Auch ich habe, gerade in den letzten Wochen meiner Schwangerschaft, die Geburtsberichte hier im Forum geradezu verschlungen und daher möchte ich Euch nun auch an meinem Geburtserlebnis teilhaben lassen, vor allem aber auch, weil ich hoffe, ein bisschen Mut machen zu können. Unser kleines Wunder liegt gerade schlafend neben mir und obwohl es nun schon über 4 Wochen her ist, seit wir ihn das erste Mal im Arm halten durften, kann ich nach wie vor nicht aufhören, ihn voller Ehrfurcht, Glück und Demut anzustarren!!
Meine Schwangerschaft verlief im Großen und Ganzen problemlos. Bis zur 16. Woche war mir extrem übel, aber inzwischen kann ich mich daran schon fast gar nicht mehr erinnern . Später wurde ein leichter Schwangerschaftsdiabetes festgestellt, den ich aber zunächst sehr gut über die Ernährung in den Griff bekommen habe (obwohl der Verzicht auf Süßkram wirklich nicht leicht war ). Ca. 3 Wochen musste ich morgens 5 Einheiten Insulin spritzen, weil mein morgendlicher Zuckerwert selbst bei Vollkornknäckebrot und Möhrchen verrückt gespielt hat. Ab der 37. Woche hat sich das aber von alleine wieder eingependelt, sodass ich mit dem Insulin aufhören und wieder essen konnte, wann und was ich wollte.
Wir, also mein Mann und ich, hatten uns mit Hypnobirthing auf die Geburt vorbereitet und wie sich herausstellen sollte, war das eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Ich möchte aber betonen, dass ich die Hypnobirthing Methode nicht etwa gewählt habe, weil ich generell der Meinung wäre, dass man auf Schmerzmittel, Wehen fördernde Mittel oder dergleichen während der Geburt verzichten sollte. Ich denke, dass man die Segnungen der Medizin ruhig nutzen sollte, wenn man für sich entscheidet, dass das der richtige Weg ist und dass eine Geburt mit Schmerzmitteln und dergleichen nicht weniger „gut“ oder „richtig“ ist wie eine Geburt ohne solche Hilfsmittel. Ich hatte während der ersten Wochen meiner Schwangerschaft nur irgendwie das Bedürfnis, mich mal mit einem anderen Ansatz zum Thema „Geburt, Schmerzen etc.“ zu befassen. Anders als das, was man in den üblichen Geburtsvorbereitungskursen vermittelt. Falls jemand Fragen zu meinen Erfahrungen mit Hypnobirthing hat, könnt Ihr Euch gerne bei mir melden.
Der errechnete Geburtstermin unseres Sohnes war der 02.01.2015, aber irgendwie hatte ich die gesamte Schwangerschaft über immer das Gefühl, dass er sich eher auf den Weg machen würde und so war es dann auch. Am 29.12.2014 hatte ich noch einen Termin bei meiner FÄ und deren Befund lautete: „Alles ist bereit, es kann gleich hier im Treppenhaus losgehen oder auch erst in 2 Wochen“. Das war nichts wirklich Neues, denn unser kleiner Mann lag schon seit Wochen richtig herum fest im Becken, er war also bereit und ich war es auch! Es war nicht so, dass ich die Schwangerschaft total leid gewesen wäre, aber am Ende war ich schon ziemlich unbeweglich und geschlafen habe ich auch nicht mehr wirklich gut. Ich habe daher gehofft, dass eher die Treppenhaus Variante zutrifft, als die 2 Wochen-Variante . Den Rest des Tages passierte nichts und da mein Mann zwischen Weihnachten und Neujahr nicht arbeiten musste, konnten wir zusammen einen ganz entspannten Tag mit DVDs auf dem Sofa verbringen.
