Obwohl die Geburt schon etwas zurück liegt, schreibe ich nun heute meinen Geburts reicht...
Ich hatte am 5. Januar 2018 meinen letzten Vorsorgetermin vor ET am 10. Januar. An diesem Tag meinte meine Ärztin, ich solle doch noch kurzfristig zur Geburtsplanung ins Krankenhaus. Der Kleine wäre 4200 gramm schwer, sie würde eine Überweisung schreiben. Auf der Überweisung stand "fetale Makrosomie", was mich schon etwas verunsicherte...
Montags bin ich dann ins Krankenhaus und die Chefärztin machte einen Ultraschall, laut ihr lag das Gewicht bei 3800. Ich würde aber spontan entbinden dürfen, weil es nicht mein erstes Kind ist. Allerdings wollte sie mich zur Überwachung aufnehmen, da die Fruchtwassermenge zu viel war und sie gern den großen Zuckertest machen würde. Laut meiner Ärztin hatte ich die ganze Schwangerschaft über "reichlich Fruchtwasser", nie hatte sich das negativ angehört... Naja kurz um, ein Wert vom Zuckertest war grenzwertig, daher vermutlich laut Ärztin das ganze Fruchtwasser und das Gewicht des Kindes. Man wollte einen Tag später anfangen die Geburt leicht anzustoßen.
Dienstags wurde mir morgens Gel gelegt und es stellten sich auch sehr gute Wehen ein... Diese verschwanden am späten Nachmittag jedoch wieder. Am nächsten Tag sollte ein weiterer Versuch starten...
Mittwoch morgen wurde eine Tablette gelegt. Diese sollte stärker sein als das Gel, jedoch merkte ich nicht viel... Mittags gab's dann eine weitere Tablette. Die Wehen wurden gegen Abend stärker und ich bin um 10 in den Kreißsaal, weil ich es auf dem Zimmer nicht mehr ausgehalten habe. Im Kreißsaal wehte ich dann vor mich hin...
Die Hebamme war alleine mit einer Ärztin. So liefen die beiden immer von mir zu einer anderen Patientin und wieder zurück. Die Patietin und ich waren circa gleich weit von den Wehen her... Wir lieferten uns ein Wettrennen.
Um 1.20 sprang die Fruchtblase und die Wehen wurden stärker. Ich habe einen Tropfen bekommen gegen die Schmerzen, allerdings hat sich mir davon alles gedreht und ich hatte das Gefühl als wäre ich betrunken.
Da die Hebamme immer wieder aus dem Zimmer lief, weil in der Zwischenzeit noch ein Notfall reinkam, und die Wehen sehr stark wurden, habe ich irgendwann ihre Hand gegriffen und gesagt "lass mich nicht allein"... Sie konnte jedoch nicht die ganze Zeit bleiben, weil so viel los war... Zur Verstärkung wurde noch Hebamme aus dem Bereitschaftsdienst in den Kreißsaal gerufen, sonst hätte sie das alleine gar nicht geschafft.
Irgendwann kamen die Wehen in so kleinen Abständen, dass ich keine Zeit mehr hatte mich irgendwie zu erholen. Die Herztöne vom Kleinen wurden auch schlechter. Also gab es einen Tropf mit Wehenhemmer damit wir uns kurz erholen konnten. Die Wirkung hielt allerdings nicht sehr lange an.
Die Blicke der Hebamme und der Ärztin wurden zunehmend besorgter und die Ärztin kletterte irgendwann zu mir hoch und wollte von außen mitschieben, verwarf den Einfall aber sofort wieder. Irgendwann hatten wir es dann endlich geschafft!
Ich schaute zu meinem Baby und sah nur, dass er blau war, er hatte die Nabelschnur um den Hals, und er schrie nicht. Auf meine Nachfrage warum er denn nicht schreien würde, bekam ich keine Antwort. Er wurde sofort weggebracht... In dem Moment fing ich an schwallartig zu Bluten und die Ärztin griff meinen Bauch und drückte ihn zusammen. Ich bekam sofort einen Tropf damit die Gebärmutter sich zusammenzog. Ich habe über einen Liter Blut verloren. Dann wollte die Plazenta erst nicht rauskommen...
Zwischenzeitlich wurde uns unser Baby gebracht und er durfte mit seinem Papa kuscheln. Er hat sich schnell erholt. Das Gewicht lag bei 4200gr und 55cm.
