Sekundäre Sectio - lang mit Vor- und Nachgeschichte :-)

Hallo ihr lieben,

kurz zu mir, ich selbst bin ein Frühchen und kam in der 26. SSW mit 910 g auf die Welt.
Ich hatte vor und während der SS riesen Angst, dass mein/e Kind/er auch das erleben müssen, was ich bzw. meine Eltern damals durchgemacht werden!

Ich wurde mit unserem Wunschkind schwanger, wir konnten es kaum glauben, ich hatte gefühlt jede freie Minute gebetet, dass unser Baby gesund wird und ein guter Mensch und dass die SS und die Geburt gut verlaufen.
Bis zur 12. SSW war ich bei meiner alten Gynäkologin, dann habe ich die Ärztin gewechselt, da wir umgezogen sind. Alles war Top, Baby bisschen verzögert entwickelt aber noch im Rahmen "Sie können es jetzt so langsam Familie und Freunden erzählen" genau das taten wir dann auch, alle freuten sich, das erste Enkelkind von beiden Seiten!!

16. SSW hatten wir den ersten Termin bei der neuen Gynäkologin, das erste mal wurde über den Bach geschallt, die Ärztin schallt schallt und fragt "waren es mal zwillinge? Oder hat die Kollegin was von einer Trennwand erwähnt?" Ääh nein, mein Mann und ich waren plötzlich schweißgebadet. Die Ärztin zeigte uns wo das Baby liegt und das da soetwas wie eine "Trennwand" ist. Durchblutung und alles andere ist gut, keine Sorge beim nächsten Termin bekomme ich nach dem 2. Screening eine Überweisung zum Spezialisten! Baby ist wieder etwas verzörgert entwickelt aber noch ok.

20. SSW - Es wird ein Mädchen, alles Top nur ist ihr Gewicht gering, wie bisher immer. 3 Tage später Termin beim Spezialisten, Diagnose Uterus Subseptus oder ein Amnionband. Er bestätigte das Outing zum Mädchen #verliebt und sagte "das Baby wird wohl nicht viel platz haben um zu wachsen, sie wird wohl eher ein Frühchen, sie liegt die ganze SS über bis jetzt in BEL und wird sich wohl nicht drehen können, Sie sind sehr klein und zierlich ihr Becken ist wohl zu eng um als Ergebärende aus BEL spontan zu entbinden, befassen Sie sich mit dem Thema Kaiserschnitt, denn bei einer normalen Entbindung ist das Risiko zu groß, dass Ihnen oder Baby was passiert" WOW - so viele Infos! Kann er hellsehen? Mein Mann sagte "der labert doch nur, muss ja nicht alles so sein wie er es jetzt aufgezählt hat" - doch später stellte sich heraus, dass fast alles gestimmt hat.

ET war 20.01.2015 und ich sagte immer wieder ich bin froh, wenn es Neujahr wird, bis wir zu dritt sind.

16.12.2014 - 36. SSW Geburtsplanungsgespräch im KH, Baby gehts gut, kleiner Kopf, geringes Gewicht, BEL, eine äußere Wendung ist zu Riskant und eher nicht möglich, da der Kopf der kleinen unter meiner rechten Rippe "festhängt" und dann genau diese "Trennwand" durchgeht, beide anwesenden Ärztinnen sagen es ist eine Uterus subseptus, spontane Geburt nich möglich da der Popo meiner Mausi nicht mal im Becken, sondern etwas links vom Becken, es wird wohl ein geplanter KS am 13.01.2015 also 7 Tage vor ET. Ich war irgendwie traurig und irgendwie auch nicht, da ich mich seit der 20. SSW irgendwie drauf eingestellt hatte (sh. die Worte vom Spezialisten!!) Wir sollen am 06.01.2015 noch mal kommen um alles abzuchecken, wenn alles dabei bleibt wird der Termin am 13.01. ausgemacht - ich habe Tränen in den Augen - dann sagt die Ärztin noch "wenn sie Wehen bekommen müssen sie aber kommen, wenn sie herkommen mit Wehen und der Po ist im Becken, dann können wir es mit eine spontane Geburt aus BEL probieren, wenn es nicht geht, können wir trotzdem noch einen KS machen."

28.12.2014 in der Nacht zum 29. hatte ich Wehen... Senkwehen, hmm die kommen von Rücken, fängt es jetzt doch an? Ich ging in die Wanne, die Schmerzen hörten nach 2 Stunden auf... Am morgen guck ich aus dem Fenster und alles voller Schnee, nein, ich habe ein Gyn.termin und will nicht fahren. Mein Mann arbeitet 80 km weiter weg von zu Hause. Ok, Taxi angerufen und hingefahren, CTG alles Top keine Wehen, Muttermund kontrolle - total Geburtsunreif alles fest zu. Naja es wird wohl der geplante KS am 13.01.2015 - doch der gedanke, fühlte sich falsch an in mir.

