Irgendwie lief einfach alles schief

Halli Hallo,
wie oben schon steht lief meine Entbindung vor fünf Wochen irgendwie nicht so wie erhofft und ich habe immer noch ganz schön daran zu knabbern.
Etwa gegen Mitte der Schwangerschaft bekam ich irgendwie Panik vor der Entbindung, deshalb kaufte ich mir ein Buch mit lauter positiven Geburtsberichten. Ich bekam das Gefühl, dass ich das schaffe, dass mein Körper dazu gemacht ist und ehrlich gesagt freute ich mich auf die Entbindung, nicht nur um mein Baby endlich im Arm halten zu können, sondern auch um die Wehen mal erlebt zu haben. Dann kam der Entbindungstermin, aber nichts passierte. Als ich fünf Tage drüber war, wurde ich ins Krankenhaus geschickt um einzuleiten. Letztendlich gab es jedoch keinen wirklichen Grund dazu und deshalb haben wir es dann doch verschoben. Ich ging immer wieder zur Kontrolle und letztendlich ging es dann acht Tage nach ET von ganz alleine los. Es war 23 Uhr als ich plötzlich Blutungen bekam und dann setzten auch schon recht schmerzhafte Wehen ein. Mein Mann und ich fuhren ins Krankenhaus und trafen uns dort mit meiner Hebamme. Sie untersuchte mich, aber der Muttermund war gerade mal 2cm geöffnet. Ich ging spazieren, durfte in die Badewanne und zwischendurch immer wieder CTG schreiben. Die Schmerzen waren überwältigend. Als ich zum dritten Mal zum Spazieren gehen wollte, ging ich im Krankenhausflur vor Schmerzen in die Knie und kam weder vor noch zurück. Meine Hebamme fuhr mich mit dem Rollstuhl zurück und untersuchte mich nochmal, aber der Muttermund hatte sich nicht mal ein wenig weiter geöffnet. Er war immer noch nur 2 cm geöffnet. Ich war fassungslos, weinte und brüllte vor Schmerzen. Meine Hebamme beschloss, dass ich eine PDA brauche. Ich willigte ein. Nach 7 Stunden Wehen, hatte ich genug von dieser Erfahrung. Eigentlich wollte ich keine PDA, aber in dem Moment war mir alles egal. Nach dem die PDA saß konnte ich ein bisschen schlafen. Eine Stunde später war dann der Muttermund komplett geöffnet. Ich spürte ein starkes Drücken und musste die Wehen trotz PDA veratmen. Dann platzte die Fruchtblase. Eigentlich dachten alle, dass es bald los geht, aber es passierte nichts. Plötzlich wurde das Fruchtwasser grün. Mein Mann hat sich in der Zwischenzeit mehrmals übergeben und musste sich in ein Nachbarzimmer etwas ausruhen. Ich lang dann alleine im Kreißsaal, aber nichts geschah, obwohl alle meinte, dass es jeden Augenblick so weit sein könnte. Dann wurde das Fruchtwasser immer grüner. 10:15 Uhr kam dann die Ärztin und plötzlich hieß es Kaiserschnitt. Ich fing an zu heulen, ich weiß nicht mal warum. Ich hatte keine Angst und nach der PDA war mir eh alles egal. Alles musste ganz schnell gehen. Mein Mann blieb im Kreißsaal zurück und ich wurde in den OP geschoben. Alle waren sehr nett zu mir und 10:28 Uhr war mein kleiner Mattis dann endlich da. Er wog ganze 4000g und war kerngesund. Sie zeigten ihn mir und ich war plötzlich total unglücklich. Ich konnte ihn nicht halten und irgendwie fand ich ihn nicht hübsch und er war mir so fremd. Danach nähten die Ärzte noch ewig an mir rum. Ich war wach und fragte mich, ob das normal ist, dass das so lange dauert, aber ich traute mich nicht zu fragen. Später erfuhr ich, dass das nicht normal war. Mein Gebärmutterhals ist gerissen und musste recht aufwändig genäht werden. Als ich zurück in den Kreißsaal kam, hatte mein Mann unseren Sohn schon im Arm. Er legte mir den Kleinen auf die Brust. Als ich ihn ansprach hatte ich das Gefühl, dass er meine Stimme erkannte, was das Gefühl der Fremdheit bei mir etwas nahm. Nach einer halben Stunde kamen wir auch schon auf die Wochenbettstation. Während ich in unserem Familienzimmer lag, wurde Mattis im Kinderzimmer am anderen Ende des Flurs nochmal untersucht. Danach sollte er eigentlich wieder zu uns kommen, aber seine Herztöne waren auffällig, weshalb sie ihn einfach bei sich behielten. So lag ich nun da und wusste nicht wann mein Kind wieder zu mir kam. Ich war furchtbar unglücklich und dachte immer nur, dass das der schönste Tag meines Lebens sein sollte. Abends bekamen wir Mattis dann wieder. Ich war froh ihn bei uns zu haben, auch wenn ich immer noch sehr gemischte Gefühle ihm gegenüber hatte, weshalb ich auch noch Schuldgefühle bekam. Außerdem fragte ich mich immer wieder, ob ich einfach zu schwach für die Wehen war. Am nächsten Tag ließen die Schmerzmittel nach und ich fing vor Schmerzen immer wieder an zu weinen. Das mit dem Stillen funktionierte gar nicht. Mattis war zu schwach zum Trinken und nahm sehr schnell ab. Plötzlich sollte ich abpumpen. Ich musste im Stillzimmer an die Pumpe und fühlte mich einfach gedemütigt vor all den Frauen, die ihre Kinder ganz normal stillten. Es dauerte zwei Tage, bis wir es endlich geschafft haben und ich ihn normal stillen konnte. Nach fünf Tagen durften wir endlich nach Hause. Meine Hebamme kam zweimal täglich, denn ich war völlig fertig und bekam irgendwie keinen richtigen Draht zu meinem Kleinen. Es dauerte noch weitere drei Wochen bis ich mein Kind endlich süß fand und auch richtige Muttergefühle entwickelt habe.

