Ich bin echt erschüttert über das, was ich hier teilweise lese und was in den Kreißsälen vor sich geht...
Was ist los in der Geburtswelt? Was ist los mit euch Frauen? Warum gebt ihr eure Mündigkeit ab? Über so viel Demütigung und Gewaltanwendungen in Kliniken bin ich mehr als geschockt!
Aber noch fassungsloser bin ich hier über manche Frauen, die huer Kommentare ablassen, wie "dein Kind ist gesund, stell dich nicht so an!"
Nein, es ist nicht egal wie wir geboren werden und es ist genau richtig jeden Handschlag von Arzt und Hebamme kritisch zu hinterfragen!! Zur Not auch nach der Geburt! Wir haben ein Recht auf eine selbstbestimmte Geburt! Unfassbar, in welche Richtung es zunehmend durch Personalabbau und Kostensparen geht!
Und das in einem der reichsten Länder der Welt!
Und kommt mir nicht mit " mein Kind wäre gestorben, wenn"
In erster Linie sollten natürliche Geburtsprozess nicht gestört werden durch Interventionen. Und die dauern manchmal eben einfach. Doof nur für die Kliniken, denn daran verdient einfach keiner. Es mag bestimmt auch tolle Kliniken geben aber was ich hier überwiegend lese, ist so abschreckend und bestärkt mich in meinem Vorhaben, dass ich einen großen Bogen um Kliniken machen werde!
Allen Frauen mit schlechten Erlebnissen möchte ich ermutigen, die Schuld nicht bei sich zu suchen. Ihr habt ein Recht auf eine selbstbestimmte Geburt und körperliche Unversehrtheit. Und ihr solltet, wenn auch im Nachhinein, weiter kritisch bleiben und eure Geburt genau reflektieren, um zu erkennen, was genau der Auslöser für eurer negatives Erlebnis war!
Unendlich fassungslos über viele eurer Geburtsberichte
Hallo,
ich gebe dir recht, dass in manchen Krankenhäusern zu wenig auf die werdenden Mütter eingegangen wird und manchmal auch echt schlimme Dinge passieren. Zunächst möchte ich aber mal sagen, dass so eine Geburt ein unfassbar einschneidendes Erlebnis ist und bei manchen Müttern wahrscheinlich das zu verarbeiten nach einem Grund gesucht wird. Da ist häufig dann das Klinikpersonal schuld. Klar, ist ja sonst kein anderer da. Das gilt natürlich nicht bei den offensichtlichen Berichten über Gewalt! Andererseits ist auch nicht jede Hebamme und jeder Arzt mit jeder werdenden Mütter oder auch mit dem Vater kompatibel... Was für den einen gerade super ist, setzt dem anderen vielleicht ganz schön zu.
Und andere Mütter anzugreifen, weil sie sagen, dass es durchaus hätte sein können, dass das Kind sonst evtl was abbekommen hätte, das finde ich ziemlich anmaßend von dir. Die Mütter empfinden das halt so, genauso wie du es nicht so empfindest...
Ich kann dem was du da schreibst nicht zustimmen, meine erste Geburt war eine Sturzgeburt mit Beleghebamme im Kh (260 Geburten pro Jahr) das ganze Personal war mega lieb um ks gab es sogar noch Sekt und Kerzenschein.
Meine 2 Geburt wurde ein nichtgeplannter ks und meine Tochter wäre ohne den ks tatsächlich gestorben und ich mit ihr. Sie hatte eine Lage , die ganz ganz selten ist, deshalb wollten auch alle Anwesenden Hebammen nochmal fühlen 🤣🤣.
Das Personalmangel besteht stimmt natürlich, aber ich finde hier sind sich oft sehr viele positive Berichte zu lesen.
Das eine Geburt kein Zuckerschlecken ist, sollte jedem klar sein.
Ich für meinen Teil konnte mit beiden Geburten gut leben, allerdings fand ich den ks um einiges einfacher und Schmerzfreier.
An den Schmerzen der spontan Geburt hatte ich sehr sehr lang zu knacken.
Das immer mehr gespart wird und dadurch zu wenig Personal da ist, ist nichts neues, sondern schon bekannt.
Ich persönlich, finde die Geburtsberichte interessant. Da ich mein erstes Kind erwarte, kann man auch etwas mitnehmen, finde ich. Bin sehr nervös, wenn ich an die Geburt denke und hoffe es wird alles gut gehen. Aber wie man hier auch lesen kann, ist das nicht immer gegeben.
LG Sandra8118 🌺
Liebe gggxx2299,
im Grundsatz gebe ich Dir recht.