In der Nacht zum 30.12.2014 musste ich dann (wie immer in den letzten Wochen) so gegen 5 Uhr auf die Toilette. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich ein ganz leichtes Ziehen, ähnlich wie ich das von der Menstruation her kenne, spüren konnte. Während ich mich wieder ins Bett gekuschelt habe, dachte ich noch, dass das ja nun vielleicht wirklich mal so etwas wie Übungswehen sein könnten. An richtige Wehen habe ich keine Sekunde gedacht und daher bin ich auch gleich wieder eingeschlafen und erst um 9 Uhr aufgestanden. Das Ziehen war noch da, obwohl man nicht mal mehr von „Ziehen“ reden konnte, denn ich hatte absolut keine Schmerzen. Ich habe einfach nur bemerkt, dass sich in meinem Bauch etwas tut, dass er sich immer wieder zusammenzieht und dann wieder entspannt. Ich habe meinem Mann auch davon erzählt, aber weil das Ganze eben so harmlos war, habe ich nicht darüber nachgedacht, ins Krankenhaus zu fahren, denn ich hatte keine Lust, dass die mich wieder nach Hause oder spazieren gehen schicken. Im Hypnobirthing Kurs hatten wir gelernt, dass die Mutter zu Hause bleiben kann, so lange sie sich dort wohl fühlt und auch machen kann und soll, was immer ihr gut tut. Also habe ich meinem Mann vorgeschlagen, noch schnell den Gipsabdruck vom Babybauch zu machen. Das hatten wir irgendwie immer vor uns hergeschoben, aber obwohl ich nach wie vor nicht im Traum daran gedacht habe, in wenigen Stunden Mutter zu sein, erschien es mir doch besser den Abdruck nun mal endlich zu machen, bevor der Bauch wieder weg ist. Gesagt getan. Wir haben unser Wohnzimmer also mit wasserdichter Folie ausgelegt und mein Mann hat hingebungsvoll meinen Bauch eingegipst .
Dass sich in eben diesem Bauch nach wie vor „irgendetwas tut“, habe ich wirklich nur daran gesehen, dass sich der Gips in regelmäßigen Abständen ohne meine Zutun unter Kontraktionen angehoben hat. Nur zur Sicherheit habe ich dann doch mal meine Wehen-App eingeschaltet, um zu sehen, wie lang diese Abstände denn ungefähr sind. Meist waren es so 6 Minuten, aber es gab auch nochmal Phasen, in denen 12-15 Minuten gar nichts passiert ist. Weiterhin deutete für mich also nichts darauf hin, dass es sich um echte, gar muttermundwirksame Wehen handelt könnte, denn nach wie vor hatte ich nahezu keine Schmerzen.
Leider haben wir keine Badewanne, sodass der Badewannen-Test nicht infrage kam. Als ich aber unter heißen Wasser in der Dusche stand, um den ganzen Gips und die Vaseline abzuwaschen, haben die Kontraktionen nicht nachgelassen und das war dann das erste Mal, dass ich doch mal darüber nachgedacht habe, ob es möglicherweise wirklich los geht. Allerdings habe ich gedacht, dass bestenfalls die Eröffnungsphase gaaaaaanz langsam beginnt. Jetzt im Nachhinein wirklich lustig !!!
Nach wie vor habe ich keinen Grund gesehen, in Krankenhaus zu fahren. Aber ich hatte Hunger! Da wir eigentlich abends noch ausgiebig kochen wollten, habe ich meinen Mann gebeten, mir nur schnell ein Brötchen zu machen, was er auch getan hat. Wegen des Sodbrennens habe ich in den letzten Wochen der Schwangerschaft, wann immer es möglich war, in einer halb liegenden Position auf dem Sofa gegessen. Also habe ich mir mit meinem Brötchen eine einigermaßen bequeme Stellung gesucht und herzhaft zugebissen. Da meine FÄ gemeint hatte, dass sie sich sehr, sehr sicher sei, dass mein Fruchtwasser nicht schwallartig, sondern tröpfchenweise abgehen würde, hatten wir keinerlei Vorsichtsmaßnahmen, beispielsweise zum Schutz des Sofas getroffen. Eine falsche Einschätzung, denn kaum hatte ich den ersten Biss genommen, machte es „Plopp“ und das Fruchtwasser ergoss sich über unser Sofa . Da war es so ungefähr 14.30 Uhr. Mein Mann sagt, ich hätte ein so entsetztes Gesicht gezogen, dass er dachte, ich habe mir einen Zahn abgebrochen.
