Hallo,
nachdem ich die Geburtsberichte meiner ersten beiden Kinder hier veröffentlicht habe, möchte ich dies nun auch mit dem Bericht der Geburt meines dritten Kindes machen.
Bis ich zu dem eigentlichen Geburtsbericht komme, muss ich etwas ausholen, denn einiges lief in dieser Schwangerschaft nicht so, wie es sein sollte. Ich fang einfach mal an:
Unsere ersten beiden Kinder wurden im September 2013 und im Januar 2016 geboren. Wir entschieden uns recht schnell nach der letzten Geburt noch ein Kind zu bekommen und so durfte ich im April 2016 positiv testen. Wir freuten uns sehr und unsere Familien waren sehr überrascht wegen der schnellen Schwangerschaftsfolge. Trotzdem freuten sich alle mit uns! Der ET war für den 14.01.2017 errechnet.y
Ende Mai hatte ich meinen ersten Frauenarzttermin. Ich befand mich in der 7. SSW und mein Arzt bestätigte die Schwangerschaft. Wie bei meinen anderen Schwangerschaften auch hatte ich von Anfang an wieder die Übelkeit mit Erbrechen, wodurch ich ein paar Kilo abnahm. Ab der 14. SSW wurde die Übelkeit immer weniger und ab da war die Schwangerschaft wirklich angenehm. Natürlich war alles anstrengend, besonders mit einem noch relativ jungen Säugling zu Hause. Aber man wächst ja mit seinen Aufgaben
Ich meldete mich relativ früh im Geburtshaus an, da ich eine Hausgeburt machen wollte und dies von den Hebammen dort auch durchgeführt wird. Durch die Geburt meines Sohnes kannte ich mich dort schon aus. Leider erfuhr ich bei meinem ersten Termin mit meiner Hebamme, dass in der Kleinstadt in der ich lebe, ca. 20 Minuten vom GH entfernt, keine Hausgeburten mehr von den Geburtshaus-Hebammen durchgeführt werden, da sie einfach schon überlastet sind. Also suchte ich mir eine Hausgeburtshebamme – und zum Glück fand ich auch eine! Ich traf die Hebamme Mitte August das erste Mal und wir verstanden uns gut. Der Hausgeburt stand nichts im Wege!
Da ich eine entspannte Schwangere bin und ja auch meine super liebe Hebamme zur Vorsorge hatte, ließ ich nur die drei großen Ultraschalle bei meinem Frauenarzt machen. Damit war ich auch schon in der vorangegangenen Schwangerschaft gut gefahren. Beim 2. großen Ultraschall begann das Drama dann: Mein Frauenarzt konnte den 4-Kammerblick des Herzens von unserem Kleinen nicht sehen und überwies mich zur Pränataldiagnostik. Zwei Wochen später hatte ich dort den Termin. Die Ärztin schallte und leider lag unser Sohn so doof, nämlich mit dem Rücken nach oben, dass sie einige Organe und auch das Herz nicht richtig sehen und damit auch nicht beurteilen konnte. Also vereinbarten wir einen weiteren Termin Mitte September. Auch bei diesem lag der kleine Mann nicht sehr viel besser, aber sie konnte das Herz sehen und beurteilen. Die Ärztin sagte mir während des Ultraschalls zu mir, das unser Sohn ein Loch im Herzen hat. Dieses hatte eine Größe von 5 mm, was, wenn man sich vorstellt, dass das Herz des Babys so groß wie eine Walnuss ist, schon ziemlich groß ist. Das Loch war zwischen den beiden großen Kammern des Herzens, was man Ventrikelseptumdefekt (VSD) nennt. Die Ärztin wollte dies aber nochmal durch einen anderen Arzt überprüfen lassen, da die Beurteilung durch die komische Kindslage ja nicht so einfach war. Also wurde ich an ein Perinatalzentrum und den dort ansässigen DEGUM III-Spezialisten überwiesen. Die Ärztin machte persönlich einen Termin bei ihm aus. Als ich den Termin wahr nahm war ich in der 24. SSW. Der Arzt stellte nichts fest, außer den von der Ärztin schon entdeckten VSD. Ich ging also beruhigt nach Hause, denn der Arzt sagte mir, dass diese Löcher im Herzen auch noch kleiner werden oder sich sogar noch komplett verschließen können. Das hoffte ich natürlich.