Aber Du schreibst: „Was ist los mit euch Frauen? Warum gebt ihr eure Mündigkeit ab?“ und später aber „Allen Frauen mit schlechten Erlebnissen möchte ich ermutigen, die Schuld nicht bei sich zu suchen.“
Das passt nicht zusammen. Denn es wirkt so als unterstellst Du, dass Frauen dann ein traumatisches Geburtserlebnis haben, wenn sie ihre Mündigkeit abgeben. Eine selbstbestimmte Geburt wäre demnach nie traumatisch. Dem ist aber sicherlich nicht so. Außerdem suggerierst Du ja, dass Frauen an ihrem traumatischen Erlebnis selbst Schuld seien, weil sie ja ihre Mündigkeit abgegeben hätten.
Ich selbst durfte 2 Geburten erleben. Eine Krankenhausgeburt, welche ich als sehr traumatisch empfunden habe, obwohl ich mich respektvoll behandelt gefühlt habe, und eine sehr schöne Krankenhausgeburt.
Traumatische Geburtserlebnisse sind in meinen Augen ein kulturelles Problem. Und daher greifst Du in meinen Augen mit Deinem Beitrag zu kurz.
Nicht das Krankenhaus per se ist das Problem, sondern die Einstellung zur Geburt selbst, sowohl von Frauen, als auch von vielen Geburtshelfern.
Erst wird Frauen von der Gesellschaft suggeriert, dass eine Geburt mit unsagbaren Schmerzen zu tun hat und dann, dass diese Schmerzen, dank Schmerzmittel, allen voran PDA, nicht sein müssten. Dass die PDA aber nur in einem bestimmten Zeitfenster zum Einsatz kommt (nicht also das gesamte Geburtserlebnis schmerzfrei ist) und mit ihr häufig Folgemaßnahmen einhergehen wird nicht thematisiert. O-Ton meiner kinderlosen Krankenhaushebamme im Geburtsvorbereitungskurs bei meiner ersten Schwangerschaft: „Schmerzen müssen nicht sein, wir haben da viele Möglichkeiten ihnen die Schmerzen zu nehmen!“
Und fast alle im Kurs sagten, sie wollen es erstmal ohne PDA „probieren“. Als sei es im Prinzip aussichtslos ohne diese Hilfe. Als sei es sogar anmaßend, dass man denkt man könne es ohne PDA schaffen.
Eine schmerzfreie Geburt ist in etwa so realistisch wie ein nicht anstrengender Marathonlauf.
Aber genauso wie Marathonläufer mit der Anstrengung umgehen und mit ihrer Energie haushalten können, genauso ist es gebärenden Frauen möglich mit dem Schmerz umzugehen.
Wenn man allerdings dem Marathonläufer vorweg sagt, dass er müde sein wird und aufgeben wolle und es durchaus möglich ist zwischendurch getragen zu werden, dann wird dieser vermutlich während des Laufs nicht unbedingt in sein „flow“ finden. Und nichts anderes braucht man während der Wehen, sein persönliches Flow-Erlebnis.
Wenn ich an selbstbestimmte Geburt denke, dann gehe ich nicht 100 Jahre zurück wo es kleine Klinikgeburten gab, sondern schaue eher auf Naturvölker, in denen Frauen nicht schreiend sondern in tiefer Konzentration Kinder bekommen.
Dieses Selbstvertrauen wird uns Frauen in der Neuzeit genommen. Es fängt schon bei der ablehnenden Haltung gegenüber der Menstruation an, die ja im Grunde das Zeichen von Fruchtbarkeit und neuem Leben ist und als solche wertgeschätzt werden sollte.
Und geht weiter in Horrorgeschichten über die Geburt. Und endet mit dem Tabu offen über Geburtsverletzungen und das Wochenbett zu sprechen.
Es stimmt, dass ausgeglichenes, einfühlsames und ausgeruhtes Personal sicherlich von Vorteil ist, aber noch wichtiger ist die innere Einstellung und das Vertrauen in sich selbst. Und letzteres wird uns Frauen von der Gesellschaft meiner Meinung nach abgesprochen. Hier bräuchte es ein Umdenken. Und hier sollten wir ansetzen.
Ein erster Schritt in diese Richtung ist meiner Meinung nach das Buch:
„Der achtsame Weg durch Schwangerschaft und Geburt.“
Dieses Buch hat mir sehr dabei geholfen mein traumatisches erstes Geburtserlebnis zu verarbeiten und mich auf meine zweite Geburt zu freuen.
