Kurz vor Halb 4 Nachmittag am 18.11. Abgang des Schleimpfropfs und immer wieder kleine Mengen Fruchtwasser die nach kurzem stechen am Muttermund abgehen.
Telefonat mit der diensthabenden Hebamme aus meinem vierer Team. Da ich noch keine Wehen habe, fahren wir noch zum Abendessen zu Alex Eltern.
Um 22 Uhr Termin mit der Hebamme im Geburtshaus zur Kontrolle.
Das CTG zeigt Wehen an die ich leicht spüre und die Herztöne vom Baby sind gut. Er scheint Recht entspannt zu sein. Fruchtwasser ist klar und kommt immer wieder in kleinen Schwallen raus. Es wurde mir Blut abgenommen und die Temperatur gemessen.
23:22 sind wir auf dem Weg nach Hause um vielleicht nochmal zu schlafen.
1:00 wir sind im Bett, und schon bekomme ich die ersten leichten Wehen
4:05 ich habe mit der Hebamme nochmal telefoniert nachdem die Wehen regelmäßiger werden und höchstens 5 Minuten Abstand haben. Sie sagt ich soll Mal in die Badewanne gehen. Wenn ich Mittönen muss dann nochmal anrufen. Ansonsten treffen wir uns wieder im Geburtshaus um 7 Uhr morgens. Wir vereinbaren dass ich nicht zwingend um 7 kommen muss falls die Wehentätigkeit intensiver wird und ich mich zu Hause noch gut fühle.
6:12 die Wehen werden schlimmer und häufiger wir fahren gleich Richtung Geburtshaus. Ich kann noch ein Wurstbrot essen, habe aber eigentlich gar keine Lust drauf. Aber die Energie kann ich später sicher noch brauchen.
6:55 kommen wir im Geburtshaus an und bekommen direkt vor der Tür einen Parkplatz. Die Straßen sind Sonntag morgen auch schön frei. Die Hebamme kommt gleichzeitig mit uns an und wir beziehen das „Birnenzimmer“.
Im Geburtshaus will die Hebamme noch CTG schreiben. Weil die Wehen aber schon so oft kommen meint sie es reicht die Herztöne vom Baby abzuhören.
Nach einigem rumprobieren, entscheide ich mich dafür meine Kräfte zu schonen und veratme die Wehen auf dem Bett liegend. Ich bekomme in Seitenlage ein warmes Kirschkernkissen in den Rücken und Alex kuschelt sich an mich dran. Ich drücke Alex Hand und kann zwischen den Wehen immer nochmal kurz eindösen.
8:00 Die Hebammen machen Schichtwechsel da die Geburt noch ganz am Anfang steht und ich eine ausgeschlafene Hebamme sicher besser gebrauchen kann
8:30 Die neue Hebamme (die ich ja auch schon gut kenne) schaut nach uns und hört nochmal die Herztöne vom Baby ab. Klingt super dem Krümel gehts gut. Sie macht das Kirschkernkissen nochmal warm.
10:00 Die Wehen werden intensiver und die Hebamme untersucht den Muttermund. Der Muttermund ist 5 cm offen und ganz weich.Ich kann es nicht fassen, im Geburtsvorbereitungskurs hieß es 1 stunde pro cm. Ich will nicht nochmal 5 Stunden so weitermachen.
Das Baby bewegt sich viel. Alex hält mich fest und bietet mir ständig was zu trinken an.
10:22 Ich knie mich hin alles ist so anstrengend. Ich habe fast keine Pausen mehr zwischen den Wehen, furchtbar. Es muss sich was verändern, deswegen möchte ich jetzt in die Badewanne.
10:44 Die Wanne ist voll und ich gehe nochmal aufs Klo.
In der Badewanne werden die Wehen stärker. Ein großer Druck gegen den Muttermund baut sich auf. Ich muss aber noch nicht Pressen.
11:10 Der Druck wird intensiver die Wehen dauern schon über eine Minute. Ich möchte im Wasser gebären.
Der Druck Richtung Darm wird größer und die Herztöne sind weiterhin super. Mein kleiner ist die coolness in Person. Jetzt wird die zweite Hebamme dazugeholt zum Protokoll weiterführen und helfen.
Im laufe der nächsten Stunde kann ich nichtmehr anders, ich muss pressen, dabei röhre ich wie ein Hirsch und kralle mich an den Griffen in der Gebärwanne fest, ich wusste nicht dass ich solche Geräusche machen kann. Nach der Geburt war ich noch zwei Tage lang heiser.
12:05 Ich spüre den Kopf tiefer im Becken wenn die Hebamme die Herztöne abhört muss sie jetzt nach jeder wehe an einer Position weiter unten hören.
12:36 Das Köpfchen ist in der Wehe zu sehen und rutscht wieder zurück
Mein Damm tut schrecklich weh und wird nicht weich. Ich will nichtmehr Pressen. Zum erstenmal habe ich Angst es nicht zu schaffen. Ich umarme Alex, er leidet mit mir mit und macht keine doofen Motivationssprüche. Er gibt mir so viel Kraft.
12:52 Ich fasse nach unten und fühle den Kopf meines Sohnes, er ist voller Haare.
Ich weiß jetzt genau dass er mir sehr ähnlich sieht denn ich wurde auch mit dem Kopf voller schwarzer Haare geboren. Wow ! der Hammer!
zwischen den Wehen lehne ich mich immer zurück auf das Luftkissen das mir die Hebamme in den Nacken geschoben hat
12:55 Der Damm tut nichtmehr weh und ich kann wieder richtig mitschieben. Vielleicht ist ein Nerv abgedrückt? Oder er ist schon gerissen? Keine Ahnung, aber mein Baby muss jetzt da raus. Ich gebe alles und nach 2 weiteren Presswehen spüre ich wie der Kopf und dann der ganze Körper meines Sohnes endlich aus mir raus flutschen und dieser abartige Druck endlich weg ist.
12:59 ist mein Sohn auf der Welt und nach einmal durchschnaufen hebt die Hebamme mein Kind aus dem Wasser und legt ihn mir auf den Bauch.
Der Wahnsinn, ein richtiges echtes Baby und es ist meins
Ich denke, puh geschafft, aber jetzt wirds ungemütlich, ich muss aus der Wanne raus, die Doofe Plazenta muss ich auch noch gebären und dann die Diagnose Dammriss 3. grades
Trozdem, ich hab ein Kind geboren...den anderen quatsch schaff ich jetzt auch noch!
Ambulant im Geburtshaus
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Herzlichen Glückwunsch!
Meine zweite Geburt steht kurz bevor und es wird auch in Geburtshaus sein. Die erste war Zuhause, bin gespannt wie es im gh wird
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Danke,
ich fand es super, keiner der sich einmischt. Die Hebamme geben nur ab und zu Tipps, aber ich hatte das Gefühl es allein geschafft zu haben. Trozdem habe ich die sicherheit dass jemand da ist der merkt wenn was nicht richtig läuft und dann helfe kann.
Aber wenn du die erste zu Hause gemacht hast wird es im Geburtshaus nicht viel anders sein. Ich wollte halt nicht dass die Nachbarn mithören und ich wollte unbedingt in der Wanne gebären.
Viel Erfolg
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Ja das sind die beiden Gründe warum es dieses mal ins Geburtshaus geht