Tolles Geburtserlebnis trotz ungeplantem Kaiserschnitt

So, jetzt berichte ich euch auch mal von der Geburt unseres Sohnes 💙
Nach einer sehr schönen und beschwerdefreien Schwangerschaft kam die Geburt - zwar anders als geplant aber dennoch war es ein tolles Erlebnis! Ich hatte bis drei Tage vor der Geburt keinerlei Wehen verspürt, konnte mir also nicht vorstellen, dass jemals irgendwas geschehen könnte, das die Geburt in Gang bringt. Dachte am Ende, er bleibt ewig drin ☺️
Freitag, den 19.1. war es dann so, dass ich einen permanenten Wehenschmerz hatte, der nur im Liegen weg war. Ansonsten zog es im Unterleib beim Laufen und Sitzen. Dachte da noch nicht, dass es was bedeuten könne, weil man ja immer hört, dass die Wehen kommen und gehen, quasi so Wellenartig. So ging es aber dann das ganze Wochenende weiter.
Am Montag Abend fingen um genau 21 Uhr dann „richtige“ Wehen an. Sie kamen, wurden langsam stärker und klangen dann nach etwa einer Minute ab. Mein Mann und ich lagen auf dem Sofa und haben ferngesehen. Ich hab mir eine Wehenapp runtergeladen und konnte so mitzählen. Erst alle 15 Minuten, dann so alle 6-8 Minuten. Zwischen jeder Wehe bin ich weggepennt, war unglaublich müde... Gegen Mitternacht habe ich dann im Kreissal angerufen und gefragt, ob ich schon kommen soll. Da sagte man mir, ich müsse nicht zwingend, solang der Abstand noch nicht bei 2-3 Minuten liegt. Könne aber gerne kommen, wenn ich möchte und mich dann sicherer fühlen würde. Da wir nur etwa 3 min Fahrtweg ins Krankenhaus hatten, entschied ich mich zu warten. Also, wieder ab aufs Sofa und zwischen den Wehen immer wieder weggedöst. Man, war ich müde. Dann um 2:00 Uhr sprang ich wie vom Blitz getroffen auf, die Fruchtblase war geplatzt. Mein Mann hat sich vielleicht erschrocken, hehe. 😁 Ab dann war ich erstmal hellwach. Bin duschen gegangen, habe die restlichen Sachen in die Kliniktasche gepackt und dann in aller Seelenruhe los. Nervös war ich nicht, eher total gespannt dass es endlich losging. Hätte selbst nicht gedacht, dass ich in der Situation so ruhig bin aber es war echt so. In der Klinik angekommen gab es erstmal ein ctg und Untersuchung des Muttermundes. So genau weiß ich das alles nicht mehr aber im Laufe der ersten Stunden war er dann bei 2cm. Wir wurden auf das Zimmer geschickt und sollten uns nochmal ausruhen. Ja das ging dann etwa eine Stunde gut, die Schmerzen wurden stärker und ich wollte gern was dagegen bekommen. Man bot mir erstmal an, in die Wanne zu gehen. Das hab ich dann auch gemacht. Das hat gut getan, die Schmerzen wurden etwas erträglicher, die Wehen kamen dadurch aber auch seltener. Nach ca 1,5 Stunden bin ich dann wieder raus. Am Muttermund hatte sich nichts getan. Habe dann gleich gemerkt, dass die Wehen nun heftiger kamen und auch gar keine richtige Pause dazwischen war. Naja, nicht so angenehm. Außerdem hat mein Kreislauf das lange baden nicht so gut vertragen. Anschließend folgten einige Stunden am ctg. Es stellte sich heraus, dass mit jeder Wehe die Herztöne meines Babies abfielen. Das hat man eine Weile beobachtet und dann stand irgendwann die Frage im Raum, ob ein Kaiserschnitt erforderlich sei. Erst hat man dem Kleinen noch Blut an seinem Köpfchen entnommen, um zu sehen, ob er noch gut versorgt war. Leider konnte man das nicht erkennen, da sein Blut sich mit meinem vermischte. Die Ärzte entschieden dann, dass recht schnell ein Kaiserschnitt gemacht werden müsse. Sonst sei das Wohl des Kindes nicht mehr gesichert. Außerdem ging in all den Stunden der Muttermund nicht weiter auf und ich hatte kaum noch kraft, der Schlafmangel tat sein übriges.
Also wurde ich fertig gemacht und der Kaiserschnitt sofort durchgeführt.
Bis unser kleiner Schatz dann da war, ging es schnell. Im Op herrschte gute Laune, das Team war wirklich toll. Ich hab mich dort gut aufgehoben gefühlt. Mein Mann war die ganze Nacht an meiner Seite und durfte auch im Op meine Hand halten. Leider wurde mir so schwindelig und ich hab den ersten Schrei unseres Sohnes nur ein wenig vernebelt wahrgenommenen aber das Geräusch vegesse ich nie 💙 Er war einfach zuckersüß anzusehen. Mein Mann durfte mit ihm zum Bonding in den Kreissal gehen, bis ich fertig genäht war. Danach habe ich übernommen. 😀
Alles in allem war es echt eib tolles Erlebnis! Ich habe noch im OP gesagt, das mach ich nochmal, ich komme wieder 😬 Ein unvergesslicher Tag! Mein Mann hat mir so tapfer zur Seite gestanden und so viel Sicherheit und Ruhe gegeben. Dabei durfte er mich gar nicht anfassen die ganze Zeit. Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben und auch nicht reden. Naja... ☺️

Ich kann euch allen, die ihr es noch vor euch habt, Mut machen. Auch ein Kaiserschnitt ist nicht der Weltuntergang. Ich hatte sogar Glück und war sehr schnell wieder fit. Habe kaum Schmerzmittel gebraucht und bin überrascht, wie gut alles geklappt hat. Bin ansonsten der totale Schisser, was Schmerzen und Krankheiten betrifft. Ich war noch nie zuvor in Krankenhaus und hatte echt respekt davor. Also, ihr schafft das auch 💪🏼✌🏼
LG Jona84

Unser Sohn Enno, geboren am 23.1.2018 mit 3400g / 53cm an ET+8