Jetzt – endlich – habe auch ich begonnen, mich mit der Vorstellung anzufreunden, dass es wohl wirklich losgeht. Und jetzt wollte ich auch ins Krankenhaus. Also haben wir noch schnell die letzten Sachen in die Kliniktasche gepackt und sind los. Die Wehen kamen nun schneller und waren spürbarer, mit den Atem- und Entspannungsübungen konnte ich sie aber sehr gut verarbeiten. Um genau 15.30 Uhr sind wir auf den Parkplatz der Klinik gefahren (laut Parkticket, das mein Mann aufgehoben hat). Während mein Mann die Tasche aus dem Kofferraum geholt hat, hatte ich im Stehen auf eben diesem Parkplatz die erste wirklich fiese, heftige Wehe. Kurzfristig habe ich Panik geschoben, weil ich im heftigen Schneegestöber auf meine Oberschenkel gestützt auf diesem Parkplatz stand und keine Ahnung hatte, wie ich es in den Kreißsaal schaffen soll. Mich hat dann die irrationale Angst befallen, dass ich mein Kind da draußen im Schnee bekommen muss . Dabei habe ich dann bemerkt, dass der Hypnobirthing Ansatz Recht hat. Panik verursacht Verspannung und Verspannung verursacht Schmerz, der dann wiederum Panik verursacht. Also habe ich mich gezwungen, ruhig zu bleiben und mich selber ermahnt, dass man mich wohl kaum da draußen im Schnee allein lassen, sondern mich schlimmstenfalls in einen Rollstuhl verfrachten würde. Und siehe da, es wurde schlagartig besser, sodass ich es auf meinen eigenen zwei Beinen auf die Entbindungsstation geschafft habe.
Dort angekommen hat man mich erstmal ans CTG angeschlossen und obwohl ich weiß, dass das seinen Sinn hat und ich ja auch wissen wollte, ob es meinem Kleinen gut geht, waren diese 30 Minuten am CTG die schlimmsten der ganzen Geburt . Ich gebe offen zu, dass ich während dieser Minuten gedacht habe, dass der ganze Hypnobirthing Mist offensichtlich nicht funktioniert oder ich irgendetwas falsch verstanden oder gemacht habe! Denn von schmerzfrei konnte in dieser Phase nicht wirklich die Rede sein und das Atmen hat auch nur noch bedingt geholfen. Ich denke, dass es daran lag, dass ich auf der linken Seite gelegen habe und mich natürlich nicht viel bewegen durfte. Wenn es möglich gewesen wäre, herum zu laufen, wäre alles vermutlich viel besser gewesen. Außerdem habe ich zu dem Zeitpunkt ja immer noch gedacht, dass die muttermundwirksamen Wehen bestenfalls vor 2 Stunden begonnen haben und ich irgendwo bei 2-3 cm Muttermund bin. Also bin ich davon ausgegangen, dass alles noch deutlich schlimmer wird und wie gesagt, ich war kurz davor den ganzen Hypnobirthing Kram stinksauer zum Teufel zu wünschen.
Dann endlich kam die Hebamme zurück und hat mich untersucht. Im Stillen habe ich auf 4 cm gehofft, damit wäre ich schon zufrieden gewesen. Als sie mich dann grinsend angesehen hat und meinte: „Sie haben zu Hause offensichtlich super vorgearbeitet, Ihr Muttermund ist 8 cm geöffnet!“, konnte ich das erst gar nicht fassen. Offensichtlich waren all die Kontraktionen zu Hause während der Herstellung des Gipsbauches etc., die ich ja wie erwähnt als wirklich überhaupt nicht schmerzhaft empfunden habe, schon echte, muttermundwirksame Wehen gewesen. Die Hebamme hat meinen Mann und mich dann auch gleich mit in den Kreißsaal genommen und gemeint, im Wehenzimmer hätte ich schließlich nichts mehr verloren.
