Liebe Gruppenmitglieder,
für einen Radiobeitrag beschäftige ich mich mit der Bedeutung von Kommunikation und Sprache während der Geburt. Dafür bin ich auf der Suche nach Erfahrungsberichten – positiven wie negativen:
Habt Ihr während der Geburt vielleicht die Erfahrung gemacht, dass Hebamme oder Ärzt(in) Euch mit dem, was sie zu Euch gesagt haben, Mut gemacht und Kraft gegeben haben? Seid Ihr vielleicht sogar der Überzeugung, dass die Sprache eine zentrale Rolle bei Eurem Geburtserlebnis gespielt hat?
Oder lief es vielleicht unglücklicherweise anders und die Worte, die da im Kreissaal gefallen sind (zu Euch, über Euch oder in den Raum), haben Euch Angst gemacht oder den Mut genommen? Haben Euch die eventuell folgenden Interventionen vielleicht überrascht oder veranlasst, dass Ihr Euch übergangen gefühlt habt?
Gibt es einen Satz oder eine Situation den/die Ihr vielleicht nicht vergessen könnt oder wollt?
Ich freue mich sehr, wenn Ihr Eure Erfahrungen teilen mögt.
Schreibt mir gern, ob kurz oder lang hier oder per Mail an
weissraum48[at]gmail.com
Vielen Dank und herzliche Grüße
B.Conradi
Helfende oder verletzende Worte…? Erfahrungsberichte gesucht: Bedeutung der Kommunikation bei der Geburt
Der vater meiner tochter stand während der geburt hinter mir. Als das köpfchen kam sagte er:" ich seh den kopf, sie ist ganz blau." Das war NICHT hilfreich und nicht beruhigend. Der satz hat sich in mir eingebrannt weil ich sofort dachte sie hätte sauerstoffmangel. War aber nicht der fall! Alles war gut. Ansonsten war ich während der starken wehen so mit mir beschäftigt,dass ich kaum wahrgenommen habe was mit mir/ um mich herum gesprochen wurde.
Ich war 18 Jahre alt bei der Geburt meines ersten Kindes, ich selber war Vollwaise, damals vor Schwangerschaft knapp 48 Kilogramm schwer, sehr zierlich.
Meine Tochter 47cm, 4 kg, Kopfumfang 39,5cm, Sterngucker. Entsprechend schmerzhaft war die dreistündige Pressphase. Ich war verzweifelt, allein, verloren, und verängstigt, fühlte mich wie ein kleines Mädchen und weinte. Was tat die Hebamme: sagte, "sie machen das sehr gut Frau D.". Es gab in dem Moment keine ungeeigneteren Worte, ich machte nämlich (zumindest in meiner Wahrnehmung) nichts mehr gut und sehnte mich mit jeder Faser meines Seins einfach nur nach etwas Mitleid, Fürsorge und Trost.
Dieser Augenblick ist für mich unvergessen, prägend und oft in meinem Beruf (Alterspflege) präsent und hilfreich.
Also bei meiner ersten Geburt hatte ich Wehenschmerzen und wusste, weil es ja meine erste Geburt war, nicht so recht damit umzugehen. Und was sagt die Hebamme? "Das wird noch viel schlimmer!" Was das mit mir gemacht hat? Ich habe mich dort einfach nicht wohl gefühlt, nicht verstanden, nicht ernst genommen, nicht unterstützt, allein gelassen.
Bei meiner zweiten Geburt in einem anderen Krankenhaus war ich nach langem Pressen und unerträglichen Schmerzen so erschöpft, dass ich sagte: "Ich kann nicht mehr!" Da sagte die Hebamme zu mir: "Das ist ein gutes Zeichen, dass du das jetzt sagst, dann hast du es bald geschafft!" Das hat mich motiviert und mir noch mal Kraft gegeben.
26 Stunden Wehen, Fieber in der letzten Nacht, Herztöne vom Kind nicht optimal. Hatte Unmengen an Infusionen bekommen. Wehen waren weg, damit sich der Körper erholen kann.