Jetzt ist es ganz schön lang geworden, aber ein schönes Geburtserlebnis für alle Frauen ist auch meine Herzensangelegenheit, nicht zuletzt weil ich mir dieses auch für meine eigenen Töchter wünsche und daher wollte ich auch etwas zu Deinem Thread beitragen. :)
Lieben Gruß,
Manja
So wahr! Sehr schön geschrieben!
Danke 😀
Ich kann Deine Aussagen nicht nachvollziehen!
Laut VK hast Du selbst noch nie eine Geburt erlebt, daher finde ich Deine eine Aussage "Was ist los mit euch Frauen? Warum gebt ihr eure Mündigkeit ab?" ziemlich daneben.
Wenn Du Deine erste Geburt erlebt hast, dann kannst Du vielleicht nachempfinden, dass man als Frau während der Geburt in einem Ausnahmezustand ist, indem man nicht noch rumdiskutieren kann, ob jetzt der Anschluss des Wehentropfes oder der eilige KS notwendig ist oder nicht.
Das ist das erste.
Der zweite wichtige Punkt ist, dass man als medizinischer Laie auch kaum wirklich einschätzen kann, was medizinisch sinnvoll oder gar notwendig ist und was nicht.
Für manche Frauen mag der ein oder andere "Eingriff" nicht notwendig gewesen sein. War er aber aus Sicht des medizinischen Fachpersonals eventuell doch, ohne, dass der Laie das verstehen kann.
Und noch etwas: Fehler oder schlechte Behandlung gibt es überall dort, wo MENSCHEN arbeiten. Das passiert leider.
Ist nicht schön, aber leider auch nicht ganz auszuschließen.
DENNOCH hat Deutschland mit die niedrigste Säuglings- und Müttersterblichkeit weltweit.
Ergo wird in den deutschen Krankenhäusern wohl doch einiges richtig gemacht.
„Und kommt mir nicht mit " mein Kind wäre gestorben, wenn"
In erster Linie sollten natürliche Geburtsprozess nicht gestört werden durch Interventionen“
Was willst du damit sagen? Kaiserschnitte mit tatsächlicher medizinischer Indikation sind nur Märchen der Klinken?
es ist aber doch mittlerweile erwiesen, daß das eingreifen durch ärzte und hebammen oftmals zu eben diesen kaiserschnitten führt. daher verstehe ich deine gegenfrage nicht.
es gibt ja einen starken anstieg von kaiserschnittgeburten.
liebe grüße
Das bestreite ich doch überhaupt nicht. So wie die TE da schreibt, klingt als als gäbe es aber nur das. Schaut man sich die Zahlen, an wird bei zwischen zehn bis zwanzig Prozent (je nach Quelle) aller Schwangerschaften ein tatsächlich medizinischer Grund für einen Kaiserschnitt gesehen. Ein generelles „.. und kommt mir jetzt nicht mit...“ finde ich daher einfach unnötig.
Ich gebe dir voll und ganz recht. Die Geburt meiner Großen 2009 war ein absolut negatives Erlebnis. Ich war mit grad mal 21 recht jung und bin sehr blauäugig an die Sache ran gegangen. Ich war über ET und musste eingeleitet werden. Davor hatte ich allerdings Angst. Damals habe ich viele Horrorstories über Einleitung gelesen.
Am Tag der Einleitung bin ich morgens mit meiner Mutter und meinem damaligen Partner ins KH gefahren. Ich war überzeugt, dass diese Klinik die richtige wäre, da sie anthroposophisch ist und sogar hier in Hessen namentlich bekannt ist (ich habe in BaWü entbunden).
Dank dem Wehentropf hatte ich recht früh einen Wehensturm, kaum Pausen. Ich war da schon mit allem völlig überfordert. Dann kam der Schock: Nach 12 Stunden Dauerwehen war der MuMu gerade mal bei 4cm. Die Hebi, die zu dem Zeitpunkt da war, war so furchtbar liebevoll und meinte, dass wir das schaffen. Meine Mutter hingegen hat sich nur noch beschwert und meinte, ich sollte mich nicht so anstellen, ich würde blockieren usw. Es kam kein nettes Wort von ihr...
Gegen Mitternach wollte ich in die Wanne. Etwas entspannen. Tja, Kreislaufzusammenbruch, ich habe mich übergeben und musste daher nach nicht mal 10 Min. wieder raus. So quälte ich mich dann noch die ganze Nacht, ohne dass sich etwas tat. Am nächsten Morgen kam dann der Arzt, untersuchte mich und meinte, entweder PDA oder KS. Mir wurde dann eine PDA gelegt, allerdings konnte ich mich trotzdem kaum ausruhe. Ständig kamen Ärzte oder Hebammen um mich zu untersuchen, das CTG anzulegen, mir Anweisungen zu geben, wie ich mich drehen soll usw. Von Selbstbestimmung keine Spur. Und Sicherheit wurde mir auch keine gegeben.
