Ihr Lieben,
euch allen noch einmal ein gesundes und glückliches Jahr 2018 und danke für den schönen Austausch während meiner Schwangerschaft.
Am Freitag, dem 29.12., hatte ich den finalen Termin bei meinem FA. Seit dem 22.12. war nicht mehr wirklich etwas passiert und ich sah mich auch noch im Januar als schwangere Mama durchs Leben gehen. Aber – oh, Wunder – Portio immer noch vollständig verstrichen und alles startklar, meinte der Doc. Ansonsten aber keinerlei Anzeichen. Unsere Wege trennten sich mit dem Beschluss, dass ich am 02.01. vorbeikommen soll und er mich dann zur Einleitung ins KH einweisen würde.
Nachdem wir unseren kleinen Mann über viele Jahre herbeigesehnt hatten, war ich natürlich unruhig, aber da unser Kleiner sich lebhaft bewegte, machte ich mir erstmal keine Sorgen. Gegen Mittag am nächsten Tag, nun schon dem 30.12., wurden meine Übungswehen plötzlich wieder sehr unangenehm und superregelmäßig – fast wie Wellen, die mich ab und an Sternchen sehen ließen. Da alle Vorbereitungen für unseren Süßen abgeschlossen waren, hoffte ich bloß, dass es nicht mehr allzu lange dauern würde und ließ diese Wellen über mich „drüberrollen“. Da ich ja noch nie vorher „richtige“ Wehen hatte, habe ich mir auch keine Gedanken machen, als die Wehen nach dem Abendbrot immer schmerzhafter wurden. Da wir noch von den Festtagen (und hauptsächlich der Schwangerschaft ) platt waren, waren wir schon 19.30 Uhr im Bett und haben uns eingekuschelt. Keine gute Idee!
Sobald ich mich hingelegt hatte, wurden die Wehen immer schmerzhafter, sogar so, dass ich ab und an mal ein bisschen aufgestöhnt (mein Mann sagte, es wäre schon mehr als das gewesen ) und ziemlich fest die Bettdecke gegriffen habe. Diese Schmerzen haben mich nicht lange im Bett gehalten und ich fing an, durch die Wohnung zu tigern. Die Wehen wurden davon nicht „weggeblasen“, aber sie wurden erträglicher – nur um nach 5 Minuten mit ganzer Kraft zurückzukommen. Sie wurden dann schließlich so schlimm, dass ich irgendwann wirklich im Bad zusammengesunken bin und leise vor mich hinwimmerte. Trotzdem wollte ich meinen Mann nicht in Panik versetzen, weil ich dachte, es ist nur falscher Alarm und der Körper macht sich nun langsam, aber sicher geburtsbereit.
So gegen 21 Uhr (die Zeit kam mir zwischenzeitlich ewig vor) wusste ich aber tief in mir, dass ich mir hier was vormachte und wir jetzt mal langsam in die Puschen kommen sollten. Also, meinem Mann den Schock seines Lebens verpasst (aber zwischen den Kontraktionen bekam ich nur ein: „Schatz, es geht los – JETZT!“ heraus) und eine halbe Stunde später waren wir auf dem Weg ins KH. Schon auf dem Weg dorthin dachte ich, dass wir an den Straßenrand fahren müssten und ich das Kind dort bekommen würde, weil die Wehen alle 2-3 Minuten kamen. Und immer wieder der Gedanke: Wären wir bloß früher losgefahren …
Im KH angekommen wurde ich sofort ans CTG angeschlossen und untersucht. Nach einer halben Stunde war klar: Ich hatte Geburtswehen und der Mumu ist bei 3cm. 3cm? Und solche Schmerzen? Ihr könnt euch mein Gesicht vorstellen. Gegen 23 Uhr wurden wir dann auf ein Zimmer gebracht und mit diesem Fortschritt … naja, ich bin und bleibe Optimistin. Die Wehen wurden danach immer kräftiger und ich war langsam an meiner Schmerzgrenze angelangt. Daher war ich froh als mir eine halbe Stunde nach Mitternacht endlich bei Mumu 5cm eine PDA verpasst werden konnte, die ich als vollkommen unkompliziert empfunden habe. Danach fühlte ich mich sofort entspannter und in mir machte sich etwas Erleichterung breit. Die Wehen kamen nämlich nur noch in dumpfen Wellen und das war viel besser – gleichzeitig wurde mir bewusst, dass wir einen Silvesterjungen bekommen würden. Darüber hinweg sind mein Mann und ich eingedöst.
Um 8.30 Uhr kam eine liebe Ärztin nach mir schauen. Nach der Ruhephase fühlte ich mich auch etwas leichter. Der Mumu war bei dieser Untersuchung auf 8cm, aber die Fruchtblase noch nicht geplatzt. Sie schlug mir dann vor, die Blase manuell zu öffnen, um die Geburt zu beschleunigen. Gesagt, getan – aber von da an begannen die echten Probleme. Gegen 11 Uhr war mein Mumu zwar bei 9 cm und ich hatte dieses Drücken nach unten verbunden mit dem Gefühl, nun endlich loszupressen. Ich wurde wieder untersucht und dabei stellte die Ärztin fest, dass ein Teil meines Mumus sich nach innen „geklappt“ hatte und unser Prinz so mehr oder weniger in mir drin gehalten wurde. Durch die Wehen und den Druck war der gesamte Mumu angeschwollen und an eine Geburt nicht zu denken. Wie es der Zufall wollte, schien ich im „Lasst uns die Zahl unnötiger KS reduzieren“-Programm gelandet zu sein (das gibt es nur in meiner Fantasie ), denn anstelle eines KS wurde mir gesagt, wir sollten versuchen, möglichst oft die Position zu verändern bis der Mumu vollständig geöffnet wäre. Ab diesem Moment hatte ich nur noch Panik, unser sehnsüchtig erwartetes Kind nun doch noch zu verlieren.
