Hallo,
ich möchte euch gerne von meiner Traumgeburt erzählen. Der Bericht ist sehr lang. Wer sich das "Vorweg" sparen möchte kann beim 17.11.2014 anfangen zu lesen
Vorweg:
Anfang des Jahres 2014 entschlossen wir uns mit einem zweiten Wunder unsere Familie komplett zumachen. Die Freunde war groß, aber auch überraschend, dass es sofort klappte und unser kleiner Schatz sich anmeldete.
Die SS verlief bilderbuchmäßig bis zum 3. Ultraschall. Plötzlich sollte unser Sohn viel zu groß für die Woche sein. Der Chefarzt der Entbindungsklinik wurde konsultiert und nun musste ich regelmäßig zu ihm zum US. Zu Beginn der 36.SSW sollte mein kleines Möpschen ca 3400g wiegen. Während meine Frauenärztin allerdings immer leicht panisch schien, blieb der Chefarzt die Ruhe selbst und machte mir immer wieder Mut, denn die Frage nach dem Geburtsmodus stand dann im Raum. Jedoch wollte ich einen KS mit allen Mitteln verhindern. Ich wollte doch diesmal mein Kind entscheiden lassen wann es kommt. Ich wollte ihm Zeit lassen, wollte keine eingeleiteten Wehen. Nein, ich wollte doch dieses, mein letztes Kind, „natürlich“ gebären. Leider wurde ich in den letzten Wochen immer mehr verwirrt. Am 10.11.2014 war ich dann bei der 38+5 SSW wieder zum US in der Klinik zum US. Diesmal wurde ein Gewicht von ca 4600-4700g und eine Größe von ca 58cm angezeigt. Im darauffolgenden Gespräch machte mir der Chefarzt wieder Mut und riet mir definitiv von einem KS ab. Mein Mann und ich sind auch sehr groß und dieses Kind hat nun mal unsere Gene, warum sollte er also klein sein?, so der Chefarzt. Ich dürfte, sobald der Mumu 3 cm geöffnet wäre zur Einleitung kommen, wenn ich denn wollte. Zu dem Zeitpunkt war ich bereits bei einem geburtsreifen Befund: Mumu 2cm, Gebärmutterhals war stark verkürzt, alles butterweich und jeden Tag wehte ich weiter vor mich hin. Am 13.11.2014 musste ich wieder zu VU zu meiner Ärztin. Sie untersuchte mich: Mumu ca 3-4cm. Und schon stand der Termin zur Einleitung am nächsten Tag. Dadurch, dass ich immer mehr verwirrt wurde und nicht mehr wusste was richtig war und was nicht, stimmte ich dem zu. Am nächsten Morgen um 8:30 Uhr fanden mein Mann und ich uns dann im Kreißsaal ein. Unsere Tochter blieb bei meiner Mutter. Nach einem schier endlosen CTG bekam ich dann eine halbe Cytotec. Die Untersuchung war dann allerdings ernüchternd: der Mumu wäre lediglich bei guten 2cm. Toll, und was mache ich dann hier?, waren meine Gedanken. Nun ja, es war eh zu spät. Das Ende vom Lied war dann, dass ich den ganzen Tag wehte ohne das sich was tat. Nach 12 Stunden war der Mumu dann bei 2,5-3cm. Ich besann mich und verlangte etwas gegen diese doofen, unnatürlichen Wehen und besprach gleich, dass ich, sollte sich über Nacht nichts selbst einstellen, die Einleitung abbreche und am darauffolgenden Morgen die Klinik wieder verlassen werde. So kam es dann auch: am Samstag den 15.11. verließ ich die Klinik. Alle Wehen waren wie weggepustet und ließen sich auch nicht wieder blicken. Bis Montag.