Dort konnte ich dann endlich wieder herum laufen und aktiv sein und die Schmerzen waren sofort wieder absolut erträglich. Ich muss sagen, dass wir wirklich eine super Hebamme hatten, die meinen Mann und mich komplett in Ruhe gelassen und uns unsere Entspannungsübungen hat machen lassen. Sie hat immer wieder super wertvolle Tipps gegeben und uns ermutigt, die verschiedensten Positionen auszuprobieren. Wenn ich allerdings etwas nicht so toll fand, hat sie mich in keiner Weise gedrängt, dies trotzdem zu tun, sondern hat mich in Ruhe gelassen, irgendwie wusste ich einfach, was mir gut tut und was nicht. Nach kaum einer weiteren Stunde hat sie mich dann erneut untersucht und meinte, dass ich ruhig schon mitschieben könne, wenn ich das Bedürfnis dazu verspüre. Auch das konnte ich wieder nicht fassen. Jetzt schon die Pressphase?!?
Die Presswehen habe ich, wie ja viele hier schon geschrieben haben, eher als Erleichterung empfunden, da ich wusste, dass es jetzt in den Endspurt geht und ich aktiv mithelfen kann. Nach dem Hypnobirthing Ansatz soll man ja nicht pressen, sondern das Baby wird „herunter geatmet“. Das habe ich auch gemacht und es hat anfänglich ganz gut funktioniert. Auch ich habe das Zeitgefühl verloren, aber gemessen daran, wie schnell es insgesamt ging, konnte ich sehr schnell schon durch einen kleinen Spalt das Köpfchen fühlen. Und mein Mann vermeldete, dass unser Sohn „Haare hat“, wie ich es mir gewünscht hatte. Überhaupt war mein Mann in der ganzen Zeit meine wichtigste Hilfe, mein Unterstützer und mein Halt. Letzteres sowohl physisch, denn ich habe einen großen Teil der Wehen an ihm hängend verarbeitet, als auch psychisch, denn da er den Hypnobirthing Kurs komplett mit mir gemeinsam besucht (anders macht es kaum Sinn) und auch zu Hause geübt hatte, wusste er ganz genau was ich in welcher Situation brauche. Ohne ihn hätte es nicht funktioniert !!
Leider hatte der kleine Mann dann Probleme um die letzte Kurve zu kommen und meine Wehen waren zwar stark genug aber nicht lang genug. Nach einer Weile meinte dann die Hebamme, dass ich nur mit Atmen wahrscheinlich nicht zum Ziel kommen würde und dass sie mir gerne etwas geben würde, damit die Wehen länger werden. Sie sagte, dass mich das Vor und Zurück irgendwann erschöpfen würde und den Kleinen über kurz oder lang auch und dass sie recht sicher sei, dass ich mit etwas künstlicher Hilfe mein Baby nach zwei, drei echten Presswehen in den Arm nehmen könne. Ich habe mich noch gar nicht erschöpft gefühlt und die Herztöne des Kleinen waren auch noch gut, sodass wir einen Kompromiss geschlossen haben. Ich wollte es noch eine Weile allein versuchen. Aber irgendwann habe ich selber gespürt, dass er bei jedem Mal Atmen zwar ein Stück herausgerutscht ist, aber genau so viel ging es auch wieder zurück. Im Nachhinein denke ich, dass wir es auch allein, nur mit Atmen geschafft hätten, es hätte dann eben nur deutlich länger gedauert. Aber irgendwie war ich als Erstgebärende dann doch nicht selbstbewusst genug, um die Ansage zu machen, dass ich nicht pressen werde und dass ich keine künstlichen Hilfsmittel will, solange es mir und dem Baby gut geht. Außerdem hat mich die Vorstellung, dass ich mein Baby vielleicht mit ein bisschen Hilfe innerhalb der nächsten 30 Minuten im Arm halten werde, natürlich schon beeinflusst. Also habe ich zugestimmt, dass mir irgendein Mittel über meinen Zugang gegeben wurde und nahezu sofort wurden die Wehen länger, nicht schmerzhaft, sondern nur länger. Ich habe dann also doch angefangen zu pressen und nach 2 Wehen war das Köpfchen geboren. Die nächste Wehe hat dann recht lange auf sich warten lassen, eine Situation, die ich als sehr surreal empfunden habe, denn während ich schon das Köpfchen gestreichelt habe, war der Rest meines Sohnes ja noch in mir drin. Als dann die nächste Wehe kam, habe ich einfach alles gegeben und ein paar Sekunden später lag er zwischen meinen Beinen. Da war es dann 19.24 Uhr, insgesamt waren wir also bis dahin weniger als 4 Stunden in der Klinik. Obwohl ja alle immer sagen, dass der Kopf die größte Dehnung des Damms hervorruft, habe ich genau gespürt, dass ich erst gerissen bin, als die Schultern gekommen sind. Ich habe einen Dammriss 2. Grades und einen Labienriss davon getragen und auch was das angeht, denke ich im Nachhinein, dass das vielleicht vermeidbar gewesen wäre, wenn ich wirklich nicht gepresst hätte, sondern etwas geduldiger gewesen wäre.
