November-Baby - Geburtsbericht einer Erstgebärenden

Hallo ihr Lieben,
nun komme ich auch mal dazu. Unser Sohn erblickte am 15.11., ganz pünktlich zum ET das Licht der Welt. Hier der lange Geburtsbericht einer entspannten Mama, die beinahe zu entspannt war! 😉

Am 14.11. bin ich mit leichten Bauchschmerzen aufgewacht, die sich etwa wie Seitenstechen anfühlten, aber nicht schmerzhaft waren. Als ich nach dem Frühstück feststellte, dass dieses komische Gefühl kam und ging, fing ich an auf die Uhr zu schauen... aller 20-25min. Habe dem Ganzen aber wenig Beachtung geschenkt, da ich eigentlich nicht wirklich dachte es seien Wehen. Wir waren über Mittag schön bummeln in der Stadt. Als ich mich zum Mittagsschläfchen hinlegte, sagte ich noch zu meinem Mann „Ich glaube, ich habe leichte Wehen, aber bin mir nicht sicher.“ Nach meinem Nickerchen kamen die Wehen aller 15min... Ich, immer noch blauäugig... Wir tranken Kaffee und beschlossen spazieren zu gehen. Als wir zurück kamen, wurden die Wehen heftiger. Die Treppe hochzukommen gestaltete sich schon schwieriger. Ich glaube, da dachte ich das erste Mal „Ok, das müssen Wehen sein...abwarten.“ Mein Mann begann das Abendessen vorzubereiten und ich schaute fern, als ich bemerkte, das mein Steiß anfing zu schmerzen und ich kaum noch auf der Couch sitzen konnte und meinen Sitzplatz auf den Boden verlegte. Nun wars klar, Wehen... aber waren das Geburtswehen!? Ich sagte zu meinem Mann, „Ich glaube es wird schlimmer, aller 8 - 10 min, nach dem Abendessen rufe ich im Kreissaal an.“ Wir haben also noch schön gegessen, hatte aber kaum Hunger und konnte kaum noch sitzen. Als ich ich dann im Kreissaal anrief und die Wehen bereits aller 5min kamen, wurde mir klar, es könnte tatsächlich so weit sein. Dennoch wollte ich auf keinen Fall aus dem Krankenhaus wieder nach Hause geschickt werden, wegen falschen Alarmes. Ich beschloss noch schnell zu duschen, während mein Mann die gepackte Kliniktasche mit den letzten Kleinigkeiten bestückte und ins Auto verfrachtete. Auch er ging dann noch fix duschen. Dann machten wir uns auf in die Klinik (10min entfernt)

Jede Ampel war rot und meine Wehen wurden stärker, aller 3min (Vielleicht der Sitzheizung geschuldet.) In der Klinik angekommen, musste ich beim Aussteigen aus dem Auto schon veratmen und ausharren. Im Krankenhaus wurde ich direkt in den Kreissaal gebeten und wurde zeitnah untersucht... 10cm offen... Es geht los! „Sie gehen ohne Baby nicht mehr nach Hause.“ Gabe von jeglichen Schmerzmitteln war nicht mehr möglich. Jetzt ging es ganz schnell... Wehen aller 2min, CTG gut, Wehen wurden sehr stark und ich musste vertonen, aber der Kleine steckte im Geburtskanal... Jede Wehe dauerte sieben mal langes Stöhnen an... ich habe im Kopf mitgezählt. Trotz starker Schmerzen probierte ich einige Positionen... stehend am Seil, Vierfüßler-Stand, auch Laufen ... Die Fruchtblase stand noch... Dann, nächste Untersuchung, die Schmerzen wurden noch stärker und ich verspürte einen starken Druck im unteren Rücken. Während der Untersuchung platzte die Blase. Jetzt begannen die Presswehen. Ich hatte kaum noch Kraft... mein Herzschlag und der des Kleinen sackten ab... Wehentropf... jetzt musste es schnell gehen. Die Dosierung wurde ziemlich schnell erhöht. Die Ärztin drückte auf den Damm „Hierhin drücken...“! Eine Presswehe nach der anderen. „Fünfmal lange pressen... auch wenn die Wehe vorbei ist.“ Ich bekam kaum noch Luft, mir liefen die Tränen. Plötzlich, „Das Köpfchen ist da...“... Noch einmal Schwung holen. Ich dachte ich ersticke... konnte keine Luft mehr holen. Ich gab alles..! Ein kleiner Schrei und Linus war da.
„Strecken Sie mal Ihre Arme aus.“ Da nahm ich mein Baby das Erste Mal auf meine Brust... ein unbeschreibliches Gefühl! Papa schnitt ganz stolz die Nabelschnur durch. Vom Eintreffen im Krankenhaus bis ich den Kleinen im Arm hielt, dauerte es ziemlich genau 6h.

Liebe Grüße Julesy -überglücklich- 💙👶🏼🍀