Mittlerweile sind wir alle sehr glücklich miteinander und trotzdem denke ich oft voller Trauer an die Entbindung. Klar ist es am wichtigsten, dass wir alle gesund sind, aber es fällt mir trotzdem schwer mit dem Erlebten klar zu kommen. Das Schlimm ist, dass ich durch den Gebärmutterhalsriss jetzt nie mehr spontan entbinden kann und nun auch beim Nächsten Mal einen Kaiserschnitt brauche. Was soll ich sagen? Ich verstehe mich manchmal selbst nicht. Immerhin habe ich einen gesunden kleinen Jungen und ich bin auch wieder völlig fit. Trotzdem brauche ich wohl noch ein bisschen Zeit.

So, nun habe ich viel zu viel geschrieben und ich weiß gar nicht ob überhaupt jemand den Nerv hat, sich das alles durch zu lesen, aber es ist schön das Ganze mal aufzuschreiben,
Ganz liebe Grüße
Steinkind mit Mattis

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Hallo

Danke für deinen ehrlichen Bericht! Das ist wirklich traurig. Aber du hast ALLES richtig gemacht. Jede Entscheidung war absolut richtig. Toll das dein Sohn seinen Geburtstag selbst aussuchen konnte.
Ein Kaiserschnitt ist ein Eingriff auch in die Seele. Vor allem ein ungeplanter. Deine Gefühle kenne ich selbst zu gut. Es fühlt sich an wie der schlimmste Betrug der an einem begannen werden kann. Das große Ziel ist verpasst. Man bekommt keine Chance es noch einmal anders zu machen. Du hast zusätzlich noch diese schlimme Verletzung. Das macht es sicherlich noch bitterer.
Eine Geburt ist kein Wettstreit. Ich glaube das du alles was möglich ist gegeben hast. Du kannst von dir selbst nicht mehr erwarten. Ich hoffe sehr das du einen Weg findest das Erlebnis zu verarbeiten. Die Zukunft zählt!

LG und alles Gute mit deinem Sohn!

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hi,

danke für deinen bericht.

ich kann deine gefühle nachvollziehen, die du nach der geburt hattest.
mein sohn kam zwar spontan zu welt, aber nicht ohne komplikationen. er war nämlich stecken geblieben, ich bekam morphium und einen dammschnitt und ihm wurde das rechte schlüsselbein gebrochen, damit er raus kam. dann wurde er direkt untersucht und nicht wie seine schwester auf die brust gelegt #schmoll.
mein kleiner wog 4375g und war 58cm lang und es dauerte auch ein paar wochen, bis ich ohm sagen konnte: "du bist mein sohn, ich liebe dich".
das stillen war sehr schwer, da er nicht auf der rechte seiten liegen durfte und die hebies mir diese stillhütchen aufdrängten... als ich dann 3,5 monate später den dammschnitt korrigieren lies, stillte ich hab, da ich keine kraft mehr hatte, ihn 20 mal am tag anzulegen.

auch 4 jahre nach der geburt meines sohnes, knabberte ich noch daran und fragte meinem mann, wie es nun ablief, da ich durch das morphium vieles nicht mehr wusste.
nun 6 jahre später denke ich immer noch schwermütig an seine geburt und dann schaue ich in sein gesicht und er lacht so schön ansteckend #rofl.