04.01.2014 - 37+6 SSW, ich jammere beim Frühstück mein Mann voll (Rippen tun weh, Ischiasschmerzen, Symphysenlockerung schmerzt immer mehr) habe keine Lust mehr, naja bald wird sie endlich geholt.
Mittags haben wir geherzelt und dann um 15:30 Uhr nahm mein Mann eine Dusche und ich lies mir Badewasser ein, da ich so komische schmerzen im Rücken habe wie bei der Mens. Wir reden noch, dass er gleich los muss, seinem Freund bei der Renovierung der Büroräume helfen. Die Schmerzen werden stärker, mein Mann geht raus, ich bade zu ende und steig mit schmerzen aus der Wanne, unten im Erdgeschoss kuschelig warm, er hat den Kamin angeschmissen, die Schmerzen sind schon stark ich kuschel mit unserer Katze und breche ab, das sind doch Wehen?! Ich hol mir Blatt und Stift und notiere mir Dauer und Abstand der Schmerzen, ich esse noch Kekse und Süßigkeiten und trinke Eistee wie verrückt. Bis ich auf mein Blatt achte und meinen Mann anrufe "Schatz ich glaube ich habe Wehen, die kommen alle 5 Minuten und dauern 1 Minute an, wann kommst du heim?" Er meinte er wenn ich "ich glaube" sage, sind es ja wohl keine Wehen er macht das kurz fertig und kommt dann heim. Na toll, ich kann plötzlich nicht mehr sitzen es tut weh, ich veratme schön, lauf hoch und bring meine Kliniktasche runter, ok da sind bestimmt Wehen ich kann kaum laufen, es zieht mehr im Rücken als im Unterleib, manchmal bekomm ich kaum Luft unter den Wehen. Rufe nochmal meinen Mann an er ist auf dem Weg, wir fahren ins KH, die Autofahrt dauert 15 Min aber war Schmerzhaft, ich will nicht sitzen beim laufen vertrag ich die Wehen besser! Im Kreißsaal um 18:30 Uhr angekommen, wurde CTG geschrieben tolle Wehen, mein Mann wollte mich zum lachen bringen und hat bei jeder Wehe gejubelt, als ob seine Lieblingsmannschaft ein Tor geschossen hätte :-D dann kam die Hebamme und untersuchte den Muttermund und sagte "2 cm, sie bleiben hier" mein Mann fragte was das bedeutet "die Geburt hat angefangen" meinte die Hebi und mein Mann "Was? Ohne Scheiß jetzt?" ich musste machen aber konnte es nicht und brachte nur leiste ein "es wird ein Kaiserschnitt" raus. Sie sah die Akte an und meinte, dass ein Arzt gleich kommen wurde "der Kaiserschnitt wird heute gemacht" Ich fing laut an zu weinen, ich weiß nicht warum! Mein Mann rief meine Mutter an, die dazu kam und mich getröstet hat. Beim Ultraschall wurde die kleine auf 2.500 g geschätzt, alles wie beim letzten mal, spontangeburt nicht möglich, die kleine wiegt zu wenig, sie wollen mit der OP doch etwas warten, jeder Tag mehr zählt für die kleine, denn bei einem Geburtsgewicht bis zu 2.500 g muss sie zur Neo und ich nebenan in die Wöchnerinnenstation. Ich wollte nicht liegen es war im stehen und laufen doch viel besser aber nein, die Fruchtblase darf nicht platzen ich muss liegen. 22:30 ich will, dass nach dem MuMu geschaut wird, die Hebi schaut nach 4 cm und will sich mit der Ärztin Unterhalten. Sie kommt wieder mit den Worten "Die Sectio wird doch heute gemacht, die Gefahr dass die Fruchtblase platzt ist zu hoch" ich wurde von der Hebi und meinem Mann in den OP geschoben und musste etwas Trinken, wegen dem Magen oder so weil ich den ganzen Tag über gegessen und getrunken habe. Dann musste mein Mann warten, ich wurde auf die OP-Liege gelegt und warme Decken wurde mir übergeworfen. Im OP-Raum angekommen wollte ich meinen Mann dabei haben, doch er musste sich erst anziehen ich fragte vllt 10 mal wie ein Kind "wann kommt mein Mann rein" später erzählte er mir, dass er hinter der Tür war und mich immer gesehen hat :-) Ich fing an zu zittern und konnte es mir nicht erklären warum, mir war warm obwohl alle sagten hier im Op ist es kalt. Ich bekam die Spinale und dann den Blasenkatheter, das fand ich super denn ich habe nur den piecks in Rücken von der Betäubungsspritze und dann nur noch so einen Druck im Rücken gespührt sonst nix.
Dann kam mein Mann endlich an meine linke Seite und das grüne Tuch wurde aufgespannt, ich fing an zu weinen und konnte mir nicht erklären warum ich weine, mein Mann war toll er hat mich beruhigt und ich sagte immer wieder "Schatz was machen die da, was machen die denn da, ich habe Angst alles zu spüren!" Er sagte wie sehr er mich liebt und das alles gut geht, dass die doch schon längst angefangen haben und gleich alles rum ist. Ich sagte "ich habe Angst vor den Schmerzen danach" und plötzlich hörten wir ein Schrei! Den Schrei unserer Tochter! dann sagte schon der eine Arzt "schauen Sie nach links" und da war sie, meine kleine Tochter, so schön und ein Auge war auf, der andere zu. Die Kinderärztin sagte, sie kommt gleich wieder ich heulte wie noch nie, weil ich froh war, dass sie da ist und weil sie so wunderschön ist! "ich will sie wieder sehen, die sollen mir meine Tochter bringen" sagte ich zu meinem Mann und der Antästhesiehelfer meinte nur "sie bekommen sie erst im Kreißsaal auf die Brust, ihr Mann kann gleich mit der Ärztin hoch in den Kreißsaal gehen" und da war wieder meine Maus ganz doll in eine Decke und ein Handtuch gepackt ich habe sie geküsst und gerochen und mein Mann ist mit ihr mitgegangen.
Dann bekam ich Übelkeit und ehe ich was dagegegen gespritzt bekommen habe, habe ich mich übergeben und bekam für kurze Zeit schlecht Luft, dann ging es mir gut, ich habe nicht mehr geweint, habe den Arzt gefragt wie lang es denn noch dauert "noch 15 Min. dann können sie ihre Tochter in dem Arm nehmen, bis dahin wird sie beim Papa sein" sagte er.

