Dann verfasse ich hier auch mal dem Bericht zur Geburt meiner Tochter (mein erstes Kind).
Sie wurde am 30.07. um 11:18 Uhr geboren.
Mein ET wäre am 27.07. gewesen und aufgrund von wenig Fruchtwasser und zunehmender Plazentaverkalkung war für den 31.07. bereits ein Kontrolltermin im KH ausgemacht, bei dem wahrscheinlich dann in Richtung Einleitung entschieden worden wäre.
Am 29. hatte ich dann allerdings bereits sehr häufig ein Stechen am Muttermund, was ich zwar (ebenso wie gelegentlich nachts unangenehme Wehen) schon seit Wochen immer wieder hatte, aber an dem Tag schien es mir häufiger und länger. Bei den vaginalen Untersuchungen war der Befund aber immer unreif gewesen, sodass ich mir keine Hoffnung machen wollte.
Ca. ab Mitternacht bekam ich dann ab und zu mal eine Wehe, die doch etwas schmerzhafter als bisher war. Um 3 Uhr hatte ich dann einen Blasensprung, wobei ich mir unsicher war, ob es einer ist weil es wieder aufhörte zu laufen/tröpfeln. Nun wurden aber auch die Wehen regelmäßiger und schmerzhafter. Ich weckte also meinen Mann und nach Rücksprache mit dem Kreißsaal fuhren wir ca um 5 Uhr dann ins Krankenhaus. Die Wehen wurden auf der Fahrt und dann auch im KH erstmal wieder weniger regelmäßig. Im KH wurde erstmal festgestellt dass es sich tatsächlich um einen Blasensprung handelte und die vaginale Untersuchung ergab dass der MuMu fingerdurchlässig ist. Wir wurden nun erstmal in ein Zimmer auf Station gebracht und sollten um 7Uhr (nach Schichtwechsel) nochmal zum CTG kommen und dann sollte auch noch ein Ultraschall gemacht werden. So lief es dann auch. Im Zimmer waren die Wehen wieder regelmäßiger aber beim CTG dann wieder mit größeren Abständen.
Ca um 8/halb 9 wurde wieder eine vaginale Untersuchung gemacht bei der der MuMu nun 4cm offen war. Beim Ultraschall wurde die Kleine auf 3400g geschätzt. Wieder im Zimmer hab ich erstmal nochmal gedöst immer zwischen den Wehen. Die waren jetzt wieder regelmäßig alle 5min und durchaus echt schmerzhaft aber ich bekam sie mit Atmung ganz gut in den Griff. Als ich irgendwann dann aber frühstücken wollte war das ganze langsam so schmerzhaft, dass ich mich fragte, wie ich das noch Stunden aushalten soll. Um halb 11 sollten wir dann wieder in den Aufnahmeraum zum CTG kommen. Dort stellte sich dann auch die inzwischen diensthabende Hebamme vor (vorher hatten wir von der Schicht nur 2 Hebammenschülerinnen kennen gelernt). Diesmal blieben die Wehen regelmäßig und wurden von Wehe zu Wehe stärker. Bei der 4. war ich innerlich so weit, dass ich der Hebamme, sobald sie wiederkommt, sagen wollte, dass ich irgendwas gegen die Schmerzen will. Die 5. war dann offenbar bereits eine Presswehe...ich wusste kaum was passiert und kam garnicht mehr auf den Gedanken zu kligeln aber die Hebammen wurden durch meine Schreie angelockt. Sofort wurde geguckt und tatsächlich der MuMu war komplett geöffnet, sodass es wirklich los ging. Da wir aber noch garnicht im Kreißsaal waren, wechselten wir in den angrenzenden Raum...dort gab es allerdings offenbar Probleme mit dem Strom sodass kein CTG funktioniert hätte...also sind wir in einer der kurzen Wehenpausen schnell in einen anderen Kreißsaal gelaufen. Dort angekommen hab ich außer höllischen Schmerzen kaum noch was mitbekommen und einfach versucht in etwa das zu machen, was mit gesagt wurde und war froh um die Hand meines Mannes und der einen Hebammenschülerin an denen ich Druck ablassen konnte...um 11:18uhr also etwa eine halbe Stunde nach der 5. Wehe des CTGs hatte ich es überstanden und die Kleine lag auf meinem Bauch.
Ich muss sagen...man hört immer, dass einem alles egal ist und man die Schmerzen vergisst sobald das Kind auf einem liegt. Ich hatte eher das Gefühl dass man mir in dem Moment auch en nassen Sack auf den Bauch hätte legen können und ich wäre glücklich gewesen, einfach nur weil die Schmerzen vorbei waren.
Anschließend wurde noch der Dammriss 1.Grades genäht und dann wollte die Kleine auch schon trinken sodass die U1 erstmal hinten angestellt wurde.
Insgesamt ging es mir echt schnell wieder gut und mein Mann und ich sind super glücklich
Plötzlich ganz schnell
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Ach...letztlich hatte die Kleine übrigens nur 3040g und eine Länge von 53cm.
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Klingt wunderbar!
Über den "nassen Sack" musste ich herzlich lachen!
3
Schön, dass ich dich zum Lachen bringen konnte