Meine Hebamme kannte den DEGUM III-Spezialisten auch und vertraute seiner Diagnose, weshalb wir gemeinsam beschlossen, die Hausgeburt trotz des Lochs in Angriff zu nehmen. Sie bestand zwar darauf, dass ich kurz nach der Geburt mit unserem Sohn zum Kinderarzt gehen sollte und am besten auch zu einem Kinderkardiologen, aber das war ja kein Problem und leicht zu machen. Wir freuten uns also auf die Hausgeburt.
In der 32. SSW bat mich unsere Hebamme noch einmal den Spezialisten aufzusuchen, einfach um zu sehen ob sich was an dem VSD getan hat. Also habe ich einen Termin vereinbart, der aber 3x verschoben wurde. Letztendlich hatte ich dann den Termin bei einer Ärztin, da war ich dann schon in der 36. SSW.
Mitte Dezember bin ich also los gefahren zum Perinatalzentrum. Ich freute mich eigentlich auf den Termin, denn so konnte ich den kleinen Mann nochmal sehen und ich erwartete auch nichts schlimmes mehr. In der Klinik angekommen musste ich erstmal recht lange warten bis ich überhaupt dran kam. Dann aber gings los. Die Ärztin und ich besprachen erst einmal die Diagnose und dann begann sie mit dem Ultraschall. Erst begutachtete sie alle Organe und erklärte mir auch alles sehr genau. Das fand ich gut. Erst zum Schluss schaute sie sich das Herz meines Babys an. Dies tat sie sehr gründlich. Irgendwann wurden ihre Erklärungen immer weniger und sie schaute immer angestrengter auf den Bildschirm des Ultraschallgeräts. Da dachte ich mir schon, dass sie etwas nicht so schönes gefunden haben musste. Dem war auch so wie sie mir am Ende des Ultraschalls eröffnete. Unser Sohn hatte einen schweren Herzfehler (DORV), welcher auch häufig mit einer Trisomie, am wahrscheinlichsten war Trisomie 18, auftritt. Also empfahl sie mir eine Fruchtwasseruntersuchung durchführen zu lassen, damit wir die Gewissheit hätten. Außerdem hatte sie noch ein auffälliges Gesichtsprofil sowie eine atypische Handhaltung festgestellt – dies war aber nur ein Verdacht.
Ich war völlig überfordert mit der Situation, nach außen hin wirkte ich gefasst, aber in mir drin war ein Strudel, der alles mit sich zog. In dem Moment war ich einfach völlig perplex und konnte das was mir die Ärztin sagte auch nicht mehr richtig aufnehmen... Ich fuhr total erschöpft nach Hause. Noch auf dem Parkplatz rief ich meinen Mann auf der Arbeit an und erzählte ihm wie es nun um unser Kind stand. Durch meine tränenerstickte Stimme verstand er aber nur die Hälfte, aber er versprach so schnell wie möglich nach Hause zu kommen.
Auf dem Weg nach Hause musste ich immer wieder die Tränen unterdrücken. Zu Hause angekommen, sah meine Mutter, die auf unseren Sohn aufgepasst hatte, natürlich sofort, dass ich geweint hatte. Ich erzählte ihr alles und auch sie war natürlich total erschrocken. Ein paar Minuten später kam dann auch mein Mann nach Hause. Ich erzählte ihm alles. Meine Mutter fuhr bald nach Hause und wir unterhielten uns nochmal ganz genau über alles. Wir entschlossen uns dazu die Fruchtwasseruntersuchung durchführen zu lassen, damit wir uns darauf einstellen konnten, wenn unser Baby wirklich Trisomie 18 haben sollte. Mit Trisomie 18 sind die Kinder ja nicht überlebensfähig und darauf wollten wir uns einstellen. Abends fiel ich nochmal in ein tiefes Loch. Ich funktionierte nur noch, brachte die Kinder ins Bett und als ich dann auf dem Sofa saß brachen die Tränen aus mir heraus. Mein Mann stand mir bei, nahm mich in den Arm und ich weinte und weinte. Ich wollte kein behindertes Kind haben, das wurde mir jetzt einfach so bewusst... Wir gingen dann bald ins Bett und ich schlief, wider Erwarten, sogar relativ gut.
Am nächsten Tag sollte die Fruchtwasseruntersuchung stattfinden. Wir hatten neuen Mut geschöpft, da ja sonst nie etwas in den Ultraschalluntersuchungen aufgefallen war. Bei einer Trisomie gibt es ja normalerweise relativ schnell schon Auffälligkeiten am Kind. An diesen Strohhalm klammerten wir uns.
