Meine 1. "Traumgeburt" ?

Da ich, so wie jede Mama in meiner ersten Schwangerschaft keine Ahnung hatte was bei so einer Geburt auf mich zukommen wird, habe ich gerne hier die Berichte gelesen. Manchmal haben sie mir die "Angst" genommen und manchmal hatte ich das Gefühl, besser auf diesen Moment vorbereitet zu sein.

Letztendlich kann ich aber sagen, als es soweit war, vergisst man alles drumherum!!!

Hier unsere 1. Traumgeburt:

Am Dienstag den 9.5. ging ich Mittags eine Runde spazieren. Wie so viele andere Erstgebärende war ich bereits ein paar Tage über meinem Termin. Also ging ich meine tägliche Runde

Anschließend Zuhause angekommen, musste ich bereits kurze Zeit später die Toilette aufsuchen. Mhhh komisch dachte ich mir... Naja, habe mich dann erstmal hingelegt um mich etwas auszuruhen. 45 Minuten später wurde ich wegen Unterleibsziehen wach und war irgendwie unruhig- da wusste ich das es heute soweit sein wird.

Ich sagte meinem Freund, dass wenn er noch irgendwas nach der Arbeit erledigen möchte, er das lieber heute anstatt morgen tun sollte.

Am Nachmittag kochte ich noch etwas für den Abend und als mein Freund nach Hause kam, hatte ich noch immer ein komisches Gefühl und auch kein Appetit etwas mitzuessen.

Um 20.20h überraschte mich dann auf der Couch die erste Wehe. Zuvor stellte ich mir immer vor wie sich diese wohl anfühlen werden und ob ich diese richtig einschätzen kann aber eins könnt ihr mir glauben, wenn es Wehen sind, dann merkt man diese

Kurzerhand habe ich mir schnell eine Wehen App auf meine Handy geladen und geschaut wie der Abstand ist.

Bereits ab diesem Moment kamen die Wehen alle 8 Minuten- vielleicht lag dies auch an der geburtsvorbereitenden Akupunktur. In den darauffolgenden Stunden wehte ich Zuhause vor mich hin und erledigte noch einige Dinge- Wohnung saugen,Duschen gehen, Fingernägel lackieren usw. *voll bekloppt eigentlich*

Als die Wehen dann in einem immer kürzeren Abstand kamen (2-3 Minuten) und auch schon schmerzhafter wurden, fand mein Freund das es an der Zeit war ins Krankenhaus zu fahren. Von Anfang an hatte ich mir gesagt, dass ich so lange es möglich ist Zuhause bleiben möchte. Um 00.20h fuhren wir dann ins Krankenhaus das auch nicht weit entfernt war.

Im Krankenhaus angekommen war zunächst nicht mein "Wunschkreißsaal" frei mit der Gebärwanne, da ich mir eine Wassergeburt wünschte. Also gingen wir erstmal in einen normalen Kreißsaal. Die nette Hebamme untersuchte mich und war über das Ergebnis ganz überrascht- schon 5 cm offen der Muttermund und das bei meiner 1. Geburt

Ich wurde ans CTG angeschlossen und die Hebamme wartete die nächste Wehe ab um zu sehen wie ich diese veratme. Alles super.
Kurze Zeit später durfte ich dann den Kreißsaal wechseln und in einen Kreißsaal mit einer Entspannungswanne gehen- das war zwar nicht die richtige Wanne, aber ich dachte mir " egal Hauptsache Wasser"

Die Hebamme ließ mir das Wasser in der Wanne ein, während ich auf dem Bett vor mich hinwehte. Da ich nicht die einzige Gebärende in dieser Nacht war, musste die Hebamme zwischen insgesamt 3 Geburten hin und her springen (wir waren vom Befund her fast alle gleich weit).
Gerade als mein Freund und ich alleine in dem Zimmer waren hatte ich das Gefühl das meine Fruchtblase geplatzt war. Sofort rief mein Freund Hilfe. Es war allerdings nicht die Fruchtblase sondern nur normales Blut, da sich der Muttermund weiter geöffnet hatte. Die Untersuchung ergab 7cm und das in so einer kurzen Zeit- super dachte ich mir

Danach wurde ich nochmal ans CTG angeschlossen und durfte in die Wanne. Dort wehte ich wieder eine Zeit lang vor mich hin und die Wehen wurden immer schmerzhafter. Hätte man mich vor der Geburt gefragt, ob ich ruhig bin oder laut schreie um die Wehen besser zu ertragen, hätte ich fast darauf gewettet das ich keinen Mucks von mir gebe- aber Pustekuchen - ich schrie was das Zeug hielt

Die nächste Untersuchung in der Wanne ergab 8cm geöffnet. Jetzt konnte es ja nicht mehr allzu lange dauern ABER ich kann gewiss sagen, die letzten 2cm haben es in sich

Da ich wie gesagt nicht die Einzige in dieser

Nacht war, waren mein Freund und ich relativ häufig alleine im Kreißsaal. Ohne seine tolle Unterstützung hätte ich das nicht so gut gemeistert. Er brachte mir immer wieder etwas zu trinken oder richtete mir die Handtücher am Rücken damit ich es einigermaßen bequem in dieser Wanne hatte.