meine beiden anderen kinder bekam ich dann per KS, zu groß war unsere sorge und auch meine angst, das sich nochmal ein kind bei der geburt verletzt.

meine jüngste schlief beim stillen immer ein, so pumpte ich zusätzlich ab, wärend wir unseren umzug vorbereiteten. 6 wochen nach ihrer geburt zogen wir um und 8 wochen nach der geburt war sie abgestillt. erst ein paar wochen später bekam sie richtig hunger....

ich habe bei allen geburten auch im stillraum gestillt und es waren auch frauen da, die abgepumpt hatten. klar, war ich froh, das ich es nicht brauchte, aber sie haben mir nicht leid getan o.ä. sie haben dafür sorge getragen, das ihr baby ihre muttermilch bekommen!

ich wünsche dir eine schöne zeit, mit deinem kleinen.
habt eine schöne weihnachtszeit #niko

lg, bettina

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Hallo,

danke für Deinen ehrlichen Bericht. Ich finde es wichtig, dass es auch diese Berichte gibt, in denen nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist...

Mir ging es ähnlich. Mein Sohn kam gestern vor 8 Jahren ohne jede spürbare Wehe in der 37. SSW per NotKS mit 1.830 gramm und 43 cm auf die Welt, ohne jedes Anzeichen vorher. Ich war nur über die Feiertage zur CTG Kontrolle im KH, da FA Urlaub hatte.

Ich habe im Nachhinein immer gesagt, dass ich ihn nicht geboren habe, sondern er mir geklaut wurde!

Nachdem er dann nach 3 Wochen Kinderklinik zu uns nach Hause kam, war ich chronisch überfordert gefühlstechnisch. Klar er war ein Baby und musste versorgt werden, dass habe ich auch getan...aber mehr auch nicht.

Es hat lange gedauert bis ich ihn annehmen konnte.

Vor 1,5 Jahren ist meine Nichte geboren und es kam bei mir alles wieder hoch...ich habe mir dann eine Psychotherapeutin gesucht und diese negative Geburtserfahrung aufgearbeitet.

Heute ist alles gut, mein Sohn und ich haben eine ganz tolle innige Beziehung aufgebaut und ich habe auch keine Schuldgefühle etc. mehr!

Nun trauen wir uns auch an ein Geschwisterchen ran....

Gruß Stephanie

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Als ich deinen Bericht gelesen habe, habe ich mir schon bei der Überschrift gedacht: "Wieder ein Opfer der Schönredung von Geburten"...

Was du geschrieben hast, zeigt leider eine ganz normale Entwicklung unserer heutigen Zeit - wie gesagt: leider...

Heute wird in allen Foren, Elternzeitschriften und "wichtigen" Vorbereitungs- und Elternbüchern darüber geschrieben, was man doch alles machen solle und machen kann, um die Geburt "schön" zu gestalten. Aber die Wahrheit ist eben: nur die wenigsten Frauen emfinden die Geburt ihres ERSTEN Kindes als SCHÖN (und das war auch schon früher so, da wurde nur kein Geheimnis draus gemacht und so gingen die Frauen nicht erst mit so einer Erwartungshaltung an die Sache ran, denn sie wussten, es würde nicht unbedingt schön werden). Denn sie ist eben geprägt von Unsicherheit, Angst und Schmerzen.

Angst um den eigenen Körper und - viel wichtiger noch - um die Gesundheit des Babys.

Die Schmerzen kann ja keine Frau, die vorher noch nie ein Kind bekommen hat, einschätzen. Aber da heute ständig davon geredet wird, wie toll man es üben kann, Wehen zu "veratmen", hat sich mittlerweile der Gedanke etabliert, man könne Wehen so "veratmen", dass sie nicht mehr schmerzen. Darum sind viele Frauen scheinbar völlig überwältigt davon, dass es echt fiese Schmerzen sind und dass frau sie einfach nicht in den Griff bekommt (was sich - wie du ja selbst gemerkt hast - wiederum sehr auf den Verlauf einer Geburt auswirkt, z.B. stagnierende Muttermundöffnung). Und darum glauben auch viele Frauen, dass sie keine Schmerzmittel brauchen.