Dieser Zustand hielt dann gute 4-5 Stunden an, in denen ich ständig untersucht wurde. Das änderte aber nichts an meiner Angst. Um die Sache noch ein wenig „spannender“ zu gestalten, ließ am frühen Nachmittag auf meiner linken Seite auch noch die Wirkung der PDA nach, sodass der Schmerz von links kommend meinen ganzen Körper durchzog. Gegen 14 Uhr wurde ich an den Wehentropf gehängt, um alles trotz vorhandener Wehen weiter voranzubringen. Der KS stand nun plötzlich auch zur Debatte und ich wollte einfach nur noch unseren Sohn zur Welt bringen. Gegen 16 Uhr sollte ich dann dafür vorbereitet werden und wurde ein letztes Mal untersucht.
Doch als ein weiterer Arzt nachsah, hatte unser Kleiner geringfügig die Position verändert, was mir die Gelegenheit gab, loszupressen. In diesem Moment habe ich alle Kraft gebündelt und nur noch gepresst, geatmet und geweint. Alles gleichzeitig – trotzdem vergingen noch über 30 Minuten, für mich ist diese Zeit aber nur noch unter einem dicken Schleier. Ich kann mich an kaum etwas erinnern. Ich weiß nur noch, dass die Hebamme sagte, ich solle noch einmal tief Luft holen und so fest ich kann nach unten schieben, wo der Schmerz herkommt. Um 16.38 Uhr tat unser Junge seinen ersten eigenen Atemzug und meldet sich lautstark ins Leben. In diesem Moment fiel alles von mir – die Jahre des Kiwu, die Ängste und Bedenken in der Schwangerschaft, einfach alles. Ich musste lachen und weinen zugleich als er mir auf die Brust gelegt wurde. Mein Mann und ich sahen sich in dem Moment an (ich habe ihn vorher noch nie weinen sehen) und er sagte zu mir: „Er ist wunderschön.“ – und ich konnte nur schluchzen und sagte immer wieder: „Wir haben es geschafft. Wir haben es …“ - irre, so eine Geburt!
Die Nachgeburt kam ganz unkompliziert 20 Minuten später und die Nachwehen ließen relativ schnell nach. Draußen wurde es zunehmend lauter und im KH geschäftiger. Je später der Abend, desto mehr Krankenwagen zu Silvester … aber in dieser Nacht waren nur wir für uns wichtig. Am 02.01. durften wir dann schon nach Hause mit unserem kleinen Wunder und hier sind wir nun – voller Staunen und erfüllt von Glück.
Unsere „Silvestersonntagsrakete“ Richard wurde am 31. Dezember 2017 um 16.38 Uhr bei 40+6 geboren, wog 3450 g und war 52cm groß.
Unsere kleine Silvesterrakete ♥
Wie schön, herzlichen Glückwunsch! 💐
Genießt die Kennenlernzeit. 💙
Danke, liebe Meezekatze.
Herzlichen Glückwunsch zu eurem Schatz,
ich verschlinge gerade diie Berichte hier.
Euer Bericht treibt mir die Tränen in die Augen und selten kommentiere ich hier.
Diese Freude , die du beschreibst als euer Schatz da war kann man förmlich spüren....
Herrlich..
Alles Gute weiterhin für euch!
Janina mit Felicia 8 Jahre und Nino 4 Jahre an der Hand und Bennet 32 SSW inside
Danke für deine lieben Worte.
Ich freue mich, dass unsere Gefühle auch aufgeschrieben herüberkommen. Wir sind überglücklich, anders kann ich es nicht sagen.
Alles Liebe für euch
Herzlichen Glückwunsch zu eurem Silvesterknaller.
Danke für den wunderschönen und emotionalen Bericht. Hatte Tränen in den Augen beim lesen. Kuschelt schön :)
Silvesterknaller passt - wir haben schon gesagt, dass wir uns um eine passende Geburtstagsparty für unser kleines -chen nie Sorgen machen müssen.
Erstmal genießen wir jetzt unsere Kuschelzeit und wünschen euch alles Liebe
Zitat :
" Ich musste lachen und weinen zugleich als er mir auf die Brust gelegt wurde. Mein Mann und ich sahen sich in dem Moment an (ich habe ihn vorher noch nie weinen sehen) und er sagte zu mir: „Er ist wunderschön.“ – und ich konnte nur schluchzen und sagte immer wieder: „Wir haben es geschafft. Wir haben es …“ - irre, so eine Geburt! "
Unfassbar wie ergreifend sowas selbst für Außenstehende ist. Denn ich denke jede Frau stellt sich genau so, diesen einen Moment vor. Zu mindest geht es mir so. Hat mir Tränen in die Augen gezaubert und lässt mich nur noch mehr meinem eigenen Tag entgegenfiebern.
Danke für den tollen Bericht!!
Ich wünsche euch eine wunderschöne Kuschel-und Kennenlernzeit. Herzlichen Glückwunsch ❣️
LG Josy mit kleinem Mann im Bauch 30+3ssw 💙
Liebe Josy,
danke für deine lieben Worte. Ich freue mich, dass dir unser Bericht gefallen hat - unser Glück ist unbeschreiblich.
Ich hoffe, dass ihr bald auch das Wunder der Geburt erleben könnt - alles Liebe für euch
Herzlichen Glückwunsch auch von mir :)
Vielen Dank!
Alles Liebe für dich.