Aber letztlich ist das völlig egal, denn die Risse wurden super genäht und haben mir in den letzten Wochen überhaupt keine Probleme gemacht. Ich kann mich also wirklich nicht beschweren, denn die Geburt war genauso, wie ich es mir gewünscht hatte. Absolut selbstbestimmt und ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, nicht mehr Herrin der Lage zu sein oder es nicht zu schaffen. An Schmerzmittel habe ich wirklich nur ganz kurz während der 30 Minuten CTG gedacht, alles andere war problemlos ohne zu bewältigen!!
Nachdem wir unser kleines Wunder in Empfang genommen und ausgiebig Zeit zum Kuscheln bekommen hatten, wurden wir um ca. 22 Uhr in unser Familienzimmer gebracht. Mein einziges Problem zu diesem Zeitpunkt: Ich hatte riesigen Hunger. Das angebissene Brötchen auf dem Sofa zu Hause bevor die Fruchtblase geplatzt ist, war ja die letzte Nahrung gewesen, die ich zu mir genommen hatte. Also ist mein Mann zu unserem Lieblings-Italiener gefahren und obwohl der Pizzaofen dort gerade ausgeschaltet werden sollte, haben sie ihn wieder angeschmissen, als mein Mann erzählt hat, dass er vor knapp 3 Stunden Vater geworden ist. Das war wirklich die beste Pizza meines Lebens !!!
Ich kann also wirklich nur empfehlen, sich den Hypnobirthing Ansatz mal anzusehen, bei mir hat es funktioniert! Meine Geburt war nicht komplett schmerzfrei, die Wehen während des CTG waren fies, keine Frage! Auch das Reißen habe ich gespürt, aber insgesamt war alles absolut machbar und aushaltbar und den Zeitraum bis zur 8 cm Öffnung des Muttermundes habe ich wirklich als nahezu schmerzfrei empfunden. Ich gehöre keineswegs der Esoterik-Fraktion an, sondern muss immer Fakten kennen, um an etwas zu glauben, daher war ich wirklich skeptisch, was Hypnobirthing angeht, aber für mich war es gut investiertes Geld und ebenso gut investierte Zeit!!
Die Geburt unseres Sohnes war das elementarste Erlebnis meines Lebens und dank der Tatsache, dass ich weder erschöpft, noch von Schmerzen ausgelaugt, noch in irgendeiner Weise betäubt war, kann ich mich an jede einzelne Minute erinnern. Dafür empfinde ich große Dankbarkeit. Ebenso hat mich die Geburt elementar verändert. Ich habe mir recht lange Zeit gelassen (ich bin 37) und bis zu unserem Entschluss, schwanger zu werden, habe ich ein recht egozentrisches Leben gelebt. Studium, Auslandsaufenthalte, viele Reisen, tolle Jobs etc. Aber ich musste all das erst machen, um bereit zu sein, für meine neue Rolle – ich bin jetzt eine Mami. Und jedes Mal, wenn ich unseren Sohn ansehe, kann ich deutlich spüren, dass ich genau da bin, wo ich immer hin wollte und das ist wirklich pures Glück und ein Geschenk!!