Aber gerade heute werden ja öfter denn je Schmerzmittel benutzt. Und das ist ja auch okay so. Gut, vielleicht darf man den Gebärenden nicht einreden, dass Schmerzmittel wirklich schmerzfrei machen (denn das tun nur die wenigsten wirklich komplett), aber insgesamt hast du ja auch die Erfahrung gemacht, dass Schmerzmittel wirken (du konntest eine Stunde schlafen, in der du so entspannt warst, dass sich der Muttermund durch die trotzdem vorhandenen Wehen prima öffnete. Das ist doch echt mal eine tolle Erfahrung und das solltest du dir vielleicht auch mal klar machen: Du hast es geschafft, in dieser Situation wirklich gelassen zu sein, dich zu entspannen, abzuschalten, so dass dein Körper einfach mal das Richtige machen konnte - so nach dem Motto "Ist der Kopf erst ausgeschaltet, funktioniert der Körper endlich, wie er soll ;-)"). Übrigens, dass Presswehen oder Übergangswehen trotz PDA veratmet werden müssen, ist normal und okay. Aber der Zeitraum ist ja dann auch überschaubar :-)

Dass es bei voll geöffnetem Muttermund nicht weiter ging, darauf hattest du doch überhaupt keinen Einfluss, also musst du es dir auch nicht auf die Fahne schreiben. Letztlich ist doch - unter Einbeziehung der Tatsache, dass es wirklich zu Komplikationen gekommen ist - alles noch richtig gut ausgegangen.

Und dass man, wenn man das Baby das erste Mal sieht, es gleich mit Herz und Seele lieben und auch noch schön finden muss, ist auch ein Ammenmärchen. Auch Mütter sind Individuen und dürfen auch mal ihre eigene Zeitzone brauchen, um Mutterliebe zu entwickeln (ich fand mein erstes Baby auch am ersten Tag nur zerknautscht und habe innig gehofft, dass er sich noch "entfalten" möge, was er zum Glück getan hat ;-)). Du warst (Achtung, der Kopf war ja nun wieder angeschaltet ;-)) noch viel zu sehr mit dir und allem rund um die Geburt beschäftigt, so dass du dich eben auf dein Baby noch gar nicht so schnell einlassen konntest. Das halte ich für normal. Du scheinst eben echt ein Kopfmensch zu sein (war mein erster Gedanke, als ich deinen Bericht las, bei dem dein Befinden tatsächlich eine sehr zentrale Rolle eingenommen hat - nicht böse gemeint, aber das war einfach auffallend und auch eine Erklärung dafür, warum du so "zu knabbern" hast.

Dass du künftig nur per KS entbinden kannst, ist doch mal eine Ansage!!! Sieh es doch positiv: du brauchst dich mit dem Thema Geburt nicht noch einmal im herkömmlichen Sinne auseinandersetzen, das ganze Hin und Her brauchst du nicht nochmal haben (so prickelnd fandest du es ja nun auch nicht ;-)) und weißt beim nächsten Mal klar, worauf es hinaus läuft. Damit stehst du ja nicht allein da: viele Frauen, bei denen es Komplikationen gab, teilen das mit dir. Ich kenne einige Frauen, die nach dem ersten KS noch zwei weitere KS hatten und mir bestätigten, dass das Wissen darum, dass es nun definitiv nur noch KSe geben würde, sie sehr entspannt hat - weil man ja eben nix mehr dran ändern könne.

So, das ist jetzt auch sehr lang geworden und den Weichspüler habe ich weg gelassen. Ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel. Ich habe selbst zwei Kinder und weiß (durch eine bekannte Hebamme und viele weibl. Verwandte, die auf Wochenbettstationen gearbeitet haben), dass Kinderkriegen nicht immer ein Zuckerschlecken ist und dass schon gar nicht alles immer so läuft, wie man es sich vorgestellt hat.

Vielleicht solltest du dir ab und zu zum Ziel setzen, den Kopf ruhig mal ab und zu "auszustellen" und deinen Mattis nur zu genießen :-) sicher kommt die Verarbeitung der Geburt dann ganz von allein. Man braucht nicht für alles immer einen Therapeuten (zu dem dir hier sicher einige raten werden), manche Wunden heilt auch die Zeit ganz von allein (auch wenn es vielleicht ein bisschen dauert).

LG und schöne Restweihnachten (eure ersten mit #Baby #winke)
cori

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Hallo Cori,
danke für deine Antwort. Ich fand nicht, dass du zu direkt warst. Du hast ja auch wirklich Recht. Alle Welt versucht einem die Angst vor der Geburt zu nehmen, aber es ist nun mal mega schmerzhaft und auch teilweise auch beängstigend. Ähnlich ging es mir mit dem Stillen. Alle versuchten mich für das Stillen zu motivieren, dass mir niemand wirklich gesagt hat, wie schwierig das Ganze sein kann.