Montag, der 17.11.2014
Der Geburtstag meiner besten Freundin und Patin unserer Tochter. Ich wachte morgens auf und mir ging es komisch, weil ich ins Krankenhaus zum CTG musste. Ich hatte Angst, dass man erneut einleiten wollte. Ich saß also auf unserem Bett und weinte mir die Augen aus dem Kopf. Was war bloß das Richtige? An diesem Morgen dachte ich zum ersten Mal auch an einen Kaiserschnitt. Ich wusste immer weniger was das Richtige für uns ist. Wie ich so da saß merkte ich immer wieder ein ziehen im Unterleib, dachte mir aber nichts, außer, dass es doch nicht unbedingt jetzt sein müsse. Nun gut, ich zog unsere Tochter an und machte mich mit ihr auf den Weg zu meiner Mutter. Im Auto kamen immer wieder Wehen und irgendwie waren sie unangenehm. An eine baldige Geburt dachte ich allerdings noch gar nicht. Ich brachte Hanna dann zu meiner Mutter rein, verabschiedete mich damit, dass ich bald wieder da wäre und fuhr in die Klinik.
Um ca 10:30 Uhr lag ich dann am CTG. Im Kreißsaal neben mir lag eine Frau grad in den Geburtswehen und ich konnte sie sehr gut hören. Ich beneidete sie darum, dass sie es bald hinter sich hätte und sich bei mir einfach nichts tat. Und plötzlich wurden die Wehen häufiger und schmerzhafter. Beeindruckt war ich nach wie vor nicht. Ich schrieb meiner Freundin noch eine Nachricht und gratulierte ihr. Ihre Antwort:
„Mein Größtes Geschenk hast du noch im Bauch. 12 Std 53 Min hat er noch“
Es muss also 11:07 Uhr gewesen sein. Kurz darauf wollte mich die Hebamme vom CTG nehmen und ich erzählte ihr, dass ich irgendwie Wehen hätte (auf dem CTG wie immer nichts zu sehen) und es auch komisch drücken würde. Sie untersuchte mich und dann kam es: Mumu 4-5 cm. Ich durfte nicht mehr gehen. Tolle Wurst. Gut, ich rief meine Mutter an wegen der Betreuung unserer Tochter und dann meinen Mann, damit er sich auf den Weg nach Hause machte. Er war auf der Arbeit, ca 70km entfernt und brauchte ca. 1,5Std zur Klinik. Dann schrieb ich meiner Freundin, dass es vielleicht noch was wird mit dem Geburtstagsgeschenk. Aber selbst da dachte ich mir noch, dass übertrieben wird und sicherlich alles wieder aufhört und ich nach Hause fahre. Tjaaaa, wenige Minuten später platzte die Fruchtblase, das Fruchtwasser war grün. Ich bekam Angst als ich das hörte, wurde aber gleich beruhigt. Erstmal nichts Tragisches. Erst da habe ich realisiert, dass er HEUTE auf die Welt kommt. Schnell wurden die Wehen stärker und intensiver. Die Ärztin versuchte mir einen Zugang zulegen und nach sechs Versuchen hatte ich dann endlich einen. Damit das Becken mehr Platz machte sollte ich eine PDA bekommen, so war es abgesprochen mit dem Chefarzt, doch die Anästhesistin war im Op und konnte nicht gleich kommen. Dann halt nicht. Ich veratmete schön meine Wehen und entspannte in den Pausen. Tief durch die Nase in den Bauch und lange durch den Mund wieder aus und immer schön auf „A“ mitgetönt. Irgendwann wurde aus dem langen ausatmen und tönen ein Schimpfen, durchbrochen vom tiefen einatmen in den Bauch. Schnell war der Mumu dann bei 6cm, kurz darauf bei 8cm. Das war der Punkt an dem ich die Wehen nicht mehr gut aushalten konnte. Ich schimpfte und sagte immer wieder, dass ich jetzt diese doofe PDA möchte und dass ich sterbe. Der Druck wurde immer größer und stärker. Die Hebamme rief die Oberärztin, die kam dazu, beruhigte mich und half mir gemeinsam mit der Hebamme die Wehen zu verhecheln. Anders ging es nicht mehr, da der Druck so immens