Morgens fuhren wir also in die Klinik. Wir konnten den Ärzten nochmal Fragen stellen. Es wurde ein kleiner Ultraschall gemacht und dann begannen sie mit dem Eingriff. Mein Bauch wurde desinfiziert und mit dem Ultraschall kontrolliert wo die Nadel eingestochen werden konnte. Die Ärztin führte die Nadel ein und es war ein super unangenehmes Gefühl. Es drückte und brannte. Das Fruchtwasser, das sie entnahm war blutig, da sie durch die Plazenta stechen musste, weil der kleine Mann ziemlich doof lag – in der 36. SSW ja auch nicht so ungewöhnlich. Blutiges Fruchtwasser ist nicht so ideal für die Untersuchung und Anlage der Kultur, weshalb der Arzt nochmal sein Glück versuchte. Der Stich mit der Nadel war hier zum Glück weniger unangenehm, aber auch er brachte nur blutiges Fruchtwasser zu Tage. Damit gaben sich die Ärzte aber zufrieden. Drei bis vier Tage später sollten wir das Ergebnis erhalten.
Wir versuchten uns abzulenken, hatten Besuch und verbrachten natürlich viel Zeit mit den Kindern. So kurz vor Weihnachten ist das ja normal Trotzdem machten wir uns natürlich Gedanken über alles. Wir glaubten aber fest daran, dass unser Sohn gesund ist – bis auf den Herzfehler natürlich.
4 Tage nach der Fruchtwasseruntersuchung erhielten wir das Ergebnis – keine Trisomie, unser kleiner Mann ist gesund! Wir freuten uns riesig! Unsere guten Gedanken und die ganzen Bekannten und Verwandten, die die Daumen gedrückt hatten, haben funktioniert.
Nun mussten wir uns auf die Geburt vorbereiten. In 3 Wochen sollte es ja soweit sein. Ich musste mich in einer Klinik anmelden und noch mehrere Untersuchungstermine dort wahrnehmen. Ganz schön stressig die letzten Wochen vor der Geburt und ich war froh, dass ich noch so gut zu Fuß war. Unser kleiner Mann wurde auf 3400 g geschätzt. Darüber wunderte ich mich sehr, da unsere anderen beiden Kinder unter 3000 g gewogen haben. Ich war sehr gespannt. Allerdings bestätigte auch unsere Hebamme und ihre Schülerin 4 Tage vor der Geburt die Schätzung der Ärztin.
So nun zu dem eigentlichen Geburtsbericht:
Einige Tage vor der Geburt hatte ich schon ein paar Wehen, welche aber immer wieder verschwanden. Nachts (vom 13. auf den 14.1) hatte ich alle 20 Minuten Wehen, aber ich schlief ein und morgens waren sie dann wieder weg. Am ET musste ich ins Krankenhaus, um ein CTG schreiben zu lassen. Außerdem sollte über eine Einleitung gesprochen werden, denn herzkranke Kinder können im Mutterleib schnell abbauen, ohne dass dies groß auffällt. Auf dem CTG waren 2 Wehen zu sehen, die ich zwar merkte aber sie waren noch sehr schwach. Bei der Untersuchung wurde festgestellt, dass der Muttermund fingerbreit auf war, der Gebärmutterhals stand aber noch komplett. Am nächsten Tag sollte ich wieder kommen zum CTG. Eingeleitet sollte am 14.1 noch nicht werden, da kein Bett auf der kinderkadiologischen Station frei war. Wenn sich unser Sohn allerdings von selbst auf den Weg gemacht hätte, hätten sie ihn auf eine andere Station gelegt.
In der Nacht hatte ich wieder Wehen, sie kamen so alle 10 Minuten und taten auch schon ganz schön weh. Allerdings gingen auch die morgens wieder weg. Wir machten uns also erstmal auf zu meinen Eltern und gaben dort die Kinder ab. Eventuell sollte ich ja heute eingeleitet werden und mein Mann wollte bei der Geburt dabei sein. Danach sind wir in die Klinik gefahren. Dort angekommen wurde ich erstmal ans CTG gehängt, welches sich in einem Vorraum zum Kreißsaal befindet. Die Liegen da sind super unbequem. Auf dem CTG wurden Wehen aufgezeichnet, die auch schon ein bisschen unangenehm waren. Sie waren auch schon annähernd regelmäßig mit Abständen zwischen 10 – 8 Minuten. Die Hebamme sah das natürlich auch und als ich ihr dann von den Wehen in der Nacht erzählte, wollte sie mich nochmal untersuchen. Wir sind also in ein Nebenzimmer gegangen und sie untersuchte mich. Der Muttermund war 2 cm geöffnet und der Gebärmutterhals auch schon ziemlich verkürzt. Die nächtlichen Wehen hatten also schon etwas bewirkt. Ich wurde aufgenommen, da sich ja schon etwas am Befund getan hatte.