Übrigens: Ich bin ein totaler Gefühlsmensch, aber ich will meine Gefühle verstehen. Ich will wissen warum ich so empfinde und ich will mich nicht einfach so jeder noch so kleinen Laune meiner Emotionen hingeben. Eben doch ein Kopfmensch mit starken Emotionen. ;-)
Nun wünsche ich dir noch einen guten Rutsch.
Deine Steinkind mit Mattis

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Hi Steinkind,

da kann ich dir nur beipflichten: beim Stillen habe ich das gleiche empfunden. Alle Welt suggeriert dir, dass Stillen ja JEDE FRAU kann und das die Nachfrage das Angebot regelt (also dass jede Frau ausreichend Milch für ihr Kind produziert).

Ja, schön.... und wenn das eben nicht so reibungslos funktioniert, obwohl du dich nach allem richtest, was in den ach so schlauen Büchern steht und was die super ausgebildeten Still-Beraterinnen sagen????

Dann wirste schief angeschaut, wenn du irgendwann - ausgemergelt und entnervt - das Fläschchen zückst und einfach pre-Nahrung fütterst. Dann hört man sich so Sprüche an wie "Hast es wohl nicht richtig gewollt, oder?" oder "Man muss schon ein bisschen hartnäckig dran bleiben, wenn es mit dem Stillen nicht gleich funktioniert" oder "Naja, nun musste dich nicht wundern, wenn das Kind Allergien bekommt".

Der Druck, der heute Eltern/Müttern gemacht wird (durch die Medien), ist wirklich schon enorm groß - schade eigentlich, wo Muttersein doch sicher so schön sein könnte, wenn man es nicht allen Leuten gleichzeitig recht machen müsste...

Ich habe bei meinem ersten Sohn 6 Wochen lang ertragen, dass er jeden Abend gebrüllt hat, obwohl ich ihn zig mal angelegt habe. Aber wo keine Milch war, war eben auch keine mehr zu holen. Und so haben wir uns heulend durch die Nacht gekämpft, 6 Wochen lang. Er hatte Hunger. Das ist mir aber letztendlich erst klar geworden, als ich ihm irgendwann abends entnervt eine Fertigflasche Pre aus dem Krankenhaus in den Mund gestopft habe und er danach (welch Segen) 9 Stunden am Stück gepennt hat, so seelig... Danach hat er jeden Abend erst eine Flasche und dann Brust zum Kuscheln u. Einschlafen bekommen, MANN, hatte ich ein liebes Kind. Und zugenommen hat er dann auch endlich.

Bei meiner Tochter liefs genau so, nur habe ich da schon nach 7 Tagen die Reißleine gezogen. Sie wurde also fast gar nicht gestillt und fast ganz mit Flasche ernährt. Sie hat heute keine Allergien etc.. Mein Sohn, der insgesamt bis zu seinem 10. Lebensmonat gestillt wurde (mit Zufüttern), hat da mehr abbekommen.

Bewahre dir deine Emotionalität und vor allem aber: setze immer deinen gesunden Menschenverstand ein! Dann werdet ihr beiden - Mattis und du - eine Menge Spaß zusammen haben.

LG
cori

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Liebes Steinkind,

das hört sich wirklich alles so an wie man es sie nicht wünscht und wie es wirklich keiner vorhersehen kann.

Hast du schon mal von einem "Baby-Heilbad" nach der schweizer Hebamme Brigitte Renate Meissner gehört? Von ihr gibt es ein Buch dazu "Emotionale Narben aus Schwangerschaft und Geburt auflösen: Mutter-Kind-Bindungen heilen oder unterstützen - in jedem Alter"

Du kannst ja deine Hebamme mal danach fragen, dich dabei zu unterstützen.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, das so ein Bad beim Heilen hilft. Auch ohne solche Schwierigkeiten, fand ich ein gemeinsamen Bad mit Zwerg in der Badewanne sehr schön als Erinnerung an die erste Zeit und Kuscheln mit so einem nassen Winzling.
Mit 5/6 Wochen sind sie ja auch immer noch vergleichsweise klein ;-)

Von Wochenfluss solltest du dich auch nicht abhalten lassen so ein Bad bald zu versuchen.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft, das Erlebte zu verarbeiten!
Liebe Grüße!

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Hallo Mädels,
vielen Dank für eure lieben Antworten. Ehrlich gesagt habe ich zwar gehofft, aber nicht vermutet, dass sich wirklich jemand durch den langen Bericht liest und mir dann auch noch zurück schreibt. Das hat mich wirklich gefreut. :-D
Ich wünsche euch noch ein paar schöne Tage des mittlerweile schon sehr alten Jahres und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Eure Steinkind