Eine schnelle erste Geburt

Hallo ihr lieben,

Ich dachte, ich schreibe auch mal meinen Geburtsbericht. Es war mein erstes Kind, und im Gegensatz zu vielen ersten Geburten von denen ich gehört habe, war meine ziemlich schnell. Und im Nachhinein ( meine Maus ist nun schon 6 Monate fast alt) finde ich die Geburt auch wunderschön!

Eigentlich war der errechnete Geburtstermin der 22.9.2016. Am 18.9. gingen dann aber plötzlich die Wehen los. Es war etwa um 14 Uhr. Die Wehen waren zu dieser Zeit noch suuuuper leicht, eher wie ganz leichte Periodenschmerzen, und total unregelmäßig. Ich fühlte mich super, merkte diese kaum und dachte "Ach, das sind bestimmt Übungwehen, die hatte ich bisher ja noch nicht!".

Um 19 Uhr wurden sie dann doch spürbar doller. Ich war aber immer noch der Überzeugung, es seien Übungswehen. Das sagte ich auch immer zu meinen Mann, der schon los wollte ins Krankenhaus. Dann kam auf einmal eine doch etwas schmerzhafte wehe (zog ganz schön) und mir fiel ein, gelesen zu haben, das Übungswehen in der Badewanne weniger werden. Echte Wehen nicht. Also stieg ich um etwa 19:30 in die Badewanne - und die Wehen wurden Stärker! Da war ich das erste mal verunsichert - ich war nicht nur von meinen Übungswehen überzeugt sondern auch davon, das die kleine mindestens einer Woche später als ET kommt (keine Ahnung warum haha).

Daraufhin rief ich meine Hausärztin an, die mich in der Schwangerschaft begleitet hat, und erzählte ihr davon. Sie meinte, es könnten Wehen sein, aber wenn, dann wird das sicherlich noch lange dauern bis sie kommt.

Also gut. Da war es etwa 20:30 Uhr. Innerhalb der nächsten Stunde wurden die Wehen dann aber total schlimm. Von 10 Minuten Takt zu 2-3 Minuten Takt. Da fuhren wir dann doch ins Krankenhaus. Mein Koffer nur halb gepackt, weil ich ja dachte, ich hätte noch die Woche Zeit haha XD

Um etwa 21:30 waren wir im Krankenhaus dann. Die nette Hebamme wollte dann erst ein mal ein ctg schreiben. Aber beim Weg von der Anmeldung zur Liege mit dem Ctg gerät hatte ich zwei Wehen, obwohl es vielleicht 30 Meter waren. Da untersuchte die Hebamme direkt meinen MuMu und meinte "Dann gehen wir mal gleich in den Kreißsaal, der MuMu ist schon 5 cm offen!"

Man war ich da überrascht. Es war ja mein erstes Kind und ich hatte null Erfahrung, und habe mich ehrlich gesagt auch nicht wirklich mit dem Thema Geburt viel beschäftigt.

Ich hatte nun Wehen im 2 Minuten Takt und nach einer knappen Stunde war der MuMu komplett offen. Eigentlich wäre dann meine Maus auch sofort gekommen, ich hatte schon ordentlich presswehen, aber leider lag sie nicht richtig im Bauch. Zwar war sie mit dem Kopf unten, aber mit den Gesicht falschherum - ein Sternengucker! Das hätte mir meine Frauenärztin schon gesagt, aber hatte gehofft, sie dreht sich noch.

Naja hatte sie dann nicht, und deswegen rutschte sie nicht richtig in den Geburtskanal. Das war das wirklich schmerzhafte an der Geburt - Ich hatte 2 Stunden lang etwa Presswehen, durfte aber nicht pressen! Verschiedene Posen später war es dann endlich soweit, es konnte losgehen! Erst dann platzte mir die Fruchtblase. Plötzlich sackten ihre Herztöne ab, wahrscheinlich wegen des Stress, und die Hebamme und der Arzt wurden besorgt. Mit der letzten Presswehe, einem Dammschnitt und mit runter drücken vom Arzt kam dann meine Maus raus, bevor die Saugglocke eingesetzt werden musste.

Zum Glück ging es ihr dann gut und wir waren überglücklich, unsere Maus am 19.9 um 1:27 Uhr in den Armen halten zu dürfen.

