Von wegen - wenn es Wehen sind, merkst du das...

Heute möchte ich euch von der Geburt von David erzählen. Eigentlicher Termin war der 18.1.18 - aber mir war schon klar, dass er nicht an diesem Bilderbuchdatum kommen würde. Solange es kein Christkind geworden ist, war mir das aber egal.
Am 03.01. war mir nach dem Mittagessen schon dauerübel. Als hätte ich mich überfressen. Auch meine Laune war nicht die beste. Zur Linderung machte ich mir eine große Tasse Ingwertee. Ob das der Auslöser war? In der Nacht wachte ich von mensartigen Schmerzen auf, die aber gut auszuhalten waren. Ich schlief irgendwann auch wieder ein. Am nächsten Morgen, dem 04.01. - genau 38+0 - hatte ich diese Schmerzen immer noch. Ehrlich gesagt dachte ich, vielleicht sind das endlich mal Senk- oder Übungswehen. Ich ging duschen und rief dann um kurz nach acht meine Mama an. Ob ich damit zum Frauenarzt solle. Hatte am gleichen Tag wieder einen Kontrolltermin. Allerdings erst nachmittags. Sonst wäre die Geschichte hier noch spannender - wenn ich noch selbst in die Praxis gefahren wäre. Meine Mama meinte aber lieber gleich ins Krankenhaus. Besser einmal zuviel als zu wenig. Mein Papa kam kurz darauf um mich zu fahren. Mittlerweile wurden die Schmerzen doch stärker und im Auto wurde mir schon leicht übel. Nach gut 10 Minuten Fahrt war ich um 9:00 in der Klinik. Dort wurde ich ans CTG angeschlossen. Kaum lag ich dort musste ich mich das erste Mal übergeben. Die Schmerzen wurden immer stärker. Ich schrie und die Hebamme meinte nur ich müsse das besser veratmen. Bei der Untersuchung war der Muttermund erst 1cm geöffnet und der Gebärmutterhals verstrichen. Die Ärztin machte noch schnell ein Ultraschall und schätzte den Kleinen auf 3.000g. Gott sei dank, wenigstens kein 5kg Baby. Bei der letzten Untersuchung beim FA in der 30.Ssw war der Kleine schon auf 2.340g geschätzt worden. Nach der Untersuchung sollte ich mich wieder anziehen, aber ich liess die Jeans lieber aus. Danach war ich wieder alleine mit meinen Schmerzen und musste mich nochmals übergeben. Mein Papa war direkt wieder gefahren, um meine Mama zu holen. Ich schrie bei jeder Wehe den ganzen Flur zusammen. Kurz danach kam wieder eine Hebamme, die mir erklärte, dass ich richtig atmen müsse, das Baby würde keinen Sauerstoff bekommen. Ich versuchte ihr klarzumachen, dass das so einfach nicht ging. Sie fragte mich nach Schmerzmittel. Ich sagte erst nein und dann doch ja und ob es zu spät für einen Kaiserschnitt sei. Dafür sei es nie zu spät, antwortete sie. Aber dann doch erstmal nur eine PDA. Kurz danach ging alles ganz schnell. Keine PDA. Dafür der ganze kleine CTG Raum voller Ärztinnen und Hebammen. Sie standen zu sechst um mich rum. Ich bekam noch mit, dass meine Mama gekommen war, aber draussen warten sollte und sie einen Rollstuhl organisieren wollten um mich in den Kreißsaal zu bringen. Aber an aufstehen war schon gar nicht mehr zu denken. Ich war nur noch am schreien und am versuchen irgendwie zu atmen wie vorgegeben. Dann half mir eine Hebamme auch schon beim Pressen. Und wenige Minuten später hiess es der Kopf ist da und dann das ganze Kind. Um 10:26 war der kleine David da. Spontan ohne PDA. Eigentlich alles wie ich es geplant hatte. Aber dieser Wehenüberschwall hatte zur Folge, dass ich geschnitten wurde und dem Kleinen mit einer Saugglocke geholfen werden musste. Durch die starken Wehen und mein schlechtes Veratmen wäre für David sonst zu wenig Sauerstoff da gewesen. Kaum lag der Kleine auf meinem Bauch, durfte auch meine Mama zu uns. Ihr hatte man bei Ankunft einige Minuten vorher noch gesagt, ja das Kind kommt heute aber es dauert noch. Zum Nähen und zur Versorgung des Kleinen ging es dann doch noch in den Kreißsaal. Soviel zu den vielen Weisheiten. 1cm Muttermundöffnung pro Stunde. Bei mir gings in einer Stunde von 1cm auf offen. Erstgebärende übertragen oft. Auch das war nicht der Fall, exakt zwei Wochen zu früh der kleine Mann. Und wenn es Wehen sind, merkst du es. Manchmal auch erst, wenn es fast zu spät ist.

Jewel mit David, 3 Wochen alt