Vom geduldig warten zum Blitzstart

Unsere Maya wurde am 29.06.2015 bei 40+6 geboren...#herzlich

Meine Schwangerschaft kam sehr plötzlich, schnell und absolut ungeplant. Doch trotzdem oder gerade deswegen war sie für uns ein absolut großes und kostbares Geschenk!
Sie verlief mit einigen Höhen und Tiefen. Viele Wochen wurde ich von Hyperemesis geplagt, verlor 9 kg, war psychisch und physisch total am Ende.
In der 36.ssw wurde dann auch noch eine Symphysenlockerung festgestellt, die jedoch durch meinen Osteopathen schnell gelindert werden konnte.
Insgesamt habe ich die Schwangerschaft und den lang auf sich warten lassenden Kugelbauch sehr genossen und erinner´ mich zugern daran zurrück!

Und eigentlich kann und konnte ich mich glücklich schätzen - keine Schwangerschaftsstreifen, keine Ödeme, Varizen oder Kreislaufprobleme...

Zwei Tage bevor Maya geboren wurde musste ich zur Routine-Kontrolle ins KH, ctg absolut unauffällig, alles noch immer geburtsunreif und gut versorgt. Lediglich Maya´s Kopf lag schon seit Tagen enorm tief im Becken, sodass er nicht mehr auszumessen war und Ärzte und Hebammen mich jedes Mal beim tasten ungefähr so anschauten:#schock#rofl
Ich machte mir keine großen Hoffnungen, dass sie bald starten würde, denn ich war sehr entspannt, genoss noch die Tage mit Kugel und dachte mir, vielleicht bräuchte sie die Zeit einfach noch. Denn die letzte Schätzung ihres Gewichts im KH lag bei 2900 g. Ich weiß, auf Schätzungen ist kein Verlass, aber mein Bauch war recht klein und mein FA sagte mir ähnliches voraus.

Noch am selben Abend verspürte ich leichte Wehen, absolut aushaltbar und unregelmäßig. Am Tag darauf wurden sie schon regelmäßiger, ich benutzte eine Wehen-App und immerhin 20-30 Minuten Abstand waren zu sehen. In der Nacht und am Tag danach wurden die Abstände regelmäßiger und kürzer. 10 Minuten auf die Sekunde, jedoch immernoch absolut wegzustecken und auch beim ctg beim FA noch recht schwach. Dann die Überraschung bei der MuMu-Kontrolle: 2-3 cm! Mein FA meinte ganz locker „Falls das Ziehen heute Abend stärker wird, fahren Sie einfach mal in die Klinik. Mehr als wegschicken können die Sie dort nicht!“

Im Auto scherzten mein Freund und ich noch über seinen Eintrag im Mutterpass hinter dem Befund „Klinik!“ denn wir fuhren noch Abendessen einkaufen und er sagte „Haha, vielleicht kommt sie gleich hier im Supermarkt!“;-)

Zuhause angekommen änderte sich jedoch die Situation sehr bald Schlag auf Schlag...
Die Wehen wurden stärker und kamen im 7-10 Minuten-Abstand. Ich legte mich noch ein bisschen schlafen, aß etwas, machte den berühmten Wannentest (der übrigens gar nichts veränderte)#aerger. Mein Freund musste immer an die Worte der Hebamme im GVK denken „Wenn Eure Frauen so sind, wie Ihr sie noch nie erlebt habt, DANN geht es los!“. Leider traf weder das, noch der berühmte „Nestbautrieb“ auf mich zu.#kratz

Allerdings beschlossen wir, doch lieber unser großes Abendessen „zu verschieben“ und ich bat meinen Freund stattdessen, sich nochmal mit mir ein bisschen hinzulegen.

Im Bett wurde ich dann von einer Wehe geweckt und... #schock oh Schreck „Da wird was warm!!!“, ich sprang auf und das war´s dann auch, kein Schwall oder ähnliches. Ein Blasensprung?! Ich dachte, das fühlt sich ganz anders an!? #kratz
Wir tigerten noch eine Zeit lang durch die Wohnung, unsicher ob wir fahren sollten oder nicht. Ich wollte auf keinen Fall mit einem Fehlalarm los und dann vielleicht stundenlang im KH-Gelände laufen und warten. Außerdem fühlte ich mich noch relativ gut, nur sehr unsicher.