Julius Jasper
geboren am 30.12.2014 um 19.24 Uhr,
3635 g,
50 cm,
35 cm KU.
Traumgeburt dank Hypnobirthing (sehr lang!)
erstmal herzlichen Glückwunsch!
Ich möchte dich über Hypnobirthing fragen.
Ich möchte den Kurs auch machen. Es ist zwar schon mein drittes Kind, aber ich glaube trotzdem dass es mir helfen kann. Ich habe das Buch schon vor meiner 2.Geburt gelesen aber keinen Kurs gemacht. Ich habe selbst nicht alle Atemtechniken verstehen können. Nur die für die Angangsphase und die hat schon mal ganz gut getan.
Als dann plötzlich heftig zu Sache ging, bin ich einfach in Panik verfallen. Das würde ich gern nun vermeiden.
Die eigentliche Frage ist: da wir ja schon zwei Kinder haben, und die jungere gerade mal 1,5 jahre alt ist, ist es schwierig für uns eine Betreuung zu organisieren. Alle Opas/Omas wohnen sehr weit weg. Du hast geschrieben dass es ohne Partner keinen Sinn macht. Ist es wirklich so streng? Oder würden mir schon die Atentechniken und Übungen was bringen können? Er wäre vielleicht 2 bis 3 mal von 4 Kursabenden doch da, aber eben nicht immer.
Bei mir war es eigentlich bei den zwei Geburten so dass ich dann überhaupt nichts von ihm wissen will und nicht von ihm angefasst werden will :))) Nach dem Motto "lass mich in ruhe, du weisst überhaupt nicht wie ich mich fühle" :))
Grüße,
Anna
Hallo Anna!
Sorry, dass ich mich jetzt erst wieder melde, aber mein Zeitmanagement mit einem Neugeborenen ist nocht optimierungsfähig !
Ich habe mich da vielleicht ein wenig missverständlich aussgedrückt. Es ist sicher nicht nötig, dass Dein Mann an jedem Kursabend mit dabei ist. Ihr seid ja schon "echte Profis", wenn es um Geburt und Kinder geht, sodass das ganze Thema kein komplettes Neuland für ihn ist. Außerdem geht es Dir ja, so wie ich es verstanden habe, hauptsächlich darum, die Panik zu bekämpfen. Dazu wird man mit Dir im Kurs sicherlich einige Angstlösungsübungen und -techniken machen und dabei geht es ja dann ohnehin nur um Dich.
Ich wollte eigentlich nur sagen, dass der Partner auf jeden Fall wissen muss, worum es bei Hypnobirthing geht und dass es eben an der einen oder anderen Stelle Abweichungen von der "normalen" Herangehensweise gibt. Aber wenn Dein Mann das Buch gelesen hat, ist das ja gesichert!
Ich wünsche Dir jedenfalls eine tolle Restschwangerschaft und eine wunderbar leichte und schöne Geburt!
Alles Gute und liebe Grüße,
Sandra
Vielen Dank für deine Antwort!
Ich werde es versuchen ob mit oder ohne meinen Mann :) Habe mich für ein Kurs angemeldet.
Bin ganz besonders auf Ausatmen anstatt Pressen gespannt. Ich fand Pressen ganz schön krass. Mag es überhaupt nicht. Aber gleichzeitig kann ich mir nicht vorstellen dass es ohne geht.
Grüße und alles Gute für die Babyzeit!
Wow! das hört sich toll an! Mir steht auch meine erste Geburt bevor und ich plane ne Hausgeburt, da ich denke, dass ich da auch eher selbstbestimmt gebären kann als im KH. Aber deiner Erfahrung nach, hört sich das im KH gar nicht so schlimm an, als was ich bis jetzt immer gehört habe! Toll, wie du auf deinen Körper gehört hast!
Ich habe mich zwar mit Hypnobirthing beschäftigt aber keinen Kurs gemacht da es doch etwas kostspielig war (mussten ja noch die rufbereitschaft für die hebammen zahlen)
Ich hoffe, das es auch so schön geht ohne den Kurs gemacht zu haben...