Wir beschlossen erstmal spazieren zu gehen. Da wir aber auch Hunger hatten, sind wir zu einem Fastfoodrestaurant gefahren. Dort hatte ich auch Wehen, die schon ziemlich schmerzhaft waren. Zurück im Krankenhaus wieder ans CTG. Die Wehen kamen in einem kürzeren Abstand, waren aber nicht intensiver. Wir sind also wieder spazieren gegangen. Zwischenseitlich bezog ich noch mein Zimmer auf der Wochenbettstation. Dort lag schon eine Frau mit ihrem Sohn. Gegen 17 Uhr wurden die Wehen immer weniger intensiv und die Abstände wurden auch wieder länger. Es sah nicht sehr nach einer baldigen Geburt aus, was auch die Hebamme bei einem weiteren CTG bestätigte. Sie empfahl mir, mich ins Bett zu legen und für die kommenden Stunden bzw. den nächsten Tag Kraft zu tanken.
Also gingen wir auf mein Zimmer und ich legte mich aufs Bett. Es war so 19 Uhr. Meinen Mann schickte ich nach Hause, da wir nicht damit rechneten, dass heute noch was passieren wird. Ich bekam mein Abendessen und danach las ich noch ein wenig. Um 20:30 Uhr bemerkte ich wieder ein stärkeres Ziehen in meinem Unterleib. Ich dachte nicht, dass es Wehen sind. Sie waren nicht sehr doll. 20 Minuten später dachte ich dann doch, dass es Wehen waren. Alle 5 Minuten hatte ich eine Wehe, die auch schon ziemlich weh tat. Im Sitzen auf dem Bett waren die kaum auszuhalten, also stand ich auf und hielt mich bei jeder Wehe am Bett fest. Meine Bettnachbarin hat dann auch gesagt, dass das wie Wehen aussieht. Sie hatte schon Angst, dass das Baby noch hier im Zimmer kommt, ich musste also ziemlich angestrengt ausgesehen haben
Um 20:55 Uhr beschloss ich beim Kreißsaal vorbei zu schauen, mehr als mich wieder auf mein Zimmer zu schicken konnte ja eigentlich nicht passieren. Also machte ich mich auf den Weg und musste auf dem Gang (die Wochenbettstation und der Kreißsaal liegen auf der gleichen Ebene), der ca 30 m lang war, 2 Wehen, festgeklammert an der Reling der Wand, veratmen. Endlich am Kreißsaal angekommen, klingelte ich und eine sehr nette Hebamme öffnete. Ich sagte, dass ich Wehen habe und sie wollte natürlich noch ein CTG schreiben und das auf diesen, wie schon geschrieben, super unbequemen Liegen. Da ich nicht liegen wollte, sagte ich ihr, dass ich mich auf keinen Fall auf eine dieser Liegen lege und da kam auch schon die nächste Wehe. Ich klammerte mich an einem Sessel fest der da stand und die Hebamme schaute mir dabei zu, wie ich die Wehe veratmete. Sie sah dann ein, dass ich das CTG nicht wollte und ich durfte in den Kreißsaal. Schon auf dem Weg in den Kreißsaalraum musste ich wieder eine Wehe veratmen und auch schon ein bisschen tönen. Es tat schon ziemlich weh. Im Raum angekommen setzte ich mich aufs Bett und das CTG wurde gegen 21:15 Uhr angeschlossen. Ich klammerte mich bei jeder Wehe an das Bett und die Hebamme leistete mir Gesellschaft. Die Hebamme untersuchte mich und der Muttermund war 5 cm geöffnet und der Gebärmutterhals war komplett verstrichen. Ich veratmete brav meine Wehen und die Hebamme bereitete schon alles für die Geburt vor. Darüber wunderte ich mich sehr, denn ich glaubte nicht, dass mein Sohn bald geboren werden sollte.
Gegen 21:25 Uhr fragte mich die Hebamme, ob ich schon meinen Mann informiert habe, dass ich im Kreißsaal bin. Da hatte ich natürlich überhaupt nicht mehr dran gedacht! Aber ich wollte ihn ja unbedingt dabei haben, deshalb rief ich ihn zwischen zwei Wehen an. Er sagte, dass er sich sofort auf den Weg machen würde. Er brauchte ca. 20 Minuten in die Klinik. Die Wehen kamen in immer kürzeren Abständen und die Hebamme verständigte schon die Kinderärzte und die Station, damit diese unseren Sohn sofort versorgen konnten nach der Geburt. Ständig fragte mich die Hebamme, ob ich denn schon Druck nach unten hatte und ich dachte immer: Nein, dafür ist es doch noch zu früh – oder?! Aber dann, ein paar Minuten später, verspürte ich doch den Druck und die Hebamme schaute nochmal nach dem Muttermund. Er war schon fast 10 cm geöffnet, nur noch ein kleiner Saum stand. Sie verständigte die Frauenärztin und die Kinderärzte, dass das Baby nun in ein paar Minuten geboren werden sollte! Ich konnte es fast nicht glauben! Dann kam schon die nächste Wehe und ich schrie was das Zeug hielt. Es tat einfach so weh und drückte auch noch dazu. Da kam dann auch mein Mann! Er war gegen 21:45 Uhr da. Da mein Bein eingeschlafen war, legte ich mich seitlich auf das Bett und hielt mich bei jeder Wehe an einem Bügel über dem Bett fest. Meine Hose hatte ich da schon nicht mehr an. Irgendwann durfte ich anfangen zu drücken, aber irgendwie hatte ich Angst. Angst vor diesem fiesen Dehnungsschmerz und dem Ziepen und Zwicken da unten. Mein Mann und die Hebamme unterstützen mich und überredeten mich zu pressen. Ich traute mich dann bei der nächsten Wehe mit zu drücken. Irgendwann hatte ich das Gefühl nicht mehr zu können. Das sagte ich auch. Mein Mann feuerte mich an und sagte, dass mein Sohn ganz dunkle Haare hat. Dann platze plötzlich die Fruchtblase und der Druck nahm nochmal zu! Ich presste und presste und merkte wie sich alles spannte und dieses fiese Ziehen anfing. Der Kopf kam langsam und dann tat es ganz doll weh und der Kopf war geboren. Als der kleine Mann da so in mir steckte, zappelte er herum, was sich sehr komisch anfühlte. Mit der nächsten Wehe war mein kleiner Mann um 22:05 Uhr geboren. Er lag da zwischen meinen Beinen und sah super süß aus. Er schrie und wurde mir nur ganz ganz kurz auf die Brust gelegt. Ich konnte ihm noch einen Kuss geben und dann nahm ihn die Hebamme mit zu den Kinderärzten. Ein paar Minuten später kam die Hebamme wieder und sagte uns, dass es dem Kleinen gut geht. Wir waren natürlich sehr glücklich darüber.
Dann wurde die Plazenta geboren und ich bekam den Netzslip und die Binden an. Als nächstes wurde ich in einen anderen Raum geschoben und bekam unseren kleinen Sohn nochmal kurz auf den Arm. Ich schaute ihn mir an und kuschelte kurz mit ihm. Leider musste er dann auf die Kinderstation. Mein Mann ging mit, nachdem er mir noch einen Kuss gegeben hatte. 2 Stunden lang lag ich noch im Kreißsaal zur Überwachung und bekam dabei immer wieder Bilder und Videos von meinem Mann von unserem Sohn geschickt. Er war aber auch so unglaublich süß!
Irgendwann wurde ich dann auf die Wochenbettstation verlegt. Mein Mann kam dann nochmal vorbei, um sich von mir zu verabschieden. Ich war total gerädert und fühlte mich wirklich schlapp. Die Geburt war sehr schnell gegangen und ich war wirklich viel erschöpfter als nach meinen anderen Geburten, die viele Stunden gedauert hatten. Die Nacht war sehr durchwachsen, da das Baby meiner Bettnachbarin oft aufwachte und sich nur schwer beruhigen ließ.
