Geburt 15 Tage nach ET in Herdecke

Hallo ihr Lieben,

endlich darf ich hier auch meinen Bericht schreiben und nicht mehr "nur" lesen. Unser kleiner Sonnenschein wird heute schon vier Wochen alt und schlummert gerade im Stubenwagen.

Unser Sohn sollte am 30.6. auf die Welt kommen. Dies war der ausgerechnete Entbindungstermin, der aufgrund der IVF auch ziemlich genau war. So zumindest die Theorie! In der Praxis ließ er sich noch 15 Tage Zeit. Nach dem 30.6. musste ich zunächst alle zwei Tage zu meiner FA bzw. am Wochenende in das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, welches wir als Geburtsklinik ausgesucht hatten. Für alle, die das Krankenhaus nicht kennen. Dieses ist ein anthroposophisches Krankenhaus in der Nähe von Dortmund. Nach dem 10 Tag nach dem ET musste ich nur noch jeden zweiten Tag ins Krankenhaus zum CTG. Unserem Kurzen und mir ging es gut, aber Wehen gab es keine. Am 12. Tag nach ET haben sie dann versucht mit homöopathischen Mitteln einzuleiten. Ohne Erfolg! Ab dem 13. Tag wurden mein Mann und ich stationär aufgenommen. Wir hatten ein schönes Zimmer mit Balkon und Blick ins Grüne. Am 14. Tag nach dem ET wollten sie gerade die Geburt mit Hilfe eines Ballonkatheders einleiten als die Fruchtblase platzte. Das war am Freitagvormittag. Wehen hatte ich den ganzen Freitag über keine. In der Nacht zu Samstag fingen gegen zwei Uhr dann die Wehen an, die zunächst leichten Regelschmerzen ähnelten. Gegen drei Uhr wurden die Wehen stärker, sodass ich meinen Mann weckte. Wir sind dann zum Kreißsaal gegangen, der sich direkt neben unserem Zimmer befand. Beim CTG waren die Wehen noch nicht so stark zu sehen. Ich bekam Bucospan gegen die Schmerzen und wir gingen zurück auf das Zimmer. Das Bucospan half überhaupt nicht, sodass wir gegen vier Uhr wieder in den Kreißsaal gingen. Dort wurde erneut ein CTG geschrieben. Ich sehnte mich mittlerweile nach einem Schmerzmittel, weshalb die Ärztin einen Zugang legte. Als sie den Muttermund kontrollierte, war dieser bereits sechs Zentimeter auf. Sie fragte mich, ob ich eine PDA möchte. Natürlich wollte ich diese. Die Anästhesistin war sehr unterhaltsam und machte ihre Späßchen, was die Situation enorm entspannte. Nachdem die PDA wirkte, konnte ich endlich etwas entspannen. Die Übelkeit, die durch die Schmerzen gekommen war, verschwand und ich konnte sogar etwas schlummern. Gegen 8/9Uhr(?) hatte ich das Gefühl ich müsse aufs Klo. Doch der Toilettenbesuch verschaffte keine Erleichterung. Zurück im Kreißsaalbett kontrollierte die Hebamme den Muttermund und meinte, dass sie das Köpfchen sehen würde. Die PDA wurde noch einmal erneuert und dann gings ans Pressen. Das war sehr anstrengend. Die Angst, dass sich auch der Darm entleert, welche man in der Schwsngerschaft aufbaut, war plötzlich weg. Ich hatte nur noch das Ziel vor Augen, dass unser Sohn endlich rauskommt. Um 10.17Uhr war es dann soweit und er war endlich da. Ich hatte einen Dammriss zweiten Grades, der genäht werden musste und in den ersten Tagen das Sitzen schmerzhaft machte. Die Wochenbettblutung war am ersten Tag auch ziemlich heftig, aber schon am zweiten Tag glich sie einer starken Periode. Wir haben uns in Herdecke sehr gut betreut gefühlt und würden das Krankenhaus jederzeit wieder auswählen. Auch eine PDA würde ich jederzeit wieder machen lassen. Bei der PDA war letztendlich das Entfernen des Pflasters das Unangenehmste. Ansonsten waren es zwei Piekse, wobei man nur den ersten Pieks merkt.

LG