Ich denke dass ich hier eine gute Möglichkeit gefunden habe um die Geburt meiner Tochter noch mehr verarbeiten zu können. Insgesamt war es das Schlimmste aber auch das Schönste was ich je erleben durfte. Etwas lang aber viel Spaß beim Lesen!
Na gut, dann mal los:
Ausgezählt war ich für den 25.07.2016. Ich ging felsenfest davon aus dass die Kleine sich bestimmt schon in der 38. Woche auf den Weg machen würde. Nun ja, da hatte mein Kind wohl andere Pläne.
Ab dem Mutterschutz hatte ich keinen Bock mehr schwanger zu sein. Wassereinlagerungen vom Feinsten, unbeweglich und einfach nur ätzend im Sommer hochschwanger zu sein.
Ja ET+10 wurde dann begonnen im KH einzuleiten. Total fertig und verheult kam ich morgens im KH mit meinem Freund an. Zum Glück wurden wir super nett von der Hebamme empfangen, die gerade mit einem frischgebackenen Vater dessen Tochter anzog.
Erstmal CTG im Kreissaal, dann Zugang legen und los gings mit Gel. Dachte schon an Horrorwehenstürme, doch es passierte nicht viel. Spazieren gehen sollen wir, dann wieder CTG. Ich wehte so bisschen rum und dachte mir ob dass alles an Schmerz sein soll?! So ging es den ganzen Tag. Um ca 16 Uhr wurde ich nochmal untersucht und der Befund war dergleiche wie morgens. Toll, alles umsonst. Musste ich mir umsonst die schreiende Mama neben mir anhören. Es war freitags und wir wurden wieder heimgeschickt. Der Arzt sagte noch, normalerweise geht's innerhalb der nächsten 24std los. Gut, sind dann noch zu einer Freundin gefahren. Pizza essen. Jedoch konnte ich mich nicht mehr richtig auf die Gespräche konzentrieren. Ich hatte Wehen. Ab nach Hause, bisschen ausruhen dacht ich mir. Gegen halb neun ging ich ins Bett und dachte mir, wenn du einschläfst sind es keine richtigen Wehen. Ich stelle mir die Wehen als Wellen vor. War dann gut auszuhalten und ich schlief ein. Toll.
Nächster Tag. 10 Uhr, ab zum CTG ins KH. Hallo andere nette Hebamme. MM 2-3 cm offen. Ich hätte fast geheult vor Freude, die Wehen waren nicht umsonst. Doch jetzt gab es blöderweise keine mehr. Also ab nach Hause. Samstag nix passiert, Sonntag nix passiert. Also auf auf zum erneuten Einleiten am Montag ET+14. Achja, Schleimpfropfen hab ich am Montag morgen noch verloren. Hallo 3. nette Hebamme und letzte Hebamme. 8.00 Uhr CTG, Untersuchung MM 4-5 cm. Jetzt geht was dacht ich mir, 2-3 std und des Kind is raus. Bestimmt. CTG zeigte jedoch keine Wehen, also weiter Einleiten mit Gel. 1 std rumliegen und dann wieder spazieren gehen. Nach einer Stunde CTG, leichte Wehen aber gut auszuhalten. Die Hebamme stöpselt mir den Wehentropf an. Voller Panik hab ich dann mal wieder auf die Horrorwehenstürme gewartet. So schlimm wurde es nicht, aber endlich kamen Wehen. Paar Turnübungen da die Maus leider noch nicht richtig reingerutscht war. Im Stehen waren die Wehen kein Problem. Mein Freund hat mir den Rücken massiert und ich dachte mir die ganze Zeit, ob dass wirklich alles ist?? Schlimmer von den Wehen wurde es wirklich nicht mehr.
So ging es eigtl den ganzen Tag, sobald man mich aber abgestöpselt hatte vom Wehentropf waren die Wehen weg. Wie weggeblasen. Doch die Hebamme versicherte mir dass es Vorwärts ging. So kurz nach Mittag war ich dann bei 7cm. Ja perfekt, dachte ich. Noch 3cm, kurz pressen und willkommen Baby. Nun ja um 16 Uhr sowas war ich immer noch bei 8cm. Waren mittlerweile im großen Kreissaal wo es dann zur Sache gehen sollte. Genau, sollte. Die Hebamme meinte noch, bald ist es gschafft, 18.30 ist spätestens das Kind da. Leider platzte meine Fruchtblase nicht von selber so dass die Hebamme an meinem MM rumfummelte und versuchte die Fruchtblase zum platzen zu bringen. Jedoch hatte ich dabei solche Schmerzen dass sie irgendwann meinte PDA. Von mir aus, dachte ich. Zu dem Zeitpunkt wurde mir langsam alles Zuviel. Mein Körper zu dumm um Wehen selbstständig zu produzieren, ich zu wehleidig für das Gefummle am MM und überhaupt wartete ich schon so lange und es passierte nix. Mein Freund musste rausgehen.
Der nette PDA-Mann legte mir dann den Zugang, ging problemlos, doch ich empfand es als Horror. Jetzt war ich ausgeliefert aber auch spürte ich nichts mehr was gut war. Mein Freund kam wieder und die Hebamme brachte die Fruchtblase endlich zum platzen. Dann kam der lustige Katheder und dann wieder warten bis es endlich losgeht. Mittlerweile waren etliche Personen im Raum gewesen, jeder durfte untenrum mal reinschauen, hatte ich zumindest das Gefühl. Furchtbar, ausgeliefert wie erwähnt. Dann gings los, ich zitterte die ganze Zeit wie verrückt am ganzen Körper und wurde zugedeckt. Die Hebamme meinte dass wäre die ganze Anspannung gewesen und durch die PDA würde ich jetzt alles loslassen.
Um ca 18.15 sagte uns die Hebamme dann dass es ihr Leid tut aber sie denkt da passiert nix mehr unter 2 Stunden. Ich dachte ich reiß das ganze Krankenhaus nieder, so zerschmetternd war diese Aussage für mich. Das ganze Wochenende tu ich hier rum und du sagst mir jetzt dass nix mehr passieren wird? Ich hab nur noch geweint und gesagt dass sie mir das Kind jetzt rausschneiden sollen, ich hab kein Bock mehr. Sie holte noch den Arzt, nochmal eine 2. Meinung einholen. Ja meine Tochter hat sich nicht richtig eingestellt, war mit ihrem Kopf quer und rutschte somit nicht richtig ins Becken. Er sagt warten oder Kaiserschnitt. Würde aber in 2std nix passieren, dann eh Kaiserschnitt. Ich hatte die Schnauze so voll und sagte dass ich jetzt mein Baby will und dass ich einen Kaiserschnitt will. Sofort.
Wurde dann auch gemacht. Völlig problemlos, PDA saß bombenfest. Hab meine Beine erst am nächsten Tag wieder gespürt;) Um 19.27 war sie dann da, mein Engel. Schmerzen danach sind nicht ohne, keine Frage aber man schafft es. Übrigens hatte meine Tochter die ganze Geburt über keine Probleme, ihr ging es immer blendend.
Ich hatte lange daran zu knabbern und tu es immer noch aber meine Maus lenkt mich gut ab und für sie würde ich es jederzeit wieder durchmachen.
Und an alle denen die Geburt noch bevor steht, man entwickelt Kräfte die man nicht kennt und man schafft alles wenn man will für das größte Geschenk dass man je erhalten wird. Alles Gute für euch!
Einleitung endet mit Kaiserschnitt
"Und an alle denen die Geburt noch bevor steht, man entwickelt Kräfte die man nicht kennt und man schafft alles wenn man will für das größte Geschenk dass man je erhalten wird."
Sorry, aber warum hast du dann einen KS verlangt? Wenn man alles schaffen kann? Und sie hatte NIE Probleme mit den Herztönen??? Und man hätte abwarten können? Nur weil du "die Schnauze so voll" hattest?
Bin sprachlos!
Trotzdem natürlich alles Gute
Finde ich total daneben. Meine Geburt verlief ähnlich. Das ganze procedere kostet trotz allem so viel kraft. Der Grund für den KS war ja nicht dass sie keine Lust mehr hatte. Es war schließlich abzusehen dass auch weiter warten nichts bringt. Viele denken scheinbar der kaiserschnitt ist ein zuckerschlecken zur natürlichen Geburt..
Ne, das denke ich nicht. Das ist sicher der reinste Horror. Aber was ich daneben finde, ist, dass sie sagt man entwickelt solche Kräfte. Ja anscheinend doch nicht?
Und der Arzt hat ja gesagt, man könne abwarten. Ich hätte alles daran gesetzt....