Im Kreißsaal angekommen sah ich zur Tür rein gleich meinen Mann mit meiner Tochter auf dem arm, er gab sie mir auf die Brust und ich konnte nicht aufhören sie anzuschauen, zu riechen und zu streicheln!
Ich fragte gleich meine Mama und meinen Mann wieviel sie wiegt und ob sie zur Neo muss, 2.530 g sie darf bei mir bleiben!!

Am 04.01.2014 ein Sonntagskind, kam meine Tochter um 23:27 Uhr mit 2.530 g, 49 cm und 32,5 cm KU per sekundärer Sectio. Nach 2 Stunden im Kreißsaal haben wir unser Familienzimmer bezogen, am Morgen um ca 8 Uhr sollte ich aufstehen, ich habe es mit ach und krach und unter sehr starken schmerzen unter schreihen geschafft. Es fühlte sich an als ob alles aus der Narbe rausfällt! Ich weinte vor Schmerzen und legte mich wieder hin. Dann wurde meine Tochter geholt sie wollten Blutzucker und Temperatur messen, die Schwester kam zurück, ihre Temp. ist zu nieder sie ist für paar Stunden im Wärmebett! am Mittag wurde wieder gemessen, wieder zu niedrig sie bekam eine Wärmematratze. Wir waren 6 Tage im KH, da sie ihre Temp nicht halten konnte.
Ich bin am 5.1. gar nicht mehr aufgestanden, ich war einfach kaputt, habe Schmerzmittel nach bedarf bekommen, mit dem Tabletten war es auszuhalten aber doch sehr schmerzhaft, die Wehen davor fand ich viel besser als die Schmerzen nach der OP.
Das stillen hat nicht geklappt - abpumpen, anlegen, Flasche geben, saugschwäche. Nach 3 Tagen bekam ich Wochenflussstau, dann kam der Milcheinschuss aber auch dann kam keine Milch, Tag 4 Milchstau.

Meine Maus hatte 5 Wochen Probleme ihre Temperatur zu halten, sie wurde mit 2.315 g entlassen, jetzt ist sie 6 Monate alt und wiegt 6.500 g.

Ich hoffe, mein Bericht war nicht allzu langweilig (falls es jemand bis zum Schluss gelesen hat) und sorry, dass es soooo lang geworden ist.
Liebste Grüße Sally neber schlafender Miray #verliebt :-)