Ich wollte ungern im liegen entbinden, wurde mir aber dann letzten Endes "befohlen", es ginge nicht anders. Als meine Maus dann Gott sei Dank nach über 35 Stunden Höllenqualen auf der Welt war, durfte ich mir noch von einem Arzt und einer Hebamme UND MEINER EIGENEN MUTTER anhören, wie sehr ich mich doch angestellt hätte, diese schlimme Geburt wäre nur meine Schuld gewesen usw...
Nun bin ich ich der 21SSW und hoffe, dass es mit dem Geburtshaus klappt. Ich habe wirklich Angst vor einer Klinikgeburt. Die Kosten für das Geburtshaus sind kein Zuckerschlecken aber ich habe so unfassbar liebe Schwiegereltern und einen tollen Mann, die mir versprochen haben, die Geburt im Geburtshaus zu ermöglichen - sofern noch Termine frei sind.
Liebe Grüße, Maerzmami
Man sollte sich aber auch mal in den Part der Ärzte und Hebammen versetzten die vielleicht das Geburtserlebnis nicht so perfekt gestalten! Wir fangen mal an im Geburtsvorbereitungskurs! Es wird keine Hebamme dort Horrorgeschichten erzählen. Sie werden die Geburt so positiv wie möglich beschreiben was ja auch richtig ist, sonst würde jede Schwangere komplett geschockt nach Hause gehen!
Die wahre Geburt wird dann komplett anders, man wird mit einem Schmerz konfrontiert wo man denkt „So muss sich sterben anfühlen“ Ist einfach so! Es gibt Frauen die das total super weggestecken! Diese kann man sicher an einer Hand abzählen und ich spreche denen meinen größten Respekt aus!
Die Ärzte und Hebammen sind in dem Moment für einen verantwortlich! Sie halten in der Hand ob Mama und Baby gesund aus der Geburt rausgehen! Das da manchmal der Ton straffer wird, ist denk ich ist nachvollziehbar!
Früher haben es ja Frauen auch geschafft mag man da denken, dementsprechend sind auch mehr
Muttis und Babys verstorben weil sie es halt leider ohne fachmännische Hilfe meistern mussten!
Es ist einfach auch so das Babys heute ziemlich oft größer und schwerer sind als vor ein paar Jahren! Dementsprechend ist die Geburt manchmal nicht ohne!
Es klingt blöd, aber wir sollten doch froh sein das es z.b Zange, Glocke, Kaiserschnitt und auch Wehentropf oder PDA gibt! Ansonsten hätten es meiner Meinung nach viele Babys nicht heile aus dem Mutterleib geschafft! Natürlich ist es total verstörend wenn sowas zum Einsatz kommt! Aber ich finde man muss es als Mama auch zulassen, um das ungeborene Kind zu retten!
Und viele haben eine schlimme Geburt und legen dann trotzdem nochmal nach, denn Gott sei dank vergisst man die bösen Schmerzen sehr schnell wenn auch nicht das Erlebnis an sich! Und was wir durchmachen ist ja für was positives!😍
Habe soeben deinen Beitrag gelesen und wollte dir nur kurz zustimmen.
Auch Frühgeburtlichkeiten nehmen durch künstliche Befruchtungen und Schwangerschaften im späteren Alter zu.
LG Snow
Definitiv! Wie oft liest man selbst hier „Blasensprung 30 Woche“ oder so!
Oder gar noch eher! Aber mittlerweile können die diesen Frühchen helfen das wäre vor 30-40 Jahren nicht der Fall gewesen! Da wäre das Baby dann gestorben was in der 27 Woche zur Welt kommt! Die Medizin entwickelt sich Gott sei dank immer weiter! Leider muss man auch den Hebammen Mangel in Deutschland sehen, was sicher auch dazu beigeträgt das eine Geburt manchmal sehr stressig abläuft weil eine Hebamme für 2 Frauen gleichzeitig da sein muss! Und eine Hebamme die einen zu 100% zur Verfügung steht muss man leider oft aus eigener Tasche bezahlen! So ist das hier in Deutschland und sicher nicht nur hier! Da muss man leider oft die Zähne zusammen beißen!😒
Liebe Grüße zurück!