Meine erste Geburt - unser kleines Ü-Ei

Hallo ihr Lieben,

nun endlich komme ich zum Verfassen meines Geburtsberichts, mit Baby zuhause bleibt tatsächlich nicht mehr so viel Zeit ;-)

Bereits vorab, ich frage mich echt, wie manche Unserinnen während der Wehen noch Beiträge verfassen können wie "es geht los" - "ich bin auf dem weg ins Krankenhaus". Ich hätte niemals auch nur die Idee gehabt mein Handy in die Hand zu nehmen, zu sehr war ich mit mir und meinem Körper beschäftigt. Aber darum geht es ja nicht, sondern euch Ablauf zu schildern. Sehr Detailiert in der Uhrzeit, mein Mann hat Protokoll geführt.
Nein - ich habe ihm nicht gesagt er soll mitschreiben ;-) Er hat es einfach so gemacht, um zu wissen, was wie war. Umso besser für euch, ich leg mal los :-)

Mein errechneter ET war der 20.01.2018, wobei ich jedoch nach Bestimmung meines Eisprungs etc. auf den 22.01.2018 gekommen wäre. Die letzten Wochen waren erschwerlich, viel Wasser in den Beinen, keine Lust mehr etwas zu machen.
Ich hatte seit Silvester schon ab und zu Vorwehen (diese leichten Schmerzen unten im Rücken, als wenn man seine Tage bekommen würde) aber nicht der Rede wert, das kannte ich ja schon. Also auch am 16.01.18 mit diesen leichten Schmerzen etwa alle 30 Minuten am Sofa gelegen. Schmerzen kann man es fast nicht mal nennen, war echt kaum spürbar.
Um 22:30 Uhr ins Bett gegangen und zu meinem Mann noch gesagt, ich weiß gar nicht wie ich den Tag morgen rum bringen soll, soooo langweilig. Das sollte sich schnell ändern!
Um 01:50 Uhr wurde ich wach, lag abgedeckt im Bett mit dem nackigen Rücken in Richtung Fenster. Das war - trotz 0 °C Außentemperatur gekippt - ich liebe es in der Kälte zu schlafen. Ich vermute, dass durch die Kälte meine Wehen unterdrückt wurden, schließlich werden echte Wehen ja bei Wärme stärker. Auf jeden Fall wurde ich wach und dachte mir oh Gott hab ich Rückenschmerzen! Erst mal Pipi machen wenn ich eh schon wach bin. Also ab auf die Toilette und da der "Schock", mein Schleimpropf ging ab.
Wenn ihr euch mal nicht sicher seid, ob er abgegangen ist, wenn ihr gefühlt eine Qualle auf der Hand habt, von Größe und Konsistenz, jaaaa das ist der Schleimpropf ;-)
Okay, also erst mal den Schwabbl weg bekommen und Duschen. Zurück ins Bett, beobachen wie regelmäßig die Wehen kommen, man sagt ja, Anfangs alle 20-30 Minuten, dann alle 5 Minuten. Meine Wehen kamen bereits alle 3-5 Minuten #schock
Also wieder ins Badezimmer, noch mehr Schleim und der Drang, mal auf groß auf die Toilette zu müssen. Das Spiel ging noch 2-3 mal, dann habe ich meinen Mann um 02:50 Uhr geweckt. "Mein Schatz wir müssen ins Krankenhaus, es geht los" - seine Antwort "Willst du dich nicht erst nochmal hin legen?" - "NEIN".
Meine Körperhaltung hat ihn zu dieser Annahme gebracht #rofl
Es hatte in dieser Nacht bei uns sehr viel geschneit, also erst mal Auto abkehren während ich in der Küche noch aufgräumt habe - irgendwie muss man die Zeit ja rum kriegen ;-)
Mein Mann hat kurz im KKH angerufen um zu sagen dass wir kommen, alles klar, Hebamme erwartet uns. Ab ins Auto, am KKH angekommen natürlich den Parkplatz am letzten Ende gewählt (obwohl nachts ja alles frei war... typisch Mann) und durch den Schnee zum Haupteingang gestapft, natürlich verschlossen. Geklingelt und gewartet - ich dachte ich bekomme gleich mein Kind im Schnee!
Um 03:30 Uhr im Kreißsaal angekommen wurden wir erst einmal gefragt wie weit wir weg wohnen (2 Min), da meistens beim ersten Kind ja noch Zeit ist. Muttermund untersucht, erst 1 cm geöffnet (mehr hatte ich schon gar nicht erwartet), CTG angeschlossen - nein ich gehe nicht wieder heim. Meine Wehen hatten zu diesem Zeitpunkt schon "oh Gott oh Gott oh Gott" stärke und ich wollte am liebesten dass es gleich aufhört.
Gegen 04:00 Uhr habe ich mir einen Einlauf geben lassen, auch wenn ich daheim schon mehrmals auf der Toilette war, sicher ist sicher. Würde ich auch jedem Empfehlen, zum einen nimmt der Gang zur Toilette etwas den Wehenschmerz, zum anderen kommt bei der Entbindung sonst alles raus, was noch da ist ;-);-)
Nachdem die Wehen immer heftiger wurden, habe ich mir gegen 05:00 Uhr die PDA legen lassen. Zum Glück hat dieser Anästhesist die PDA im liegen gestochen, nach Sitzen wäre mir nicht gewesen. Nach 3 weiteren Wehen hat diese gewirkt und ich war tatsächlich im Liegen sogar absolut schmerzfrei.
Mein Mann musste während des Stechens der PDA (lange Nadel) den Raum verlassen und zur Toilette gehen - Nadeln sind nicht so sein Ding #augen
Durch die PDA und die Entspannung war um 06:00 Uhr mein Muttermund schon bei 3 cm und um 06:40 Uhr ist mir die Fruchtblase gesprungen. Ich dachte erst ich hätte gepinkelt, aber nein, Fruchtwasser.
Um 07:30 Uh war mein Muttermund schon bei 9 cm. Also raus aus der auf Auf-dem-Rücken-liegen-ich-habe-keine-Schmerzen Haltung und seitlich, damit das Kind runter rutschen kann. Ich sagte zu diesem Zeitpunkt noch zu meinem Mann, ob wohl bis Mittag unser kleines Ü-Ei da sein wird? Nie hätte ich gedacht, dass es als Erstgebährende schneller gehen könnte. Die PDA hat meine Hebamme dann heimlich (damit ich ihr mit dem nackigen Popo voran nicht ins Gesicht hüpfe ;-)) runter gedreht um die Presswehen spüren zu können. Um 08:30 Uhr setzten diese auch mit voller Wucht ein.
Alle sagen immer, Presswehen währen eine Erlösung, das empfand ich nicht so.
Der Chefarzt hat mein linkes Bein hoch gedrückt, mein Mann mein rechtes, und die Hebamme Mittig vor mir. "Los Pressen, der Kopf schaut schon raus! Magst du die Haare einmal fühlen?" - "Neeeein" und am Wimmern- im Nachhinein muss ich ja schon darüber lachen :-p Das für mich "schlimme" an den Pressehen war, dass man die Bauchmuskeln benötigt, die man während der Schwangerschaft absolut nicht belastet, das macht das alles natürlich sehr anstrengend. Ich kann euch ehrlich nicht sagen wie oft ich gepresst habe, vielleicht 5-8 mal, bis mein Baby auf die Welt kam. Die vorletzet Wehe war die schlimmste, da der Schmerz sehr unangenehm war. Ich hab mir gedacht, das Baby muss vor oder zurück aber da wo es jetzt ist, kann es nicht bleiben #zitter
Noch einmal kräftig pressen, die Hebi hat mit geholfen, und unsere kleine Maus war geboren.
Mit der Nabelschnur um den Hals, durch das Pressen rot/blau, und ohne einen Schrei zu geben. Ich war erst einmal geschockt, aber kurz an ihr gerüttelt, kam der erste Schrei #verliebt
Ich war so überwältigt, ich habe nicht einmal nach dem Geschlecht geschaut :-D
"Ein Mädchen" habe ich dann erst wahr genommen.
Diana kam um 09:11 Uhr mit 3.560g, 50 cm und 34 cm Kopfumfang am 18.01.18 zur Welt.
Nie hätte ich gedacht, dass vom Aufwachen wegen der Wehen bis zur Geburt nur ca. 7 Stunden vergehen würden. Ich kann euch allen sagen, nein, es macht keinen Spaß, ja, es tut weh und ja, es haben alle bisher geschafft ;-)
Habt keine Angst vor der PDA, ich kann sie nur empfehlen. Ich habe größten Respekt vor allen Frauen, die ohne Schmerzmittel die Geburt durchstehen. Dafür bin ich definitiv zu Wehleidig #rofl

