Hallo liebe Urbia-Gemeinde,
heute möchte ich euch von der Geburt unserer 2. Tochter berichten.
Der errechnete Geburtstermin war der 03.09.2017. Am 27.08.2017 hätte ich schwören können, dass es in der Nacht losgeht. Ich hatte abends regelmäßige Wehen. Im Nachhinein leider nur Senkwehen... Mann, war ich angefressen, als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin und alles wieder ruhig war. Die nächsten 2 Tage ist nicht viel passiert, obwohl laut Frauenärztin alles geburtsreif war. Am Mittwochmorgen habe ich dann den Schleimpfropf verloren. Trotzdem bin ich an diesem Tag und auch am Donnerstag noch mit unserer großen Tochter und meiner Mum ins Freibad gegangen.
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag bin ich um 2 Uhr aufgewacht und musste zur Toilette. Irgendwas war anders, aber wieder ab ins Bett. Um 3 Uhr bin ich wieder aufgestanden. Da hatte ich alle 10 Minuten sehr leichte Wehen. Ich hab meine Runden durchs Wohnzimmer gedreht, die Wehen kamen schnell alle 4 Minuten. Ich hab hin und her überlegt, ob ich meinen Mann jetzt wecken soll. Um halb 6 habe ich mich durchgerungen, ihn zu wecken, weil mein Wunschkrankenhaus 30 km entfernt und ausgerechnet zu dieser Zeit eine größere Baustelle auf der Strecke war. Wir mussten also unbedingt vor dem Berufsverkehr los. Ich hatte ein richtig schlechtes Gewissen, weil die Wehen sehr leicht waren, meine Periodenschmerzen waren immer weitaus heftiger...
Mein Mann ist dann auch gleich aufgestanden und ich habe meiner Mum angerufen, damit sie vorbeikommt und auf unsere Große aufpasst. Im Bad hat er sich erkundigt, ob ich auch sicher bin, dass es losgeht. Hmmm, glaub schon. Dass es losgeht, hatte ich im Gefühl, ich dachte zu diesem Zeitpunkt jedoch noch, dass sich die Geburt eine ganze Weile hinziehen würde... Ich habe mich noch kurz von unserer Tochter verabschiedet, dann sind wir um 06:10 Uhr losgefahren. Während der ganzen Autofahrt hatte ich 3 oder 4 Wehen. Ich war mir sicher, dass sie uns wieder heimschicken würden. Wehentechnisch wäre ich zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht losgefahren. Ausschlaggebend war wirklich nur, dass wir vor dem Berufsverkehr durchkamen. Um 7 Uhr sind wir im Krankenhaus angekommen und haben mich erstmal angemeldet. Um 07:15 Uhr lag ich am CTG, das bis um 8 Uhr geschrieben werden musste, weil unsere Kleine seelenruhig schlief. Während dem CTG hatte ich wieder regelmäßig Wehen, die aber nicht groß schmerzhaft waren. Vor der anschließenden Untersuchung war ich mich sicher, dass ich zumindest spazieren gehen geschickt werde. Nichts da, Muttermund ist 4-5 cm offen, ab in den Kreißsaal. Da hab ich dann zuerst gemütlich gefrühstückt und mit meinen Eltern und Geschwistern über Whatsapp geschrieben. Um halb 9 habe ich noch meine Scherze gemacht und kurz darauf ist mir das Brot, im wahrsten Sinne des Wortes, im Hals stecken geblieben. Ich hab keinen Bissen mehr runtergebracht. Die Wehen kamen plötzlich alle 2 Minuten und waren sehr heftig. Ich habe mich über das Bett gelehnt und mein Mann musste auf das Steißbein drücken. Nach ein paar Minuten hat mein Mann gemeint, dass wir mal nach der Hebamme klingeln sollten. Ich hätte das vollkommen vergessen... Die Hebamme kam und hat mich gefragt, ob sie mich nochmal untersuchen soll. Der Muttermund war bis auf einen kleinen Saum komplett und die Fruchtblase kurz vor dem Platzen. Schnell hat sie nach der 2. Hebamme geklingelt. Bei der nächsten Wehe bin ich wieder vom Bett runtergesprungen. Im Liegen habe ich es einfach nicht ausgehalten. Die Fruchtblase ist dann auch mit dieser Wehe geplatzt und ich habe nur noch gemerkt, dass der Kopf kommt. Mein Mann, der in diesem Moment hinter mir stand, hat das bestätigt... Ich konnte auf einmal nicht mehr stehen und bin zum Gebärhocker "gerannt". Kaum, dass mein Mann hinter mir saß, kam die nächste Wehe und dann war der Kopf auch schon geboren. Noch einmal kurz gedrückt und dann stand die Welt still... Um 08:54 Uhr wurde unsere wunderhübsche Tochter geboren und hat unser Familienglück perfekt gemacht.
