Leider keine schöne Geburt

Liebe alle, gleich zu Beginn möchte ich sagen, dass es meinem Sohn gut geht, er ist gesund und zufrieden.

Nun zur Geburt: Ich war schon 4 Tage über dem Termin, hatte ab und zu ein paar Wehen, aber nichts richtiges. Am Sonntag, 27. Juli gingen wir nochmals lange spazieren, in der Nacht ca um halb eins begannen dann die Wehen. Sie kamen schon in regelmässigem Abstand aber ich spürte, dass sie noch nichts bewirkten. Am Montag morgen rief ich dann im KH an, sie gaben mir einen Termin um 15 h. Die Wehen waren mittlerweilen schon sehr schmerzhaft.

Wir fuhren ins KH, ich wurde untersucht- erst 1 cm offen! Welch ein Horror! Die Hebamme meinte auch, dass das noch gar keine richtigen Wehen sind - es tat aber schon sehr weh, was kam dann noch auf mich zu?!? Wir gingen kurz im Garten spazieren um zu überlegen, was mein Mann und ich tun sollen. Wir entschieden, nochmals nach Hause zu fahren.

Die Hebamme gab mir Zäpfli gegen den Schmerz- die haben aber gar nichts gebracht.

Zu Hause ging ich in die Badewanne und da ging es erst richtig los- ich hatte das Gefühl, bald ohnmächtig zu werden vor Schmerz. Wie wenn dir jemand ein Messer unten rein jagd od. so... Nach ca 3 h gingen wir wieder zurück ins KH, ich wurde untersucht und war nun bei 3 cm. Da wechselten wir in den Kreissaal, ich bekam eine PCA- Pumpe.
Wieder in die Badewanne, der Schmerz war nun auszuhalten. Irgendwann liess die Pumpe aber nach, mein Körper begann zu erbrechen und ununterbrochen zu zittern.... Ich bekam die PDA, sie wirkte aber nur auf einer Seite.
Mein Mann konnte mir wunderschöne Bilder erzählen von unserem Sohn, wie er aussehen wird, was wir mit ihm alles machen werden - das Positive hat so gut getan!

Mittlerweile war die Fruchtblase geplatzt, ich war vollständig eröffnet.
Aber mein Sohn lag lange als Sterngucker und viel zu weit oben, er rutschte nicht richtig ins Becken. Alles Pressen nützte nichts. Die Frauenärztin probierte einen Zug mit der Saugglocke- nichts, nur die Herztöne vom Kleinen gingen runter. Entscheid zum Kaiserschnitt.

Auf dem Weg ins Untergeschoss rief jemand immer wieder nach dem Kinderarzt, das machte mir Angst.

Unten im Vorbereitungsraum wurde mir noch die PDA aufgespritzt, keine Erklärungen nichts, was jetzt passiert oder wie es meinem Sohn geht ( Herztöne waren Gott sei Dank wieder gut).

Plötzlich war ich völlig alleine- alle gingen sich umziehen! Hallo? Und ich?

Irgendwann kam dann die FÄ
(meine war in den Ferien) und fluchte herum, warum ihr keiner mit dem Tisch half....
Im OP waren ganz viele Leute, ich hatte schon Mühe, auf dem Rücken zu liegen. Dann wurde es richtig schlimm, die PDA stieg hoch, sie hatten mir zu viel Mittel gespritzt.

Ich hatte schlimme Atemnot, habe dies mehrmals gesagt, bekam immer zur Antwort: Es ist alles ok, alles normal. Für mich war aber gar nichts ok!!! Ich wäre am liebsten ohnmächtig geworden, fühlte mich wie ein Stück Fleisch auf diesem Tisch.

Man sagte mir, wenn der Kleine schreit und alles ok ist, bekomme ich ihn. Er schrie - ich bekam ihn nicht, keine Info, wie es ihm geht!

Er hatte gute Werte (8,9,10), wurde mir aber erst viel später kurz gezeigt.

Jetzt wurde es noch schlimmer mit dem Atmen und mir wurde schlecht, ich musste mich übergeben - da schoben sie mir eine Schale und Papier fast in den Mund, was das Erstickungsgefühl noch viel schlimmer machte!

Es hätte mir so gut getan, wenn jemand nur meine Hand gehalten hätte, sie sich mit mir abgegeben hätten, mich informiert hätten - nichts.