Ich hatte einen Dammriss 1. Grades der genäht wurde, manchmal ist reißen besser wie als wenn geschnitten wird, so in meinem Fall. Das erklärt auch, warum ich bei den Pressehen die vorletzte Wehe so brennend empfand, da bin ich wohl gerissen.
Ein kleiner Tipp noch von meiner Seite, wenn euer Arzt sagt es sind selbstauflösende Fäden und diese sind nach 2 Wochen noch da - geht zum Arzt. Mir sind leider 3 Fäden eingewachsen - aua #schmoll

Jede Geburt ist anders, mein Bericht wird also wahrscheinlich nicht annähernd eurer Geburt gleich kommen, aber ich hoffe, ich konnte euch dadurch gut einen Eindruck vermitteln. Niemandem möchte ich Angst machen, aber die Schmerzen schön zu reden wäre auch nicht fair. Habt keine Angst, das hat man alles schneller rum als man denkt, die Zeit im Kreißsaal verfliegt!

Alles Liebe euch allen #herzlich

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Glückwunsch zum Baby und echt schön geschrieben. Das mit den auflösenden Fäden kann ich bestätigen von der großen. Wir mussten sie alle ziehen da hat sich nix aufgelöst :-/

Alles gute euch :-)

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Hallo,
sehr schöner Bericht. Das lesen hat mir Spaß gemacht und alles in allem klingt es nach einem schönen Geburtserlebnis für euch.
Von meiner Seite weiterhin alles Gute :)

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Herzlichen Glückwunsch zu eurem Mädchen und eine schöne Babyzeit wünsche ich.

Einen Dammriss, der genäht werden musste, hatte ich auch und auch diese Nähte haben sich nicht alle von allein aufgelöst undd es bildete sich so eine Art Knoten. Meine Hebi hatte mir dann geraten diesen “Knoten“ mit dem Öl für Dammmassage zu massieren. Kurze Zeit später hatten auch diese sich rückstandslos aufgelöst.

Alles Gute wünsche ich euch!

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Oh danke für den Tipp!!
Ich habe nämlich auch noch so einen Knoten, dann versuche ich das mit dem Öl :-)

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Kleiner Tippfehler, tatsächlicher ET war der 17.01.18 :-)