Wir beschlossen dann irgendwann gemeinsam dem Rat meines FA zu folgen und fuhren recht entspannt in die Klinik. Die Wehen wurden stärker, aber ich musste noch nicht veratmen.
Im KH empfing uns die Hebamme von der Kontrolle am Wochenende. Ich dachte nur „Verdammt...“ :-[, denn sie war älteren Semesters und sagen wir mal etwas „deftig“. Am Samstag meinte ich noch zu meinem Freund „DIE will ich nicht!“.

Ich schilderte ihr die Lage und sie bat uns ganz locker und zuversichtlich hinein. Ich wurde ans ctg angeschlossen – im liegen... wie ich das hasste! #wolke Und siehe da – KEINE Wehe, obwohl ich mich auf der Trage schon krümmen musste. Ich bat die Hebamme sitzen zu dürfen und sie willigte etwas widerwillig und verwundert mit einem „Warum?“ ein. Und siehe da, Wehen, der MuMu war immerhin schon bei 4-5 cm und eindeutiger Blasensprung. „Sie werden Ihr Kind heute noch bekommen!“ Ich war total schockiert, damit hatte ich nicht gerechnet und wurde nervös. #schock Eigentlich ziemlich doof, wenn ich im Nachhinein daran denke. #rofl
Daraufhin sollte wir uns ins Entspannungszimmer legen, ich forderte mir einen Einlauf ein – für alle, die sich darüber Gedanken machen oder Angst und Ekel haben, es ist absolut empfehlenswert und halb so schlimm!:-)

Und dann war nur noch wenig von Entspannung zu spüren. Nach dem Einlauf konnte ich weder liegen, noch sitzen, musste die Wehen am Waschbecken gestützt veratmen. Die Schülerin kam zu uns und bat mich in die, von mir lang ersehnte, Wanne. Doch ich sagte ihr „Moment..irgendwas ist anders und die Hebamme wollte doch vorher nochmal nach dem MuMu gucken!“, denn ich verspürte so starken Druck nach unten, dass es mir schwer fiel dagegen anzuhalten.

„Ok.. vollständig!!!“ waren nur ihre Worte und wir schauten uns alle überrascht an! Sie telefonierte und wurde etwas hektischer „Wir müssen die Frau jetzt auf die Wochenstation verlegen, ich brauche dringend den Kreißsaal!!!!“. Galt das mir??? #kratz
Die Hebamme zeigte mir eine Atemtechnik, lief immer wieder an unserem Zimmer vorbei und atmete laut mit mir mit „SCH, SCH, SCH, SCH“
Sie kam zu uns und sagte „Auf geht’s rüber in den Saal, sonst bekommen Sie ihr Baby noch hier!“, ich erwiederte „Das wäre mir auch egal!“ und sie antwortete „Mir aber nicht!!!“ Wir liefen in den Saal und die frisch gebackene Mama im Rollstuhl wünschte mir noch ganz lieb und erschöpft „Alles Gute!“

Dort bat mich die Hebamme direkt auf das Kreißbett. Mein Albtraum war immer der Gebärhocker oder Vierfüßlerstand, denn ich dachte, in dieser Position sollte mich mein Freund nicht in Erinnerung behalten.. die dicke, schnaufende Frau auf allen Vieren! #augen#zitter
Und trotzdem hockte ich auf allen Vieren auf dem Kreißbett, denn anders ging es nicht mehr. Keine zwei Minuten im Saal vergingen, da bat mich die Hebamme „Jetzt können Sie mitschieben“. Ich dachte nur „Wie...jetzt schon???“, denn ich hatte zuvor oft gelesen und gehört, dass Frauen schrieben, sie dürften noch nicht pressen usw.! Also schob und schob ich eben mit und wurde dabei immer wieder lautstarkt von meinem Freund und der Hebamme motiviert, die auch JEDE Wehe laut mitatmeten „Sch, Sch, Sch, Sch“ (Mittlerweile unser running Gag und eine gute Methode und Maya zu beruhigen!:-D)
Schnell war Maya´s Kopf geboren und ich fragte die Hebamme nur „Welche Haarfarbe hat sie?“.#klatsch „Der Rest“ ging dann ganz schnell, auf einmal lag sie, ganz warm, weich und glitschig, auf meinem Bauch. Ein unbeschreiblich schönes Gefühl, dass ich wahrscheinlich nie wieder vergessen werde!#verliebt

Dann wurde die Plazenta geboren. Ab diesem Moment war leider alle Romantik und Erleichterung verloren, denn das Blut sprudelte aus mir heraus. Innerhalb von Minuten brach Hektik aus. Maya wurde meinem Freund in den Arm gedrückt und die beiden mussten mit ansehen, wie ein ganzes Team aus Ärzten und Hebammen nach der Blutungsursache suchte, in mir herumwühlte und das Blut in der Zwischenzeit aus mir heraus auf den Boden und in einen Eimer unter mir schwallartig lief. #zitter Zum Glück wurde der Grund, ein Riss am GMH, rasch gefunden und versorgt. Jedoch konnte ich nach der Geburt nicht aufstehen wegen starken Kreislaufproblemen und habe aufgrund der schlechten Blutwerte einen verzögerten Milcheinschuss.