Ich musste mich beim Umbetten selber auf die Seite drehen, um nicht bald durch zu drehen....

Die ganze Zeit hörte ich die Anästhesisten reden, auch Sachen wie: Oh, da ist ein Faux Pas passiert ( wegen zu viel Mittel) oder: Achtung, ihr Kreislauf ist am Boden...

Der eine wusste nicht, wie man den Op- Tisch nach unten fährt etc.

Es war für mich eine ganz schlimme Erfahrung, nicht ernst genommen zu werden und mit meinen Ängsten völlig alleine da zu stehen.

Diese Bilder der Atemnot verfolgen mich, ich kann nicht mehr schlafen deswegen, es tut einfach nur weh.

Ich bin jetzt in Therapie ( nachdem ich 10 Wochen jeden Tag weinen musste- ich kenne mich selber nicht mehr).

Zudem schrieb ich eine ehrliche Rückmeldung ans KH und werde jetzt endlich ernst genommen, es gibt ein grosses Gespräch mit vielen Chefs...

Hoffentlich muss das nie wieder einer Frau passieren!

Leno, 29.7.14, 3,006 kg, 50 cm, 06.43 Uhr

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Ach Du meine Güte, Du arme! DAs ist ja der Horror. DAs hätte auch im AKH in Hagen sein können, aber ich sehe gerade dass Du aus der Schweiz kommst. Wie Schade, dass die Geburt so ein traumatisches Erlebnis war. Hört sich so richtig furchtbar an. Ich hoffe, dass die Therapie hilft. Zeit hilft netterweise auch immer. Aber das muss man erst verkraften. Liebe Grüsse chiki und PS: Herzlichen Glückwunsch zum kleinen Leno. Hauptsache jetzt seid ihr gesund und munter!

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Erstmal: Herzlichen Glückwunsch #herzlich

Mir wurde die PDA auch zu hoch gespritzt. Ich war bis zu den Schlüsselbeinen Taub, auch die Arme waren ohne Gefühl. Kurz bevor die OP anfing wurde ich fast ohnmächtig und alle wurden hektisch und ich habe viel Zeug gespritzt bekommen damit ich auf dem Damm bleibe.

Ich habe leider nie eine Antwort darauf bekommen was da genau passiert ist.

Alles Liebe!

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Hey, du kannst den Operationsbericht von deinem FA anfordern, da steht vieles drin. Hat mir geholfen, das Ganze ein wenig zu verstehen. Wie geht es dir heute? Ich wünsche dir alles Liebe!

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Guten morgen,

das habe ich gemacht aber er war nicht komplett. Ich habe das mit meiner Hebi durchgesprochen. Meine zweite Tochter werde ich definitiv nicht in dem selben Krankenhaus bekommen.

Ich habe mich mit dem erlebten zwar nicht versöhnt aber ich leide nicht mehr so stark darunter.

LG

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Oje du arme... Das ist ja ganz schrecklich! Ich hoffe, du kommst ganz schnell wieder auf die Beine! Darf ich fragen, aus welcher Gegend du kommst? Ich komme auch aus der Schweiz und mich würde es sehr interessieren, welches KH das war...

Ganz liebe Grüsse

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Hey, ich war im Salemspital in Bern. Wo wohnst du? Liebe Grüsse

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Das ist ja wirklich schrecklich. Ich hoffe, du kannst deinen Sohn dennoch richtig geniessen. Ich habe unsere Tochter im Lindenhofspital in Bern entbunden, hatte da eine super Belegsärztin. Ist heute immer noch meine Frauenärztin.

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Herzlichen Glückwunsch zuerst mal ;-)

Oh Gott du Arme. Das ist echt schrecklich gelaufen, vor allem das mit der PDA. Wenigstens ist mit dem Kleinen alles gut und ich hoffe du kommst über das Erlebte hinweg.

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Oh du arme das tut mir sehr leid .
Ich habe auch was schlimmes erlebt die PDA hat nicht gewirkt habe denen es gesagt und ich wurde bei vollen Bewusstsein Aufgeschnitten habe geschrien wie am Spieß keiner half mir

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Oh mein Gott, das ist auch Horror! Wie hast du das Verarbeitet? Hast du dem Spital eine Rückmeldung gegeben? Ich wünsche dir nur das Beste!!

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Und kam denn beim Gespräch was raus?