Was sagt die Hebamme am nächsten Morgen. Gehen sie nach Hause mit dem Befund laufen andere wochenlang rum. Als wir sie gebeten hatten doch die Vorgänge der letzten Nacht durchzugehen wurde sie frech „sie ist die Hebamme“
Erst als der Arzt dazukam hat sie widerwillig eingelenkt.
Der Arzt hat dann für einen Hebammenwechsel gesorgt.
Gegenteil war die Kollegin die dann bei der Geburt anwesend war. Sie war ruhig. Mein Mann hat mir erzählt das die Oberärztin zufällig vorbei kam. Ich hatte einen Filmriss und kann mich nur noch an die freundliche Ärztin erinnern die mir gut zusprach. Die Stimmung war immer gut. Mein Mann und ich hatten das Gefühl es läuft. Am Abend nach der Geburt hatte ich erfahren, es war alles für einen Notkaiserschnitt vorbereitet war. Niemand dachte das ich die Kraft noch hätte mein Baby auf die Welt zubringen.
Ich habe bei der Geburt nicht so viel mitbekommen, weil ich so mit mir selbst beschäftigt war.
Woran ich mich noch gut erinnern kann war ein „Wir werden es versuchen, können aber nichts garantieren, die meisten möchten das nicht“ auf unsere Bitte von Hebamme und Hebammenschülerin geduzt zu werden.
Und immer wieder Vorschläge (keine Anweisungen!), was ich probieren könnte und (bei 9 cm) der Hinweis, dass die Wanne voll ist und die Frage, ob ich noch rein möchte.
Und beunruhigende Worte, aber eine beruhigende, Kraft gebende Stimme, als der Kopf fast draußen war und meine Wehen nachgelassen haben.
Ich fand es schön daß wir gedutzt wurden von den Hebammen. Wir waren bei der Geburt von unserem Sohn 19 & 25.
Als ich sagte ich könnte nicht mehr nach 10 Stunden Wehen aber schon mitten in der pressphase sagte die Hebamme das es gleich geschafft ist und ich dann meinen wunderhübschen Sohn bekommen werde, das fand ich sehr beruhigend und hat doch nochmal Kraft verliehen. Als er auf mir lag fragte sie mich dann ob es sich gelohnt hat und ja das hat es 😍
Meine Tochter kam per Einleitung und ich hatte keine Wehensteigerung sondern gleich die schlimmsten Schmerzen. Leider habe ich es nicht geschafft diese zu veratmen. Da meinte die Hebamme zu meinem Mann, wenn das so weitergeht wird das hier heute nichts mehr. Sie stand dabei neben mir! Dann hat sie mir ein Bad eingelassen, was die Schmerzen aber nur verschlimmert hat. Als ich nach fünf minuten wieder raus wolllte meinte sie bloß dafür hätte sie sich die ganze Arbeit aber nicht gemacht. Ich soll drin bleiben.
Gott sei Dank war dann Schichtwechsel und es kam eine ganz tolle Hebamme
Also ich finde eine Gute Kommunikation bei der Geburt sehr wichtig!
Ich habe alles gemacht, was die Hebamme mir gesagt und dadurch waren wie ein gutes Team, alles lief wie am Schnürchen. Ich wurde auch gefragt, ob ich das Köpfchen was raus guckt anfassen möchte oder ob ich mir den Mutterkuchen anschauen möchte und mein Mann wurde mit einbezogen, er sollte sogar selbst den Arzt anrufen, wenn unser Kind eben geboren wurde und naxh der Geburt hat der Arzt sogar gefragt, ob er mal ein Foto von uns machen soll für den Moment und die Hebamme fragte meinen Mann, ob er unser Kind waschen möchte oder sie es lieber machen soll, ich habe dem Arzt direkt gesagt, dass ich wieder kommen werde, so toll war es
Ich wurde mit Wehen nach Hause geschickt die Hebamme meinte ich soll zu Hause in Badewanne 10 min bleiben,wir sind nach Hause Badewanne 2 min später ich hab’s geblutet, viel schmerzen ich hatte keinen kraft mehr! Mein Mann hat mich angezogen schnell schnell züruck ins KH 1,5 std später Kamm meine Maus! Ich verstehe heute noch nicht warum wurde ich nach Hause geschickt mit Wehen ?? Oder hatte sie kein Bock mehr die Hebamme?