Hallo ihr Lieben!
Lang ist's her, dass ich hier aktiv war doch ich bin noch da und möchte euch von der supertollen Geburt unseres 3. Sohnes berichten:
Ausgezählt war ich für Silvester, worüber ich nicht besonders froh war-was eine blöde Zeit zum Kinderkriegen, so viele Feiertage usw. also beschloss ich so ein drittes Kind muss auf keinen Fall am ET oder gar danach geboren werden. Mein Ziel war irgendwas vor Weihnachten und nur bloß kein Feiertag! Ich nahm also reichlich Himbeerblättertee zu mir, lief jeden Tag bei Wind und Wetter mindestens eine Stunde draußen rum, nötigte meinen Mann und bereitete mich mit Ina-May Gaskin auf die Geburt vor. Trotzdem alles ruhig.
Am Abend vor Heilig Abend gingen wir dann recht spät zu Bett und herzelten wider besseren Wissens nochmal (ich sagte noch etwas wie, nein, heute sollten wir das lassen, sonst kommt der Kleine doch noch an Weihnachten...) Tja, Pustekuchen. Eine Stunde später (2:00 Uhr) wurde ich wach und lag im Nassen na toll dachte ich, sprang auf und weckte damit meinen Mann. Er fragte, ob alles in Ordnung sei. Meine Antwort - Nein, gar nicht - es läuft!
Da ich außer dem Fruchtwasserverlust noch nichts spürte und die Nacht ja bisher sehr kurz für uns war, sagte ich meinem Mann er solle weiterschlafen und verkrümelte mich ins Wohnzimmer. Da lag ich nun auf einem Stapel Handtücher und ärgerte mich binnen einer knappen Stunde war ich mir sicher jetzt auch regelmäßige Wehen zu haben, aber alles noch sehr schmerzfrei. Ich ging also duschen. In der Dusche beschloss ich, keine Zeit mehr zu verschwenden und meinen Mann doch sofort zu wecken, da die Wehen zügig stärker wurden. Er ging dann auch noch duschen und aß eine Kleinigkeit während ich Tasche, Babyschale usw. zusammen suchte und meine Mutter anrief, die rüberkommen und auf die beiden Großen aufpassen wollte. Sie reagierte mit "Na toll, heute! Ich komme." 10 Minuten später war sie da und mein Mann startklar. Also auf ins Auto - ich hasste das! Autofahren mit Wehen ist nichts schönes. Nach einer Wehe - die ich mittler Weile in mich gekehrt lautstark veratmete - verkündete mein Mann: "Eine Minute lang alle zwei Minuten!" sprachs und gab Gas. Ich dachte hoppla, dann liegts nicht nur am Autofahren, dann wird's ja wirklich ernst
Um 4:50 Uhr kamen wir in der Geburtsklinik an. Die Wegbeschreibung der Pförtnerin lehnte mein Mann ganz cool mit dem Hinweis, das sei sein 3. Kind, ab und ich tigerte zielstrebig Richtung Aufzug. Im Kreissaal wollte die Hebamme, dass ich mich zum CTG hinlege. Ich fragte, ob das nicht auch im Sitzen ging. Nein, ich sollte mich legen. Tat ich dann auch - für etwa 3 Wehen - dann setzte ich mich wieder auf. Danach wollte sie mich gerne untersuchen. Meine Antwort: Brauchen wir nicht mehr ich presse jetzt! Sie untersuchte doch noch fix und stellte fest: MuMu vollständig eröffnet, bis auf einen kleinen Saum, also rüber ins Geburtszimmer und noch nicht pressen. Gesagt getan. Auf dem Weg lehnte ich noch schnell aber bestimmt einen Zugang und eine Blutabnahme ab. Dort angekommen stand ich, auf's Kreisbett gestützt und war plötzlich alleine.Mein Mann wollte noch schnell das Auto umparken und Hebamme wollte was schreiben - ich solle rufen falls was wäre. Die haben Nerven, dachte ich mir und begann zu röhren wie ein Elch da nicht pressen wirklich wehtat. Als alle wieder da waren bekam ich den zuvor von mir geforderten Hocker und mein Mann plazierte sich hinter mir. Ich presste 2-3 mal und zack: Da war unser 3. Sohn! 5:23 Uhr. Ich durfte ihn mir selbst nehmen und war verblüfft, wie leicht und schnell alles vorbei war.
Weder ich noch unser Sohn haben irgendwelche Verletzungen davon getragen (ganz anders als bei den ersten beiden Geburten) Die Hebamme fragte, ob ich bleiben oder lieber wieder heimfahren wolle. Natürlich wollte ich lieber heim (hatte ich die ganze Schwangerschaft über schon vor - wegen dem doofen Termin und meinen beiden großen Jungs, die auf keinen Fall Weihnachten ohne Mama unterm Baum sitzen sollten). Sie gab ihr ok und so waren wir - nach viel gemütlichem Kuscheln, ganz entspanntem Kennenlernen, einem kleinen Frühstück und einer Dusche für mich um zehn Uhr wieder im heimischen Wohnzimmer. Die großen Brüder waren sofort total verliebt und wir zogen ganz entspannt unser übliches Weihnachtsprogramm durch (zum Glück hatte der Nestbautrieb mich dazu bewegt alles nötige vorzubereiten, so dass nur noch Baumschmücken und Essen zubereiten auf dem Programm stand) Alles in allem hatten wir einen tollen Heilig Abend und waren mit der Bescherung nur eine halbe Stunde im Verzug
Heute ist der junge Mann 6 Wochen alt, ist kräftig, aufgeweckt, entspannt und verzaubert einfach alle in seiner Nähe. Gerade liegt er in meinem Arm und lächelt mich ganz bewusst an-was kann es schöneres geben?
24.12.2017 5:23Uhr 3440g 54cm 34,5KU
MfG KTF mit vier tollen Männern
...mal eben schnell nebenher ein Kind bekommen...
Herzlichen Glückwunsch! Schön, dass du trotz Klinik so viel Selbstbewusstsein hattest und eine selbstbestimmte Geburt erleben konntest! Wünsche euch eine wunderschöne Zeit zusammen! 😊💜
Vielen Dank! Ja, um so selbstbewusst und selbstbestimmt zu sein musste ich viel lernen und es hat drei Geburten gebraucht. Ein großer Faktor war aber auch, dass die Zeit für jegliche Eingriffe viel zu knapp war.
Wow, Wahnsinn! Was für eine Traumgeburt! Alles Liebe für euch :)
Vielen Dank!
:D unglaublich charmant geschrieben! Fand ich wirklich klasse. Schien wohl wirklich eine traumhafte Geburt gewesen zu sein.
Vielen Dank! Ja, es war super und genau wie ich es wollte-bis auf's Datum... ;)
Wow ein toller Bericht. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH