Hallo zusammen!
Da auch ich während meiner Schwangerschaft gerne und viele geburtsberichte gelesen habe möchte ich euch meinen nicht vorenthalten
Für die Länge entschuldige ich mich schon jetzt
Alles begann am 01.12. am Nachmittag. Wir waren mittlerweile 2 Tage vor dem errechneten Termin und ich spürte immer mal wieder Wehen. Tatsächlich sehr schnell relativ regelmäßig sodass ich meinen Freund anrief und ihn bat heute keine Überstunden zu machen, es könnte langsam losgehen... zu Hause angekommen war der ganze Spul vorbei und wir aßen gemeinsam und schauten Fernsehen. Am Freitag morgen dann gegen 5 Uhr begannen die Wehen wieder sehr regelmäßig zu kommen, allerdings völlig aushaltbar. Trotzdem bat ich meinen Liebsten heute nicht zur Arbeit zu fahren. Um 10 Uhr hätte ich meinen letzten Termin bei meinem FA gehabt, also habe ich sorgt angerufen und gefragt ob das überhaupt noch Sinn macht, bei regelmäßigen Wehen. Die Sprechstundenhilfe verneinte, da ich ja so oder so ins Krankenhaus fahren würde, lange könnte es ja dann nicht mehr dauern. Ok dachte ich, das hört sich gut an, ich hatte wirklich keine Lust mehr schwanger zu sein und wollte endlich mein Baby in den Armen halten. Und wie der Teufel so will hörten die Wehen um Punkt 10 Uhr auf -.- ... ich kontaktierte meine Hebi die dann meinte sollte heute nichts mehr passieren morgen am ET ab ins Krankenhaus zum CTG. Der Freitag verlief dann ohne weitere Vorkommnisse. Ich schlief gut bis zum nächsten Morgen. Da war er also, der Tag der Tage und nichts passierte. Ich also zum CTG ins Krankenhaus, Wehen ja, aber ernstzunehmen waren die nicht Also wieder ab nach Hause. Um 23 Uhr am 03.12. gingen wir ins Bett. Keine 2 Minuten und der Mann schlief und ich lag wach mit schmerzen... komisch war das, rücken/nierenschmerzen und unterleibskrämpfe, waren das so richtige Wehen? Ich hatte keine Ahnung, denn so hatte ich mir die Schmerzen nicht vorgestellt. Also stehe ich wieder auf und tigere bis 3:20 Uhr durch die Wohnung. Ja den Mann nicht zu früh wecken dachte ich mir. Aber dann fühlte ich mich einfach nicht mehr wohl und ich weckte ihn. Ab zum Krankenhaus - es sah so aus als ginge es los. Im Krankenhaus angekommen ab in den Kreißsaal ans CTG und siehe da Wehen weg ( super dachte ich mir, dann schicken die uns sicher gleich nach Hause... Noch eine Untersuchung bei der Ärztin und tadaaaa MuMu 3 cm ) Jippie- es geht los dachten wir nur. Ich sollte da bleiben, bekam einen Zugang (musste Antibiotika bekommen wegen B-Streptokokken), ein Zimmer und dann sollten wir laufen, mittlerweile war es 5 Uhr morgens . Ich kann euch nicht sagen wie oft wir das Treppenhaus hoch und runter gelaufen sind, aber so 100 mal sicherlich Wehen kamen wieder sehr regelmäßig in der Zeit. Um 14 Uhr wieder in den Kreißsaal CTG und MuMu Kontrolle, 1 cm mehr, blieben also noch 6. Am Abend dann, nach weiteren 100 mal Treppen laufen, eine weitere Untersuchung die keine Veränderung ergab. Erst sprach man von Wehentropf, dann hatte da aber so wirklich keiner mehr Lust zu weswegen ich mit den Worten :"gehen sie mal auf ihr Zimmer, essen und schlafen ein wenig, wir schauen morgen früh weiter!" Auf mein Zimmer geschickt wurde. Meinen Mann schickte ich nach Hause und ich versuchte zu schlafen ... es blieb bei dem Versuch denn um 00:30 Uhr am 05.12. tigerte ich in den Kreißsaal zurück da ich wieder Wehen bekam. Die liebe Hebi dort steckte mich zur Entspannung in die Badewanne und hab mir ein Zäpfchen welches den MuMu weiter öffnen sollte. Knappe 2 Stunden lag ich in der Wanne und duselte immer mal wieder ein, es war super entspannend
Gegen 3 Uhr setzten wir uns noch mal zusammen und besprachen wie wir weiter vorgehen möchten. MuMu war nun bei 5cm aber die Wehen nicht stark genug. Also schlug man mir nun doch einen Wehentropf vor, welchen ich annahm allerdings nur wenn ich eine PDA bekommen würde, da ich so viel gelesen hatte das diese Wehen furchtbar sein sollen. So war es dann also abgemacht, ich rief meinen Mann an und erklärte ihm die Lage, innerhalb von 30 Minuten war er da und wir legten los. Das setzen der PDA empfand ich als überhaupt nicht schmerzhaft, sie saß auch direkt sodass wir den Wehentropf anhängen konnten. Von den auf dem CTG angezeigten Wehen war ich so überrascht und perplex- sie waren riesig, ich hab nur nix gemerkt .
Um 10 Uhr hatten wir die 10 cm MuMu erreicht und es konnte endlich losgehen - der Arzt eröffnete die Fruchtblase und ab da wurde es heftig. Die PDA verweigerte mir Ihren Dienst und so trafen mich die Presswehen wie ein Hammer. Es waren wirklich schlimme Schmerzen, aber ich wusste ja, das ist der Endspurt- also los ich war bereit alles zu geben ... ich durfte nur nicht. Unsere Tochter blieb mit ihrem Kopf ab meinem Schambein hängen und so musste ich die Presswehen veratmen anstatt mit drücken zu dürfen. Das machten wir 3 Stunden so und ganz ehrlich, ich konnte nicht mehr und ich wollte auch nicht mehr! Ich wollte mit schieben, der Drang danach war höllisch groß, aber ich durfte immer noch nicht. Unter der nächsten großen Wehe untersuchte mich der Arzt noch mal, Ergebnis war das ihr Kopf zwar runter kommt aber wieder hoch rutscht sofort meinte der Doc das wir leider einen Geburtsstillstand haben und er hier abbrechen möchte- Kaiserschnitt! Da ich mich im Vorfeld mental auf einen Kaiserschnitt eingestellt hatte war ich einfach nur erleichtert- ich war müde und am Ende meiner Kräfte. Also durfte mein Mann sich umziehen während ich im OP vorbereitet wurde. Beim testen der unterleibsnarkose spürte ich aber noch etwas also Narkosemittel nachspritzen, das ganze machten wir 3 mal mit dem Ergebnis dass die PDA verrutscht sein musste denn die Betäubung ging nicht über meinen ganzen Bauch( und da war er aus der Traum, Vollnarkose! Und da brachen alle Dämme- ich hatte solche Angst. Niemand war bei der Geburt unserer Tochter dabei- und dabei hatten wir doch alles gegeben .
Als ich dann aufwachte warteten meine beiden Schätze schon an meinem Bett auf mich und ich bekam die Maus auf die Brust gelegt. Im ersten Moment wusste ich nicht wie mir geschah, aber dann war ich einfach nur glücklich dass sie da war und es ihr gut geht! Es war vorbei und mein Baby endlich auf der Welt. Finja, mit 3900 Gramm und 51cm
Nach 3 Tagen haben wir das Krankenhaus verlassen und kommen jetzt langsam im Leben als kleine Familie an! Ich hatte mir eine normale Geburt gewünscht, aber es hat nicht sein sollen. Was zählt ist dass es uns gut geht und manchmal kann man die Dinge nicht beeinflussen. Ich möchte jeder werdenden Mutti ans Herz legen immer alle Möglichkeiten offen zu lassen und nicht enttäuscht zu sein wenn es anders kommt als man es gerne hätte. Geburt ist unkalkulierbar aber wunderschön, egal wie die Mäuse auf die Welt kommen, wir als Mütter haben alles getan dass es ihnen gut geht und daran ändert sich nichts!
Puh das war's hier von mir- doch sehr lang geworden, sorry dafür!
Schöne Feiertage alle zusammen- und allen die die Geburt noch vor sich haben, alles Gute und zweifelt nicht daran dass ihr das schaffen könnt- ihr werdet euch wundern zu was ihr fähig seid
lieben Gruß
Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt;-)
Wow :) das ist einer der schönsten Berichte die ich hier gelesen habe und soll ich dir auch sagen warum ? Weil du eine der wenigen bist , die es so hingenommen hat wie es ist und nicht enttäuscht von sich ist weils ein Kaiserschnitt geworden ist . Das finde ich Mega klasse und eine super Einstellung. So wie du es geschrieben hast du hast alles gegeben aber es kam anders . Der Kaiserschnitt hat deinem Kind das Leben gerettet . Im Endeffekt ist es pups egal wie man entbinden Hauptsache alles ist gut und das Kind ist gesund :)
Frohe Weihnachten dir und deiner kleinen Familie:) Gruß
Besser spät als nie vielen vielen Dank für die lieben Worte!
Danke für deinen tollen Bericht. Ich finde deine Einstellung ebenfalls super und kann mich meiner Vorschreiben nur anschließen
Alles Gute für euch und eine glückliche Zukunft!
LG kaddi 36+5
Auch dir vielen vielen Dank.