Nichts desto trotz war Maya´s Geburt wunderschön und überwältigend für mich und ich werde mich immer mit einem Herzen voller Glück an diesen Tag erinnern! #herzlich Selbst wenn ich jetzt daran zurück denke und schreibe, schießen mir die Tränen vor Glück in die Augen. Ich würde diese Erfahrung niemals missen möchten und kann nur allen von Euch, die große Ängste haben, raten ihrem Körper und sich zu vertrauen. Geht positiv heran und lasst Euch nicht, so schön und spannend sie sich auch lesen, durch Berichte beeinflussen. Ich glaube die Einstellung allein bewirkt so wahnsinnig viel! Es hört sich vielleicht für viele verrückt an, aber manchmal würde ich so gern zu diesem Tag nochmal zurück spulen.

Auch geholfen hat mir übrigens der Satz, den man hier oft im Forum liest, „Jede Wehe bringt Dich deinem Kind ein Stück näher“... denn es ist wahr und ich habe es mir in den Wehen so oft wieder vor Augen gehalten!#pro

Und immerhin hab ich weder Dammmassage, noch Akupunktur oder Sitzbäder gemacht, keine Tees getrunken oder Bücher gelesen. Und trotzdem habe ich mein erstes Kind innerhalb von 3 ½ Stunden (von der Kreißsaaltür bis sie da war) und ohne die typischen Geburtsverletzungen oder Schmerzmittel zur Welt gebracht!

Wer es bis hier geschafft hat, geduldig zu lesen, dem zolle ich größten Respekt!;-)
Liebe Grüße von Yvi mit Maya #winke

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Was noch wichtig ist...
die Hebamme war, gegen alle meine Erwartungen, absolut klasse und ich habe bis zur letzten Wehe mit ihr gescherzt! Sie hat uns am nächsten Tag sogar besucht und ich hab sie direkt gebeten, beim nächsten Kind wieder dabei zu sein. So kann man sich täuschen!

...Und entbunden habe ich übrigens letztendlich nicht in einer meiner Horror-Positionen!#rofl

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Herzlichen Glückwunsch, ein schöner Bericht

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Auch zwei Jahre später noch sehr lesenswert. Ich bin heute ET+2 und so langsam bereit :-) vielen Dank!

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Herzlichen Glückwunsch zur Geburt. Hatten die Ärzte denn recht mit ihrer Schätzung zum Gewicht?

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Dankeschön! :)

Überhaupt nicht... sie kam mit stolzen 3540 g zur Welt! :)

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Ein ganz, ganz toller und motivierender Bericht! Vielen Dank und alles gute für euer Familienglück #herzlich #klee

Liebe Grüße dino2015 mit Babymädchen ET-15

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WOW was für ein schöner und ergreifender Bericht.. ich habe meine erste Geburt noch vor mir und momentan gar keine angst davor, weil ich noch nie gelesen habe, das eine Frau eine Geburt bereut oder gar schrecklich fand... alle sagen wie wundervoll es ist.. normalerweise bin ich sehr sehr wehleidig und bin schnell mal an meine Grenzen gekommen, denoch machen mir berichte wie deine immer wieder Mut und ich kann den Tag an dem mein kleiner Prinz endlich kommt kaum abwarten.

Danke für den schönen Bericht

liebe Grüsse fabelinchen (+ Krümmel inside 22+3)

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Vielen Dank für Deine lieben Worte! :)
Mit solchen Gedanken wirst Du die Geburt ganz sicher gut meistern! Ich hatte auch nie Angst und habe mich immer auf diesen Tag gefreut, schließlich gab's ja auch n' tolles Geschenk! :D
Ich wünsche Dir alles Liebe für die restliche SS und die Geburt! :)

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Das war ein sehr schöner Bericht. Hatte zwischendurch selbst immer mal ein Tränchen im Auge ;-)