Am nächsten Morgen konnte ich meinen Sohn auf der Frühgeborenenstation besuchen. Auf der kinderkardiologischen Station war noch kein Platz gewesen. Er war so klein, obwohl er mit seinen 54 cm und 3410 g (ja die Ärztin und meine Hebamme hatten recht gehabt!) das größte meiner Kinder (bei der Geburt) war! Er lag in einem Wärmebettchen, aber er wurde nicht gewärmt. Er konnte seine Körperwärme sehr gut allein halten. Insgesamt ging es ihm sehr gut. Damit hatten wir wegen seinem Herzfehler nicht gerechnet und waren darüber natürlich sehr erfreut!
In der Zeit wo ich ihn besuchte, bekam er ein Herzecho (schon allein das dauerte 45 Minuten), eine Röntgenuntersuchung und ein EKG. Er war sehr tapfer, aber danach einfach zu erschöpft, um noch aus meiner Brust zu trinken. Das fand ich schade, aber wir kuschelten ein bisschen. Irgendwann war ich sehr erschöpft und machte mich wieder auf den Weg zurück in mein Zimmer. Ich pumpte meine Milch ab und mein Sohn bekam davon auch wirklich jeden kleinen Tropfen. Das fand ich toll!
Am 17.1 wurde ich entlassen. Ein sehr komisches Gefühl, als frisch gebackene Mama das Krankenhaus ohne sein Kind zu verlassen. Aber ich wusste, dass er in guten Händen war. Zu Hause pumpte ich meine Milch ab, die auch immer besser zu fließen begann. Am Abend des gleichen Tages wurde unser Sohn auf die kinderkardiologische Station verlegt.
Inzwischen ist er zu Hause und bekommt zwei Medikamente, eins davon ist ein ß-Blocker damit sein Herz weniger schnell schlägt. Damit geht es ihm ziemlich gut, allerdings wird er in letzter Zeit immer schläfriger und trinkt auch weniger. Sein Gewicht konnte er bis jetzt ganz gut halten, allerdings muss es regelmäßig kontrolliert werden. Irgendwann wird er eine Magensonde brauchen, weil er zu wenig Kraft hat zu trinken. Für die OP, die auf jeden Fall bald ansteht, muss er aber Kraft haben und die kriegt er nur wenn er ausreichend Gewicht hat. Mitte März hat der kleine Mann noch einen Termin zum CT und auch zur Herzkatheteruntersuchung. Wir hoffen, dass er alles gut übersteht!
Ich hoffe euch hat mein wirklich langer Bericht gefallen!
LG Julia
Die Geburt unseres kleinen Herzchens (sehr lang!)
Hallo Julia,
das ist ein sehr schöner ausführlicher Geburtsbericht.
Ich drücke euch die Daumen, dass alles gut geht. Es war ja schon schön zu lesen, dass sich die Trisomie nicht bestätigt hat.
Liebe Grüße
Kerstin
Hallo Kerstin,
danke Wir brauchen ja auch wirklich so viele Daumen wie möglich, die gedrückt werden, damit unser kleiner Mann wieder ganz gesund wird!
LG Julia
herzlichen Glückwunsch <3
ich wünsche euch dass alles gut wird!! Meine Tochter wurde per Not Kaiserschnitt geholt und bei der u 2 kam die Diagnose Fallot plus 2 weitere. Heute ist sie Herzhgesund und wohlauf <3
alles gute für die op!! (Wo lasst ihr ihn operieren?)
seit 3 Wochen ist unsere mausl große Schwester und der kleine Bruder ist Herzgesund.
Falls du Fragen hast, schreib gerne.
Alles Gute für euch!!
Hallo,
danke für deine Nachricht!
Wurde deine Tochter wegen dem Herzfehler per Not-Kaiserschnitt geholt?
Wir werden ihn in der Medizinischen Hochschule Hannover operieren lassen. Dort wurde er auch geboren und lag da auf der kinderkardiologischen Station.
Noch herzlichen Glückwunsch zu deinem Sohn! Deine Tochter ist jetzt bestimmt sehr stolz oder?
LG Julia
Hallo Julia, ich war ewig nicht online.
Ich hatte 10 Std.heftige Wehen und plötzlich wurden die Herz Töne schlecht und waren plötzlich ganz weg. Aber es ging ja alles gut. Da wussten wir vom HF ja noch nichts.
Ja,sie ist eine mächtig stolze große Schwester,das stimmt <3
Alles Gute für die OP!
Wir sind nächsten Monat für 2 Wochen in Niedersachsen in Urlaub,aber weiter oben,direkt an der See.
Alles Gute für euch!