging dann am 15.1. Vormittags noch mal in die Badewanne - da ging das erste Mal der berühmte Schleimpfropf ab und fuhr dann "gemütlich" zu meiner Mutti (sollte bei der Geburt dabei sein aus diversen Gründen...). Mutti auch gleich ganz aufgeregt - "Schreib mal auf, in welchen Abständen die Wehen kommen". Gesagt, getan. Heu - wir waren schon bei 10-8 Minuten. "Ja, so ist es fein", dachte ich mir. Mensch, so schlimm ist es gar nicht - ganz gut auszuhalten. Gegen Abend wurden die Wehen schon stärker und teilweise im 5-Minuten-Abstand, welcher sich dann mal wieder auf 10 Minuten verlängerte. Ich wurde noch mit einem deftigen Abendessen versorgt und wollte dann schlafen gehen, da ja die Nacht vorher auch schon ohne Schlaf verbracht wurde. Aber auch diese Nacht konnte ich kein Auge zu machen. Die Wehen waren regelmäßig und im Liegen für mich bereits nicht mehr erträglich. Also hieß es sitzen! Früh gegen 8.00 Uhr am 16.1. begab ich mich dann in die Klinik. Bei der Untersuchung kam allerdings heraus, das der Muttermund erst bei 1 cm ist...DAS KANN DOCH NICHT SEIN!!! Ich habe seit 2 Tagen Wehen und diese schon in kurzen Abständen. Auch das CTG schrieb Wehen im 4-Minuten-Abstand. Mir wurde angeboten, in der Klinik zu bleiben oder aber noch mal heim zu gehen. Ich entschied mich, daheim weiter zu wehen :). Die Wehen wurden immer intensiver und die 3. Nacht ohne Schlaf stand an. Abends nochmal Baden gewesen und auch in der Wanne hatte ich ordentliche Wehen. 3.00 Uhr am 17.1. sind wir dann wieder ins Krankenhaus. Der Muttermund war nun mittlerweile bei 3 cm. Ich war trotzdem enttäuscht, denn ich dachte, jetzt muss sich doch mehr getan haben. Als erstes wurde mir ein Einlauf angeboten, den ich auch annahm, um das ganze etwas zu beschleunigen. Die Hebamme meinte, der Einlauf würde die Wehen noch mal anheizen. Hat alles gut geklappt und war nicht schlimm. Ziemlich müde und nervlich leicht angekratzt bat ich um ein Schmerzmittel. Dies bekam ich dann auch per Infusion und konnte 1 Stunde im Entspannungszimmer schlafen. Mein Wunsch nach einer PDA aufgrund meiner Abgekämpftheit, da ich schon seit 72 Stunden wach und mit Wehen umher laufe, wurde etwas abgetan "Das können wir auch später noch machen". Nun gut, gegen Mittag - oh Wunder - durften wir in den Kreissaal einziehen. Dort wurde der Muttermund nochmal überprüft - YEAH---8 cm!!! Jetzt ist es bald geschafft. Ich schöpfte wieder Mut (mir war zu dem Zeitpunkt auch extrem schlecht - was wohl normal ist). Die Fruchtblase wurde auch gleich gesprengt - kein Ding. Tat nicht weh. Trotzdem wurde mir gesagt, das nun der Wehentropf angeschlossen wird. Na gut - ich bat wiederholt um eine PDA - da hieß es dann "Jetzt ist es zu spät". Ooookkkk....ich wusste ja noch nicht, was mich mit dem Wehentropf erwartete und nahm es so hin. Ich muss wirklich sagen - die Wehen bist zum Wehentropf waren NICHTS! Ab diesem Zeitpunkt habe ich dann auch "getönt" . "uuuuuuuuuuuuhhhhhhhhhhhhhhhhhhh".....Meine Kleine hatte super Herztöne, ich kämpfte nun mittlerweile extrem - ich sags mal unverblümt - wollte zwischenzeitlich, das mir jemand mit einem Hammer eins überzieht! Der Muttermund öffnete sich noch weiter, allerdings hing noch eine "Ecke" über dem Ausgang. Mir wurde dann der Rest Muttermund per Hand aufgeschoben. AU AU AU!!!! Mir wurde