war. Und dann hieß es nur noch, dass das Köpfchen jetzt weit unten wäre und der Mumu vollständig. Ich durfte endlich pressen. Im Gegensatz zu der Geburt meiner Tochter konnte ich diesmal spüren wie er durch mein Becken wand und langsam sein Köpfchen heraustrat. Es brannte höllisch. Aber nach drei Presswehen haben wir es geschafft. Noah war endlich da. Er lag auf meinem Bauch und ich konnte es einfach nicht fassen. Es war 12:43 Uhr. Wenn ich also von der ersten Untersuchung bis zur Geburt ausgehe waren es grad mal ca. 1,5 Std. Noah ging es gleich gut und auch bei mir war sofort alles weg. Mein Sohn lag auf meiner Brust und ich hielt ihn einfach nur noch fest und bestaunte ihn. Alles andere war egal. Die Hebi schnitt die Nabelschnur dann durch, da mein Mann noch nicht da war. Und während wir kuschelnd da lagen kam auch die Nachgeburt komplett heraus. Ich wurde untersucht und hatte keine Verletzungen davon getragen. Dann wurde Noah kurz untersucht und vermessen. Seine unglaublichen Maße:
5100g
60cm
40cm KU
Alle waren ganz schön baff. Dann kam der Papa endlich, ca 30Min nach der Geburt. Er hatte alles verpasst und konnte so seinen Sohn gleich auf den Arm nehmen und im Leben begrüßen. Kurz darauf kam dann noch einmal der Chefarzt zu uns und sprach von einer Bilderbuchgeburt und das er gewusst hätte, dass ich es schaffe.
Es kann also tatsächlich auch ein sehr großes, schweres Kind spontan und ohne Schwierigkeiten, Hilfsmittel und PDA zur Welt kommen. Ich bin so unglaublich froh, dass alles so gelaufen ist und dankbar, dass mein kleiner Mann und ich dieses wundervolle Geburtserlebnis hatten. Für mich persönlich war es wirklich eine Traumgeburt.
Bereits am Tag darauf sind wir wieder nach Hause gefahren. Sowohl Noah als auch mir geht es blendend und wir sind so unglaublich stolz auf unsere zwei wundervollen Kinder.
Meine Traumgeburt unseres 5kg Bröckchens *vorsicht- sehr lang*
Einfach wundervoll! Eurer Familie alles Gute
Meine zweite bekam ich auch normal
Sie hatte 5010g , war 57 cm groß und hatte einen ku. Von 38 cm !
Meine Kinder waren alle sehr groß und sehr schwer ,trotz das wir nicht die größten Eltern sind (mein Mann 174 cm und ich 163cm )! Ich hab es geschafft trotz mein Becken 2 cm zu klein ist
Herzlichen Glückwunsch euch noch und eine schöne zeit zur 4
lichen wunsch!!!!!
Und aller Achtung...so grosses Baby und ohne Pda
Ich hatte bei meiner Tochter auch keine Pda aber sie war grade mal knapp 3kg
Ne finde ich super habt ihr gut gemacht!!!!
Alles Liebe
herzlichen glückwunsch, glück das du so einen wohlbesonnenen arzt hattest und gut das du die einleitung hast abbrechen lassen. das braucht schon ordentlich selbstvertrauen. deiner ärztin unterstelle ich jetzt mal nicht!, dass ihr mumubefund vor der einleitung absolut erlogen war nur um die zur einleitung ins krankenhaus zu bekommen!
lg
Puhhh, was für Werte. Seid ihr denn auch relativ groß gewachsen?
Glückwunsch!!!
Ja, wir sind auch beide sehr groß. Mein Mann ist 2,02m und ich 1,86m. Eigentlich war es eher ein Wunder, dass unsere Tochter mit nur 50cm auf die Welt kam.
Puhh. Also Hut ab. 60 cm ist schon ne Ansage... Aber das "vergisst" man sicher schnell, wenn man sein gesundes Kind im Arm hält. Herzlichen Glückwunsch noch.
Ah toll von noch so wonneproppen zu lesen.
Meine "kleine" wird jetzt 1 jahr alt.
Sie hatte bei der geburt auch 5050g und 57cm und ich bin auch nicht wirklich mega gerissen. 2 mini stiche.
Toll das du es alles so geschafft hast.