Als dann eine weitere Frau ihr Kind auf die Welt gebracht hatte, hatte ich ab diesem Zeitpunkt die volle Aufmerksamkeit von der Hebamme und Ärztin. Bei der nächsten Wehe beschlossenen Beide, mir die Fruchtblase zu öffnen, damit die Geburt nun weiter voran gehen konnte.

Gesagt getan, die nächste Wehe kam, die Fruchtblase wurde geöffnet und ich merkte einen leichten Druck nach unten.

Die daraufolgenden Minuten/Stunden (ich weiß es absolut nicht mehr) hatten es dann in sich. Ich wehte lauthals vor mich her und hoffte das es bald geschafft sei. Gerade als ich alleine im Zimmer war und mein Freund auf der Toilette war (zum Glück ebenfalls im Kreißsaal) überrollte mich die erste heftige Presswehe. Da ich nicht wusste was ich tun sollte rief ich um "Hilfe" und mein Freund kam von der Toilette geeilt. Er sagte sofort der Hebamme Bescheid.

Diese kam dann rasch mit der Ärztin zu mir.

Die nächste Untersuchung ergab, Muttermund vollständig geöffnet, Kopf tastbar, ich darf mitpressen.

Ich gab bei jeder einzelnen Wehe wirklich alles und presste was das Zeug hielt aber durch die unbequeme Stellung in dieser Wanne konnte ich mich nur schlecht irgendwo festhalten. Als dann irgendwann der Kopf halb draußen war ließen meine Wehen nach. Ich wurde immer ruhiger und irgendwie waren die Wehen erträglicher. Ich ruhte mich schon fast aus und merkte wie meine Kräfte nachließen. Um mich anzuspornen sollte ich nach dem Kopf fühlen, aber das wollte ich nicht.

Als dann irgendwann die Wehen einen immer längeren Abstand bekamen und die Ärztin aufgrund meiner verrenkten Haltung in der Wanne die Herztöne nicht mehr richtig hören konnte, musste ich sofort aus der Wanne raus. Irgendwie stieg ich nun aus der Wanne aus und watschelte auf das Kreißsaalbett. Im Nachhinein sagte mir mein Freund, das zu diesem Zeitpunkt der Kopf schon halb "raushing", dabei hatte ich immer wieder das Gefühl gehabt, das der Kopf nach jeder Wehe wieder "reinrutschen" würde

Mit aller Kraft versuchte ich bei der nächsten Wehe zu pressen. Es tat sich aber leider nix. Die Ärztin sagte mir, dass wenn ich nicht nochmal alles bei der nächsten Wehe geben würde, sie den Wehentropf holen müsse, da meine Wehen nach wie vor nachließen. Da ich dies auf keinen Fall wollte, presste ich nochmal so doll ich konnte und der Kopf war draußen. Mit einer leichten Massage auf meinem Bauch versuchte die Ärztin die nächste Wehe auszulösen und nach dieser war es dann geschafft. Unsere Maus erblickte um 4.42h das Licht der Welt. Nach nur 4 Stunden im Krankenhaus war sie endlich da. Sie wurde mir sofort auf die Brust gelegt und wir durften ausgiebig kuscheln.

Da ich leichte Geburtsverletzungen hatte, wurde ich noch etwas genäht. Auch davor braucht man keine Angst haben. Nach der Geburt kannte ich keine Schmerzen mehr

Die komplette Geburt habe ich übrigens ohne irgendwelche Schmerzmittel gemeistert- warum? Keine Ahnung, irgendwie habe ich keine Sekunde währenddessen darüber nachgedacht.

Ich wünsche allen eine genauso schnelle und komplikationslose Geburt. Macht euch nicht zu viele Gedanken- es kommt wirklich immer anders als gedacht! Ich hatte mir so sehr eine Wassergeburt gewünscht, vielleicht klappt es beim nächsten Mal

Ganz liebe Grüße