Hast du da noch irgendwelche Tipps?
Bin zwar nicht die TE aber wollte dir trotzdem antworten.
Vertraue bei deiner hausgeburt auf dich und deinen Körper. Nimm die wehen an anstatt dich dagegen zu wehren. Ich habe es bei meinem Sohn damals eher als Welle wahrgenommen. Und wenn ich mich habe von ihr mitnehmen lassen war alles wunderbar, und ich kam super mit den wehen klar, als ich dann liegen musste könnte ich mich den wehen bzw Wellen nicht mehr so hingeben und habe sie als wesentlich schlimmer empfunden und wusste nicht wohin mit mir.
Ich wünsche dir a
Bin zwar nicht die TE aber wollte dir trotzdem antworten.
Vertraue bei deiner hausgeburt auf dich und deinen Körper. Nimm die wehen an anstatt dich dagegen zu wehren. Ich habe es bei meinem Sohn damals eher als Welle wahrgenommen. Und wenn ich mich habe von ihr mitnehmen lassen war alles wunderbar, und ich kam super mit den wehen klar, als ich dann liegen musste könnte ich mich den wehen bzw Wellen nicht mehr so hingeben und habe sie als wesentlich schlimmer empfunden und wusste nicht wohin mit mir.
Ich wünsche dir alles liebe und gute für die Geburt
Hallo,
zuerst einmal herzlichen Glückwunsch zum kleinen Julius Jasper <3.
Danke für den tollen Bericht!
Ich selber habe vor 18 Monaten zum ersten Mal mit Hypnobirthing eine Hausgeburt erlebt und kann dir in fast allen Punkten zustimmen. Da ich auch eher zur Fraktion der Zweifler gehöre, stand ich dem Projekt anfangs skeptisch gegenüber. Jedoch habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, um mich von der Angst vor den Schmerzen frei zu machen - ja, dass nahm bei mir von Kind zu Kind zu…
Nachdem sich aber im Laufe der Zeit Erfolge einstellten, z.B. sofort absolute Entspannung/Schlaf sobald die Regenbogen CD lief, Ausschalten einzelner Körperpartien…etc., räumte ich der Methode echte Chancen ein. Jedoch blieb ich bis zum Letzten etwas misstrauisch, ob ICH das hinbekommen würde.
Und mein Fazit, ich habe es hinbekommen und würde es jedem empfehlen! Hat mir vorher jemand von einer schmerzfreien Geburt erzählt, dem habe ich den Vogel gezeigt
Es funktioniert tatsächlich!
Jedoch bin ich der Meinung, dass man sich intensiv darauf vorbereiten muss. Inklusive täglicher Übungen, Kurs und einen Partner (egal ob Mann oder Freundin). Es gab bei mir Momente, da konnte/wollte ich nicht sprechen (war ganz mit mir beschäftigt) und in genau diesen Situationen brauch es einen Partner, der weiß was Sache ist und einem die Umwelt fern hält, sei es Hebammen, Ärzte oder sonst wen und was. Und auch dieser Partner ist dafür da einen in das Konzept zurück zu hohlen, wenn die Zweifel kommen.
Hypnobirthing
LG prinzhagen
Hallo :)
Erstmal noch Herzlichen Glückwunsch zur Geburt und vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht. Er nimmt wirklich viel Angst! Von Hypnobirthing habe ich irgendwann mal gelesen, allerdings war das Thema Kinder noch sehr weit entfernt.. Nun sind wir in der Übungsphase und ich habe mich eben, nach der Lektüre deines Berichtes mal begooglet. Meiner Meinung nach sind die Hebammen/Geburtsbegleiterinnen mit einer Hypnobirthing-Ausbildung noch viel zu rar gesät ..
Wir wohnen im Raum Kiel, allerdings würde ich mein erstes Kind gern an der Müritz zur Welt bringen (aus diversen Gründen), dort gibt es leider nur weiter entfernt entsprechend ausgebildete Hebammen..
Ich hoffe, dass es mehr werden, da diese Methode wirklich sehr vorteilhaft erscheint :)
Alles Liebe für dich und deine kleine Familie