Mein Dammriss und Labienriss mussten noch genäht werden. Dadurch, dass im Kreißsaal aber so viel los war, lief die Ärztin immer wieder raus und die Tür stand ständig auf. Mein Mann machte diese laufend wieder zu...
Nach drei Stunden durften wir endlich auf unser Zimmer.
Alles lief gut und wir durften schnell nach Hause.
Vier Tage später bekam ich 39.8 Fieber und musste wegen einer Brustentzündung wieder ins Krankenhaus. Dort musste ich nochmal 3 Nächte bleiben mit Antibiotikatropf und habe direkt abgestillt. Ich war während dieser Tage nur am weinen, weil ich nicht bei meinem Baby sein konnte. Er war doch noch nicht mal eine Woche alt...
Leider erhielt ich in diesen Tagen auch noch den Anruf, dass das Neugeborenen Screening auffällig war und wir mit dem Kleinen zu Spezialisten müssten, er hätte eine Stoffwechselkrankheit.
Wenn man schwanger ist und sich auf sein Baby freut, legt man sich gewisse Vorstellungen und Wünsche zurecht.. Malt sich die Geburt aus. Ich hatte die Vorstellung nachts wach zu werden von den Wehen, ins Krankenhaus zu fahren, mein Baby zu bekommen und nach ein paar Tagen nach Hause zu kommen und dort die ersten Tage in Ruhe mit meinem Mann, meinem Großen und unserem Kleinen zu genießen. Mein Mann hatte sich extra Urlaub genommen...
Alles was ich mir ausgemalt hatte, ist nicht eingetroffen... Angefangen damit, dass eingeleitet wurde, dann die Komplikationen und alles andere...
Tut mir leid, wenn manchen der Text zu lang war... Vielleicht musste ich es mir einfach von der Seele schreiben...
Jeglicher Wunschvorstellung beraubt... Achtung sehr lang
Oh man das hört sich ja wirklich heftig an. Ich denke das es natürlich jeder Mama irgendwie so geht das man sich alles toll und super schön vorstellt. Gerade dann wenn die frauenärztin das auch immer bestätigt. In so einer schönen Situation denkt sich ja auch niemand so Was schlimmes aus.. Ich hoffe du kannst das alles in Ruhe verarbeiten und ab sofort die Zeit genießen ohne blöde Befunde oder Diagnosen. Wünsche alles gute!
Huhu,
Danke
Richtig, laut meiner Ärztin war die ganze Schwangerschaft über alles in bester Ordnung und er war von Anfang an auch immer schon schwerer als er hätte sein müssen. Aber hat ja zum Glück alles funktioniert und ich brauchte keinen Kaiserschnitt, das war ja eine große Angst von mir.
Wir kommen endlich zur Ruhe, auch wenn ich an dem Ganzen noch zu knabbern habe... Aber das geht, denke ich, auch irgendwann vorbei. Dem Kleinen geht es gut, das ist die Hauptsache
Liebe Grüße und alles Gute
Erstmal alles gute zur Geburt!!!
Die ja wirklich nicht so toll war 😞
Andere Frage? Das Screening? Habt ihr es schon machen lassen den Test?
Ich möchte dir sagen, bei der großen Mausi hatte ich das auch! Verdacht auf Mukoviszidose! Wir haben in der Uniklinik ein Schweiß Test gemacht wo meine große Tochter 6 Wochen alt war!
Das Ergebnis war negativ, durch die Geburt war der Wert erhöht der auf die Krankheit hinweist!
Also ich kann dir sagen das durch eine stressige Geburt die Werte auch mal verfälscht sind!
Ich drücke dir die Daumen das alles gut wird!👍🏻
Huhu,
Danke!!
Wir waren direkt eineinhalb Wochen nach der Geburt in einer Klinik und haben den Befund überprüfen lassen. Leider hat sich das Ganze bestätigt.
Er hat einen Biotinidasemangel, also etwas gut behandelbares. Das lässt sich mit einer Tablette am Tag gut einstellen und wir müssen halt in regelmäßigen Abständen zur Kontrolle.
Liebe Grüße
Unsere Tochter,2007 geboren, hat auch Biotinidasemangel..Ich kann dir sagen,das sie sich super entwickelt hat. Der einzige Stress ist der Tag der Kontrolle... Sie hat Angst vor Nadeln und macht heute noch Terz....Aber sie weiß, dass sie es über sich ergehen lassen muss um gesund zu bleiben. Und mittlerweile sind wir bei nem 2jährigen Abstand der Kontrolle.
Liebe Grüße und eine schöne Zeit