Geburtsberichte: Natürliche Geburt meiner Zwillinge- 1.SL, 2. BEL

Liebe Mamis,
ich möchte heute von der natürlichen Geburt meiner Zwillinge berichten:

Nachdem ich am Dienstag, den 6.6. ab Mittags alle 5-10 Minuten Wehen hatte, beschlossen wir irgendwann ins KH zu fahren. Dies war meine zweite Geburt und mir wurde gesagt, ich solle nicht allzu lange warten, die zweite Geburt ginge schneller als die erste und bei Zwillingen geht es oft sowieso schneller, weil mehr Gewicht nach unten drückt. Im KH wurde festgestellt, dass der Mumu bei 2-3cm ist. Nach dem CTG bezog ich mein Zimmer und sollte in den Kreißsaal zurück kommen, wenn die Wehen häufiger oder schmerzhafter würden. Wurden sie aber bis zum Abend leider nicht.

Ich bekam dann eine Schmerztablette und sollte mich ausruhen. Durch die Tablette wurden die Wehen schwächer und seltener. Für die Nacht habe ich mich dann hingelegt und wir sollten am nächsten morgen zum Einleiten in den Kreißsaal kommen, falls es nicht von alleine weiter ginge. Mein Mann ist dann nach Hause gefahren zum Schlafen und ich habe mehr schlecht als recht im KH geschlafen.

Am nächsten Morgen, den 7.6. (37+4) sind wir mit Wehen alle 15 Minuten #schmoll in den Kreißsaal gegangen, wo wieder CTG geschrieben wurde. Den Babys ging es gut, beide in SL, aber da gerade 4 Einleitungen liefen, wollten sie sich nicht noch eine Zwillingsgeburt "antun". Uns wurde gesagt, wir sollen uns ausruhen und wir würden geholt werden, falls jemand entbunden hat und Platz für uns frei wird. Es würde aber sicherlich erst gegen Abend sein oder erst morgen. Gegen 15 Uhr fuhr mein Mann zum Lidl um etwas zu essen zu besorgen, und 5 Minuten später kam eine Schwester und sagte mir, dass ich zum Kreißsaal gehen kann. Ich schrieb meinem Mann schnell und ging dann runter. Unten wurde erst mal 15 Minuten CTG geschrieben und dann wurde besprochen, dass mit Gel eingeleitet wird, da der Muttermund zwar schon bei 2-3cm ist, aber noch etwas vom Gebärmutterhals steht und man dann ungern mit Tropf einleite. Das Gel wurde gelegt und nach 15 Minuten kamen die Wehen im 2 Minuten Takt, mein Mann kam nach dem Legen des Gels wieder.

Gegen halb 7, bei 5-6cm Muttermundöffnung, bekam ich die PDA, spürte das Legen kaum, es zog einmal kurz im rechten Bein, aber das war es. Erst wirkte die PDA nur rechts, dann wurde um 18.45 nochmal nachgespritzt und ich sollte mich auf die linke Seite legen. Kurze Zeit später war ich komplett betäubt- herrlich. Ich sah die Wehen nur noch auf dem Wehenschreiber und war komplett schmerzfrei.
Nach 2 Stunden ließ die PDA etwas nach, die Hebamme fühlte nach dem Muttermund um zu schauen, ob die PDA nochmal aufgefrischt werden soll oder nicht. Sie sagt: "Mumu ist offen, sie können jetzt pressen." Ich war etwas perplex, mir war noch gar nicht nach pressen, aber ok. Zwei Ärztinnen und ein Arzt kamen dazu, das ist bei einer Zwillingsgeburt Vorschrift.

Bei jedem Pressen kam die Fruchtblase meines Sohnes ein Stückchen nach draußen, ich konnte sie mit der Hand fühlen und sogar sehen. Mir wurde gesagt, dass ich ganz fest pressen soll um die Fruchtblase zu sprengen, ich hatte aber Angst, dass ich davon reißen könnte (wie bei der Geburt meiner 1. Tochter). Mir wurde versichert, dass das Gewebe dabei nicht nachgeben wird, zuerst wird die Fruchtblase springen und sein Köpfchen ist noch zu weit hinten um Schaden anzurichten. Also presste ich mit voller Kraft und nach ein paar Wehen sprang die Fruchtblase und mitsamt Fruchtwasser wurde Thorin herausgeschwemmt. Um 21.44 Uhr mit 2860g aus Schädellage. Ich durfte noch kurz mit ihm kuscheln und Papa schnitt die Nabelschnur durch, bis ich mich auf die Geburt meiner Tochter konzentrieren muss.

Thorins Geburt ging so schnell, dass niemand schnell genug meinen Bauch mit Händen geschient hat und meine Tochter hat die Gelegenheit genutzt sich in Beckenendlage zu drehen. Hebammen und Ärztinnen versicherten mir, dass wir sie auch aus dieser Lage geboren kriegen, ich war sehr entspannt und glaubte ihnen. Der bereits vorbereitete Wehentropf kam zum Einsatz. Es war anstrengend bei jeder Wehe wieder zu pressen, der Popo rutschte schlechter nach unten als ein Köpfchen. Ich versuchte es im Vierfüßler, gestützt an der Bettlehne, aber dabei machte mein Kreislauf schlapp, also legte ich mich wieder auf die Seite. Die zweite Fruchtblase wurde gesprengt und so rutschte die Kleine etwas tiefer. Ein paar Wehen später kam Skadi auf die Welt, mit einem Fuß voran und den anderen nach oben gestreckt – richtig im Spagat. Ihre Nabelschnur war etwas kurz, daher konnte sie mir nur unten auf den Bauch gelegt werden, aber Papa trennte die Nabelschnur durch und dann konnte ich auch mit Skadi kuscheln. Sie wurde um 22.13 Uhr geboren mit 3280g.

Im Anschluss muss ich noch genäht werden, Dammriss 1°, diesmal wurde ich richtig betäubt und merkte davon gar nichts. Die Hebammen sagten mir am Ende, ich dürfe gerne wieder kommen, so eine entspannte Zwillingsgeburt habe man selten. Auch unsere Babys waren tiefenentspannt und haben beide nur kurz geschrien und sich die Welt dann in Ruhe angeschaut. #verliebt

Ich hoffe, werdenden Zwillingsmamis und auch denen, die ihre Kinder evtl aus BEL gebären möchten, macht mein Bericht etwas Mut! Ihr schafft das alle! #winke

LG
Lyre