Die Ärztin hat die Geburt leider verpasst und kam erst in den Raum, als ich unsere Tochter schon im Arm hatte. Nachdem die Nabelschnur auspulsiert hatte, hat mein Mann sie durchtrennt und wir sind auf das Bett umgezogen. Nach ein paar Minuten habe ich nochmal Wehen bekommen und die Plazenta wurde geboren. Dann hat die Hebamme uns alleine gelassen und wir konnten unsere Tochter in Ruhe bewundern. Ich habe sie angelegt und sie hat auch gleich ausgiebig gesaugt. Nach ca. 1 Stunde kam die Hebamme und hat mich auf Geburtsverletzungen untersucht. Ich war mir aber ziemlich sicher, dass alles heil geblieben ist. Und so war es dann auch. Aussage der Hebamme: "Man sieht nicht, dass Sie gerade ein Baby bekommen haben." Die U1 wurde bei mir auf dem Bauch gemacht und alles genau erklärt. Anschließend wurde sie unter den aufmerksamen Augen ihres Papis gewogen und gemessen: 3.695 perfekte Gramm auf 50 cm und 36 cm Kopfumfang. Ein wunderschönes und kerngesundes kleines Mädchen.
Die Hebamme hat mich gefragt, ob ich gerne duschen möchte, bevor ich noch für ein paar Stunden bis zur Entlassung auf die Wöchnerinnenstation verlegt werde. Ja, unbedingt! In der Zwischenzeit hat unsere Tochter bei meinem Mann auf der Brust gelegen und friedlich geschlafen. Nach der Dusche hat schon ein frisches Bett auf mich gewartet und dann wurden wir auf ein Zimmer gebracht. Wir haben noch einige Stunden auf die Abschlussuntersuchung warten müssen und sind dann um kurz nach 16 Uhr wieder nach Hause gefahren. Auf dem Heimweg haben wir noch eine große Pizza geholt und kurz nach unserer Ankunft zu Hause haben meine Mum, meine Schwester und mein Neffe unsere große Tochter wieder nach Hause gebracht und auch gleich das neue Familienmitglied begrüßt.
Die Geburt war wieder so, wie ich sie mir gewünscht habe: selbstbestimmt, ohne Schmerzmittel, ohne Dammschnitt. Die Hebamme war einfach nur anwesend und hat mich machen lassen.
Mein Mann musste am nächsten Tag nochmal einen halben Tag arbeiten und hatte dann 2 Wochen Urlaub und war ganz für unsere Große da, damit sie sich nicht zurückgesetzt fühlt. Meine Bedenken, dass der Altersabstand von 22 Monaten zu gering sein könnte, waren schon nach wenigen Tagen weg. Unser kleines Mädchen hat es uns von Anfang an aber auch so leicht gemacht. Sie war und ist immer noch ein unglaublich zufriedenes Baby und freut sich immer, wenn sie einfach überall dabei sein darf. Unsere Große war von der ersten Sekunde an unendlich verliebt in ihre kleine Schwester. Ich war und bin so unglaublich stolz auf meine beiden Mädchen.
Ich bin etwas wehmütig, dass ich nie mehr eine Schwangerschaft und Geburt erleben darf, aber gleichzeitig auch dankbar, dass ich 2 komplikationslose Schwangerschaften und 2 wunderschöne Geburten hatte. Unsere Familie ist komplett.
LG, Pearlz
Wunderschöne Geburt
Vielen Dank für deinen tollen Geburtsbericht! Der hat mir meinen morgen versüßt 🤗
Ich wünsche dir und deiner Familie alles Glück der Welt und vor allem Gesundheit! Genießt die Zeit zusammen 😊
Darf ich fragen, in welchem Krankenhaus / Geburtshaus du entbunden hast?
LG Maike 😊
Guten Morgen Maike,
Vielen Dank für deine lieben Worte. Es freut mich sehr, dass dir mein Bericht gefallen hat.
Ich war in der Filderklinik in Filderstadt.
LG,
Pearlz
Einen tollen Text hast du verfasst!
Ich habe auch zwei kleine Mädchen (mit 26 Monaten Abstand) und bin unendlich glücklich, zweimal das größte Glück der Erde erlebt zu haben und meine Kinder auf dem Weg ins Leben begleiten zu dürfen.
Alles Liebe für dich! 💕
Hallo Schneckenherz,
Vielen lieben Dank!
Meine beiden Mädels sind auch das Größte für mich.
Ich wünsche euch auch alles Gute!
LG,
Pearlz
Herzlichen Glückwunsch 😊 was für ein Traum 😊
Warum "darfst du nie wieder"?
Vielen lieben Dank!
Weil unsere Familienplanung abgeschlossen ist, wir fühlen uns komplett.
Dieses "leider" hätte ich wahrscheinlich auch noch nach 3 weiteren Kindern. Vor allem der Tag der Geburt und die ersten Tage sind einfach magisch. Ich bin einfach ein bisschen wehmütig. Bei meiner großen Tochter wusste ich, dass ich das alles nochmal erleben werde.
Aber ich habe 2 wundervolle Mädchen, glücklicher könnte ich nicht sein.
LG, Pearlz