Ich muss gestehen, das ich nach der Geburt erst mal etwas "traumatisiert" war. Es ging sehr schnell und war schmerzhaft. Der Arzt und die Hebamme waren öfter nicht da, weil plötzlich viele Frauen in den Kreißsaal kamen (in der Nacht kamen innerhalb weniger Stunden 11 Kinder zur Welt!). Ich selber habe es nur etwas mitbekommen, aber mein Mann fühlte sich teilweise sehr verloren, was ich sehr gut verstehen kann. Ich fand es auch sehr aufwühlend, plötzlich ein Kind zu haben. Zwar bereitet man sich ja 9 Monate darauf vor und freut sich drauf, aber dann plötzlich dieser schmerzhafte und für mich vollkommen neuer und unerfahrener Vorgang der Geburt und dann plötzlich ist das Kind da. Das ganze mit den Schmerzen, irgendwie war ich etwas verstört nach der Geburt und dachte erst einmal - nie wieder !

Meine Maus liebte ich natürlich sofort und sie war zuckersüß, hatte schon gebrüllt bevor sie richtig draußen war!

Jetzt, ein halbes Jahr danach, finde ich meine Geburt aber sehr schön! Ich bin froh, dass es so schnell ging. Ich wollte nie ewig in den Wehen liegen und hatte Angst davor. Außerdem bin ich froh und auch stolz, es komplett ohne Schmerzmittel durchzustehen, obwohl es echt schmerzhaft war, so lange presswehen zu haben, ohne pressen zu dürfen.
Die Hebamme (die übrigens ganz toll war!!) hat mir danach auch gratuliert und meinte, das ich Ihre Heldin bin, das ich eine so schnelle und schmerzhafte erste Geburt so toll gemeistert habe, ohne Schmerzmittel und ohne viel jammern (obwohl ich dachte, ich würde nur jammern, aber das habe ich wohl nur im Kopf getan, denn mein Mann meinte auch, ich hätte nur immer Aua gesagt haha XD). Das fand ich wirklich toll!!!

Und mittlerweile habe ich auch keine Angst ein zweites Mal schwanger zu werden und freue mich schon auf die Geburt (naja, soweit man sich eben auf solche Schmerzen freuen kann ;D )

Lieben Dank fürs lesen :)

Ganz lieben Gruß
Tay mit Emilia 25 Wochen alt

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Herzlichen Glückwunsch! Schöner Bericht! Ich bin das erste Mal schwanger und habe auch einigen Respekt vor der Geburt. Kann man die Schmerzen mit irgendwas vergleichen? Wahrscheinlich nicht, oder?

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Vielen lieben Dank!

Ich hatte auch mächtig Schuss vor der Geburt, wahrscheinlich hab ich mich deswegen nicht so wirklich vorher damit beschäftigt!

Hm, also ich denke, das es für jede Frau anders ist ... Aber an sich die Wehen fühlen sich wie Periodenschmerzen an, nur halt im Bauch, vor allem in der Bauchwand. Es zieht sich alles zusammen und schmerzt.

Die Presswehen fand ich am schlimmsten, da ist der Schmerz am stärksten und man muss einfach pressen. Vergleichbar wie wenn man Durchfall hat - sorry Hahahah! Aber ich finde den Vergleich sehr passend - nur das es noch schmerzvoller ist. Da hat man ja auch so merkwürdige bauchkrämpfe und man muss drücken - man kann es nicht aufhalten.

Aber ich muss auch sagen, dann (zumindest ich) durch den Schmerz auch irgendwie betäubt war, also ich war ein wenig wie in Trance, habe kaum die Zeit wahrgenommen (kam mir alles viiieeel kürzer vor) und habe nicht direkt auf den Schmerz geachtet, wie am Anfang als man noch ganz da war. Schwer zu beschreiben, aber da fließen so viele Hormone das ich das so empfand - hoffe, du verstehst was ich meine XD

Und es ist wirklich war, das man es mit der Zeit vergisst - das ist das gute ;)

Liebe Grüße

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Mein Mann hat vor der Geburt aus Spaß immer gesagt " du betritts eine Welt des Schmerzes", das ist ein Film Zitat. Aber relativ passend. Mit der eigentlichen Geburt verlässt du diese Welt auch direkt wieder. Es ist halt einfach Schmerz. So würde ich es beschreiben.