hinterher gesagt, es klang mal ganz kurz ganz jämmerlich... Irgendwann kam ein Tross von Leuten in den Kreißsaal und erzählten irgendwas von "wir entscheiden in den nächsten 30 Minuten, ob ein KAISERSCHNITT gemacht wird, da die Kleine scheinbar nicht "um die Ecke kommt". ??????? NEIN!!! Ich habe jetzt keine 3 Tage Wehen durchgestanden, um mir die Kleine jetzt rausschneiden zulassen. Kurze Zeit Später war keine Rede mehr davon, sondern man bereitete die Saugglocke vor, da ich noch keine PResswehen hatte. Doch irgendwann setzten Presswehen ein. WAHNSINN!!! Was für ein Drang, zu Drücken! Konnte es nicht glauben. Und es tat auch nicht mehr so weh! Nur dieser Druck war extrem. Eine der Hebammen meinte, ich soll noch nicht Drücken. Ha Ha - wie soll man diese Naturgewalt aufhalten?? Ich sollte noch mal auf die Toilette - bin also dahin gehutscht mit dem Wehentropf im Schlepptau und rief dann nur noch von der Toilette aus "DER KOPF KOMMT RAUS, ICH KANNS NICHT MEHR ANHALTEN" - Hebamme und Mutti führten mich schnell wieder zum Kreißbett. Hingelegt, 4 x gepresst - und der KOPF WAR DRAUßEN. WAS für ein GEFÜHL!!! "Wollen Sie mal tasten?" Natürlich :)!!! Und noch einmal pressen - da war sie, meine kleine blaue Maus. Sie hat gleich auf dem Bett gekäckert und war sofort am Meckern...ja, was hast du denn so lang rum gemehrt, Mama!!!! Echt faszinierend - DIE SCHMERZEN WAREN SOFORT VERGESSEN! Ach - es war nun übrigens 15:57 Uhr. Ich war gleich im Kreißsaal noch Duschen, nach dem ich die Kleine fast 2 Stunden auf der Brust hatte. Während dieser 2 Stunden wurde ich noch ca. 45 Minuten geflickt . Auf dem Zimmer angekommen, hab ich erstmal reingehauen. Hatte extrem Hunger und war wieder topfit. Die erste Nacht lag ich mit diesem kleinen Wunder in meinem Bett, schaute sie nur an und überließ ihr ca. 75 % Platz im Bett... Nur nicht stören, die Maus :).
Fazit: Es war LANG, ANSTRENGEND und SCHMERZHAFT - Aber das ÜBERWÄLTIGENDESTE ERLEBNIS in meinem Leben. Für dieses Glück hat sich der Kampf gelohnt und ich würde es definitiv wieder "durchziehen" . Eins weiß ich aber auch ganz sicher - ich werde nie wieder so eingeschüchtert auf die PDA verzichten. Ich denke, man muss sich nicht mehr quälen, als notwendig - besonders bei dem Einsatz eines Wehentropfes. Und vielleicht sollte man einfach auch mal der Natur ihren Lauf lassen und als Klinik nicht die Fallpauschale für eine natürliche Geburt om Hinterkopf haben (Zeit ist Geld...).
Ein langer Bericht für eine lange Geburt
Eine Geburt zum "Genießen" ;-)...(nichts für schwache Nerven ;-)...)
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"Bitte ein Hammer auf meinen Kopf" so habe ich auch gedacht beim ersten Mal in der letzten halben Stunde.
Bei meiner zweiten war ich ruhiger innerlich, auch wenn es genauso schmerzhaft war, es ging immerhin etwas schneller
Ich wünsch euch eine schöne gemeinsame Zeit. Gerade das erste Jahr mit dem ersten Baby allein ist so toll!!
2
Danke für den schönen Bericht! Ich wünsche Euch eine tolle Zeit!
schmetterling
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Was für eine tolle Geschichte?! Ich musste lachen und (fast) weinen ^^ so emotional.
Das hört sich fast an wie nichts, wenn ich das so lese :D aber das ist es sicher nicht :)
Ich wünsche dir eine wundervolle zeit mit deinem kleinen wunder :)